Hallo zusammen und vielen Dank für die Aufnahme hier im Forum.
Eigentlich wollte ich diese "unglaubliche Geschichte" hinter mich lassen und nicht weiter drüber nachdenken, doch irgendwie kommen mir Zweifel, ob ich mich seinerzeit für die richtige Behandlung entschieden hab, was mir im Moment psychisch schon ein wenig zu schaffen macht...mehr als ich es mir vor dem Eingriff eingestehen wollte.....doch von vorn...
Meine Geschichte beginnt letztes Jahr (2018 im Herbst) mit 55.
Wie jedes Jahr ging ich zu meinem Hausarzt..PSA und Tastuntersuchung
2017---PSA 1,4--Tastuntersuchung OK
2018---PSA 2,8--Tastuntersuchung--AUFFÄLLIG (Hausaurzt schickt mich zum Urologen)
Beim Urologen:
Tastuntersuchung auffällig
Ultraschall---DA IST WAS--Urologe: "Das gefällt mir nicht--sehen Sie diesen dunklen Fleck? Das müssen wir genauer untersuchen. Kommen Sie in 2 Tagen zur Biopsie"
Zum ersten Mal machte sich das böse Wort "Krebs" in mir breit. Bis dahin war ich aber zuversichtlich
2 Tage später--Biopsie--Proben sollten wir sofort zur Post bringen und direkt nach dem WE zur Besprechung---ein mulmiges Gefühl machte sich breit (warum so eilig?)
Die Besprechung: Urologe erklärt mir die Gleason Skala und ich läge von 2-10 auf einer 7, was auf einen sehr aggressiven Tumor hindeutet, der am besten schnellstmöglich raus muss.
Die Histologische Diagnose lautete:
Prostata Ca- GL 4+3 (4/12 Stanzen) max Tumorausdehnung 70%
Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht war, das der Tumor zu 99% nicht gestreut hat und ich nach einer RPE wieder eine normale Lebenserwartung hätte.
Bestrahlen und beobachten könne man machen, wäre aber bei dieser Art von Tumor nicht zu empfehlen, sagte der Urologe.
Ab da an hab ich nur noch funktioniert, nicht weiter drüber nachgedacht und wollte nur noch die "schnelle Lösung des Problems"
Blinddarm und Galle waren auch schon mal mein Problem, sind entfernt worden und danach ging es eben munter weiter. Und genauso versuchte ich dieses Problem anzugehen
Die Folgen einer OP waren uns (meiner Frau und mir) erstmal egal...Hauptsache der Krebs ist raus aus dem Körper.
2 Wochen später dann RPE in BS mit einseitiger Nervenschonung
Alles super gelaufen. Nach 5 Tagen raus aus dem KHS, nach 12 Tagen Katheder entfernt und das postoperative histologische Ergebnis bekommen:
Prostatekomiepräparat war mit einem 10% rechts und 40% links Ca befallen , alles andere Tumorfrei
Kategorie: pT2c, pN0(0/7), L0, V0, R0 GL 3+3, Epstein 1
Wahnsinnige Erleichterung. Tumor hat nicht gestreut, alles konnte entfernt werden, keine weitere Medikation nötig ...Nur vierteljähl. PSA Kontrolle
Dann ab zur Reha.......
Heutiger Stand:
Ich bin so gut wie trocken, gehe wieder arbeiten fühle mich körperlich fit, mache wieder Sport...ausser der Sex klappt noch nicht so wie gewollt
Urologe betont immer wieder was für ein wahnsinniges Glück ich doch hatte. Wäre ich nr ein halbes Jahr später zur Vorsorge gegangen, hätte es schlimmer ausgesehen
Also im Prinzip müsste ich jetzt (12 Wochen nach OP) doch eigentlich mit dem bisherigen Gesamtergebnis (Krebsfrei und körperlich wieder zu 95% fit) zufrieden sein.
Mein Plan war es daher auch, mich nach der OP gar nicht mehr mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen...sondern einfach nur nach vorn gucken, Mund abwischen, weiterleben..
Doch so einfach scheint es wohl doch nicht.
Oft denke ich darüber nach, wäre Beobachten vllt nicht doch erstmal besser gewesen, als gleich zu operieren? Denn unter meiner derzeitig noch vorhandenen Impotenz leide ich schon ein wenig.
Wir hatten vorher ein sehr reges Sexualleben und nu?...
meine Frau macht mir keinen Druck..das bin ich eher selber..bin halt sehr ungeduldig und hab im Hinterkopf die Angst, das ER nie wieder steht.
Und dann hat die Postoperative Histologie einen GL von 3+3 ausgespuckt. Und bei allem was ich jetzt im Nachhinein so gelesen hab, kann man bei 3+3 nochmal abwarten und beobachten.
Daher meine Frage an die Runde:
War meine Entscheidung zur OP zu Verfrüht und falsch? Hab ich mich zu sehr von den Ärtzen lenken lassen ohne kritisch zu hinterfragen (dazu hate ich damals vllt auch nicht dne Kopf, weil ich nur Lösungen wollte)
Vielen Dank an Euch für`s lesen und antworten
LG
Berema
Eigentlich wollte ich diese "unglaubliche Geschichte" hinter mich lassen und nicht weiter drüber nachdenken, doch irgendwie kommen mir Zweifel, ob ich mich seinerzeit für die richtige Behandlung entschieden hab, was mir im Moment psychisch schon ein wenig zu schaffen macht...mehr als ich es mir vor dem Eingriff eingestehen wollte.....doch von vorn...
Meine Geschichte beginnt letztes Jahr (2018 im Herbst) mit 55.
Wie jedes Jahr ging ich zu meinem Hausarzt..PSA und Tastuntersuchung
2017---PSA 1,4--Tastuntersuchung OK
2018---PSA 2,8--Tastuntersuchung--AUFFÄLLIG (Hausaurzt schickt mich zum Urologen)
Beim Urologen:
Tastuntersuchung auffällig
Ultraschall---DA IST WAS--Urologe: "Das gefällt mir nicht--sehen Sie diesen dunklen Fleck? Das müssen wir genauer untersuchen. Kommen Sie in 2 Tagen zur Biopsie"
Zum ersten Mal machte sich das böse Wort "Krebs" in mir breit. Bis dahin war ich aber zuversichtlich
2 Tage später--Biopsie--Proben sollten wir sofort zur Post bringen und direkt nach dem WE zur Besprechung---ein mulmiges Gefühl machte sich breit (warum so eilig?)
Die Besprechung: Urologe erklärt mir die Gleason Skala und ich läge von 2-10 auf einer 7, was auf einen sehr aggressiven Tumor hindeutet, der am besten schnellstmöglich raus muss.
Die Histologische Diagnose lautete:
Prostata Ca- GL 4+3 (4/12 Stanzen) max Tumorausdehnung 70%
Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht war, das der Tumor zu 99% nicht gestreut hat und ich nach einer RPE wieder eine normale Lebenserwartung hätte.
Bestrahlen und beobachten könne man machen, wäre aber bei dieser Art von Tumor nicht zu empfehlen, sagte der Urologe.
Ab da an hab ich nur noch funktioniert, nicht weiter drüber nachgedacht und wollte nur noch die "schnelle Lösung des Problems"
Blinddarm und Galle waren auch schon mal mein Problem, sind entfernt worden und danach ging es eben munter weiter. Und genauso versuchte ich dieses Problem anzugehen
Die Folgen einer OP waren uns (meiner Frau und mir) erstmal egal...Hauptsache der Krebs ist raus aus dem Körper.
2 Wochen später dann RPE in BS mit einseitiger Nervenschonung
Alles super gelaufen. Nach 5 Tagen raus aus dem KHS, nach 12 Tagen Katheder entfernt und das postoperative histologische Ergebnis bekommen:
Prostatekomiepräparat war mit einem 10% rechts und 40% links Ca befallen , alles andere Tumorfrei
Kategorie: pT2c, pN0(0/7), L0, V0, R0 GL 3+3, Epstein 1
Wahnsinnige Erleichterung. Tumor hat nicht gestreut, alles konnte entfernt werden, keine weitere Medikation nötig ...Nur vierteljähl. PSA Kontrolle
Dann ab zur Reha.......
Heutiger Stand:
Ich bin so gut wie trocken, gehe wieder arbeiten fühle mich körperlich fit, mache wieder Sport...ausser der Sex klappt noch nicht so wie gewollt
Urologe betont immer wieder was für ein wahnsinniges Glück ich doch hatte. Wäre ich nr ein halbes Jahr später zur Vorsorge gegangen, hätte es schlimmer ausgesehen
Also im Prinzip müsste ich jetzt (12 Wochen nach OP) doch eigentlich mit dem bisherigen Gesamtergebnis (Krebsfrei und körperlich wieder zu 95% fit) zufrieden sein.
Mein Plan war es daher auch, mich nach der OP gar nicht mehr mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen...sondern einfach nur nach vorn gucken, Mund abwischen, weiterleben..
Doch so einfach scheint es wohl doch nicht.
Oft denke ich darüber nach, wäre Beobachten vllt nicht doch erstmal besser gewesen, als gleich zu operieren? Denn unter meiner derzeitig noch vorhandenen Impotenz leide ich schon ein wenig.
Wir hatten vorher ein sehr reges Sexualleben und nu?...
meine Frau macht mir keinen Druck..das bin ich eher selber..bin halt sehr ungeduldig und hab im Hinterkopf die Angst, das ER nie wieder steht.
Und dann hat die Postoperative Histologie einen GL von 3+3 ausgespuckt. Und bei allem was ich jetzt im Nachhinein so gelesen hab, kann man bei 3+3 nochmal abwarten und beobachten.
Daher meine Frage an die Runde:
War meine Entscheidung zur OP zu Verfrüht und falsch? Hab ich mich zu sehr von den Ärtzen lenken lassen ohne kritisch zu hinterfragen (dazu hate ich damals vllt auch nicht dne Kopf, weil ich nur Lösungen wollte)
Vielen Dank an Euch für`s lesen und antworten
LG
Berema
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