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Nach RPE und Androgenblokade steigt PSA

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    Docetaxel, Ritalin, Abiraterone oder Cannabis?

    Zu Cannabidiol hab ich im "Beobachter" dies gefunden:

    e-rauchen scheint die ideale Darreichungsform zu sein, problematisch ist aber, dass nicht das reine Cannabidiol in den Ölen steckt, sondern eine wunderliche Mischung von allerlei Zeugs.
    Mehr zu Hanf:


    Auch zu Ritalin steht einiges im Beobachter:


    Heute stand ich aber nicht vor der Frage ob Hanf oder Ritalin, sondern Docetaxel oder Abirateron.
    Verzeiht, lieber Helmut, lieber Hartmut, dass ich deshalb hier nicht weiter auf eure Beiträge eingehe.
    Der Thread handelt von was anderem.

    Carpe diem
    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      Zytiga

      Heute also war der grosse Showdown am KSSG in St. Gallen.
      Nachdem am Freitag CT, EKG, Herz-Echo (Ultraschall) und Blutwerte
      erledigt worden waren - PSA nun schon 18 ng/ml, VZ noch eine gute
      Woche - konfrontierte mich die Professorin mit ihrem Rat, umgehend
      eine Chemotherapie mit Docetaxel zu beginnen. Keine Stunde später
      hätte ich an der Infusion hängen können.

      Aber nachdem die Reaktionen auf die verschiedenen in den letzten
      Jahren durchlaufenen Hormontherapien jeweils sehr deutlich und mit
      krassen PSA-Abfällen [1] verliefen, will ich mir doch noch eine Chance
      geben mit Abirateron, auch wenn mir das Problem mit der Kreuzresistenz
      zu Enzalutamid durchaus geläufig ist.
      Nun ist die grösste Metastase so gross wie eine kleine Kartoffel. In
      wenigen Wochen, nach drei Verdoppelungszyklen, wird die in drei
      Dimensionen je doppelt so lang, breit und dick sein, wenn die Therapie
      nicht ansprechen sollte. Achtfaches Volumen. Wir sagt man doch:
      "Die dümmsten Bauern haben die grössten Kartoffeln" oder
      passt das auch mit Patienten und Metastasen?

      So viel Zeit muss sein, ich habe nun also 120 Tabletten Abiraterone/Zytiga,
      genug für einen Monat, und auch Prednison in 5mg-Dosierung bekommen.
      Eine Stunde vor dem Frühstück gibt es Premiere.

      Wie erinnerlich waren vor einem Jahr die Argumente gegen Abirateron mit
      Prednison: Mein extrem hoher Blutdruck, meine Ödeme an den Gliedern
      und meine Hypokaliämie, die nur durch sehr hohe tägliche Kaliumsubstitution
      von 120 mmol zu kontrollieren war, guck unterste Grafik in [1].
      Nun hat sich unter Xtandi mein Blutdruck auf fast normale Werte gebessert
      bei gleichzeitiger Halbierung der Blutdruckmedikation, und auch der stete
      Aufwärtstrend meiner Kalium-Werte hält an, obwohl ich seit einigen
      Wochen nur noch die Hälfte, also 60 mmol substituiere, und die Wasserein-
      lagerungen an Händen, Füssen und Beinen sind so gut wie weg - zumindest
      solange die Luft sauber ist und kein Wintersmog wabert.

      Somit ist der Weg zu Zytiga nun wohl weniger abenteuerlich, als noch vor
      Jahresfrist. Tritt innert besagter dreier VZ, also einem Monat bis sechs
      Wochen keine deutliche Reaktion ein, war's das dann wohl mit meinem
      Aufbäumen gegen die nebenwirkungsreicheren Chemo- oder PSMA-Therapien.

      Neulich in Heidelberg beim PSMA-PET wurde mir geraten, die letzte verfügbare
      Hormontherapie mit Zytiga noch vor Chemo zu versuchen und PSMA erst bei
      Versagen aller Alternativen anzugehen (falls ich dann noch die Kraft hätte).

      So hab ich mich nun auch mit der Professorin geeinigt, sie kann aufgrund
      meines zwar geschwächten, aber sonst recht guten Allgemeinzustandes
      diesem Vorgehen zustimmen und unterstützt mich darin lebhaft und
      teilnahmevoll.
      Ihre Bedingung ist eine sehr engmaschige Überwachung, Freitag und
      Montag schon wieder, was natürlich allen Reiseplänen zunächst ein
      Ende setzt, dann wöchentlich.

      Mal sehen, ob das wirkt, zudem ohne allzu heftige Nebenwirkungen, sodass
      ich dann doch etwas von der Leine gelassen würde. Zu gerne würde ich
      die Tradition der Wanderferien im Spätherbst auf den Kanaren fortführen,
      oder doch wenigstens Spazierferien.
      Keine Ahnung, ob ich nach dem Lappland-Debakel mir nochmal eine
      Flugreise leisten kann ...

      Carpe diem!
      Konrad


      Mal wieder Horaz:
      Ganz gleich, ob Jupiter dir noch weitere Winter zugeteilt hat oder ob dieser jetzt,
      der gerade das Tyrrhenische Meer an widrige Klippen branden lässt, dein letzter ist ...
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        Lieber Konrad,

        "Ungläubige Staunen über das Christentum"
        titelt der diesjährige Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels Navid Kermani sein neues Buch. In Anlehnung an den Titel möchte ich bei der Lektüre deiner Epikrise als Adressat deinen Namen einsetzen.

        Und allen, die über Ritalin etc. nachdenken, sei die Lektüre der heutigen "Süddeutschen Zeitung" empfohlen

        7. September 2015, 18:56 Uhr
        NS-ZeitDrogenkrieg
        Enthemmt, euphorisch, hellwach - welche überragende Rolle Aufputschmittel für Hitler und die Wehrmacht spielten, zeigt ein ernüchterndes Buch.
        Ich glaube an deine Klugheit und Mut.

        Winfried

        Kommentar


          Lieber Winfried,

          ich glaube dieses Posting ist auch an mich gerichtet?!
          Dann vergesse ich es mal schnell wieder, denn mit dem blöden Adolfo habe ich nichts "am Hut".
          Hast du einen anderen Tipp für mich, um die Tour gut zu überstehen?

          Nein, nun komme bitte nicht mit Motel, oder Hotel . . .
          Ich möchte diese 36 Stunden durchfahren.
          Brigitte ist immer dann müde, wenn ich auch müde bin.
          Wir hatten es in der Vergangenheit immer geschafft. - - Nur- man wird älter . . . .

          Gruss
          hartmut
          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

          Kommentar


            Hallo Hartmut,

            wir fahren diese Tour (bei uns sind es "nur"2000Km einfach) seit 26 Jahren 4x im Jahr. Immer sind wir durchgefahren weil ich es nicht mochte mit Hotelübernachtung usw. Seit ca 3 Jahren übernachten wir immer im Bourg en Bresse, wir freuen uns jedesmal auf das gute essen dort und betrachten die Fahrt auch bereits als Urlaub, da wir auch gerne autofahren...

            ich würde es an eurer Stelle wirklich mal versuchen mit Hotel, du wirst sehen dass die Ankunft im Süden wesentlich entspannter ist!

            Wir fahren nächste Woche wieder nach Spanien und freuen uns wahnsinning, da wir diesjahr nur ein paar Tage vor der Op dort waren.
            LG!
            Daniela

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=637&page=report

            Kommentar


              Lieber Hartmut,

              ich habe meinen Hinweis auf Ritalin im Zusammenhang mit Konrads langjähriger Schilderung seiner Krankheit gepostet.

              Nach der RPE erwies sich mein PK als: pT3b pN1 M0 Gleason 4+5=9a

              Nach dieser bösen Überraschung im August 2010 wurde dann eine 'adjuvante' Androgenblockade eingeleitet, 6 Monate mit Lucrin, dann dann Wechsel auf Zoladex für 3 Monate, gesamthaft also 9 Monate, Sept. 2010 bis Juni 2011.

              PSA Mitte September 0.09ng/ml und heute, Mitte Januar 0.56ng/ml

              Naja, wenn es nach der Praxisassistentin des Landarztes ging, die ich heute während der Mittagspause von einer sonnigen Schneeschuhwanderung mit Freunden anrief, ist "alles in Ordnung, nur 0.56".
              (Achje, die Arme war sich wohl nicht im klaren, dass das keine Vorsorge-, sondern eine Nachsorgeuntersuchung war ;-)

              Also Weniger wäre wohl schöner.
              Aber wie ist denn nun dieser Anstieg auf das sechsfache innert 4 Monaten einzuordnen?
              Obwohl ich in dem Forum gesucht habe, habe ich mir keine Meinung bilden können (Mit dem Urologen werde ich noch sprechen).

              Danke für Hinweise
              Hvielemi
              sowie die uns allen bekannte Fortsetzung.

              Damit waren keine Tipps zur Überwindung von Kilometern gemeint.

              Tut mir leid, dass ich missverständlich war.

              Winfried

              Kommentar


                Lieber Winfried,

                Du meintest sicher Ungläubiges Staunen über das Christentum? Du hattest das s übersehen, oder war das gewollt? - hier -

                Siehe auch - hier -

                "Wenn man in einen Wald hineintritt, so ist es, als trete man in das Innere einer Seele"

                (Paul Claudel)

                Gruß Harald

                Kommentar


                  Zitat von W.Rellok Beitrag anzeigen
                  ich habe meinen Hinweis auf Ritalin im Zusammenhang mit Konrads langjähriger Schilderung seiner Krankheit gepostet.

                  Damit waren keine Tipps zur Überwindung von Kilometern gemeint.
                  Lieber Winfried

                  Irgendwie häufen sich die Missverständnisse:

                  Zu keinem Zeitpunkt hab ich jemals die Einnahme von Ritalin erwogen,
                  ich bin ja noch nicht ganz dem Wahnsinn verfallen. Einen Zusammenhang
                  zwischen Ritalin und meiner langjährigen Mühe mit dem Krebs gibt es nicht!
                  Der Beitrag "Docetaxel, Ritalin, Abiraterone oder Cannabis"
                  war mehr als Ordnungsruf an die Verfasser der Vorbeiträge gemeint,
                  doch bitte das Thema dieses Threads zu beachten.

                  Wobei ich Die Verwendung von Cannabis zwar schon öfter mal angedacht hatte,
                  aber bisher noch nie in die Tat umgesetzt, ausser vor mehr als vierzig Jahren
                  im Haus des afghanischen UNO-Botschafters in Genf.
                  Das damalige "Experiment" mit dem grünlichen Harz aus dem Diplomatenkoffer
                  hielt mich von weiteren Versuchen ab, da die Wirkung ein wenig erfreulich
                  dumpfes Dahindösen war.


                  So, nun bin ich selbst vom Thema dieses Blogs abgewichen, deshalb noch ein
                  kurzer Status nach der ersten Einnahme von Abirateron, heute Morgen um 05:45.

                  Der gestrige Tag war anstrengend. Entgegen der Erkenntnis, dass ich
                  längere Autofahrten nicht mehr alleine schaffe, bin ich allein aus dem Tessin
                  via San Bernardino heimgefahren. Trotz langer Pausen war das eine bemühende
                  Sache. Dann die einstündige Besprechung bei Frau Prof. Gillessen, danach, nun nicht
                  mehr alleine, fiel ich erschöpft in den verspäteten Mittagsschlaf, was wiederum
                  dazu führte, dass ich heute früh um eins halbwach das bescheidene Berichtchen schrieb,
                  das Du 'Epikrise' zu nennen beliebst - wahrhaft ein zu grosses Wort.

                  Heute bin ich nur müde, müde, müde, nicht richtig wach, und mit dem
                  Mittagsschlaf war es auch nicht so toll. Woher denn auch, ich hab mich ja
                  in keiner Weise angestrengt, vom Kurzausflug in den Dorfladen abgesehen.
                  Mit den Medikamenten hat das alles keinen Zusammenhang, es war wohl
                  meine in Überschätzung der Kräfte erfolgte transalpine Reise, die nun ihre
                  Spuren hinterlässt (Uff, vor einem Jahr noch bin ich dem top-fitten LowRoad
                  auf den Säntis hinterhergehechelt ...).

                  Nun, so bleibe ich weiter bei Abirateron, weiterhin ohne Cannabidiol und
                  ganz bestimmt nie mit Ritalin. Ob ich bald auf Docetaxel umsteigen
                  solle, wird der PSA-Verlauf und weitere Diagnostik weisen.
                  Wann das sei, und ob ich das dann noch will, sieht man dann ...

                  Carpe diem!
                  Konrad


                  @Nachtrag an Hartmut:
                  Ich war mir nicht sicher, ob Du Ritalin als Scherz erwähnt habest,
                  weswegrn ich statt den Warnfinger zu erheben einfach den "Beobachter"-
                  link eingestellt hab zum Selbststudium.
                  Wie auch immer: Bitte nimm das Zeug nicht ein, um die lange Strecke
                  nach Spanien ohne Zwischenhalt zu erzwingen. Tu die daraus entstehende
                  Gefährdung Brigitte, Dir und auch dem Kampfhündchen nicht an.
                  Es ist nun mal so: Wir werden alle älter und brauchen öfter mal eine
                  Pause mit genügend Schlaf.
                  Ich wünsch Euch eine gute, sichere Reise ins hoffentlich sonnig-warme Alacant.
                  Konrad
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                  Kommentar


                    Lieber Harald,

                    vielen Dank für dein aufmerksames Mitlesen. Du hast recht!
                    Der korrekte Titel macht Sinn.

                    Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass Konrad eine - für mich als Mediziner - unglaubliche Krankheitsgeschichte durchmacht. Zum Staunen: in meinem Sprachverständnis assoziiert mit Bewunderung.

                    Winfried

                    Kommentar


                      Lieber Konrad,

                      nein, ich habe d i r die Bemerkung und Hinweis auf einen SZ-Artikel nicht zugedacht. Vielmehr im Sinne deines Beitrages.

                      Tut mir leid!

                      Winfried

                      Kommentar


                        Cannabinoids und Prostatakrebs

                        Konrad,
                        bezüglich Cannabinoids und Prostatakrebs solltest du wissen, dass dies bei alternativen Netzwerkern (ich hoffe damit ist klar, wer gemeint ist) momentan sehr angesagt ist. Nachdem man Vitamin-C Hochdosis, Artemisinin, DCA und letztlich auch mit Testosteron-Hochdosis a la Friedman wenig Erfolg hatte, setzt man nun auf eben dieses Öl. Ich will das nicht grundsätzlich für ungeeignet erklären, aber es gibt noch zu wenig echte Menschenstudien, um sich ein Urteil zu bilden. Selbst der Wirkungsmechanismus ist ungeklärt. Manche Forscher meinen es wirkt über die CB1/CB2 Rezeptoren der Prostatakrebszelle, andere, es beeinflusst die Androgenrezeptor Expression. Dann wird noch spekuliert, ob es nicht irgendwelchen Einfluss auf das Immunsystem haben könnte. Klinische Studien laufen dazu momentan nicht.

                        Es gibt dann noch eine kurze Stellungnahme von Dr. Yeung: (The Truth behind Three Natural Cancer "Cures"), die ich mal übersetzt hatte, aber das führt dann doch zu weit weg vom Thema, oder?

                        Konrad, dir alles Gute!
                        Who'll survive and who will die?
                        Up to Kriegsglück to decide

                        Kommentar


                          Hallo,

                          es wird nicht nur spekuliert, sondern auch angewendet und weiter geforscht. Nur in Deutschland geht man mit der Droge Canabinoid als Medizin sehr restriktiv um. in anderen Ländern wie zum Beispiel in Dänemark setzt man den Wirkstoff z.B. bei Fatigue in der Palliation ebenso ein wie in der Schweiz.
                          Ich habe sehr engen Kontakt mit dem ehem. Landesdrogenbeauftragten NRW, der über die politischen Richtungen zur medizinischen Freigabe verwundert ist.
                          Gruß Heribert

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
                          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                          (Luciano de Crescenzo)

                          Kommentar


                            Konrad,

                            Ich habe mir in den letzten Tagen diesen ganzen "Beitragsblog" mal zu Gemuete gefuehrt und gehoere natuerlich mit zu der "Daumendrueck- und Gute Wuensche - Hoff" Fraktion. Da ich aber mehrmals gelesen habe, dass Du mit dieser Art der "Zuwendung" wenig anfangen kannst, hock' ich lieber auf mein Maul (druecke die Daumen und wuensche alles Gute im Geheimen) und versuche mich an einem konstruktiven Beitrag:

                            Ich habe in dem ganzen Beitrag nicht einmal das Wort Ketoconazol gelesen. Gibt es dafuer einen Grund, oder ist es eine vergessengegangene Option?

                            S' Gruessli aus der Heimat,

                            Eca
                            Schwierigkeit finden und damit besser werden.

                            Kommentar


                              Danke, lieber Eca, für dein vorsichtig angedeutetes Mitgefühl.
                              Was ich nicht mag, sind Beileidskundgebungen, denn noch
                              lebe ich, und auch Reaktionen sind mir unlieb, aus denen hervorgeht,
                              dass der Ansender sich in keiner Weise mit meiner Situation befasst
                              hat. So ist etwa ein Heilungswunsch an einen CRPC- Betroffenen
                              etwa so hilfreich, wie der Wunsch an einen frisch Bein-Amputierten,
                              das Bein möge rechtzeitig zum Boston-Marathon nachwachsen.

                              Ketoconazol ist in Zeiten von Abiraterone und Enzalutamid
                              wohl nicht mehr so der Renner, was irgendwo in diesem Forum
                              auch einer der beteiligten Ärzte zum Ausdruck gebracht hat.
                              Leider find ich die Stelle nicht mehr, dafür diese Stelle von
                              LowRoad, dem unermüdlichen Beobachter der Therapieszene
                              im englischer Sprache:

                              Auch wenn das [MDV 300, heute Xtandi] ein spannendes Medikament ist, liegt seine Stärke wahrscheinlich eher in der Anwendung VOR Chemotherapie, als Zweitlinien Hormonblockade. Studien (PREVAIL) laufen. Es gibt dafür ein bewährtes Behandlungsprotokoll mit LEUKINE+KETOKONAZOL+ESTRADIOL (~80% Ansprechrate) aber das ist nicht offiziell zugelassen und Off-Label zu teuer. Hier könnte MDV3100 als zugelassene Alternative eine therapeutische Lücke füllen. Das wird aber sicher noch erheblich länger dauern... leider.
                              http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...ht=ketokonazol

                              Nein, nachdem ich ein Jahr von Xtandi profitieren durfte, werde ich
                              mir nicht die Leber mit Off-Label-Therapiegebastel ruinieren wollen.

                              In diesen Tagen hab ich entgegen dem Rat meiner Onkologen, aber
                              doch mit deren Unterstützung, mit Abiraterone, 'Zytiga', begonnen.

                              Da gibt es von einer durchaus positiven Nebenwirkung zu berichten:
                              Meine während der oder durch die Xtandi-Therapie schlechter
                              gewordene Schuppenflechte hat sich innert Tagen gebessert. Das ist
                              wohl der Begleitmedikation mit 10mg/d Prednison zuzurechnen.

                              Weniger lustig ist ein Anstieg meines Blutdruckes, der aber auch mit
                              dem in Herbst ansteigenden Feinstaubgehalt der Luft zu tun haben
                              könnte, wie auch die heftige Rötung und Trockenheit der Augen
                              (Beides hat sich ab heute mittag in Trin GR unter dem Einfluss sauberer
                              Föhn-Luft gebessert)

                              Auch nicht mit Sicherheit zugeordnet werden kann meine nun sehr
                              weitgehende Erschöpfung, begleitet von beinahe schmerzhaftem
                              Frieren, was schon nach kurzen Spaziergängen einen Mittagsschlaf
                              erzwingt, und mich veranlasst hat, die Freunde heute ohne mich
                              zu einer kalten Wanderung in die Bündner Berge zu schicken.

                              Für eine PSA-Messung ist es nach wenigen Tagen Zytiga noch zu früh,
                              einen ersten Blick werden wir nächste Woche wagen, auch auf das
                              Testosteron, dessen Messung zu meiner Überraschung nicht zum
                              üblichen Monitoring der Therapie gehöre.


                              Carpe diem!
                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                                Konrad,

                                du hast schon so oft einen Behandlungsweg eingeschlagen, der dich wieder ein gutes Stück weiter gebracht hat.
                                Ich hoffe für dich, das wird auch dieses Mal so sein.
                                Oft denke ich an dich und deine Situation. Dabei kommt gelegentlich die Hoffnung auf, gegenüber dem verflixten PC genau den gleichen sturen, kämpfenden Dickschädel entwickeln zu können wie du, falls es bei mir mal schlimm kommt.

                                Michel
                                Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=603

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