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Rezidiv 16 Jahre nach Ende der DHB (Leibowitz)

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    Rezidiv 16 Jahre nach Ende der DHB (Leibowitz)

    Hallo zusammen,

    bei mir wurde im Jahre 2000 mit 41 Jahren Prostatakrebs beidseitig festgestellt. Und das ein Jahr nachdem ich meine jetzige Frau kennengelernt habe.
    Dx: T2bNxM0 G2 Gleason 3+4 (7) (bestaetigt durch Prof. Helpap)
    Daraufhin habe ich mich nach langen Recherchen, unter anderem auch mit persoenlichem Kontakt zu Christian Ligensa und anderen alternativen Therapien fuer die DHB nach Leibowitz entschieden, die ich mit den bekannten Nebenwirkungen gut vertragen habe. Sie hat mir viele krebsfreie Jahre ohne grosse Nebenwirkungen beschert.

    Bericht und Daten bis heute siehe auf myprostate.eu:
    Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs


    Nachdem ich zwischenzeitlich hoffte, das ich es hinter mir habe, kam der Krebs nun nach langsam ansteigendem PSA 2,27 (vom 04.01.2018 unter Finasterid) bestaetigt durch ein Tesla-MRT und die darauffolgende gezielte Fusionsbiopsie mit 19 Stanzen letzte Woche etwas agressiver zurueck.
    Die MRT suspekte Laesion 6x7 mm mit 5mm Kontakt zur Kapsel linksseitig wurde unter anderem gezielt biopsiert.
    Heraus kam ein Prostata Adenokarzinom Gleason 4+4 = 8, Prognosegruppe (WHO/ISUP): 4

    Da in dem Fall nur noch die externe Bestrahlung und eine RPE in Frage kommen, habe ich mich nach langem Gespraech mit meinem Urologen Dr. Oberneder (Urologische Klinik Planegg), der mich schon seit vielen Jahren betreut, fuer aktuell die RPE entschieden. Zur Sicherheit vereinbarter OP-Termin ist der 12. April 2018.

    Ich wuerde natuerlich gerne noch wissen wie Eure Meinung für meine Ausgangssituation ist (Bestrahlung/RPE) und wie gross die Chance (Prozentzahl) ist, den PCA damit dauerhaft zu besiegen?
    Die Partin Tabellen erscheinen mir dafuer doch zu alt, da sie ja noch nicht unterscheiden zwischen Gleason 8 und 9-10.
    Auch ist mir nicht klar ob eine neoadjuvante bzw. adjuvante Hormontherapie in meinem Falle und meiner Vorgeschichte sinnvoll ist und wenn ja mit welchem(n) Medikamenten(n)?
    Casodex 150 in Kombination mit Tamoxifen (10mg täglich) würde mir vorschweben, aber wenn ueberhaupt sinnvoll wie lange?
    Nach bisheriger Recherche ist es eher nicht sinnvoll bzw. lebensverlaengernd...

    Ausserdem habe ich im November eine Haartransplantation FUE machen lassen und habe Angst, dass die vielen eingesetzten Haarwurzeln durch die Hormonblockade gestoert, oder gar vernichtet werden.
    Die Behandlung der Krebskrankheit steht aber natuerlich ueber allem...

    Ich bin gespannt auf Euer Feedback.

    Liebe Gruesse
    Frank

    #2
    Hallo Frank,

    Viele derer, die in den Nullerjahren diagnostiziert wurden und sich für die DHB entschieden, die damals ein großes Thema war, taten dies in der Hoffnung, dass sie damit über die Runden kommen würden, bis bessere Behandlungsverfahren zur Verfügung stünden. Nun, der Fall ist eingetreten. Da Vinci ist um Längen schonender als die damals praktizierte Prostatektomie (macht aber im Ergebnis kaum einen Unterschied zu den heute praktizierten RPEn), statt der 3D-konformalen Bestrahlung als Non-plus-ultra damals steht heute die IMRT mit ihren Weiterentwicklungen zur Verfügung, ggf. auch für eine Salvage-RT. Diese Angebote solltest Du nutzen.

    Ralf

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      #3
      Hallo Ralf,

      danke erstmal und vor allem vielen Dank für Deine jahrelange Tätigkeit im Rahmen der Krebshilfe und den Ratgeber "Erster Rat". Der ist wirklich toll und unersetzbar. Einfach klasse was Du da zusammengetragen hast.

      In Planegg haben sie auch seit eineinhalb Jahren einen DaVinci Roboter. Mein Urologe und Chefarzt dort, Dr. Oberneder hat bisher 30 Patienten mit DaVinci operiert und viele Hundert offen. Er praeferiert eindeutig die offene RPE, da er, laut seiner Aussage auch noch auf seinen Tastsinn vertraut und sagt, dass er offen besser und sicherer die Lymphknoten entfernen kann. Jetzt weiß ich auch nicht ob ich mich von ihm offen oder mit DaVinci operieren lassen, oder gar woanders hin gehen soll.
      Christian Ligensa, Gott hab ihn selig, hat sich uebrigens auch von ihm die Prostata ausschaben lassen.

      Liebe Grüsse
      Frank

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        #4
        Hallo Frank,
        ein gangbarer Weg in deiner Situation wäre zunächst die RPE und anschließend schauen, was sich histologisch ergibt. Bei R0 und/oder NO keine weiteren Maßnahmen. Ansonsten bei R1-Status oder positiven Lyphmknoten wäre bei Gleason 8 oder höher eine adjuvante Bestrahlung mit begleitender ADT über einen längeren Zeitraum denkbar. Zuwarten, ob sich das PSA postoperativ wieder nach oben bewegt und dann erst mit einer Salvage-Bestrahlung beginnen, ist natürlich ebenfalls immer möglich.

        Bei nur 30 DaVinci OP's ist die Lernkurve noch nicht unbedingt abgeschlossen. Wenn der Urologe bereits als guter Operateur bei offenen RPE's bekannt ist und du Vertrauen zu ihm und seinen Aussagen hast, würde ich seinem Rat folgen. Zusätzlich noch eine Zweitmeinung vom Tumorboard einer renommierten Klinik einzuholen, wäre ebenfalls sinnvoll.

        Du bist noch keine 60 und damit noch relativ jung, deshalb würde ich mit der Begründung, eine Bestrahlung noch in der Hinterhand haben zu wollen, zunächst auf die Option RPE setzten, zumal das Karzinom randständig an der Prostatakapsel zu liegen scheint und durch eine OP eine bessere Bestimmung hinsichtlich Grading und Staging möglich wäre.

        Natürlich ist auch eine primäre Strahlentherapie möglich, allerdings ohne weitere Erkenntnisse zur Tumorausbreitung und Aggressivität. Bei der Entscheidung zwischen externer Bestrahlung und RPE spielen weiterhin auch individuelle Abwägungen zum Nebenwirkungsprofil der jeweiligen Behandlung eine Rolle.

        ADT/AHT könnten bei dir, falls später einmal notwendig, trotz vormaligem Einsatz (vor langen Jahren) erneut Anwendung finden. Ob sich aus der früheren Anwendung einer Hormontherapie resistente Mutationsvarianten entwickelt haben und/oder ob eine erneute Anwendung zu einer früheren Hormonresistenz führt, ist spekulativ und wäre postoperativ vielleicht über genauere Bestimmungen am entnommen Präparat zu prognostizieren.

        AHT/ADT können als Nebenwirkung auch zu Haarausfall führen. Bei einer AHT kann allerdings wegen eines Testosteronanstiegs auch das Gegenteil einteten, nämlich verstärkter Haarwuchs. Bei meiner kontinuierlichen Androgendeprivationstherapie (ADT) kam es zum Verlust der Körperbehaarung (Achsel-, Brust-, Extremitätenbehaarung). Die Schambehaarung ist gegenüber früher etwas reduziert. Bei den Kopfhaaren habe ich keinen Verlust festgestellt. Jeder wird wohl hier individuell etwas unterschiedliche Auswirkungen haben.
        Wie implantierte Haarwurzeln auf eine hormonelle Veränderung reagieren kann ich nicht beurteilen. Vielleicht gibt es Forumsuser mit Haarimplantation + ADT und/oder AHT, die dazu Erkenntnisse weitergeben können. Oder aber du fragst beim "Implanteur" nach, ob diesbezüglich Wissen vorliegt. Da du vor langer Zeit bereits einmal über den Zeitraum von 1 1/2 Jahren eine kombinierte AHT/ADT erhalten hast, wäre auch evtl. ein Rückschluss auf damalige Nebenwirkungen bzgl. Haarausfall bedeutsam. So wie ich es sehe, steht für dich ja unmittelbar keine ADT bzw. AHT an, so dass das Thema Haarausfall zunächst eher eine untergeordnete Rolle spielen dürfte.

        Und wie du schon selbst gesagt hast: "Die Behandlung der Krebserkrankung steht natürlich über allem..."

        Eine Prognose in Prozenten für eine Heilung des PCa's stelle ich mir schwierig vor. Aufgrund deines eher langsamen PSA-Anstiegs über lange Jahre (allerdings auch durch die Einnahme von Finasterid verzerrt und nach unten gedrückt) und der vorliegenden Bildgebung sind deine Chancen das PCa dauerhaft zu besiegen eher gut als schlecht. Ein gewisses Risiko für ein bereits fortgeschrittenes Stadium stellt die Randständigkeit des Tumors an der Prostatakapsel dar. Die Bildgebung ist hier leider nicht immer eindeutig.

        Ich wünsche dir alles Gute für den weiteren Verlauf deiner wie auch immer entschiedenen Therapie und einen dauerhaften Sieg über das PCa.

        LG
        Roland

        Anmerkung: Meine Beiträge sind die laienhaften Aussagen eines selbst Betroffenen.
        Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

        Kommentar


          #5
          Hallo Frank,

          wenn ich betroffen wäre, würde ich vorher eine PSMA-PET/CT machen lassen. Sollten Lymphknoten erkennbar befallen sein, könnten diese (halbwegs) zielgerichtet bei einer RPE mit entnommen werden.

          Viel Erfolg
          Wolfgang
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

          Kommentar


            #6
            Ich bin der Meinung das bei einer Op sowieso vorsichtshalber mehr Lympfknoten entfernt werden als bei einem PET/CT erkannt werden.
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

            Kommentar


              #7
              Das ist so falsch und hängt von der Lage der befallenen Lymphknoten ab.
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

              Kommentar


                #8
                Ich hab in meinem Entlassungsbericht gelesen das 26 Lympfknoten entfernt wurden aber GsD keiner befallen war. Konnte keine Nebenwirkungen davon erkennen. Aber ich denke, sicher ist sicher.
                Immer positiv denken!!!

                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

                Kommentar


                  #9
                  Allerlei unterschiedliche Erfahrungen, wozu ich meine
                  eben auch noch hinzufüge:

                  Mir wurden bei der RPE nur zwei Lymphknoten entnommen.
                  Beide offensichtlich dick und dann auch tatsächlich positiv.
                  Zwei Jahre später waren im PSMA-PET keine weiteren Metastasen
                  erkennbar, die bei der RPE hätten entfernt werden können.
                  Die in Anhang [4] erkennbare Läsion liegt viel weiter oben.
                  Zwei Jahre zuvor wäre die im PET wohl noch nicht erkannt
                  worden (wenn es damals schon Ga68-PSMA gegeben hätte).

                  Die massenhafte Entfernung von Lymphknoten unterbricht
                  Lymphbahnen, was wohl bei Michi problemlos war, in
                  anderen Fällen aber heftige Nebenwirkungen verursacht.

                  Das Thema ist umstritten, der Trend geht wohl zu mehr
                  Zurückhaltung bei der Lymphadektomie.

                  Konrad


                  @Frank
                  Du fragst nach Tabellen, um dein Überleben einschätzen zu können.
                  Sowas gibt es eigentlich nur für die Erstdiagnose, und seither ist ja
                  bereits erfreulich viel Zeit vergangen. Die Leibowitz-Therapie hat den
                  Gleasongrad 3 offensichtlich vernichtet, wie meine einfache AHT
                  wohl die frühen Metastasen im kleinen Becken abladiert hat.
                  Was überlebt hat, ist in beiden Fällen der aggressivere Teil, bei
                  dir der GG4, bei mir wohl der GG5, bzw. dessen Metastasen.

                  Der eher schleppende Verlauf deiner PSA-Kurve könnte ein Hinweis
                  darauf sein, dass keine Metastasen vorliegen. Damit hast Du immer
                  noch eine Chance auf Heilung. Aber auch sonst seh ich keinen Hinweis
                  auf eine aggressive Progression.


                  Ich wünsche Dir das Beste bei der RPE,
                  Konrad
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    Zitat von Hvielemi
                    Die Leibowitz-Therapie hat den
                    Gleasongrad 3 offensichtlich vernichtet, wie meine einfache AHT
                    wohl die frühen Metastasen im kleinen Becken abladiert hat.
                    Was überlebt hat, ist in beiden Fällen der aggressivere Teil, bei dir der GG4, bei mir wohl der GG5, bzw. dessen Metastasen.
                    Hallo Konrad,

                    bitte lies, was Prof. Böcking hierzu ausführt:



                    Du liegst also richtig mit Deiner Darstellung.

                    Auch das: https://link.springer.com/article/10.1007/s002920050254 bestätigt den zuvor beschriebenen Ablauf.

                    Beste Grüße

                    Harald

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Frank

                      lies bitte auch mal, was von Georg_ am 11.6.2016 unter KISP-Texten unter der Überschrift: "Lokale Therapien beim metastasierten Prostatakrebs" geschrieben und von Ralf dort eingestellt wurde:



                      Ich wünsche Dir das berühmte goldene Händchen für Deine weitere Therapieentscheidung.

                      Gruß Harald

                      Kommentar


                        #12
                        Danke für den Aufsatz von Böcking.

                        Immer wieder entlockt mir diese kindliche Vorstellung ein Lächeln,
                        wonach die Eliminierung geringaggressiver Zellen "Platz schaffe"
                        für agressivere Zellstämme. Süss!
                        Als ob Krebs sich nicht gerade dadurch auszeichne, dass er wachse
                        ohne Rücksicht darauf, ob im Organismus Platz vorhanden sei, oder
                        eben nicht. Der wahre Grund, warum Tumoren unterschiedlicher
                        Gleasongrade oder auch Ploidien dazu neigen, aggressiver zu werden,
                        ist nicht Platzmangel, sondern ganz einfach, dass jene Zellen, sich
                        schneller teilen, nach einer gewissen Zeit die Oberhand gewinnen.
                        Die würden genauso wachsen, wenn die langsameren Zellen per
                        Leibowitz oder sonstwie eliminiert würden. Die Ablation von
                        Krebszellen ist NIEMALS falsch, auch wenn es die langsam wachsenden,
                        also falschen Zellen trifft. Die geben keinen "Platz", erstens weil ein
                        Knoten nach aussen beliebig wächst, also raumfordernd ist, und
                        zweitens, weil die Zellen verschiedener Typen nicht buntgemischt
                        vorliegrn, sondern in Foci, deren Zentrum die jeweilige Urzelle ist.

                        Nehmen wir mal an, es lägen 1000 Zellen vor, mit einer typischen VZ
                        von einem Jahr. Darin mutiert eine einzige Zelle. Egal mit welchem
                        GG oder welcher Ploidie teilt die sich fortan alle drei Monate.
                        Nach drei Jahren liegen 8000 Zellen des ersten Typs vor, aber eben
                        auch schon 4000 des aggressiveren Typs. Nur ein Jahr später sind
                        es 16000 des ersten Typs, aber 64000 des späteren Typs.

                        Wer würde nun wem "den Platz wegnehmen"!?


                        Weil Zellen höherer Gleasongrade und höherer bzw. ungerader Ploidie
                        offensichtlich vermehrt ihre innere Ordnung verloren haben, ist die
                        Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich unter solchen entdifferenzierten
                        Zellen sich zufällig auch solche befinden, deren Wachstumskontrolle
                        im Laufe der Entdifferenzierung ausser Rand und Band geraten sind
                        (Die meisten Mutationen sind nicht überlebensfähig).
                        Die vermehren sich dann schneller und werden daher irgendwann unterm
                        Mikroskop oder bei der Chromosomenanalyse gefunden.
                        GG und Ploidie sind also nur ein Hinweis auf das, was die Aggressivität
                        wirklich ausmacht:

                        Eine geringe Verdoppenlungszeit.

                        Deshalb braucht sich niemand um Ploidie oder Gleason in Metastasen des
                        fortgeschrittenem Prostatakrebses zu kümmern.
                        Entscheidend ist, ob man zweieinhalb Jahre später die doppelte oder die
                        vieltausendfache Tumormasse habe.
                        DAS, nicht Ploidie oder Gleason, macht den Unterschied z.B. zwischen
                        deinem und meinem Krebs. Guckst Du meine Verlaufsgrafik in Anhang [1],
                        siehst Du die immer steiler werdenden Anstiege. Das ist genau das
                        beschriebene Überhandnehmen der schnelleren Zellstämme. Platz
                        für langsamere Stämme wäre noch zur Genüge da...
                        Deine Grafik, egal ob die von myprostate oder die von Knut, zeigt eine
                        etwa gleichbleibende Steigung. Offenbar neigen deine Zellen nicht zur
                        Weiteren Entdifferenzierung.
                        Das ist gut so!

                        Zurück zu Frank:
                        Ohne Leibowitz wäre nach einiger Zeit aus dem GS3+4 ein GS4+3 geworden
                        eben weil der 4er typischerweise aggressiver ist.
                        Die Leibowitz-Therapie hat zweierlei bewirkt:
                        Sie hat, wie es auch eine einfache ADT getan hätte, den hormonsensitiven
                        Krebs um Jahre gebremst. Und sie hat den GG3 eliminiert, was aber reichlich
                        egal ist, weil der GG4 ohnehin die Überhand gewonnen hätte.
                        Dass also aus dem einstigen GS3+4 nun ein GS4+4 geworden ist, ist gar
                        nicht schlimmer. Der 4er war ohnehin schon da. Die gute Nachricht ist, dass
                        sich kein Stamm des GG5 gebildet hat, der mit einer kurzen VZ viel
                        Schaden angerichtet hätte. Dasselbe könnte man mit den Ploidien
                        durchspielen, aber entscheidend ist, dass die PSA-Verdoppelungszeit sich
                        bei Frank immer noch in den Jahren und nicht in den Monaten oder gar
                        Wochen bewegt.

                        Carpe diem!
                        Konrad
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
                          Hallo Frank
                          lies bitte auch mal ...:
                          "Lokale Therapien beim metastasierten Prostatakrebs"

                          Ich wünsche Dir das berühmte goldene Händchen für Deine weitere Therapieentscheidung.
                          Lieber Frank,
                          der Text von Georg ist durchaus lesenswert,
                          aber es liegen keine Hinweise vor, dass dein Krebs
                          Metastasen gestreut habe. Das langsame Wachstum
                          nach so langer Zeit spricht eher dagegen, was einen
                          heilenden Erfolg für die geplante RPE im April in
                          Aussicht stellt.
                          Ob das so sei, wird dann anhand der entnommenen
                          Lymphknoten und dem PSA-Verlauf zur Gewissheit.

                          Deine neuen Haare würdest Du wohl erst mit einer Chemotherapie
                          bedrohen, doch soweit kommt es kaum.
                          Kopfhaar ist nicht testosteronabhängig, wie jeder vorpubertäre
                          Knabe zeigt, oder auch meine nach acht Jahren ADT immer noch
                          vorhandene, allerdings grau gewordene Haarpracht, bei zugleich
                          fast kahlem Körper.


                          Dem Wunsch im zitierten Beitrag schliesse ich mich gerne an.
                          Konrad
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Hallo zusammen,

                            vielen Dank für die ganzen Informationen und Erklaerungen, im speziellen Dir Konrad und Roland.

                            Ich bin gespannt was Prof. Dr. Ganzer (Asklepius Klinik Bad Tölz) morgen dazu sagt und das Staging mit einem Adomen CT und weiterem MRT am 08.03. ergibt.
                            Für ein PSMA PET CT ist leider erst ein Termin in sechs Wochen zu bekommen, was zu spaet ist.
                            Der Radiologe sagt, dass er es mit den genannten Untersuchungen fast genauso hin bekommt.

                            Ich habe nur etwas Sorge dass in den 5 1/2 Wochen bis zur OP noch etwas passiert, daher die Frage nach Casodex...

                            Ich wuensche Euch einen schoenen sonnigen Sonntag

                            Liebe Gruesse
                            Frank

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                              #15
                              Zitat von Frank.S Beitrag anzeigen
                              Ich habe nur etwas Sorge dass in den 5 1/2 Wochen bis zur OP noch etwas passiert,
                              daher die Frage nach Casodex...
                              Lieber Frank,
                              Fünfeinhalb Wochen sind ein Zehntel Jahr.
                              Die Verdoppelungszeit VZ deines PSA seit Beginn des Anstieges 2011
                              beträgt 3.6 Jahre, in der letzten Messperiode sind es zwar 'nur' 1.7 Jahre,
                              über die letzten beiden Messperioden aber mehr als sechs Jahre!
                              Siehe http://de.myprostate.eu/?req=user&id=850&page=psa letzte Zeile.

                              Der Durchmesser eines Tumors wächst bei einer Verdoppelung des
                              Volumens bzw. PSA um einen Viertel bzw. 25%. Selbst wenn sich die
                              PSA-VZ auf ein Jahr verkürzen sollte, wüchse der Tumor bis zum OP-Termin
                              um nicht mal 2.5% im Durchmesser. Da ist es extrem unwahrscheinlich,
                              dass "noch etwas passiert".

                              Carpe diem!
                              Konrad


                              Nachtrag zur Bildgebung:

                              Dein PSA liegt jetzt bei 2.27ng/ml.
                              Davon entfällt auf die Prostata vielleicht 1ng/ml und auf den Tumor
                              muss auch einiges entfallen, sonst hätte man ihn bei der Biopsie nicht
                              finden können. Nehmen wir mal an, es wäre ein weiteres ng/ml.
                              Da blieben also grad mal ein Viertel ng/ml für irgendwas ausserhalb
                              der Prostata. Das wäre zu wenig, um im PSMA-PET was zu sehen,
                              (was wohl ohnehin nicht vorhanden ist).

                              Auch im CT und im MRT würde man ausserhalb der Prostata aus demselben
                              Grund kaum etwas finden, selbst wenn wider Erwarten etwas da wäre.
                              Das MRT bringt dennoch einen Nutzen, weil es den Tumor innerhalb
                              der Prostata darstellen kann und seine Nähe zur Kapsel bzw. den
                              Nervenbündeln. Damit kann auf die Nervenschonung bei der RPE
                              und andere Hinweise zur OP geschlossen werden.

                              Ich will deinen Entscheid zur RPE nicht untergraben, frage mich aber
                              doch, ob Du und deine Ärzte sich nicht zu sehr von dem GS4+4
                              beeindrucken lässt. Der ist, wie ich oben gezeigt habe, eigentlich
                              immer noch ein GS3+4, dem man einfach den Dreier-Anteil
                              weggemacht hat. Aufgrund der Zusatzinformationen aus dem MRT
                              sollte man doch noch mal überlegen, ob eine weniger belastende
                              Therapie auch gut wäre, z.B. eine Brachytherapie.
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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