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PSMA PET CT ergab heute mehrere Metastasen

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    PSMA PET CT ergab heute mehrere Metastasen

    Hallo liebe Mitstreiter,
    ich war heute zum PET CT, nachdem das MRT des Abdomen und die Skelettszintigraphie kein brauchbares Ergebnis brachten. Nun bei dem vorläufigen Ergebnis erklärte mir der Nuklearmediziner, dass man heute mehrere Metastasen so um die Zehn über den ganzen Körper verteilt gefunden hat. Die verteilen sich über die Rippen, das Lymphgewebe im Bauchraum, den Oberschenkel und evtl. die Wirbelsäule, da war er sich allerdings nicht ganz sicher und muss dies für seinen Befund noch genau auswerten. So wie er mir erklärte sind die Metastasen alle noch sehr klein.
    Ich denke das Ergebnis ist nun nicht gerade Gut oder? Wie kann man das ganze jetzt weiter behandeln? Wer hat hier Erfahrungen?
    Meine Vorgeschichte in Kurzform:
    Operation mit dem DAVINCI 2013 in Würzburg PSA Ausgangswert 320.
    Danach Bestrahlung der Prostata Loge und Hormontherapie.
    Ab 2016 Bicalutamid 50mg PSA war auf 1,6 gestiegen.
    PSA war wieder auf 0,16 gefallen aber ab Anfang 2018 PSA steigt wieder.
    Oktober 2018 PSA 1,28, November 2018 PSA 1,95.
    Seitdem nehme ich Xtandi, PSA Wert Anfang 2019 wieder gefallen auf 0,75, und jetzt heute das Ergebnis PSMA PET CT.

    Danke für eine Antwort

    Liebe Grüße Hartmut
    Mein Bericht: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=903

    #2
    Lieber Hartmut,

    Dein Nuklearmediziner hat ja ein Gemüt wie ein rostiges Stück Blech. Kurz mal die Vorab-Diagnose: mind. 10 Metastasen querbeet! - Ist so richtig mit dem Holzbrett gegen den Kopf. Und genaueres muss er erst noch auswerten. Tja, das ist kaum auszuhalten.

    Gut ist, dass die Metastasen noch alles sehr klein sind und im Szinti noch nicht sichtbar sind. - Und klar ist, dass Du systemisch behandelt werden musst (außer vllt. zur Schmerzreduktion).

    Du bist schon auf Xtandi. Wenn Du das gut verträgst, gibt Dir das einen längeren Aufschub. Zu überlegen wäre ein Chemo. Für Lu177 sind die Werte eher noch zu gering.

    Ich hoffe, Du hast noch keine Schmerzen. Aber dafür sind die Metastasen auch noch zu klein.

    Ich kann Dir nur raten, such Dir eine gute, bis sehr gute Uni-Klinik mit Schwerpunkt Prostatakrebs. Schau, dass Du da ins Tumorboard kommst.

    Und Du hast Zeit! Solange das Xtandi wirkt (und Du es verträgst), werden die Metastasen kaum wachsen.

    Also Kopf hoch und gönn Dir was Gutes!

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      #3
      Für Lu177 sind die Werte eher noch zu gering.
      Das denke ich nicht. Die PSMA Expression ist nicht fest mit dem PSA Wert gekoppelt. Wenn man mit einer Hormontherapie den PSA Wert senkt, bleibt die PSMA Expression lange Zeit unverändert hoch.

      Jedenfalls kann man alles, was man mit einem PSMA PET/CT sieht auch mit Lu177 behandeln. You treat what you see. Auf Grund der umfangreichen Metastasierung würde ich zu einer Lu177 Therapie raten. Diese kann auch mit Actinium-225 kombiniert werden.

      Es soll jetzt eine Studie veröffentlicht werden, die berichtet, dass Patienten, die vor der Lu177 Therapie keine Chemo gemacht haben, länger leben als Patienten, die vorher eine Chemo gemacht haben. Offenbar werden die Patienten durch die Chemo sehr geschwächt, was durch die Lu177 Therapie nicht beobachtet wird.

      Georg

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        #4
        Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
        Es soll jetzt eine Studie veröffentlicht werden, die berichtet, dass Patienten, die vor der Lu177 Therapie keine Chemo gemacht haben, länger leben als Patienten, die vorher eine Chemo gemacht haben. Offenbar werden die Patienten durch die Chemo sehr geschwächt, was durch die Lu177 Therapie nicht beobachtet wird.
        "Eine Studie"
        Bitte etwas konkreter. Welche Studie, von wem erstellt und wie weit fortgeschritten sind die Probanden ?

        Franz

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          #5
          Franz,

          für eine unveröffentlichte Studie kann ich noch keine Quelle nennen. Ich habe mich von einem Arzt beraten lassen, der erwähnt hat, er wolle dieses Studienergebnis in absehbarer Zeit veröffentlichen. Mehr kann ich bis jetzt nicht sagen.

          Georg

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            #6
            Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
            für eine unveröffentlichte Studie kann ich noch keine Quelle nennen. Ich habe mich von einem Arzt beraten lassen, der erwähnt hat, er wolle dieses Studienergebnis in absehbarer Zeit veröffentlichen. Mehr kann ich bis jetzt nicht sagen.
            Über ungelegte Eier ....

            Franz

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              #7
              Hallo Hartmut,
              wenn die Metastasen im 68Ga-PSMA-PET/CT sichtbar sind, kann man sie auch mit 177Lu-PSMA oder der Kombi aus 177Lu- und 225Ac-PSMA behandeln. Wie nachhaltig das ist, steht auf einem anderen Blatt.

              Alles Gute
              Arnold
              Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                #8
                Danke für eure Antworten,
                möchte noch anmerken, das PET CT wurde in der Uni Klinik Marburg gemacht, hier wird auch die PSMA Behandlung angeboten, da ich schon länger hier im Forum lese und daher auch von der PSMA Behandlung weiß habe ich den Arzt mal darauf angesprochen. Er schien ziemlich gut mit der Materie vertraut zu sein (er wusste auch um die Vorgänge in Frankfurt). Seiner Meinung nach wäre es noch zu früh
                mit der PSMA Behandlung zu beginnen, würde aber zu gegebener Zeit auch dazu raten.

                Liebe Grüße
                Hartmut
                Mein Bericht: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=903

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                  #9
                  Es gibt eine Empfehlung der DGN, dass die PSMA Therapie nur als letztes Mittel eingesetzt werden soll, also nach Chemo. Der Arzt in Marburg hat Dich also leitliniengerecht beraten und vermeidet damit alle Haftungsprobleme.
                  Allerdings hat die PSMA Therapie weniger Nebenwirkungen als eine Chemo und die meisten Patienten setzen sie daher lieber vor einer Chemo ein. Da Du kastrationsresistent bist, wirst Du dieser Therapie bekommen können, wenn Du Dich darum bemühst.

                  Georg

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                    #10
                    Zitat von Georg_
                    Es soll jetzt eine Studie veröffentlicht werden, die berichtet, dass Patienten, die vor der Lu177 Therapie keine Chemo gemacht haben, länger leben als Patienten, die vorher eine Chemo gemacht haben. Offenbar werden die Patienten durch die Chemo sehr geschwächt, was durch die Lu177 Therapie nicht beobachtet wird.
                    Franz kritisierte, dass ich noch keine Quelle dafür hatte. Lothar hat gerade einen Bericht über diese Studie gefunden. Ein Abstract findet sich hier. Dort heißt es nun:

                    First-line PRLT was associated with the longest survival (all 18 patients alive at 55 months).
                    Patients previously treated with chemotherapy had a significantly shorter survival (median of 19 months).
                    Survival was also shorter in patients with previous radium-223 (223Ra) treatment (17 months).


                    Eine ausführlichere Veröffentlichung soll wohl noch erscheinen. Die DGN Empfehlung verlangt vor der PRLT mit Lu177 eine Chemotherapie. Nach den Ergebnissen dieser Studie würde diese Empfehlung eine deutliche Verkürzung der Überlebenszeit bedeuten.
                    Sicherlich werden diese Ergebnisse von vielen kritisch gesehen.

                    Georg

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                      #11
                      Hallo Georg,

                      ich nehme meine Kritik an deinem Hinweis auf die Studie mit Bedauern zurück.
                      Dein Hinweis auf "einen Arzt der erwähnt hat ..." war für mich eine sehr unverbindliche Aussage, die mich zur Kritik provoziert hat.

                      Das Abstract liest sich vielversprechend. Bin gespannt auf die vollständige Veröffentlichung, die ich mir sehr genau ansehen werde.
                      Was mir keine Ruhe läßt, sind mögliche Strahlenschäden, die durch die Lu177 - Therapie auftreten könnten.

                      Es wäre interessant ob bei der Gruppe mit den 18 Patienten die bisher 55 Monate überlebten, Strahlenschäden nachgewiesen wurden.

                      Franz

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                        #12
                        Franz,

                        ich denke jede Bestrahlung hat wieder andere Strahlenschäden. Bei der Lu177 Therapie kommt es zu einer Belastung der Speicheldrüsen, wohl auch der Tränendrüsen. Man hatte auch eine Belastung der Nieren erwartet, dies hat sich bisher jedoch noch nicht gezeigt. Wenn man den Berichten von Konrad folgt, so zeigt sich eine stärkere Belastung der Speicheldrüsen durch Actinium, weniger durch Lu177. Ich befürchte, dass sich diese Schädigungen kumulieren, auch wenn sich die Speicheldrüsen nach einem Zyklus erstmal wieder erholen. Die stärkste Schädigung führt zu Mundtrockenheit. Sicher sehr unangenehm aber nicht lebensbedrohlich.

                        Ob die interne Bestrahlung der Tumorzellen und anderer PSMA exprimierender Zellen ungewollte Schädigungen verursacht ist bisher nicht bekannt. Mehr wird man in 20 Jahren wissen, aber die Ergebnisse sind dann nicht mehr für uns relevant.

                        Georg

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                          #13
                          Ich für meinen Teil würde gern in 20 Jahren etwas über Langzeiterfahrungen lesen...oder aus eigener Historie berichten.
                          Wir werden sehen..... :-)

                          Uwe
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                            #14
                            In einem Video, dass ich gesehen habe, berichtete Dr. van der Poel aus seiner Praxis. Er sagte, er habe früher versucht, die Patienten zu beruhigen, indem er ihnen sagte: mit diesem Tumor leben sie auf jeden Fall noch 10 Jahre. Die Patienten reagierten aber entsetzt. Er meinte, wie lange denken die denn, dass sie normalerweise leben?

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                              #15
                              Passt schon...man muss sich ja Ziele setzen....6 Jahre habe ich seit Entdeckung hinter mir....das sollten schon noch ein paar mehr werden....
                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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