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Abirateron und Intermittieren

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    #16
    Hallo Reiner,

    so sehe ich das auch
    bin selbst auch nicht so bewandert wie Georg und Andi.

    Gruß
    Adam

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      #17
      Hallo Reiner,

      Insgesamt hatte sich die Zeit, bis der Tumor weiter fortschreitet, verdoppelt.“
      ja, das hatte ich nicht ganz klar formuliert. Ich hatte in Beitrag #10 geschrieben "Man geht danach von 30 Monaten bis zu bildgebend erkennbarer Tumorprogression und damit dem Ende der Abiraterontherapie aus. Dagegen berichtet die Studie von Ryan mit Abirateron bei einer vergleichbaren Patientgruppe, dass die mittlere Wirkungsdauer 16,5 Monate sei."
      Mit anderen Worten die COU-AA-302 Studie stellte eine mittlere Wirkungsdauer von 16,5 Monaten fest, während die Gruppe von Dr. Gatenby eine Wirkungsdauer von 30 Monaten bei der intermittierenden Abirateron-Therapie errechnet hat. Eine Verdopplung von 16,5 wäre 33 und nicht 30, ich habe es nicht so genau genommen.

      Abirateron verabreichen sie nur so lange, bis der PSA-Wert auf die Hälfte des Ausgangswerts vor der Behandlung fällt. “
      So wie ich es verstanden habe, wird alle 4 Wochen der PSA Wert gemessen. Wenn er dann um über 50% gefallen ist, wird die Abirateron-Therapie erstmal unterbrochen. Du hast natürlich Recht, ob es dann noch in das mathematische Modell passt, wenn der PSA Wert dann schon um über 90% gefallen ist, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht messen sie auch anfangs alle zwei Wochen, es ist ja nach der Idee von Gatenby nicht sinnvoll sofort alle nicht-resistenten Tumorzellen zu vernichten.

      Zu Chemo Zyklen kann ich nichts sagen. Konrad meinte auch, man sollte die Lu177 Zyklen nicht fest durchführen sondern mehr nach Bedarf und nicht versuchen die letzten, kleinen Metastasen zu entfernen. Sie wachsen eh wieder nach, warum die Nebenwirkungen in Kauf nehmen, man kann sie ja beim nächsten Mal erledigen. Damit hat er mich überzeugt und ich bin auch dieser Meinung.

      Georg

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        #18
        Hallo Reiner,
        zum Thema Chemotherapie u. Intermittieren:

        Intermittierende vs. kontinuierliche Chemotherapie mit Docetaxel wurde in der PRINCE-Studie bei Patienten mit mCRPC untersucht.
        Primärer Endpunkt war das 1-Jahres-Überleben. Docetaxel wurde in beiden Armen wöchentlich oder im 3-Wochen-Abstand gegeben, einige Patienten erhielten wegen der Nebenwirkungen eine reduzierte Dosis.
        Im intermittierenden Docetaxel-Arm wurde Docetaxel für eine Studiensequenz von 12 Wochen nach obigen Vorgaben verabreicht und dann bis zum klinischen Krankheitsfortschritt pausiert.
        Die intermittierende Behandlung erfüllte die Nicht-Unterlegenheitskriterien für das 1-Jahres-Überleben, jedoch nicht für das Gesamtüberleben OS, wie das Ergebnis einer Post-Hoc-Analyse ergab.
        Die Haupteinschränkung dieser Studie bestand darin, dass die geplante Anzahl von Patienten nicht rekrutiert werden konnte.



        --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

        Die Auswirkungen auf die Lebensqualität, ebenfalls beim mCRPC wurden in dieser Studie (nur Abstract zugänglich) untersucht:



        „Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob die intermittierende Gabe von Docetaxel (DOC) die Lebensqualität (LQ) der Patienten verbessert.
        Patienten und Methoden: Alle Patienten erhielten DOC 70 mg/m2 alle 3 Wochen für acht Zyklen. Die Patienten wurden randomisiert, um nach den ersten vier DOC-Kursen kontinuierlich oder mit einem festen 3-Monats-Intervall DOC zu erhalten.
        Ergebnisse: An der Studie nahmen 148 Patienten teil. Es gab keinen Unterschied in der LQ zwischen den Gruppen, die intermittierend oder kontinuierlich behandelt wurden. Die intermittierende Behandlung hatte keine nachteiligen Auswirkungen auf die Krankheitskontrolle.
        Schlussfolgerung: Obwohl durchführbar und nicht nachteilig, zeigten unsere Ergebnisse, dass eine echte intermittierende Chemotherapie bei Patienten mit metastasierendem, kastrationsresistentem Prostatakrebs die LQ der Patienten nicht verbessern konnte.“

        -----------------------------------------------------------------------------------------------

        Zu einer möglichen intermittierenden Anwendung von Docetaxel beim hormonsensitiven PK sind mir keine Studien bekannt.


        Franz

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          #19
          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
          .... Ich halte die Ergebnisse aus einer Zeit, als es diese Option noch nicht gab, deshalb für überholt...
          LowRoad,

          "überholt", das sehe ich nicht so.
          Die Auswirkungen des Intermittierens z. B. bei langjähriger ADT nach früher Chemotherapie wurden soweit mir bekannt, bisher nicht untersucht.
          Ergebnisse des Intermittierens von „extended disease patients“ z. B. aus der zitierten Studie, könnten daher nach wie vor für eine Entscheidungsfindung pro/contra Intermittieren hilfreich sein.

          Franz

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            #20
            Guten Morgen Franz und Georg,

            vielen Dank noch für Eure Ausführungen. Das ist wirklich eines der für mich interessantesten Themen im Moment.

            Mir will einfach nicht in den Kopf, das es , da schon so lange in Bezug auf Prostatakrebs geforscht wird, ( alles in Bezug auf den menschlichen Organismus, Blut DNA etc. , scheint bekannt zu sein ), keine Möglichkeiten geben soll, den Krebs dauerhaft aufzuhalten. Ich denke hier immer an Aids, hier hat es verhältnismäßig eine kurze Zeit gedauert bis die entsprechenden Medikamente auf dem Markt waren, um die Krankheit jedenfalls aufzuhalten. ( Ich möchte mich aber auch nicht zu den Verschwörungstheoretikern der " gierigen " Pharamindustrie zählen.

            Reiner
            PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

            Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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              #21
              Reiner,

              bei Prostatakrebs ist es wie bei anderen Krebsarten. Wenn er früh genug entdeckt wird, kann man ihn mit Operation oder Bestrahlung entfernen. Ansonsten ist er letztlich nicht zu heilen.

              Auch bei Aids bilden sich gegen die Medikamente Resistenzen und man muss diese daher regelmäßig wechseln. Soweit ich weiß, sind diese nicht endgültig heilend.

              Georg

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                #22
                Georg,

                eine Heilung habe ich natürlich ausgeschlossen. Soweit ich informiert bin, haben heute an Aids Erkrankte in der Regel , auch wie Du schreibst durch mögliche Wechsel der Medikamente teils eine Lebenserwartung von ca. 75 Jahren. Bitte jetzt nicht so festlegen, ich habe jetzt keine Recherche mehr betrieben. Diese Erkrankten haben auch keine Heilung in Aussicht, können aber lange und ich spreche wirklich von einer langen Zeit leben, müssen aber natürlich auch mit den Nebenwirkungen der Medikamente zurecht kommen.

                Ich möchte natürlich diese beiden Krankheiten nicht miteinander vergleichen jedenfalls nicht zu einhundert Prozent, aber im Hinblick, wie lange es Prostatakrebs gibt und wie lange es Aids gibt ( bekannt ist ) scheint mir die Forschung einfach beim Krebs nicht ausreichend nach vorne gekommen zu sein.

                Das soll kein Gejammer sein, ich sehe die Lage sehr realistisch, aber in diese Richtung gingen meine Gedanken in Bezug auf Prostatakrebs.

                Reiner
                PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

                Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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