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    Antiandrogentherapie verstärken

    Eisen induziert den Zelltod und stärkt die Antiandrogen-Wirksamkeit in Prostatakrebsmodellen

    25. Februar 2021



    Eisen induziert in Prostatakrebsmodellen den Zelltod und stärkt die Wirksamkeit der Antiandrogenbehandlung. Dies zeigen italienische Wissenschaftler anhand von Zellkulturen und Xenotransplantaten bei Mäusen.
    Die Wissenschaftler gingen von der Erkenntnis aus, dass Prostatakrebszellen die Eisenhomöostase neu einstellen und damit die Eisenaufnahme und die Zellproliferation begünstigen. Diese Anpassung der Krebszellen nutzten sie, indem sie präklinische Modelle für Prostatakrebs hochdosiertem Eisen aussetzten, um Toxizität zu induzieren und die Anpassung der Zellen an den Androgenmangel zu stören.
    Jessica Bordini und Kollegen analysierten Marker für die Lebensfähigkeit der Zellen und die Mechanismen, die der Eisentoxizität zugrunde liegen. Dafür verwendeten sie Androgenrezeptor-positive VCaP- und LNCaP-Zellen, kastrationsresistente DU-145- und PC-3-Zellen sowie murine TRAMP-C2-Zellen, die mit Eisen und/oder dem Antiandrogen Bicalutamid behandelt wurden. Sie validierten die Ergebnisse in vivo in VCaP- und PC-3-Xenotransplantaten und in Mäusen, denen TRAMP-C2-Zellen injiziert wurden und die Eisen und/oder Bicalutamid erhielten.
    Eisen war für alle Prostatakrebszellen toxisch. Insbesondere waren VCaP-, LNCaP- und TRAMP-C2-Zellen hochempfindlich. Die Toxizität wurde durch oxidativen Stress vermittelt, der hauptsächlich Lipide beeinflusste und die Ferroptose förderte. In hochempfindlichen Zellen verursachte Eisen zusätzlich Proteinschäden. Hoher basaler Eisengehalt und oxidativer Status definierten eine hohe Eisenempfindlichkeit. Die Bicalutamid-Eisen-Kombination verschlimmerte die oxidative Schädigung und den Zelltod und löste eine Proteinoxidation auch in schwach eisenempfindlichen DU-145- und PC-3-Zellen aus.
    In vivo reduzierte Eisen das Tumorwachstum in TRAMP-C2- und VCaP-Mäusen. In PC-3-Xenotransplantaten verursachte die Bicalutamid-Eisen-Kombination eine Proteinoxidation und beeinträchtigte erfolgreich die Tumorexpansion, während Eisen und Bicalutamid allein unwirksam waren. Makrophagen beeinflussten die Eisenverteilung im Körper, schränkten jedoch den Eiseneffekt auf die Tumorexpansion nicht ein.
    „Mit unseren Modellen können wir den direkten Eiseneffekt auf Krebszellen untersuchen. Wir demonstrieren den Beweis des Prinzips, dass Eisentoxizität die Proliferation von Prostatakrebszellen hemmt und schlagen ein neuartiges Instrument zur Stärkung der Wirksamkeit der Antiandrogenbehandlung vor“, heißt es abschließend in der Publikation im Fachjournal „Clinical Cancer Research“.
    (ms)
    Publikation:
    Bordini J et al. Iron Induces Cell Death and Strengthens the Efficacy of Antiandrogen Therapy in Prostate Cancer Models. Clin Cancer Res 2020 Dec 1;26(23):6387-6398.
    Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

    #2
    Hallo Hans J.,
    Eisen treibt Tumorzellen in den Tod , heißt es in dem Artikel



    Hier eine Veröffentlichung dazu:



    Dies wurde 2009 so berichtet, aber anscheinend ging es hier in der Forschung nicht viel weiter.
    Auch wenn sich wie ich es verstehe, Dein Bericht und der von 2009 unterscheiden.

    Gruß Reiner
    PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

    Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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      #3
      Zitat von Reiner mit E Beitrag anzeigen
      ... aber anscheinend ging es hier in der Forschung nicht viel weiter....
      Hallo Reiner,
      es wird auch am Eisenstoffwechsel der Prostatakrebszellen geforscht. Dazu diese neuere Übersichtsarbeit:

      "Iron Metabolism in Prostate Cancer; From Basic Science to New Therapeutic Strategies"
      (Eisenstoffwechsel bei Prostatakrebs; Von der Grundlagenforschung zu neuen therapeutischen Strategien)



      Zitat v.Abstract:
      …Disrupting the machinery that secures iron for prostate cancer cells can retard tumor growth and its invasive potential. This review unveils the current understanding of the ways that prostate cancer cells secure iron in the tumor milieu and how can we exploit this knowledge for therapeutic purposes.”

      „…Eine Störung der Maschinerie, die Eisen für Prostatakrebszellen bereitstellt, kann das Tumorwachstum und sein invasives Potenzial verzögern. Diese Übersichtsarbeit zeigt das aktuelle Verständnis der Art und Weise, wie Prostatakrebszellen Eisen im Tumormilieu sichern, und wie wir dieses Wissen für therapeutische Zwecke nutzen können.


      ---------------------------------------------------------------------------
      Ein Kapitel beschäftigt sich z. B. mit Curcuminen und Eisen beim Prostatakrebs.

      Franz

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        #4
        Danke Franz,

        ein seht umfangreicher und in vielen Teilen schwer zu lesender bzw. zu verstehender Abstract, jedenfalls für mich.
        Was mir wieder auffällt, das die Bioverfügbarkeit auch hier die große Rolle spielt. Bestimmte Mechanismen scheinen klar zu sein, aber die Frage ist immer wieder, wie bringt man es in die Krebszelle. Umfangreiche Studien fehlen. Aber gut das dennoch daran weiter geforscht wird.

        Interessant auch , das hier Curcurmin eine Rolle spielen kann . ( habe ich abgesetzt , seit ich Zytiga einnehme wegen eventueller Wechselwirkungen )

        Gruß Reiner
        PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

        Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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          #5
          Hallo Reiner,

          dieses Thema ist derart Komplex und wurde hier auch schon vor einigen Jahren auf einem sehr hohen Niveau diskutiert.
          Hier die Hintergründe zu erschließen überfordert die Meisten. ROS als reaktive Sauerstoff Spezis in Verbindung zu Apoptose und als Proliferationshemmer bedarf Basiswissen von Nobelpreisträger Watson.
          ROS bei Krebs erwünscht, nicht bei normalem Gesunden. Zur Vermeidung werden ja die Antioxidantien sublemiert bei Gesunden.

          Wer würde denn eine Forschung betreiben, wo durch einfache Mittel TZ gehemmt würden und auch Proliferation vermieden?
          Hier gibt es sicherlich viele gute Ansätze ohne jegliche Studienlage, die keiner bezahlen würde, weil die Pharma nicht mit im Boot wäre.
          Vielleicht findet noch jemand den alten Thread mit Günter, Rusta, Hans-J. Harthmut, Andi u. a.

          Gruss
          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #6
            Hallo Hans-Jürgen,

            es gibt viele threads von Rustra. Das: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...0440#post60440

            ist ein sehr interessantes Beispiel. Vielleicht entdeckst Du selbst noch den Dich interessierenden Faden zu weiteren threads in der von Dir gewünschten Richtung.

            Gruß Harald

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