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Orgovyx + Nubeqa Kombi

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    Orgovyx + Nubeqa Kombi

    Hallo zusammen,

    Macht jemand schon diese ADT / AHT Kombi oder kennt jemanden der das schon macht ?
    Was spricht dagegen, dies bei nmHSPC auch ohne Docetaxel einzusetzen ? Anwendung bei mir wäre nach RPE, Salvage Bestrahlung und jetzt PSA 16 mg/mL ohne sichtbare Metastasen im PSMA PET/CT ?
    Kennt jemand schon geplante Studien, oder braucht es hier gar keine grossen Studien mehr ? Gibt es sonst schon Erfahrungsberichte, ev. von anderen Foren ?

    Orgovyx (Relugolix) erst seit kurzem in Deutschland zugelassen, aber z.B. in USA ist es schon länger auf dem Markt. In der Schweiz ist es noch nicht zugelassen (sind halt immer etwas langsamer).
    Nubeqa (Darolutamid) ist auch ein neueres LHRH Analogon und soll weniger NW als Enzalutamid oder Apalutamid haben.

    Heinrich
    Meine PCa-Geschichte:
    https://myprostate.eu/?req=user&id=864

    #2
    Lieber Heinrich,

    so ein bisschen mache ich mir jetzt auch Sorgen um Dich.

    Auch bei Dir haben sich ja schon Tumorzellen über Lymphknoten verteilt. Die arbeiten jetzt irgendwo in Deinem Körper und machen PSA. Die Tumore sind wohl noch weitgehend unsichtbar.

    Ein "normaler" Uro würde jetzt wohl sagen, dass jetzt ADT am besten wäre. So ähnlich war es ja auch bei mir. Wie es bei mir weiterging weisst Du ja aus meinem Profil.
    Ein fortschrittlicher Uro schlägt wahrscheinlich HB2 (z.B. ADT+HB mit Erleada u.ä.) vor, wie Du ja schon erwähnt hattest.

    Jede Behandlung, auch wenn es nur ADT ist, schwächt Deinen Körper (Blutsystem, Leber, Nieren u.a.). Bei mir liefen die Behandlungen sequentiell und schwächten mich sukzessive immer weiter, sodass ich z.B. vor einer weiteren Behandlung wie z.B. mit Docetaxel schon ganz schön Angst habe (aber die ich wahrscheinlich auch noch brauche).

    Ich kann aus Deinem Profil keine Blut- und andere Werte erkennen, aber ich gehe davon aus, dass Du insgesamt körperlich noch sehr fit bist.
    Vielleicht wäre bei Dir diese neue Dreifachbehandlung mit ADT+Daro+Docetaxel eine Chance, dem Tumor ordentlich zu Leibe zu rücken, damit er für lange Zeit Ruhe gibt, und danach könntest Du Dich wieder gut erholen, weil Du vorher sehr fit warst. Ok, das ist jetzt nur Spekulation. Außerdem müsstest Du dafür ja auch erstmal einen Uro finden, der das mitmacht.

    Im Nachhinein denke ich oft, dass solch eine Behandlung damals nach der Bestrahlung für mich doch sehr vorteilhaft gewesen wäre. Bloss da gab es sie noch nicht und mein damaliger Uro hätte so was eh nicht unterstützt. Und wahrscheinlich hätte ich davor auch viel zu viel Angst gehabt. Das mal nur so am Rande (hätte, hätte, Fahrradkette..).

    Das soll jetzt nur ein zusätzlicher Denkansatz sein, wobei mir schon klar ist, dass Du darüber auch schon viel nachgedacht hast.

    So, jetzt sollen aber die hier schreiben, die schon mehr über Orgovyx+Nubeqa wissen.

    Gruß
    Lutz
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      #3
      Lieber Heinrich,

      die Überlegungen von Lutz zur frühen intensivierten Therapie teilen wir vorbehaltlich der unbekannten Laborwerte und Komorbiditäten,
      welche den Einsatz von Docetaxel problematisch erscheinen lassen könnte.

      Die Triplett-Therapie in der Erstlinienbehandlung für hormonsensitive Patienten bei Vorliegen von Metastasen wird von den beiden
      bekannten Studien gestützt. Ob diese Behandlung auch Vorteile ohne bislang sichtbare Metastasen bringen kann, ist unseres Wissens
      noch nicht untersucht. Allerdings gibt es die folgende aktuelle Analyse zur ARASENS-Studie, welche auch in der Untergruppe mit nur
      geringem Tumorvolumen auf einen Vorteil hindeutet.



      Nun möchtest du Relugolix zur ADT einsetzen.
      Dies dürfte schwierig werden, weil Relugolix nur für eine Monotherapie zugelassen ist.

      Liebe Grüße
      Victor und Silvia
      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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        #4
        Zitat von Advo024 Beitrag anzeigen
        ...
        Dies dürfte schwierig werden, weil Relugolix nur für eine Monotherapie zugelassen ist.

        Liebe Grüße
        Victor und Silvia
        Dann, lieber Heinrich, solltest Du Dich unbedingt von einer Uniklinik behandeln lassen.
        Falls mein Testowert unter Abirateron zu hoch gewesen wäre, hätten die von der UKM mir sofort Relugolix verschrieben, sodass ich dann eine Dreifachtherapie Relugolix+[Abirateron+Dexamethason]+Olaparib gehabt hätte. Die Zulassungsvorschrift hatte die gar nicht interessiert.
        Gruß
        Lutz
        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          #5
          Liebe Silvia,

          Danke auch Dir für Deine Überlegungen. Es ist richtig schwierig geworden, bei all den möglichen ADT / AHT +/- Docetaxel Kombis für die verschiedenen Stadien den Überblick zu behalten.

          Eine Chemo ziehe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Betracht. Die Patienten in der ARASENS - oder ENZAMET Studie sind allesamt weit stärker betroffen, wo gar nicht mehr operiert wurde. Ich bin wahrscheinlich eher ein Fall zwischen alleiniger ADT und einer ADT / AHT Kombi.

          Beim Relugolix bin ich eigentlich zuversichtlich, dass keine grossen Studien nachgemacht werden müssen, damit es mit den x-Lutamiden eingesetzt werden kann. Testosteronabsenkung besser wie Leuprolid, besser wie Degarelix wurde gezeigt.

          Die möglichen Medikamentenwechselwirkungen müssen natürlich noch berücksichtigt werden. Aber z.B. für Degarelix mussten doch auch nicht alle Studien mit Enzalutamid und co. wiederholt werden. Für die Leitlinie zählt nur eine Testosteronsuppression mindestens so gut wie die Kastration.
          Es gibt jetzt schon einige Forschungsergebnisse und Studien, welche den GnRH Antagonisten ein besseres onkologisches Ergebnis bescheinigen.

          Lutz, ich bin beim Unispital Zürich in Behandlung. Ist auch ein zertifiziertes Zentrum.
          Übrigens habe ich auch herausgefunden, dass bei Abirateron der Testosteronwert nicht kontrolliert werden muss. Die Testosteronabsenkung funktioniert also immer. Die Tumorzelle hat dann einfach gelernt, sich auch ohne Testosteron zu vermehren.

          Heinrich
          Meine PCa-Geschichte:
          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

          Kommentar


            #6
            Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
            ...
            Lutz, ich bin beim Unispital Zürich in Behandlung. Ist auch ein zertifiziertes Zentrum.
            Übrigens habe ich auch herausgefunden, dass bei Abirateron der Testosteronwert nicht kontrolliert werden muss. Die Testosteronabsenkung funktioniert also immer. Die Tumorzelle hat dann einfach gelernt, sich auch ohne Testosteron zu vermehren.

            Heinrich
            Heinrich,
            Unispital Zürich hört sich gut an.
            Dann finde ich komisch, das die Tumorkonferenz der UKM bei mir trotz Abi auch noch Relugolix verpassen wollten, wenn mein Testo zu hoch ist.
            Gruß
            Lutz

            P.S. Ansonsten liegst du bestimmt richtig, damit, dass mein Tumor sich gar nicht mehr für Testo interessiert. Bin ja CRPC.
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              #7
              Den Testosteronwert muss man nie kontrollieren, es ist nur deutlich sicherer es zu tun. Das bedeutet nicht, dass Abirateron immer wirkt, das macht letztlich kein Medikament. Abirateron senkt aber in der Regel den Testosteronwert so gut, dass man das Leuprorelin nicht unbedingt dazu braucht. Das zeigt auch die SPARE Studie von Dr. Ohlmann. Es bringt einem aber wenig auf Leuprorelin zu verzichten, da die Nebenwirkungen durch die Testosteronsenkung und in Folge davon der Östrogensenkung entstehen. Wenn Leuprorelin den Testosteronwert nicht senken würde, wäre es praktisch ohne Nebenwirkungen.

              Relugolix ist als Monotherapie zugelassen, aber es ist deshalb trotzdem zulässig es mit Abirateron oder Nubeqa zu kombinieren. Leuprorelin ist ja auch nur auf der Basis einer Studie zugelassen, die es als Monotherpie untersucht hat. Die Therapie Relugolix und Nubeqa wird gut funktionieren, ist aber im hormonsensitven Stadium nur nach Chemo und bei Metastasen zugelassen.

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                #8
                Hallo Georg,
                es muss da aber noch andere Unterschiede bei der Testosteronabsenkung durch Leuprorelin und Abirateron (außer der zusätzlichen Reduzierung des Testo von der Nebennierenrinde durch Abi geben), sodass doch unterschiedliche Nebenwirkungen entstehen können.
                Aus meiner persönlichen Wahrnehmung:
                Leuprorelin allein senkte bei mir Testo hervorragend runter bis auf weniger als 0,05 ng /ml, verursachte bei mir aber starke kognitive Störungen und mittlere Depression.
                Abirateron allein senkt ja auch Testo bei mir hervorragend bis auf, zuletzt gemessen, 0,06 ng/ml, verursacht bei mir aber weder kognitive Störungen noch Depressionen, allenfalls Spannungsgefühle und leichte Berührungsschmerzen bei meiner Brust. Vielleicht sind bei Abirateron die Nebenwirkungen ja auch anders wegen der zusätzlich notwendigen Einnahme eines Kortikoids (bei mir Dexamethason).
                Vielleicht weißt Du da Genaueres drüber? Vielleicht ist das aber auch nur bei mir so und bei Anderen wieder ganz anders.
                Gruß
                Lutz
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                  #9
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Die Therapie Relugolix und Nubeqa wird gut funktionieren, ist aber im hormonsensitven Stadium nur nach Chemo und bei Metastasen zugelassen.
                  Ja leider. Wenn nur die Hälfte davon wirklich so wäre, was die kürzlich vorgestellten DEAR study verspricht, dann lohnt sich sogar noch mit einer ADT Monotherapie sich kastrationsresistent werden zu lassen, um dann endlich Darolutamid addieren zu dürfen. Ich weiss um der Einschränkung, dass dies nur eine retrospektive Beobachtungsstudie ist. Aber so verzerrt dürften die Daten doch auch nicht sein, wenn er nächstes Jahr wieder an einen Kongress eingeladen werden will.

                  Investigators compared 3 second-generation androgen receptor inhibitors to determine real-world utilization of the drugs and examine the incidence of adverse events.


                  Heinrich
                  Meine PCa-Geschichte:
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                    #10
                    ... es ist deshalb trotzdem zulässig es mit Abirateron oder Nubeqa zu kombinieren ...
                    Lieber Georg,

                    mit dir glaube ich, dass Relugolix grundsätzlich seinen Dienst auch in Kombination mit einem NHA verrichten wird.
                    Dieser Glaube beseitigt leider keine Verschreibungshindernisse. Bevor nun Betroffene mit ihren niedergelassenen
                    Urologen in unerquickliche Diskussionen gehen, wäre es doch gut, den Glauben belegen zu können.
                    Dann könnte auch Ralf den „Ersten Rat“ aktualisieren. Dort heißt es zum Relugolix noch eindeutig:

                    „ … Nachteile von Relugolix:
                    Relugolix ist als Monotherapie zugelassen. Bislang gibt es keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit
                    einer Kombinationstherapie von Relugolix, zum Beispiel mit Chemotherapie oder mit einer der neuen
                    hormonellen Substanzen (Abirateron, Apalutamid, Darolutamid, Enzalutamid) …“.

                    Liebe Grüße
                    Silvia
                    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                      #11
                      Zitat von Advo024 Beitrag anzeigen
                      ...„ … Nachteile von Relugolix:
                      Relugolix ist als Monotherapie zugelassen. Bislang gibt es keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit
                      einer Kombinationstherapie von Relugolix, zum Beispiel mit Chemotherapie oder mit einer der neuen
                      hormonellen Substanzen (Abirateron, Apalutamid, Darolutamid, Enzalutamid) …“.
                      Es tut sich was, wenngleich bisher nur im kleinen Rahmen (12 Teilnehmer):
                      Hier eine kleine (Sub-) Studie mit der Kombination von Relugolix und Apalutamid

                      Coadministration of Apalutamide and Relugolix in Patients with Localized Prostate Cancer at High Risk for Metastases


                      Relugolix administered at approved standard doses concurrently with apalutamide was effective in maintaining castrate testosterone levels in HR-LPC without new safety signals

                      Franz
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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