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Früher versus verzögerter Einstieg in Hormontherapie

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    Früher versus verzögerter Einstieg in Hormontherapie

    Hallo zusammen,
    ich ich stehe nun vor der Entscheidung des Einstiegs in eine Hormontherapie (siehe auch meinen anderen Beitrag Erneuter PSA-Anstieg nach RPE).
    Die Frage die sich mir stellt ist, profitiert man wenn man frühzeitig d.h. PSA ca. 6 ng/ml (nach RPE und Bestrahlung) einsteigt. Gibt es dazu Forschungsergebnisse.

    Viele Grüße und Alles Gute
    Wolfgang

    #2
    Bei mir hat mein Urologe schon bei PSA 0,27 mit der ersten Trenantone angefangen.
    Immer positiv denken!!!

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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      #3
      Hallo Wolfgang,
      meiner Meinung nach sollte die Frage eher lauten: ‘…bin ich bereit die Nebenwirkungen einer ADT schon jetzt zu ertragen, also länger als bei verzögerter ADT, um vielleicht etwas länger zu leben?‘

      Ärzte haben ihre Sicht auf die Dinge, der eine fängt früh an, der andere wartet bis sich Metastasen zeigen. Wie so oft, eine individuelle Entscheidung, die Dir keiner abnimmt.
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #4
        Hallo Wolfgang,
        ich mache seit Februar eine Hormontherapie mit Orgovyx.
        Nebenwirkungen Orgovyx = ab und zu Hitzewallungen, sonst nichts.
        Seit Mai bekomme ich auch noch Daralutamid dazu und eine Chemo mit Doxetacel.
        Ich bin ganz froh, das mein Urologe mir zu der Behandlung geraten hat.
        Meine Blutwerte sind ok und sonst fühle ich mich ziemlich fit.
        Ganz wichtig: viel Bewegung und nicht so viel an die Krankheit denken.
        In 14 Tagen bekomme ich dann die erste Trenantone Spritze.
        Mal schauen, wie das wird.
        Viele Grüße und Kopf hoch
        Jörg

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          #5
          Ich habe mit ein paar Monate aussetzen einmal 3 und dann wieder 2 Trenantone immer die 3 Mpatsspritze und keinerlei Nebenwirkungen.
          Immer positiv denken!!!

          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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            #6
            Das Einfachste ist, sich auf mögliche Nebenwirkungen nicht zu konzentrieren und/oder sie einfach auszuhalten. Sollten Sie doch zu stark sein, gibt es ja auch noch diverse Gegenmittel ( z.B. bei Hitzewallungen durch ADT Tamoxifen, Östrogenpflaster, Salbeiprodukte, u.a.).
            Allerdings können die Gegenmittel auch wieder Nebenwirkungen produzieren ...
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              #7
              Auf deine Situation passt die Embark Studie. In der wurde intermittierende Hormontherapie gemacht. Allerdings nicht ADT/Leuprorelin allein sondern in Kombination mit Enzalutamid oder nur Enzalutamid ohne Spritze.




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                #8
                Hallo Wolfgang,

                Es gibt eine grössere randomisierte klinische Studie (TOAD, Lancet 2016), welche einen Überlebensvorteil bei frühem Beginn sah.
                Timing of androgen-deprivation therapy in patients with prostate cancer with a rising PSA (TROG 03.06 and VCOG PR 01-03 [TOAD]): a randomised, multicentre, non-blinded, phase 3 trial - PubMed (nih.gov)

                Wie spätere Nachbetrachtungen und Kommentare darlegen, ist die Sache allerdings keineswegs so klar, wie es im ersten Blick vielleicht rüberkommt (relativ kleine Patientenzahlen, sehr heterogene Gruppe der Patienten). Metastasierte Patienten und solche mit eher kurzen PSA Verdopplungszeiten dürften stärker von einem frühen Beginn profitieren.

                Grob geschätzt ist Deine PSA Verdopplungszeit jetzt bei ca. 4 Monate, also eher kurz und bei Dir waren schon Metastasen im PSMA PET sichtbar (wenn auch nur LK im Beckenbereich und teilweise bestrahlt). Deine Diagnose liegt ja schon fast 20 Jahre zurück, und der Krebs hat sich sehr lange sehr zahm gezeigt. Bin auch gespannt, ob Dir gleich das ADT/ARPI Doublet angeboten wird oder erst nur eine alleinige ADT. Du bist immer noch relativ jung. Und wenn es Dir auch sonst gut geht, denke ich, solltest Du auch eine Doublet Therapie angeboten bekommen.

                Heinrich


                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                  #9
                  Hallo zusammen,
                  vielen Dank für Eure Einschätzung. und die Links. Meine Frage zielte vor allem darauf ab ob ich Zeit verschenke" wenn ich nochmal ein PET/CT mache und dann die gefunden Stellen (vermutlich LK bestrahlen lasse).

                  Vielen Dank auch für den Hinweis Low Road bzgl. der richtigen Fragestellung. Mit den sonstige Auswirkungen der AHT habe ich ich mich auseinander gesetzt, bin schon bereit diese zu ertragen, so wie das heute aussieht, den Mut habe ich da einzusteigen

                  Mein Urologe hat auch schon mal die Embark Studie angesprochen, im letzten Gespräch. Das deckt sich ja dann auch schonmal mit Deinen Erfahrungen Georg.




                  Vielen Dank und alles Gute
                  Gruß
                  Wolfgang

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                    #10
                    Wolfgang, bei der Entscheidung früh oder spät kommt es nicht auf einige Monate an. Wie LowRoad schrieb, heißt spät "bei Schmerzen durch Metastasen". Aber keiner hat wohl die Nerven so lange zu warten.

                    Jedenfalls hast du noch Zeit ein PSMA PET/CT zu machen. Allerdings hat die "STORM" Studie vor kurzem gezeigt, dass bei befallenen Lymphknoten eine Bestrahlung des ganzen Beckens in Kombination mit Hormontherapie die beste Alternative ist. Wenn man nur die sichtbaren Lymphknoten bestrahlt und keine ADT macht, so sind meist nach einem Jahr wieder neue, befallene Lymphknoten da.
                    Hier ein Video über die STORM Studie: https://x.com/piet_ost/status/1787794439542378633
                    Wenn das Becken aber schon bestrahlt wurde, kannst du nur noch die sichtbaren Metastasen mit SBRT bestrahlen. Aber auch da sollte man ADT ergänzen.

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                      #11
                      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                      Auf deine Situation passt die Embark Studie. In der wurde intermittierende Hormontherapie gemacht.
                      Georg, eine Frage, muss man den Schweizer Urologen Prof. Studer, war ein Link von Rudi, nicht ernst nehmen? Er hatte festgestellt, die Patienten die an Herz- Kreislaufproblemen versterben, zu Beginn der ADT verstorben sind. Seine klare Meinung war, mit der ADT Unterbrechung wird der Patient dieser Gefahr mehrfach ausgesetzt.

                      Karl

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                        #12
                        Hallo zusammen,
                        vielen Dank für euere Beiträge und die Links. Ich werde nun am 10.07 einen neuen PSA-Wert ermitteln lassen als Grundlage für das PET/CT am 15.07. ein weiters Gespräch wird dann auf Basis des Ergebnisses des PET/CT am 18.07 sein. Ich gehe davon aus, das dann eine SBRT mit MR-Linac folgt. Diese dann da da nach mit einer ADT ergänzt wird.

                        Hier hoffe ich dann, dass ich hier auf die Ergebnisse der Embark-Stuide aufbauen kann.

                        " Kommentar Die Ergebnisse der EMBARK Studie werden uns voraussichtlich demnächst eine neue Therapieoption für Patienten mit Hochrisiko BCR nach Ausschöpfung der lokalen Therapieoptionen geben."

                        Die Frage ist ob die gefunden befallenen Lymphknoten eine Ausschluss bedeuten ?


                        Alles Gute und viele Grüße
                        Wolfgang

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                          #13
                          Lieber Wolfgang,

                          die Embark-Studie verwendet drei Studienarme. Es wurde sowohl die Kombinationstherapie von ADT mit Enzalutamid,
                          wie auch die Monotherapien mit Enzalutamid beziehungsweise Leuprolid untersucht.
                          Primärer Endpunkt der Studie war das metastasenfreie Überleben.
                          Dementsprechend wurden keine Teilnehmer mit Metastasen aufgenommen.


                          Für Betroffene mit metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakarzinom ist Enzalutamid bereits zugelassen.
                          Auch Metastasen in den Lymphknoten können daher keinen Ausschluss zur Behandlung bedeuten.
                          Die Ergebnisse der Studie dienten der erweiterten Zulassung auch im nicht metastasierten Stadium und
                          geben Hinweise für die beiden Monotherapien.


                          So war in dem Studienarm der Enzalutamid-Behandlung zur intermittierenden Monotherapie die Therapiepause insgesamt
                          am kürzesten (11,1 Monate), gefolgt vom ADT (Leuprorelin) Arm mit 16,8 Monaten. Am längsten war die Pause im
                          Kombinationsarm (ADT + Enzalutamid) mit 20,2 Monaten.
                          Etwaige Nebenwirkungen lassen sich so bei gutem Ansprechen gegebenenfalls begrenzen, wenn das Tumorwachstum
                          in den Therapiepausen nicht wieder zunimmt.


                          Liebe Grüße
                          Silvia
                          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                            #14
                            Silvia, die Therapiepause war bei Enzalutamid Monotherapie kürzer, da das Testosteron bei Enzalutamid Mono nicht abgesenkt wird. Bei den anderen Studienarmen musste sich das Testosteron erst wieder erholen. Wenn das überhaupt der Fall ist, so kann man knapp ein Jahr dafür einplanen. Jedenfalls haben die Patienten noch einige Monate einen Testosteronwert, der fast im Kastrationsbereich liegt und dann wird der PSA Wert kaum steigen. Damit erklären sich die längeren Therapiepausen.

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                              #15
                              Georg, eine Frage, muss man den Schweizer Urologen Prof. Studer, war ein Link von Rudi, nicht ernst nehmen? Er hatte festgestellt, die Patienten die an Herz- Kreislaufproblemen versterben, zu Beginn der ADT verstorben sind. Seine klare Meinung war, mit der ADT Unterbrechung wird der Patient dieser Gefahr mehrfach ausgesetzt.
                              Herr Studer hat das wohl bei den von ihm behandelten Patienten beobachtet und macht dann diese logische Schlussfolgerung.

                              Ein Unterschied im Gesamtüberleben zwischen kontinuierlicher und intermittierender Hormontherapie konnte bisher nicht statistisch signifikant in Studien nachgewiesen werden. Z.B. die Studie von Hussain: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23550669/ Die meisten Ärzte sind aber trotzdem der Meinung, dass kontinuierlich besser sei.

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