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Bicalutamid - Verdauungsprobleme - Durchfall

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    Bicalutamid - Verdauungsprobleme - Durchfall

    Hallo zusammen,

    ich kämpfe seit fast 4 Wochen mit Verdauungsproblemen (Blähungen, Bachschmerzen, Durchfall) und mache mir Sorgen. Kurz zum Hintergrund:

    Bei mir (50 Jahre) wurde ein lokal begrenztes Prostatakarzinom (Gleason 8) per Biopsie diagnostiziert, PSMA-PET/CT zeigt keine Anzeichen auf Streuung.
    Ich habe mich für eine Strahlentherapie entschieden, diese ist Anfang Juli gestartet.
    Und gemäß der Empfehlung der Richtlinie habe ich gleichzeitig mit der Einnahme von 150mg Bicalutamid (1x täglich) begonnen. Und hier beginnen die Probleme:

    Schon nach weniger als 24 Stunden hatte ich am zweiten Tag der Bicalutamid-Einnahme massive Bauchschmerzen und Blähungen. Im Verlauf der nächsten Tage kam auch starker Durchfall dazu. Der Durchfall kommt und geht, ohne dass ich sagen könnte, es würde an etwas bestimmten liegen, das ich zuvor gegessen habe.
    Beides (Blähungen & Durchfall) haben bereits 3x zu Problemen und Verzögerungen bei der Bestrahlung geführt (zu viel Gas, oder plötzlicher Drang aufs Klo).

    Ich vermute, dass ich den Wirkstoff Bicalutamid einfach nicht vertrage. Was mich interessiert:

    - Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und einen Weg gefunden, zum Beispiel durch Ernährungsumstellung oder -ergänzung, die Verträglichkeit von Bicalutamid zu verbessern?
    - Kommt die Unverträglichkeit vom Wirkstoff selbst, von Füll-&Trägerstoffen, oder von hormonellen Gründen?
    - Ich überlege, für 1-2 Wochen die Einnahme von Bicalutamid zu pausieren, um dem Darm Erholung zu gönnen und die Bestrahlung nicht weiter zu verkomplizieren. Kann man für eine gewisse Zeit das Medikament absetzen und neu beginnen?
    - Der Urologe meint, als Alternative auf GnRH-Analoga zu wechseln, weil durch eine Depot-Spritze natürlich kein Wirkstoff durch den Verdauungstrakt muss. Ich bin aber zögerlich, denn wenn meine Beschwerden wegen der hormonellen Umstellung kommen, dann werden diese auch nach der Spritze sich einstellen.

    Ich bin relativ ratlos, wie mit der Situation umzugehen ist. Zum einen ist mir die bessere Prognose bei RT mit Testosteronblockade bewusst, gleichzeitig habe ich Sorgen um die erfolgreiche Primärbehandlung, Schädigungen der Därme und Schwächung des gesamten Körpers durch Nährstoff- und Wasserentzug.

    Hat jemand Erfahrungen, die er teilen kann? (Ich habe durch die Suchfunktion hier bisher nichts passendes gefunden...)

    Viele Grüße, Stefan

    #2
    Ich würde nicht auf eine 3-Monatsspritze umsteigen. Wenn du das auch nicht verträgst hast du ein großes Problem, weil man das Depot nicht einfach so entfernen kann. Bei mir haben die Nebenwirkungen auch noch 1 Jahr nach (!) Ende der Wirkung, also insgesamt 15 Monate angehalten.
    Ich würde Rigolux nehmen. Das ist Hormonentzugstherapie in Tablettenform. Das wirkt schneller und nach dem Absetzen kommt das Testosteron auch schneller zurück.
    Alles Gute wünscht
    Reinhard

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      #3
      Reinhard, Du meinst sicher Relugolix (Orgovyx). Da sind als Nebenwirkungen aber auch:
      Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
      Sehr häufig Diarrhoea Obstipation
      Häufig Übelkeit
      aufgeführt.
      siehe z.B. hier: https://www.accord-healthcare.de/sit...120%20mg_0.pdf
      Arnold
      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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        #4
        Hallo Stefan,

        eine Alternative zu Bicalutamid könnte eine Depotspritze für einen Monat (erstmal zum Testen der Verträglichkeit) sein.

        Aber Darmprobleme finden sich auch unter den Nebenwirkungen einer Prostata-Bestrahlung.


        Franz
        https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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          #5
          Hallo,

          vielen Dank für Eure schnellen Antworten!

          Als Nachtrag:
          - Mein Radiologe (17 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet) meint, meine Durchfallproblematik hängt nicht mit der Bestrahlung zusammen, da die "Konsistenz" auf ein Problem im oberen Verdauungstrakt (bereits Dünndarm) schließen lässt.
          - Danke für den Hinweis, im Zweifel nur Ein-Monats-Depotspritze zu nutzen!

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            #6
            Ob ein Radiologe das nur so sagt? Nach Bestrahlung ist es bei mir genauso. Das schlimmere ist aber bei mir das ich dann mehrere Tage dann nicht aufs WC gehen kann. Blähungen habe ich aber immer. Hatte davor noch nie Probleme und nehme auch momentan nichts ein. In der Zeit, in der ich Trenantone bekam, war es auch nicht anders.
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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              #7
              Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
              Ob ein Radiologe das nur so sagt? Nach Bestrahlung ist es bei mir genauso. Das schlimmere ist aber bei mir das ich dann mehrere Tage dann nicht aufs WC gehen kann. Blähungen habe ich aber immer. Hatte davor noch nie Probleme und nehme auch momentan nichts ein. In der Zeit, in der ich Trenantone bekam, war es auch nicht anders.
              Hallo,
              kein Stuhlgang, das ist sehr gefährlich. Am Darmverschluss kann man sterben. Ich würde das sehr bald mit dem Arzt besprechen.
              Alles Gute wünscht Reinhard

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                #8
                Ich nehme jetzt über zwei Jahre Bicalutamid ohne die geschilderten Nebenwirkungen. Ich würde eher die Bestrahlung als Ursache vermuten, obwohl der Strahlentherapeut das sicher nicht sagen wird. Er will ja die Bestrahlung wie geplant zu Ende bringen.

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                  #9
                  Hm, spricht denn aus medizinischer Sicht etwas dagegen, das Bicalutamid für 2 Wochen abzusetzen? (Um zu sehen, ob sich damit die Verdauung wieder einrenkt?)

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                    #10
                    Das kannst du machen. An sich ist das Bicalutamid nach wenigen Tagen aus dem Körper. Manche Ärzte fangen mit der Hormontherapie auch erst nach der Bestrahlung an.

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                      #11
                      Update: Ich habe am Samstag Bicalutamid abgesetzt, nachdem ich 2 Tage (und Nächte) zuvor kaum Schlaf bekommen hatte wegen der Verdauungsthematik.

                      Bereits am Montag hat sich eine Normalisierung eingestellt, und der Stuhlgang ist wieder "normal".

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