ich würde gerne wieder auf den Ursprung des Threads von Hansjörg Burger zurückkommen, nämlich den sogenannten Paradigmenwechsel, da mein PSA in der OFF-Phase nach meiner zweiten Runde IADT3 mit einer VZ von ca. 50 Tagen inzwischen bei 0,38 liegt. Auf der Suche nach Alternativen zu einer weiteren ADT3-Runde habe ich mir die Audiomitschnitte der wöchentlichen PCA-Call-In-Radioshow des amerikanischen Prostatakrebsspezialisten Dr. Israel Barken unter http://www.pcref.org/call_past.php noch einmal angehört (heute seltsamerweise nicht erreichbar, aber hier auch für i-tunes abrufbar und hier im Archiv, etwa unter "AskDrBarken110309.mp3"), der diesen "Paradigmenwechsel" schon seit Jahren praktiziert. Er bezieht sich in seinen Beiträgen immer wieder auf anekdotische Erfolge aus seiner eigenen Praxis zur Therapie mit Casodex und Avodart. Sein Protokoll sieht vor, bei einem PSA-Rezidiv Casodex – niemals ohne Avodart - sehr niedrigdosiert zu verschreiben, um Nebenwirkungen wie die Gynäkomastie zu verhindern, und zu verhindern, daß sich der Krebs auf Dauer davon ernährt. Er fängt mit 50mg/Tag Casodex und 0,5 Avodart/Tag über 4 Wochen an und wartet ab, ob das PSA daraufhin befriedigend abfällt, genaue Zahlen nennt er nicht. Er vermindert daraufhin die Casodex-Dosis auf 50mg alle zwei Tage und versucht, je nach PSA-Response, sich auf einmal Casodex 50mg/Woche und zweimal Avodart 0,5/Woche heranzutasten. Er behauptet, er habe Patienten in seiner Praxis, mit denen er das Modell schon seit 10 Jahren erfolgreich mit geringen Nebenwirkungen praktiziere, was ich ihm ohne weiteres glaube, schon unser verstorbener Mitkämpfer Wil de Jongh hat sich 2001 auf ihn bezogen. Ob es beim einzelnen Patienten funktioniert, sei einen Versuch wert, vorhersagen könne man es nicht, sagt Barken. ("The Thruth is in the Pudding" – wörtl.: "Die Wahrheit liegt im Pudding".)
Ich habe hier den Bericht eines Betroffenen gefunden, der dieses Protokoll mit einigem Erfolg, aber auch mit Nebenwirkungen angewandt hat, leider ist der Bericht auf Englisch, mir fehlt die Zeit zur Übersetzung.
Auch ein deutscher Urologe hat mir vor einiger Zeit eine intermittierende Therapie mit Casodex vorgeschlagen, die sich am PSA-Verlauf ausrichtet.
Ich denke, ich werde bei PSA 1,0 mit diesem Protokoll beginnen, in der Hoffnung, ohne eine weitere Runde ADT3 auszukommen, bis (lt. Aussage von Prof. Miller) im nächsten Jahr Abiraterone auf dem Markt sein wird, bzw. wenn irgendwann MDV3100 zur Verfügung steht.
Gibt es zu diesem niedrigdosierten Protokoll Erfahrungen im Forum? (Ich kenne Die Einwände von Uro FS, der sagt, unter 150mg/Tag werden nicht alle Rezeptoren besetzt, aber die Wahrheit liegt wahrscheinlich auch hier im Pudding. ))
Gruß,
Andreas
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