DHB und peritetraploide DNA-Verteilungfficeffice" />
Hallo liebe Mitstreiter,
ich habe mit einer DHB am 28.7.06 begonnen. Mein Befund/Ausgangslage vom 19.6.06 war: T2c NX M0 Gleason Score 3+4=7 (Zweitgutachten brachte üblichen Aufstieg zu Gleason Score 4 + 3 = 7). Im Juli habe ich mich dann für DHB entschieden, und mein Arzt verschrieb je 1x täglich Avodart und Casodex sowie als Monatsspritze Pamolerin. Die erste Spritze erhielt ich am 7.8.06. Auf meinen Wunsch wurde am 27.9.06 auf täglich 3x Casodex umgestellt. Die PSA- und Testosteronentwicklung ist nachstehend aufgeführt:
22.7.06 PSA 10,0 + freies PSA 1,0 + Testosteron 2,6
8.9.06 PSA 0,65 + freies PSA 0,1 + Testosteron 0,06
9.10.06 PSA 0,15 + freies PSA 0,02 +Testosteron 0,09
8.11.06 PSA 0,09 + freies PSA 0,02 + Testosteron 0,1
Schon im Juli zu Beginn der DHB hatte ich mit meinem Arzt vereinbart, dass eine DNA-Analyse durchgeführt wird. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände habe ich das Ergebnis erst letzte Woche erhalten, und zwar liegt eine peritetraploide Verteilung vor. Nachfolgend der Originaltext der Diagnose:
Nach enzymatischer Zellverteilung, Eichung mit 25 Fibroblasten und Messung von 408 Tumorzellen, zeigt sich eine größere Stammlinie bei 2,06c, eine weitere im Bereich 3,5c und 4,0c sowie vereinzelt Werte bei 5c. Damit liegt in diesem Fall eine so genannte peritetraploide DNA-Verteilung (Typ B nach Tribukait 1993) vor.
Mit den Augen eines Ingenieurs betrachtet, sieht die Verteilung nicht so schlecht aus, denn es gibt eine sehr kräftige symmetrische Verteilung bei 2c und dann eine kleine Häufung bei 3,5c. Die graphische Darstellung der DNA-Verteilung ist in der x-Achse linear von 0,2 bis 7,2 und mit c bezeichnet und gibt die Aggressivität der Zellen wieder. Die y-Achse ist ebenfalls linear und hat den Maßstab 0 bis 140 und die Bezeichnung n für ausgezählte Krebszellen. In meinem Fall wurden 408 Tumorzellen ausgewertet. Ich habe in der graphischen Darstellung nachgezählt, und zwar hat die Stammlinie bei 2,06c 130, rechts daneben zu höheren c-Werten 120, die nächste Linie 30 und die beiden weiteren nächst höheren Werte je 2 und links zu tieferen c-Werten die erste Linie 60, die nächste 13 und dann 2 und zum Schluss die unterste Linie 1 Zelle. Insgesamt sind dies 360 Tumorzellen, und dies sind die „Guten“ (diploide), die durch DHB vernichtet werden sollen.
Die kleinere Häufung hat ihr Zentrum bei 3,7c mit13, rechts die nächste Linie 8 und dann 2 und 1 und links zu tieferen c-Werten 6, dann 4, 1 und 2 Tumorzellen. Dies mit insgesamt 43 Zellen also rund 10 % ist der schlechte Anteil, da nicht oder nur wenig hormonabhängig.
Ich habe mit Prof. Böcking gesprochen, und er rät die DHB abzusetzen gemäß der Theorie, dass die diploiden Tumorzellen abgetötet werden und somit Platz für die aggressiveren machen und im Endeffekt deren Wachstum fördern. Sein Vorschlag ist Strahlentherapie wie afterloading ect.
Ich habe auch mit Prof. Bonkhoff Kontakt aufgenommen. Er hat das Zweitgutachten erstellt und von dieser Untersuchung noch Material von meiner Biopsie da und wird daran eine Bestimmung von p53 und Bcl2 vornehmen. Beunruhigt bin ich über zwei Blutwerte vom 8.9.06, und zwar CGA mit 127 ug/l und NSE mit 14,7 ug/l. Zu diesen beiden Werten hatte mir mein betreuender Arzt ausgeführt, dass er im Labor angerufen und man ihm mitgeteilt hatte, dass kein Grund zur Beunruhigung besteht, da diese beiden Werte schwanken bzw. auch Unsicherheiten in der Gewinnung/Verarbeitung dieser Werte bestehen würden, und deshalb ist die Empfehlung, diese Werte im vierteljährlichen Abstand zu überprüfen.
Nachdem mir nun die Bedeutung dieser beiden Werte für die peritetraploide Verteilung meines Tumors klar geworden ist, sehe ich dies natürlich anders und werde eine monatliche Überprüfung der beiden Werte durchführen lassen.
Mit nun mehr Detailkenntnissen über meinen Tumor habe ich das Gefühl wieder an einem Scheideweg zu stehen, die richtige Richtung zu bestimmen. Welche Alternativen habe ich
- DHB fortsetzen
- DHB fortsetzen mit zusätzlicher Chemo
- DHB absetzen und durch eine Therapie ersetzen, die den Haupttumor zerstört.
- oder was kommt noch infrage?
Am 7. Dez. fliege ich wieder für ein paar Tage nach Deutschland, um meine fünfte Monatsspritze zu bekommen mit den verbundenen Routineuntersuchungen wie US, Blutabnahme usw. Meine interne Zielsetzung ist, mir bis zu diesem Termin eine Meinung über den weiteren Therapieweg gebildet zu haben, und ich würde mich sehr über viele Kommentare, Anregungen und Vorschläge freuen.
Sonnige Grüße aus Andalusien
Knut.
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