Sollte man wirklich eine Therapie wählen, bei der man fürchten muss, dass "es schiefgeht"? Und die Nachbesserung dieser Therapie gleich einkalkulieren?
Da wir keine Therapie haben, die zu 100% wirkt, muss man eine wählen, bei der es schief gehen kann.
Wenn OP und RT je 80% Erfolg versprechen, dann ist es schon relevant, welche Therapie im Falle des Misserfolgs weiterhelfen kann.
Und ein Erfolg, d.h. kein weiterer Anstieg des PSA Wertes, wird mit der Bestrahlung im Schnitt nur bei weniger als der Hälfte der Patienten erreicht
Ich glaube nicht, dass sich diese Frage abschliessend durch Mathematik, Statistiken und Studien für den Betroffenen beantworten lässt.
Ausschlaggebend dürften die Details des Einzelfalls sein: Tumorlast, Gleason, Alter, Lebenserwartung, Tumorgrad, Komorbidität, Ängste, Einstellungen, Versicherungsstatus, Kassenlage, Lebensstil usw.
Für mich zB war es völlig klar, dass ich alles will: zuerst die OP, um die Tumorlast deutlich zu reduzieren, anschliessend mit RT den verbliebenen Zellen eins überbrennen und dann mit der ADT systemisch alles unter Kontrolle zu halten, bis das Immunsystem sich erholt hat und den Krebs unter Kontrolle halten kann. Scheint aufzugehen, die Rechnung (PSA heute <0,02). Einziger nennenswerter Nachteil: erektile Dysfunktion (ich arbeite dran ;-).
Detlef
Kommentar