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Prostatakrebs - Metastasen - Bestrahlung - Hormontherapie - viele Fragen

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    #76
    Hallo zusammen
    bin über jeden Therapievorschlag oder Meinung dankbar


    Kurzform:
    Gleason 9
    multiple Metastasen
    Trenantone , Zytiga und Prednisolon
    Bildgebung vor 6 Monaten 2 neue Metastasen, sonst leichte Mehranreicherung
    Bestrahlung der beiden Metastasen
    Bildgebung vor 2 Monaten , weitgehend unverändert

    Nadir 0,15 am 02.07.2020

    seitdem Anstieg auf 0,53 - 0,64 - 0,74 -0,85 - 1,01 und jetzt innerhalb 8 Wochen auf 1,92
    PSA Verdoppelung nur noch 2 Monate

    Wie könnte es weitergehen ? - Dexamethason ? Xtandi , gleich ein PSMA Pet Ct und dann Lu 177 ?

    Da ich gerade im Forum über ein paar gute Erfolge ( bei Metastasen ) bei Apalutamid Monotherapie gelesen habe , wäre dies eventuell eine Option anstatt Zytiga Apalutamid zu probieren

    Gruß Reiner
    PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

    Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

    Kommentar


      #77
      Hallo Rainer,

      Du kannst erstmal versuchen, statt Prednison auf Dexamethason umzustellen. In vielen Fällen wirkt Abirateron dann wieder. Xtandi kann man machen, das wirkt aber nur drei Monate wenn vorher Abirateron eingesetzt wurde. Man kann die oben angesprochene BAT versuchen um dann eine längere Wirkung von Xtandi zu erreichen, dies wird aber Dein Arzt nicht mitmachen. Systemisch wäre aus Sicht der Tumorbekämpfung eine Chemo mit Docetaxel angezeigt.

      Du kannst ein PSMA PET/CT machen lassen, damit wird man viel mehr sehen als mit CT/Knochenszinitigramm. Auf der Basis des Befundes kann man dann eventuell Bestrahlungstherapien durchführen. Dazu kann auch Lu177 gehören.

      Georg

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        #78
        Zitat von Reiner mit E Beitrag anzeigen
        ...Da ich gerade im Forum über ein paar gute Erfolge ( bei Metastasen ) bei Apalutamid Monotherapie gelesen habe , wäre dies eventuell eine Option anstatt Zytiga Apalutamid zu probieren...
        Hallo Reiner,
        eine kleine Studie zu Apalutamid:
        "Safety and Antitumor Activity of Apalutamide (ARN-509) in Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer Patients with and without Prior Abiraterone Acetate and Prednisone"


        In dieser Studie erhielten Männer mit Abiraterone/Prednisolon-Vorbehandlung (post-AAP) Apalutamid, die andere Gruppe Apalutamid ohne Abiraterone/Prednisolon-Vorbehandlung (AAP-naive).
        AAP-naive schnitten besser ab, z. B.: PSA-Progression 18,2 Monate (AAP-naiv) vs. 3,7 Monate (post-AAP).



        Results: Forty-six patients enrolled in the AAP-naïve (n = 25) and post-AAP (n = 21) cohorts. The 12-week PSA response rate was 88% (22/25) and 22% (4/18), median time to PSA progression was 18.2 months [95% confidence interval (CI), 8.3 months-not reached) and 3.7 months (95% CI, 2.8-5.6 months), and median time on treatment 21 months (range, 2.6-37.5) and 4.9 months (range, 1.3-23.2), for the AAP-naïve and post-AAP cohorts, respectively. Eighty percent (95% CI, 59-93) and 64% (95% CI, 43-82) of AAP-naïve and 43% (95% CI, 22-66) and 10% (95% CI, 1-30) of post-AAP patients remained on treatment for 6+ and 12+ months, respectively. Common treatment-emergent adverse events in both cohorts were grade 1 or 2 fatigue, diarrhea, nausea, and abdominal pain”

        „Ergebnisse: 46 Patienten wurden in die AAP-naiven (n = 25) und Post-AAP-Kohorten (n = 21) aufgenommen. Die 12-Wochen-PSA-Ansprechrate betrug 88 % (22/25) bzw. 22 % (4/18), die mediane Zeit bis zur PSA-Progression 18,2 Monate (95 % Konfidenzintervall (KI), 8,3 Monate - nicht erreicht) bzw. 3,7 Monate (95 % KI, 2,8-5,6 Monate) und die mediane Behandlungsdauer 21 Monate (Bereich, 2,6-37,5) bzw. 4,9 Monate (Bereich, 1,3-23,2) für die AAP-naiven bzw. post-AAP-Kohorten. Achtzig Prozent (95% KI, 59-93) und 64% (95% KI, 43-82) der AAP-naiven und 43% (95% KI, 22-66) und 10% (95% KI, 1-30) der Post-AAP-Patienten blieben 6+ bzw. 12+ Monate in der Behandlung. Häufige behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse in beiden Kohorten waren Müdigkeit, Durchfall, Übelkeit und Unterleibsschmerzen des Grades 1 oder 2.“


        Franz

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          #79
          Hallo Reiner,
          du solltest versuchen die Wirkung von Zytiga wiederherzustellen bzw. die Wirkung ausreizen.

          Ein Versuch wäre, Dutasterid, ein 5-Alpha-reduktase-Hemmer hinzunehmen. Es ist dies nur ein Versuch, da es keine randomisierten Studien hierzu gibt. Dieser sehr interessanten neuen Fallstudie zufolge gab es ein Ansprechen:

          https://www.ajandrology.com/article....23;aulast=Lian

          Ein weiterer Versuch, zu dem es eine Phase-II-Studie gibt, wäre, das Zytiga mit dem Akt-Hemmer Ipatasertib zu kombinieren. Die Kombination konnte die Progression hinausschieben. Die Studie hier:

          Randomized Phase II Study Evaluating Akt Blockade with Ipatasertib, in Combination with Abiraterone, in Patients with Metastatic Prostate Cancer with and without PTEN Loss | Clinical Cancer Research (aacrjournals.org)
          Wäre hier im Forum was Neues.

          Georg hat da mit dem Wechsel zu Dexamethason schon einen Vorschlag gemacht und einige weitere Optionen benannt.
          Grüße
          Hartmut

          Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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            #80
            Franz,

            das zeigt für mich, dass Enzalutamid und Apalutamid sehr ähnlich sind. Offenbar ca. drei Monate Wirksamkeit nach Abiraterone+Predinisolon. Hatte ich oben für Enzalutamid angegeben.

            Georg

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              #81
              Erstmal vielen Dank Georg, Franz und Hartmut.

              Ich habe Eure Informationen jetzt nur mal überflogen.

              Bei Apalutamid oder Enzalutamid sieht es also so aus, das beide, da ich ja bereits mit Abirateron vorbehandelt bin wohl nur ca. 3 Monate wirken.

              In der Studie mit Ipatasertib geht es um den PTEN Verlust.
              Verstehe ich richtig, es handelt sich um eine Mutation ? Kann man durch untersuchen von Biopsiematerial feststellen lassen ob PTEN Verlust vorliegt, eventuell ähnlich wie bei BRCA Mutationen .

              Ich werde mich selbst noch natürlich ausführlich mit Euren Vorschlägen befassen, aber vielleicht kann jemand zu obigen Punkt direkt antworten .

              Gruß Reiner und nochmals DANKE
              PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

              Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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                #82
                Wie BRCA Mutationen wird PTEN vererbt, kann sich aber auch durch (somatische) Tumor-Mutationen bilden. Man muss daher einen Blut-Test oder Speichel-Test machen sowie die Biopsie-Proben untersuchen lassen.

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                  #83
                  Es genügt m.W. das Biopsat, das beim Pathologen noch vorliegt. Es ist dazu eine immunhistochemische Analyse erforderlich.
                  Grüße
                  Hartmut

                  Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                    #84
                    Hartmut,

                    ich habe dazu jetzt im Internet gesucht und offenbar stellt man mit IHC somatische PTEN Mutationen in Biopsieproben fest.
                    Bisher hatte ich immer gehört und gelesen, dass mit Biopsieproben somatische Mutationen (BRCA als auch PTEN) und mit Blut-, Speichel- und Urintests sogenannte Keimbahnmutationen (englisch germline) ermittelt werden. Keimbahnmutationen hat man von seinen Eltern geerbt, somatische Mutationen hat der Tumor im Rahmen seiner ständigen Mutationen entwickelt. Man muss auf somatische und Keimbahnmutationen testen. Wenn bei einem dieser Tests eine BRCA oder PTEN Mutation festgestellt wird, kann man die dafür vorgesehenen Therapien einsetzen. (Manchmal wirken die Therapien aber auch ohne diese Mutationen.)

                    Georg

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                      #85
                      Georg, danke für deine Recherche.

                      Ich selbst habe noch keine molekularbiologische Untersuchung machen lassen. Bonkhoff hatte damals die Proben aus meiner Sextantenbiopsie nicht für repräsentativ gehalten. In unserem Fall, wo der Status des PTEN-Gens detektiert werden soll, wird wohl ein DNA-mikroarray herangezogen. Meine laienhafte Vorstellung sagt mir, dass das entscheidend und ausreichend ist, was sich im Prostatagewebe findet, egal ob dies nun seine Ursache in Keimbahn- oder somatischen Mutationen hat. Für weitergehende Fragestellungen mag die Feststellung zusätzlicher Keimbahnmutationen Erkenntnisse bringen.

                      Aber soweit ich die Literatur (siehe z.B. unten) kenne, wird von Untersuchungen ausschließlich anhand von Gewebeproben gesprochen. Anders kenne ich dies nicht, auch nicht von Mitstreitern.

                      Soweit Reiner nur am PTEN-Status interessiert ist, kann er sich die Untersuchung eigentlich sparen, denn Ipataserib wirkt bei positivem wie bei negativem Status, bei negativen eben weniger. Ich würde es auch bei negativem Status nehmen.

                      https://cancerres.aacrjournals.org/c.../17/4291.short
                      https://clincancerres.aacrjournals.org/content/13/13/3860.short
                      Grüße
                      Hartmut

                      Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                        #86
                        Die Mutation wird für ein bestimmtes Gen festgestellt. Ein Gen ist ein Abschnitt auf der DNA, der nach Kopie als mRNA eine Aktion auslöst (z. B. Proteinsynthese). Für die Diagnose einer Mutation ist es egal, ob das Gen von den Eltern übergeben wurde oder später mutiert ist. IHC, Sequenzierung, usw. sind in jedem Fall anwendbar ( dazu auch https://www.aerzteblatt.de/archiv/20...nsitiv-komplex ); unbekannte Mutationen natürlich vorzugsweise mit Sequenzierung.

                        Wenn bei der Diagnose festgestellt werden kann, dass es sich um eine Keimbahnmutation handelt (aufgrund Vergleichs-DNA oder zwingender Eigenschaften des Gens), ändert das nichts am Verfahren und. Für eine Immun- oder Gentherapie mag die Unterscheidung Konsequenzen haben: ein mutiertes Gen, dass nur im Tumor vorkommt, ist von Vorteil.

                        Der Ort der Entnahme der Zellprobe ist nicht egal. Eine frühe embryonale Mutation kann zu großflächig unterschiedlicher DNA in einer Person führen. Für statistische und andere Untersuchungen an Gesunden ist das in der Regel nicht wichtig, bei Krebskranken sollten primär Tumorzellen oder gesunde Zellen des betroffenen Organs untersucht werden.

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                          #87
                          Hallo und nochmals Danke für Eure sehr guten Informationen , auch Dir Martin.

                          Habe mich erstmal für den switch zu Dexa entschieden und bin heute kurz bei meinem Urologen vorbei.

                          Frage an Euch : 3- 4 Wochen dann die nächste PSA Messung - sollte doch ausreichend sein von der Zeitspanne her ???


                          Er versteht, das ich alles mögliche versuchen möchte, glaubt allerdings nicht an eine Wirkung, wollte mir aber gleich Dexa verschreiben. " 4mg Tabletten ist das in Ordnung ? " ,habe dankend abgelehnt und gesagt, 0,5 mg ist schon ausreichend, so wurde es auch in Studien dosiert. Er meinte natürlich auch gleich, das es jetzt halt auf die Chemo rausläuft. Auf meinen Einwand , wenn möchte ich erst mal Lu177 machen kam auch sofort , das wird aber nicht genehmigt werden. Halt ein Leitlinienarzt, aber man kann wirklich auf Augenhöhe mit ihm reden und er hört sich alles an und macht vieles was von mir kommt mit.
                          ( Mein Uro ist wirklich gut , sympatisch und menschlich, kennt sich halt nicht mit allem aus, aber verständlich )

                          Über die Möglichkeiten Apalutamid, Enzalutamid, vor allem als Zusatzmedikation von Ipatasertib werde ich versuchen ausführlich mit meinem Arzt im Krankenhaus zu sprechen. Auch werde ich versuchen, ein PSMA Pet CT zu bekommen, vielleicht kann man ja doch noch irgendwie mit Bestrahlung etwas ausrichten.

                          Gruß Reiner
                          PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

                          Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

                          Kommentar


                            #88
                            Ich habe mir Studien angesehen, aber es geht nicht recht daraus hervor, wann das erste Mal nach dem Wechsel zu Dexamethason der PSA Wert gemessen wurde. So weit ich sagen kann, sollte der PSA Wert nach 3-4 Wochen nicht angestiegen sein, wahrscheinlich etwas gefallen. Er fällt dann weiter.

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                              #89
                              Über die bei Olaparib eingesetzten Gentests hatte ich in diesem Beitrag berichtet: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...sts#post132694

                              Was ich dabei nicht deutlich gemacht habe ist, dass, wenn ca. 10% der Patienten eine BRCA Mutation haben, 5% davon Keimbahnmutationen sind, die mit einem Bluttest festgestellt werden und 5% somatische Mutationen, die mit Biopsieproben ermittelt werden. Erst wenn man beide Tests macht, kann man sicher sein, eine BRCA Mutation zu haben oder eben nicht. Wenn man nur einen Test macht, so hat man nur die Hälfte der Möglichkeiten untersucht.

                              Die Behandlung ist dann gleich, egal ob es eine Keimbahnmutation oder eine somatische Mutation ist.

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                                #90
                                Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                                Die Mutation wird für ein bestimmtes Gen festgestellt. Ein Gen ist ein Abschnitt auf der DNA, der nach Kopie als mRNA eine Aktion auslöst (z. B. Proteinsynthese). Für die Diagnose einer Mutation ist es egal, ob das Gen von den Eltern übergeben wurde oder später mutiert ist. IHC, Sequenzierung, usw. sind in jedem Fall anwendbar ( dazu auch https://www.aerzteblatt.de/archiv/20...nsitiv-komplex ); unbekannte Mutationen natürlich vorzugsweise mit Sequenzierung.

                                Wenn bei der Diagnose festgestellt werden kann, dass es sich um eine Keimbahnmutation handelt (aufgrund Vergleichs-DNA oder zwingender Eigenschaften des Gens), ändert das nichts am Verfahren und. Für eine Immun- oder Gentherapie mag die Unterscheidung Konsequenzen haben: ein mutiertes Gen, dass nur im Tumor vorkommt, ist von Vorteil.

                                Der Ort der Entnahme der Zellprobe ist nicht egal. Eine frühe embryonale Mutation kann zu großflächig unterschiedlicher DNA in einer Person führen. Für statistische und andere Untersuchungen an Gesunden ist das in der Regel nicht wichtig, bei Krebskranken sollten primär Tumorzellen oder gesunde Zellen des betroffenen Organs untersucht werden.
                                Vielen Dank für diesen Hinweis, Martin. Da war ich noch auf einem alten Stand. Hier noch ein interessanter Link zum Thema: https://www.openscience.or.at/de/wis...-des-menschen/
                                Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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