Elf Jahre lebe ich nun mit meinem Untermieter bei sehr guter Lebensqualität. Es waren elf Jahre, die ich bewusster lebte, als die Jahrzehnte zuvor.
Elf Jahre, auf die ich dankbar zurückblicke, unabhängig davon, wie sich mein PK in Zukunft „aufführen“ wird.
Mein PK wächst vor sich hin und ich reife mit ihm.
Das Leben bekam im Angesicht seiner Endlichkeit eine unerwartete Fülle. Eine anfangs verwirrende, aber zunehmend von Dankbarkeit begleitete, Erfahrung.
Und so sehe ich meinen PK nicht mehr nur als Feind, sondern zunehmend auch als Weggefährten auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, ähnlich, wie Clemens Kuby: „Symptome sind letztlich nur Hinweisschilder. ... Wir können zwar gewisse Symptome beseitigen, aber die Seele wird neue Symptome produzieren, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen, solange diese nicht erfüllt sind.“ www.clemenskuby.de => Visionen.
***********
„Seit mehr als 11 Jahren habe ich Prostatakrebs“, schrieb Gerd Unterstenhöfer am 06.10.2006 und ... „ Es gibt keine medizinische Erklärung dafür, weshalb ich so lange und so gut überlebt habe.“ http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=768
Wir hatten unterschiedliche Ausgangswerte und haben nicht zuletzt deshalb unterschiedliche Wege gewählt.
- Gerd entschied sich für die RPE, Bestrahlung der Prostataloge, intermittierende Hormonablation, zweifache Hormonsuppression mit LHRH-Analogon und Antiandrogen
- ich entschied mich für Abwarten und Beobachten (unter ärztlicher Leitung, auch Watchfull Waiting genannt)
Außer den 11 Jahren gibt noch eine Gemeinsamkeit, die m.E. Anteil an unserer langen Überlebenszeit hat: Die Wertschätzung der mentalen Arbeit:
Mentale Arbeit - was ist das? - (Beitrąge 1 und 9)
***********
„Zur Sache möchte ich noch einmal feststellen,“ schrieb Gerd Unterstenhöfer mit PSA-Wert
80 nach zweifacher Hormonblockade „dass ich h e u t e entschlossen bin, mir keine Chemotherapie an zu tun.“
Mein PSA-Wert hat erneut einen Sprung gemacht: 19,1 ng/ml und die PSAVZ beträgt jetzt „nur noch“ ca. 2,5 Jahre. Ich weiß auch seit 2005 (Speziallabor für Immunhämatologie), dass sich in meinem Blut „eine deutlich erhöhte Anzahl zirkulierender, vitaler tumorverdächtiger Zellen“ befindet und dass es sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit, „um aus dem Tumor ausgeschwemmte Zellen handelt.“ – obwohl der Tumor bei der letzten Untersuchung (05.2006 ) innerhalb der Kapsel war.
Mit einer radikalen Therapie konnte ich mich nicht anfreunden. Lebensqualität ist mir wichtiger als Lebenszeit.
Und :
„Wir leben das Leben besser, wenn wir es so leben, wie es ist, nämlich befristet. Dann spielt die Dauer der Frist kaum eine Rolle, da sie sich an der Ewigkeit misst.“
Diese Aussage von Peter Noll (ein bedeutender Jurist, der bei Blasenkrebs eine Operation ablehnte, weil sie seinen Lebens- und Todesvorstellungen widerspreche und der daran auch starb.) von Christian (L) ins alte Forum gestellt, hat es mir angetan.
Ich lernte in den 11 Jahren loszulassen, bes. materiellen Besitz und dass das Leben vom ersten Moment an ein Reifwerden zum Tode ist. Ein Reifwerden zur Wandlung, ähnlich wie bei einer Raupe, die nach dem Verpuppen zu neuem Leben erwacht, zu einem Leben, dessen Dimensionen zu begreifen für sie damals außerhalb ihrer Möglichkeiten lag. :-)
„Manch einer packt das nicht, auch wenn er 100 Jahre alt wird“, scherzte ein Mitglied unserer monatlichen Alt-Herren-Runde nach dem 3. Glas Rotwein „ und denen drohe dann die Wiedergeburt auf unserem Planeten, den wir gerade zu einer Räuberhöhle umgestalten.“ :-(
Wie viele Tage, Monate oder Jahre Entwicklungsarbeit mir noch bleiben, steht in den Sternen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen hinreichend Zeit
GeorgS
Anregung:
Das Thema Falldarstellung im KISP dümpelt vor sich hin. Vielleicht wäre es hilfreich, nicht nur den Therapiebeginn, sondern auch die PK-Geschichten, der 10-jährigen dort einzustellen.
Elf Jahre, auf die ich dankbar zurückblicke, unabhängig davon, wie sich mein PK in Zukunft „aufführen“ wird.
Mein PK wächst vor sich hin und ich reife mit ihm.
Das Leben bekam im Angesicht seiner Endlichkeit eine unerwartete Fülle. Eine anfangs verwirrende, aber zunehmend von Dankbarkeit begleitete, Erfahrung.
Und so sehe ich meinen PK nicht mehr nur als Feind, sondern zunehmend auch als Weggefährten auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, ähnlich, wie Clemens Kuby: „Symptome sind letztlich nur Hinweisschilder. ... Wir können zwar gewisse Symptome beseitigen, aber die Seele wird neue Symptome produzieren, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen, solange diese nicht erfüllt sind.“ www.clemenskuby.de => Visionen.
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„Seit mehr als 11 Jahren habe ich Prostatakrebs“, schrieb Gerd Unterstenhöfer am 06.10.2006 und ... „ Es gibt keine medizinische Erklärung dafür, weshalb ich so lange und so gut überlebt habe.“ http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=768
Wir hatten unterschiedliche Ausgangswerte und haben nicht zuletzt deshalb unterschiedliche Wege gewählt.
- Gerd entschied sich für die RPE, Bestrahlung der Prostataloge, intermittierende Hormonablation, zweifache Hormonsuppression mit LHRH-Analogon und Antiandrogen
- ich entschied mich für Abwarten und Beobachten (unter ärztlicher Leitung, auch Watchfull Waiting genannt)
Außer den 11 Jahren gibt noch eine Gemeinsamkeit, die m.E. Anteil an unserer langen Überlebenszeit hat: Die Wertschätzung der mentalen Arbeit:
Mentale Arbeit - was ist das? - (Beitrąge 1 und 9)
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„Zur Sache möchte ich noch einmal feststellen,“ schrieb Gerd Unterstenhöfer mit PSA-Wert
80 nach zweifacher Hormonblockade „dass ich h e u t e entschlossen bin, mir keine Chemotherapie an zu tun.“
Mein PSA-Wert hat erneut einen Sprung gemacht: 19,1 ng/ml und die PSAVZ beträgt jetzt „nur noch“ ca. 2,5 Jahre. Ich weiß auch seit 2005 (Speziallabor für Immunhämatologie), dass sich in meinem Blut „eine deutlich erhöhte Anzahl zirkulierender, vitaler tumorverdächtiger Zellen“ befindet und dass es sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit, „um aus dem Tumor ausgeschwemmte Zellen handelt.“ – obwohl der Tumor bei der letzten Untersuchung (05.2006 ) innerhalb der Kapsel war.
Mit einer radikalen Therapie konnte ich mich nicht anfreunden. Lebensqualität ist mir wichtiger als Lebenszeit.
Und :
„Wir leben das Leben besser, wenn wir es so leben, wie es ist, nämlich befristet. Dann spielt die Dauer der Frist kaum eine Rolle, da sie sich an der Ewigkeit misst.“
Diese Aussage von Peter Noll (ein bedeutender Jurist, der bei Blasenkrebs eine Operation ablehnte, weil sie seinen Lebens- und Todesvorstellungen widerspreche und der daran auch starb.) von Christian (L) ins alte Forum gestellt, hat es mir angetan.
Ich lernte in den 11 Jahren loszulassen, bes. materiellen Besitz und dass das Leben vom ersten Moment an ein Reifwerden zum Tode ist. Ein Reifwerden zur Wandlung, ähnlich wie bei einer Raupe, die nach dem Verpuppen zu neuem Leben erwacht, zu einem Leben, dessen Dimensionen zu begreifen für sie damals außerhalb ihrer Möglichkeiten lag. :-)
„Manch einer packt das nicht, auch wenn er 100 Jahre alt wird“, scherzte ein Mitglied unserer monatlichen Alt-Herren-Runde nach dem 3. Glas Rotwein „ und denen drohe dann die Wiedergeburt auf unserem Planeten, den wir gerade zu einer Räuberhöhle umgestalten.“ :-(
Wie viele Tage, Monate oder Jahre Entwicklungsarbeit mir noch bleiben, steht in den Sternen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen hinreichend Zeit
GeorgS
Anregung:
Das Thema Falldarstellung im KISP dümpelt vor sich hin. Vielleicht wäre es hilfreich, nicht nur den Therapiebeginn, sondern auch die PK-Geschichten, der 10-jährigen dort einzustellen.
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