Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wer erklärt mir meinen Befund ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Wer erklärt mir meinen Befund ?

    Hallo zusammen,
    ich habe mich nach Bestrahlung und Hormonbehandlung nun seit Februar mit einem steigenden Psa von 0,1 auf nunmehr 0,87 abzufinden. Mein Urologe hat mir zu einem PSMA-PET-CT geraten was ich vor 3 Tagen auch habe machen lassen. Eine Besprechung hat hinterher leider nicht stattgefunden und so muss ich nun warten bis mein Urologe in 2 Wochen wieder aus dem Urlaub zurück ist. Ich habe heute eine Kopie des Befundes im Briefkasten gehabt und werde nicht so recht schlau daraus.

    Im Bereich der Prostata erkennt man im basisnahen und mittleren Drittel der linksseitigen Transitionalzone eine konturbildende polyzyklisch berandete, grobknotige, intensiv PSMA-markierte Raumforderung(SUV max 50) mit Abmessungen von ca. 2,5x2,2x1,8 cm.

    Einzeleurteilung:
    1. Die Pet-Ct mit 18F_PSMA passt zu einem PCA im linksseitigen basisnahen und mittleren Drittel der Transitionalzone der Prostata mit intensiver PSMA-Markierung(Abmessungen 2,5x2,2x1,8cm) ohne Hinweise auf eine lokoregionäre pelvine Metastasierung.

    2. Es besteht der V.a. eine beginnende (oligofokale) ossiäre Metastasierung mit Nachweis von zwei suspekten PSMA-Speicherfoci in der 3.Rippe rechts(venotrolateral) sowie im linkseitigen Os Ileum.

    Beurteilung:
    MPMRT Prostata

    Vielleicht kann mir einer erklären was ich darunter zu verstehen habe und was jetzt auf mich zukommt.


    Danke schonmal im Voraus

    Hartmut
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

    #2
    Hallo Hartmut,

    ich verstehe das so, dass ein nicht sehr kleines Rezidiv in der Prostataloge besteht. Man müsste mit dem Strahlentherapeuten sprechen, ob er dies mit einer Salvage-Bestrahlung beseitigen kann. Wahrscheinlich wird er eine erhöhte Dosis auf dieses Rezidiv vorsehen.

    Die Verdacht auf (V.a.) Befunde sollte man erstmal beobachten. Man kann die Bestrahlung mit einer Hormontherapie kombinieren, was generell nicht schlecht ist, und sehen, ob sich diese Punkte dabei verkleinern.

    Georg

    Kommentar


      #3
      Hallo, hier bekam ich eine detaillierte Berichtübersetzung.
      https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

      Kommentar


        #4
        Hallo Georg,
        vielen Dank für deine Antwort. Ich bin wie ich geschrieben habe schon bestrahlt worden, das ist jetzt 3 1/2 Jahre her und bekomme seitdem auch Hormontherapie mit 3 Monatsspritze Pamorelin. Mein Psa war bei ca. ein halbes Jahr bei 0,1 und steigt seit Februar an mit einer VZ von ca. 4 Monaten, zwischendurch auch mal mit 47 Tagen. Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, ist bei mir ein Rezidiv in der Prostata vorhanden, aber wenn ich richtig informiert bin, kann man bestrahltes Gewebe nicht ein zweites mal bestrahlen, daher verstehe ich deinen Tipp mit dem Radiologen nicht und Hormontherapie bekomme ich ja immer noch. Du hattest mir einmal geantwortet dass es eher unwahrscheinlich wäre, dass nach einer Bestrahlung noch Tumorzellen in der Prostata überlebt hätten und der steigende Psa-Wert bei mir wohl eher nicht im bestrahlten Gebiet zu suchen wäre. Was hat der Professor denn wohl Mit Beurteilung : MPMRT Prostata gemeint, muss ich jetzt noch eine Untersuchung der Prostata machen lassen ?
        Gruß, Hartmut
        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

        Kommentar


          #5
          Hallo Hartmut,

          es tut mir leid, ich hatte mir Deine Krankengeschichte nicht nochmal durchgelesen. Bei Dir ist offenbar doch ein Rezidiv nach Bestrahlung eingetreten. Normalerweise würde jetzt solange Hormontherapie gemacht, wie es geht. Für eine lokale Therapie des Rezidivs gibt es einige Möglichkeiten, die aber mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein können.

          Ich würde eine gezielte Re-Bestrahlung mit SBRT (Cyberknife) machen lassen. Diese Methode ist mit kaum Nebenwirkungen verbunden. Wie es nach zehn Jahren aussieht, weiß man heute allerdings noch nicht. Dazu gebe ich am Ende des Beitrags zwei Studien an, die dieses Verfahren untersucht haben. Prof. Muacevic in München hatte auf der Konferenz in Magdeburg über so eine Bestrahlung in seiner Klinik berichtet.

          Man kann das Rezidiv operativ entfernen, eine Handvoll Professoren an Unikliniken operieren auch im bestrahlten Gebiet. Dabei wird aber häufig die Kontinenz mit beseitigt. Ansonsten kann man fokale Therapien einsetzen, z.B. die Kryotherapie, Tookad oder Hifu. Das bestrahlte Gebiet ist aber für diese Therapien auch nicht problemlos.

          Die V.a. Befunde würde ich erst mal nur beobachten. Wenn es wirklich Metastasen sind, so wachsen sie zu sichtbarer Größe heran und können dann bestrahlt werden. Das mpMRT steht für multiparametrisches MRT. Man könnte noch zusätzlich ein MRT machen und damit die Befunde des PSMA PET/CTs noch ergänzend untersuchen. Dann könnte aus V.a. unter Umständen ein genauer Befund werden.

          Georg

          Salvage SBRT reirradiation for the locally recurrent PCa offer a satisfactory tumor control and excellent toxicity profile, if BED ≥130 Gy is administered.


          Kommentar


            #6
            Hallo Georg,
            vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich bin jetzt natürlich etwas durcheinander, ich war auf vieles vorbereitet allerdings nicht auf ein Rezidiv in der Prostata. Da hat Urologe FS wohl doch mit seiner Einschätzung Recht behalten. Er hat gemeint er hätte bei mir von einer Bestrahlung abgeraten, da mein Krebs mit kribriformen Zellen weniger Hormonempfindlich und auch weniger Strahlenempfindlich wäre. Er hat wohl recht behalten, denn anscheinend wurden bei der Bestrahlung nicht alle Krebszellen vernichtet und auch die Hormonbehandlung konnte wohl nicht dazu beitragen den verbliebenen Rest zu vernichten. Ich kann wohl davon ausgehen dass das was da jetzt übrig geblieben ist, um einiges aggressiver sein wird als der ursprüngliche Tumor. Ob mein jetziger Urologe da weiterhelfen kann wird sich zeigen. Ich bin jetzt natürlich etwas verunsichert und weiß nicht wie es weitergeht, vor 9 Monaten war doch alles noch Top und mein Psa bei 0,1. Ich hatte ja immer noch ein klein wenig Hoffnung auf eine gutartige Vergrößerung meiner Prostata, oder eine Prostataentzündung, aber anscheinend ist da wieder der Krebs am wirken.

            Hartmut
            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

            Kommentar


              #7
              Hartmut,

              Kribiforme Tumore treten meist bei Gleason 8 auf und sind in der Regel auch duktal. Sie sind möglicherweise weniger strahlenempfindlich, jedenfalls kommt es danach häufiger zu einem Rezidiv. Aber die SBRT Bestrahlung erfolgt mit so hoher Dosis, da hat auch ein kribiformer Tumor keine Chance. Dass kribiformer Tumor schlecht auf Hormontherapie anspricht, habe ich noch nicht gelesen. Hier ein Bericht, in dem bei einem Patienten mit duktalem Tumor Zytiga gut angeschlagen hat: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24891969/

              Kribiformer Tumor scheint stärker zu streuen als ein normaler Prostatakrebs. Und dies bei vergleichsweise niedrigen PSA Werten. Hier ein Artikel dazu in Deutsch: https://www.krebsgesellschaft.de/onk...-moeglich.html Danach müsste Deine Krankenkasse eigentlich einem regelmäßigen PET/CT zustimmen.

              Die diesem Artikel zugrunde liegende Studie erwähnt, dass duktale Tumore eine schlechte PSMA Expression haben und man daher ein Cholin PET/CT machen soll. Dies wiederum unter Bezug auf diese Studie: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/...754-9485.12605

              Ich glaube nicht, dass man einen kribiformen Gleason 8 jemals "los wird". Da muss man immer dran bleiben und versuchen die beste Therapie zu wählen.

              Georg

              Kommentar


                #8
                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                Hartmut,

                ...

                Ich glaube nicht, dass man einen kribiformen Gleason 8 jemals "los wird". Da muss man immer dran bleiben und versuchen die beste Therapie zu wählen.

                Georg
                Hallo Hartmut,
                Rezidiv! Das ist natürlich ein herber Schlag, den Du erst mal verarbeiten musst.
                Jetzt heißt es, die Lebensqualität hochzuhalten und zu versuchen, das Leben noch mehr zu geniessen.
                Ach ja, gute Ärzte und passende Therapien sind jetzt natürlich auch überlebenswichtig.
                Mein Plan ist auch, noch so viele gute Jahre wie möglich zu erleben.
                Wünschen wir uns, dass die verbliebenen Tumorzellen gnädig mit uns umgehen. Von mir aus können die auch gerne ganz verschwinden.
                Liebe Grüße
                Lutz
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                Kommentar


                  #9
                  Mir bleibt jetzt nichts anderes übrig, als abzuwarten was mein Urologe zu dem Befund zu sagen hat. Ich kann Ihn nur noch nicht so richtig einschätzen, da er meinen in Rente gegangenen Urologen ersetzt hat. Er hat mir beim letzten Gespräch zu verstehen gegeben, dass er mit der Empfehlung seines Vorgängers nicht einverstanden ist. Er hat gemeint, dass er genau wegen meiner jetzigen Situation jedem die Operation empfehlen würde da wir dann jetzt noch die Möglichkeit der Bestrahlung und die der Hormontherapie hätten. Es wird sich also zeigen was er mir vorschlagen wird, wie wir jetzt weiter vorgehen werden. Ich hab aber jetzt schon etwas Angst vor dem was da auf mich zukommt, ich habe gelesen dass man bei auftreten von Knochenmetastasen die 5 Jahresüberlebensrate bei nur 31% liegt. Wenn ich dann lese bei Diagnose einer Knochenmetastase liege die mittlere Überlebenszeit bei 12 bis 48 Monaten liegt, bekomme ich richtig Panik.
                  Gruß, Hartmut
                  https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

                  Kommentar


                    #10
                    Das gilt aber nur bei mit einem Knochenszintigramm festgestellten Knochenmetastasen nicht bei einem Verdacht mit einem PSMA PET/CT. Und die Statistik stammt aus einer Zeit, wo es die derzeit verfügbaren Mittel noch nicht gab.

                    Kommentar


                      #11
                      Ok, dann bin ich etwas beruhigt. Wird man nicht versuchen müssen erstmal zu überprüfen ob es sich bei der PSMA markierten Raumforderung in meiner Prostata wirklich um ein Rezidiv handelt ? Welche Möglichkeiten gibt es denn dafür ? Ich möchte wirklich vor meinem nächsten Termin soviel wie möglich zu erfahren.
                      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

                      Kommentar


                        #12
                        Der PSA Wert steigt ja nicht ohne Grund. Wie gesagt, das mpMRT kann eventuell noch zusätzliche Informationen liefern. Aber an sich ist die Raumforderung so groß, dass es wohl Tumor sein wird, so verkehrt kann das PSMA PET/CT nicht liegen.

                        Kommentar


                          #13
                          Ich bin echt dankbar, dass es Menschen mit deiner Erfahrung hier im Forum gibt. Ich hoffe ich bin nicht zu nervig mit meinen vielen Fragen, aber nach 3 Jahren Ruhe ist das jetzt echt wieder die Hölle für mich. Ich werde wohl einige Tage brauchen um mich wieder zu sortieren und natürlich hilft es mir dabei , wenn ich schon im Voraus Informationen sammele, wie meine Therapie weitergehen kann. Mein Urologe hat schon beim letzten Termin von Chemotherapie geredet, das möchte ich aber so lange wie möglich aufschieben.
                          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

                          Kommentar


                            #14
                            Wenn ich dann lese bei Diagnose einer Knochenmetastase liege die mittlere Überlebenszeit bei 12 bis 48 Monaten liegt, bekomme ich richtig Panik.
                            Wenn Du meinen Bericht diesbezüglich liest, sollte Dein Adrenalinspiegel wieder Normalniveau erreichen. Ich war ja voll mit Knochenmetastasen und lebe jetzt nach immerhin 36 Monaten immer noch fröhlich vor mich hin, soweit das Corona halt zulässt. Meine größere Sorge ist z.Z. dieses Virus, nicht mein PCa.
                            Alles Gute!
                            Arnold
                            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Arnold,
                              danke für dein Mut machen. Ich bin halt nur total verunsichert im Moment, ich war alle 3 Monate beim Urologen und einmal Jährlich beim Radiologen zur Nachsorge. Man sollte meinen man ist unter Kontrolle und dann wird nach einem Psa-Anstieg auf 0,73 beim PSMA-PET-CT ein 2,5x2,2x1,8cm großes Areal entdeckt, das den Verdacht erweckt ein PCA zu sein. Da müssten ja dann bei der Bestrahlung einige Zellen übrig geblieben sein und wohl auch unter Hormonbehandlung die ganze Zeit weiter gewachsen sein. Andererseits müsste ein Krebs dieser Größe doch eigentlich einen viel höheren Psa generieren. Ich bin im Moment echt etwas durcheinander und weiß echt nicht was da auf mich zukommt.
                              Es freut mich, dass es dir so gut geht.
                              Gruß, Hartmut
                              https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X