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    Protonentherapie

    Das kommt davon wenn man zu viel Zeit hat, durch den gebrochenen Fuss, bin ich nun auf eine Therapieform gestoßen, wo ich mir mehr Informationen durch das Forum erhoffe. Meine OP ist jetzt auf den 23.03.21 verschoben worden und vllt ist das mit der Protonentherapie eine wirkliche Alternative? Vllt kann mir der ein oder andere etwas dazu schreiben? Ist eine Operation, falls notwendig, genauso schwierig, wie nach einer Strahlentherapie?

    #2
    Ist recht so. Jetzt musst Du Dich noch über Philipinische Wunderheiler informieren und überhaupt jedem Schmarrn, den Du im www findest nachjagen. Die Zeit wäre imho besser genutzt, wenn Du stattdessen Beckenbodenübungen machen würdest.
    R.

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      #3
      Reinhold,

      ich verstehe Deine Äußerung nicht. Wir haben hier einige Forummitglieder, die eine Protonenbestrahlung gemacht haben und davon sehr überzeugt sind.

      Georg

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        #4
        Wenn ein OP-Termin feststeht, ist mMn das Nachjagen nach alternativen Therapiemöglichkeiten nur Zeitverschwendung und führt nur zu Verunsicherung.
        Was mich aber wirklich interessieren würde: wieviel Protonenbestrahlungen werden in D p.a. gemacht und wieviel OP´s? Bei den OP´s habe ich eine Zahl von 80.000 im Kopf, muss aber nicht stimmen.
        R.

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          #5
          Ich mach natürlich weiterhin meine Beckenbodenübungen.
          Mich interessiert halt nur, ob jemand Erfahrung damit hat und mir auch die Nachteile oder Vorteile nennen kann. In Essen wird das angeboten und ich bin halt von dieser Möglichkeit schon irgendwie überrascht. In den USA wird dieses, als Therapie, scheinbar häufiger gemacht. Mag sein, dass ich zu viel Zeit habe? Da wird gegrübelt, da schwirren viele Gedanken durch den Kopf usw. Ich dachte das es von Nutzen sein könnte, wenn man hier etwas darüber erfahren könnte! Das ist eigentlich auch schon alles.

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            #6
            Hallo Ewald,

            die meisten Protonenbehandlungen in D machte das RPTC in München. Insolvent seit ca. 2 Jahren und leider geschlossen, da Protonenbestrahlungen sehr teuer sind und die Krankenkassen dagegen gemauert haben.

            Nach einer Protonenbehandlung ist eine OP genauso schwierig wie nach einer normalen Photonenbestrahlung, da das Gewebe an der Prostata genauso energetisch "verbrannt" wird. Der Riesenvorteil einer Protonenbestrahlung liegt in der 3-dimensionalen Abgrenzung des Bestrahlungsfeldes. D.h, im Gegensatz zur Photonenstrahlung wird bei der Protonenbestrahlung eine Eindringtiefe vorgegeben, bei der die geladenen Teilchen explodieren und ihre Ladung abgeben. Das dahinterliegende Gewebe bekommt nur eine minimale Schädigung ab. Deshalb sollten die Nebenwirkungen gerade am Darm minimal sein. Zu mindestens bei mir hat das geklappt. Zusätzlich war in München schon Standard, nur 21 Bestrahlungen (statt 38-40 bei einer IMRT) mit einer erhöhten Dosis durchzuziehen (Hyperfraktionierung). In Essen glaube ich ist es nicht so.

            Übersicht von einigen Protonenbestrahlten in myprostate mit Erfahrungsberichten



            Bei Fragen gerne, aber ich kann nur für München sprechen, das leider inzwischen geschlossen ist.

            VG Tom
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=842

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              #7
              Die Systeme für Protonenbestrahlung sind die teuersten Bestrahlungsgeräte, die derzeit verfügbar sind. Für mich war das nicht so attraktiv, da es genauso viele Sitzungen sind, wie bei einer normalen IMRT Bestrahlung und der Darm oft trotz Ballon in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Vorteil der Protonenbestrahlung ist auch in den USA umstritten, die Krankenkassen wollen es oft nicht bezahlen. Aber wir haben hier Mitglieder im Forum, die mit ihrer Protonenbestrahlung sehr zufrieden waren.

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                #8
                Vielleicht meldet sich ja Flüstermann. Der hat die Protonentherapie noch im RPTC München erhalten und war zunächst ganz zufrieden. Wie sich das bei ihm weiter entwickelt hat, kann ich leider nicht genau sagen. Allerdings habe ich nach seinen letzten Posts eher den Eindruck, dass das doch weniger erfolgreich war. Ich hoffe, er meldet sich selbst hier.
                Dir alles Gute!
                Gruß
                Arnold
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  #9
                  Hallo und vielen Dank für die netten und guten Antworten.
                  Es liegt in der Natur des Menschen, neugierig zu sein . Ich habe, durch der abgebrochenen Fuss, einiges an Zeit und die Angst tut ihr übriges.
                  Dankeschön und liebe Grüße aus Ostfriesland
                  Ewald

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                    #10
                    ------------

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                      #11
                      Ich wurde 2014 in Heidelberg mit Protonen bestrahlt, leider nicht mit dem gewünschten Erfolg.
                      Der Psa -Wert fing nach 6 Monaten wieder an zu steigen.

                      Richard

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                        #12
                        Ich bekam im Sommer 2017 im RPTC München die Protonenbestrahlung und bin bis jetzt, 3 1/2 Jahre später, zufrieden mit der Entscheidung Bei der letzten Messung stieg mein PSA leicht an, die Zukunft wird zeigen ob die Therapie eine gute Wahl war. Ein spätere OP wird sicherlich nicht so einfach wie vor einer Bestahlung, es gibt oft Komplikationen. Aber das hatte Tom1965 ja bereits geschrieben.

                        Viele Grüße Andreas

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                          #13
                          Zitat von Tom1965 Beitrag anzeigen
                          Nach einer Protonenbehandlung ist eine OP genauso schwierig wie nach einer normalen Photonenbestrahlung, da das Gewebe an der Prostata genauso energetisch "verbrannt" wird. Der Riesenvorteil einer Protonenbestrahlung liegt in der 3-dimensionalen Abgrenzung des Bestrahlungsfeldes. D.h, im Gegensatz zur Photonenstrahlung wird bei der Protonenbestrahlung eine Eindringtiefe vorgegeben, bei der die geladenen Teilchen explodieren und ihre Ladung abgeben. Das dahinterliegende Gewebe bekommt nur eine minimale Schädigung ab.
                          Das ist der Vorteil. Noch größer ist er bei Schwerionenbestrahlung, welche daher bei manchen Stellen als einzige Möglichkeit gilt (z. B. bestimmte Hirntumore).
                          Andere Strahlenmaschinen sind auch teuer, und wenn die irgendwann amortisiert sind, wird man mehr Protonen- und Schwerionenbestrahlungen durchführen, zumal diese Geräte noch teurer und komplizierter sind (sprich mehr Gewinnspanne und mehr gute Jobs).
                          "Verbrannt" würde ich nicht sagen: die Dosis dafür ist viel höher als zulässig. Die Zellen, die im richtigen Zyklusschritt erwischt werden, sterben durch irreparable DNA-Schäden, und es gibt noch einige tödliche kleinere Effekte. Das ist ein statistischer Prozeß, und einige Zellen können das überleben: Strahlenresistenz. Daher wird man bei Protonenbestrahlung eher versuchen, die Dosis im Behandlungsbereich zu erhöhen, bei dann gleicher Belastung in der Umgebung.

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                            #14
                            Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                            Ist recht so. Jetzt musst Du Dich noch über Philipinische Wunderheiler informieren und überhaupt jedem Schmarrn, den Du im www findest nachjagen.
                            Protonentherapie mit Wunderheilern zu vergleichen ist freundlich gesagt gewagt.
                            Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                            Was mich aber wirklich interessieren würde: wieviel Protonenbestrahlungen werden in D p.a. gemacht und wieviel OP´s? Bei den OP´s habe ich eine Zahl von 80.000 im Kopf, muss aber nicht stimmen.
                            Diese und viele andere interessante Informationen (u.a. zu Komplikationen nach RPE) findest du hier
                            https://www.krebsgesellschaft.de/jahresberichte.html?file=files/dkg/deutsche-krebsgesellschaft/content/pdf/Zertifizierung/Jahresberichte%20mit%20DOI%20und%20ISBN/pz_jahresbericht-2019-A1_190620.pdf&cid=76459
                            Danach sind es etwas mehr als 16.000 in den zertifizierten Zentren. Diese dürften mindestens die Hälfte aller "Primärfälle" mit PCa behandelt haben, so daß es insgesamt etwa 30.000 sein werden, bei ca. 60.000 Neuerkrankungen im Jahr.
                            Im Kontext dieses Threads hilft diese Antwort nur, wenn man ein Lemming ist.

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                              #15
                              Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                              Das ist der Vorteil. Noch größer ist er bei Schwerionenbestrahlung, welche daher bei manchen Stellen als einzige Möglichkeit gilt (z. B. bestimmte Hirntumore).
                              Andere Strahlenmaschinen sind auch teuer, und wenn die irgendwann amortisiert sind, wird man mehr Protonen- und Schwerionenbestrahlungen durchführen, zumal diese Geräte noch teurer und komplizierter sind (sprich mehr Gewinnspanne und mehr gute Jobs). "Verbrannt" würde ich nicht sagen: die Dosis dafür ist viel höher als zulässig. Die Zellen, die im richtigen Zyklusschritt erwischt werden, sterben durch irreparable DNA-Schäden, und es gibt noch einige tödliche kleinere Effekte. Das ist ein statistischer Prozeß, und einige Zellen können das überleben: Strahlenresistenz. Daher wird man bei Protonenbestrahlung eher versuchen, die Dosis im Behandlungsbereich zu erhöhen, bei dann gleicher Belastung in der Umgebung.
                              Nein, nein und nochmals nein. Das ist gefährliches Halbwissen, was Sie hier leider verbreiten.

                              1. Eine Protonentherapieanlage kostet ca. 50 mal soviel wie ein "normaler" moderner Linearbeschleuniger, wir reden über 150-200 Millionen. Das weitere Problem ist die immense Qualitätssicherung, die eine solche Anlage braucht, die Personalkosten sind sehr hoch, sie brauchen dutzende von Physikern, usw...
                              Ganz einfach gesagt: Protonentherapie ist in der Form nicht machbar für alle Patienten, das ist nicht amortisierbar bei den Preisen, die die Krankenkassen hierzulande für eine Strahlentherapie bezahlen. In den USA kostet eine Protonentherapie der Prostata für einen Patienten etwa 250,000 Dollar, das 5-6 fache einer "normalen" Strahlentherapie (selbst die ist in den USA unverschämt teuer).

                              2. Die Dosis, die mittels Protonentherapie an der Prostata appliziert wird ist dieselbe wie mit einer Photonentherapie. Da gibt es keine Unterschiede. Es macht auch keinen Sinn die Dosis zu erhöhen. Mitten durch die Prostata zieht die Harnröhre, die können sie selbst mit Protonen nicht vernünftig schonen.


                              Protonentherapie bleibt eine mögliche Strahlentherapieform ohne jeglichen klinischen Vorteil gegenüber der normalen Photonentherapie beim lokalisierten Prostatakarzinom.
                              Der Strahlentherapeut.

                              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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