Erfahrung mit MR-Linac im Forum vorhanden?

[Wolfgang1965]

Hallo zusammen,

hat jemand sich einer Therapie mit dem MR-Linac unterzogen und kann dazu berichten? Finde hier (merkwürdigerweise) so gut
wie nichts dazu, zumindest keinen konkreten Erfahrungsbericht.

Würde mich sehr freuen wenn jemand hierzu berichten kann.

Danke!!

LG
Wolfgang

[Wolfgang1965]

Sorry, meine Frage war wohl zu unspezifisch: mir geht es darum, ob jemand seinen PCA statt konventionell mit dem MR-Linac als Ersttherapie
hat bestrahlen lassen und daher statt 7-8 Wochen deutlich kürzer und hyperfraktioniert bestrahlt wurde.

Danke!

[tritus59]

Hallo Wolfgang,

Ist wohl erst in wenigen Zentren ganz neu im Betrieb.
Habe in myprosta.eu jemand gefunden, der damit behandelt wurde. Kannst Ihm ja mal eine Anfrage in myprostate.eu schicken.

https://myprostate.eu/?req=user&id=1081&page=report

Gruss
Heinrich

[Georg_]

Wolfgang,

ich bin auch noch nicht mit einem MR-Linac bestrahlt worden. Die Hyperfraktionierung kann auch mit konventionellen IMRT Systemen angewandt werden und kam in Studien zu keinem schlechteren Ergebnis als nicht-hyperfraktionierte Bestrahlung. Es hat oft mit der Abrechnung zu tun, das Krankenhaus kann mehr abrechnen, wenn häufiger bestrahlt wird. Der MR-Linac setzt zur Positionierung ein MRT ein und dies soll genauer als ein CT sein und kann vor allem auch ohne Strahlenbelastung häufiger angewendet werden, z.B. täglich. In diesem Fall wäre es eine "Schweinerei" nicht hypofraktioniert zu bestrahlen.

Georg

[Wolfgang1965]

Heinrich&Georg, danke dafür!

Der "Clou" am MR-Linac, also zumindest theoretisch, ist ja die tägliche Ausrichtung des Bestrahlungsfelds mittels des MRT. Soweit ich weiß, wird bei der konventionellen Bestrahlung, also IMRT, einmal ein Bestrahlungs CT gemacht
und dann über Wochen bestrahlt. Die anatomischen Veränderungen durch die Bestrahlung werden hierbei nicht berücksichtigt, der Sicherheitssaum bleibt also konstant gleich und darin liegt das Problem, dass umliegende Strukturen zuviel
Dosis abbekommen.

Beim MR-Linac wird der Sicherheitssaum wohl entsprechend der anatomischen Veränderung täglich angepasst, was eventuell eine geringeren Flurschaden des umliegenden Gewebes bedeuten könnte:

Der im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie bessere Weichteilkontrast in der MR-geführten Strahlentherapie in Verbindung mit der Möglichkeit, den Bestrahlungsplan täglich an die aktuelle anatomische Situation anzupassen, versprechen eine mögliche Verbesserung des Therapieansprechens durch Dosiseskalation im Tumorgewebe bei gleichzeitiger Reduktion von therapiebedingten Nebenwirkungen.

Die dadurch mögliche Hyperfraktionierung = höhere biologische Dosis, soll den therapeutischen Nutzen erhöhen bei gleichzeitiger Schonung des umliegenden Gewebes und dadurch bedingten geringeren Spätfolgen.

Klingt interessant und ich suche derzeit nach "Haken" dieser Therapie und bin auch überrascht, dass im Forum es kaum jemanden gibt der diese Behandlung hatte, zumal das Ganze bereits seit Jahren praktiziert wird. Das macht mich in Kombination mit den vielen Konjunktiven
in den Aussagen der Betreiber (Heidelberg, Tübingen, München, Dresden, Trier) schon wieder etwas stutzig...

Ich recherchiere mal weiter.

LG
Wolfgang

[Georg_]

Hallo Wolfgang,

vereinfacht gesagt, du machst nichts verkehrt, wenn du dich mit dem MR-Linac bestrahlen lässt. Dass erst wenige Kliniken dieses System angeschafft haben, spricht nicht dagegen. Bestrahlungssysteme sind sehr teuer, da kauft man nicht ständig ein neues. Es ist auch sehr schwer die verschiedenen Bestrahlungssysteme zu vergleichen, sie werden laufend verbessert, einige Kliniken haben Erweiterungen gekauft, die andere nicht haben usw. Und es hängt davon ab, wie (gut) der Radiologe die Bestrahlung plant.

Georg