Bei mir, 75 alt, wurde vor gut einem Jahr, nach MRT und Stanzbiopsie, ein Prostatkarzinom festgestellt. Größter zusammnhängender Tumorherd 2mm, gesamt Gleason-Score: 6 (3+39),Tumorstadium L0,V0,Pn0. PSA zu dem Zeitpunkt bei 14,9. Was macht man da? man überlegt, wie man den Tumor am besten weg bekommt und sucht erst mal im Internet. Nun habe ich einen bekannten im gleichen Alter, der ein halbes Jahr vor mir das gleiche Problem hatte. Sein Urologe empfahl im eine Brachytherapie mit Seats-Implantation bei Prof. Raducano in Saarbrücken. Die Op wurde ambulant ausgeführt und seit dem geht es meinem Bekannten blendend. Keine Beschwerden und der PSA-Wert bei 0,19. Ich auch zu dem Professor und er hätte mich auch operiert, allerdings hatte ich Bedenken, da ich seit über 40 Jahren eine Harnröhrenstriktur habe und deshalb der Katheter vielleicht nicht gelegt werden könnte. Der Prof. meinte, der muß hineingehen. Aber ambulant war mir das zu riskant. Also weiter gesucht. Ich war dann in Köln, da hätte ich immerhin nach der Brachytherapie eine Nacht auf Station verbringen dürfen. Dann war ich in der Radiolgie Heidelberg, zwecks Bestrahlung, da wurde mir wegen der Harnröhrenstriktur von einer Bestrahlung abgeraten. Mein Urologe meinte ich solle zum Dr. Weber ins Salem in Heidelberg gehen, da wären alle seine Verwandten operiert worden und alle mit gutem Ergebnis. Ich also hin. Nun macht Dr. Weber nur offene Ops. Außerdem wollte er mir vorher noch die Harnröhre schlitzen, um dann bei der CA-Op einen Katheter legen zu können. Das alles hat mich dermaßen Niedergedrückt, daß ich erst einmal gar nichts mehr unternommen habe. 1 1/4 Jahr später war mein PSA-Wert auf 18,9 gestiegen und mein Urologe schlug die Hände über dem Kopf zusammen und meinte wenn ich nicht sofort was unternehme wäre ich demnächst tot. Ich nochmals zur Radiologie, diesmal meinte der Prof. er hätte keine bedenken und wollte noch parallel eine kurze Hormonblockade durchführen. Bei meiner Neuropathie fand ich das keine gute Idee. Also zu guter letzt bin vor zwei Wochen beim Dr.Weber, einem begnadeten Operateur, gelandet und wurde operiert. Eine kleinen Bericht, wie es mir dabei ergangen ist füge ich bei.
Ein Aufenthalt im Krankenhaus Salem
Vorweg. Ich gehöre zu den Personen: 60.000 Mann im Stadion, wer kriegt den Ball an den Kopf: Ich! Außerdem bin ich noch abergläubisch!
In der letzten Septemberwoche mußte ich wegen eines Prostatakarzinoms in der Urologie unter Leitung von Dr. Weber einrücken. Am Aufnahmetag, Punkt 7:00 Uhr, erschien ich in Begleitung meiner Frau , auf Station. Kurz vor dem angewiesenen Besprechungsraum kam ich an der Zimmernummer 313 vorbei. Das wird doch nicht mein Zimmer werden, sagte ich entsetzt zu meiner Frau. Und genau so war es! Der aufnehmenden Stationsschwester sagte ich, ich würde wieder gehen, wenn ich in 313 müßte. Sie diskutiert darüber nicht mit mir, dann aber doch und sie erzählte mir von Ihrem Glauben und dass die 13 überhaupt keine Bedeutung hat, nur Gott entscheidet was mit uns Menschen passiert. Und sie machte das Unmögliche möglich und legte mich in die 314. Ein Glücksfall denn der dortige Zimmernachbar war ein Gewinn.
Naja, dann das Übliche, OP-Vorbereitung, Vorzimmer zur Hölle, Narkose, OP, Aufwachraum und wieder auf Station. Trotz ziemlichem K.O. am Abend noch ca. 2 Stunden interessante Unterhaltung mit dem Bettnachbar geführt. Der durfte am nächsten Tag, als Motivation für mich, ohne Schmerzen und scheinbar topfit das Krankenhaus verlassen.
Bei mir lief es nicht ganz so toll. In der dritten Nacht, 03: Uhr, Übelkeit und Kreislaufzusammenbruch, die Nachtschwester fegte herbei, hielt mich im Arm und rief laut um Hilfe. Im Nu stürzten 5 – 7 Personen ins Zimmer und schafften mich ins Bett zurück, die diensthabende Ärztin legte mir einen neuen Zugang, schloß eine weitere Infusion an und der Rest der Nacht ist im Nebel versunken.
Und so zogen sich die Tage mit schlaflosen Nächten, Schmerzen, Beschwerden, permanenter Übelkeit und mordsmäßigen Darmproblemen dahin. Unterbrochen nur durch die Visite, Besuche der Ehefrau, das Essen und die Betreuung durch das Pflegepersonal und die hatte es in sich. Die Pfleger und Schwestern kommen außer aus Deutschland, aus aller Herren Ländern. Aus der Dom.Rep, aus Lettland, aus Kasachstan, aus Afrika und sonst woher. Zwischendurch kamen noch zwei rumänische Fensterputzer und eine türkische Reinigungskraft vorbei. Aber alle gemeinsam haben eine ungemein freundliche Art, hohe Fachkompetenz und einen überdurchschnittlichen Einsatzwillen. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass man in einen Krankenhaus dermaßen gut und liebevoll umsorgt wird. Ich habe dort erstmals erlebt, dass nicht nur von Teambildung geschwafelt wird, sondern ein echtes Team am Werk war.
Nach einer Woche kam dann die Stunde der Wahrheit: Dichtheitsprüfung! Eine Schwester drückte mir meine Akte in die Hand, wünschte mir viel Glück und ab ging´s ins Erdgeschoß. Kaum lag ich unter dem Röntgengerät, tat es einen fürchterlichen Schlag und sie können es glauben oder, auch nicht, eine Wanduhr mit ca. 50 cm Durchmesser, war von der Wand gefallen und lag nun in Trümmern auf dem Boden. Ich sah das mal wieder als ein böses Omen, nach dem Motto, meine letzte Stunde hat geschlagen.
Es kam, wie es kommen mußte, meine Blase war undicht! Auch der nette Oberarzt, der sich im Übrigen beim Zunähen meiner Narbe, in den Finger gestochen hatte und daher vor Tagen wissen wollte, ob ich irgendwelche Keime in mir hätte, konnte mich nur bedingt aufmuntern.
Das Ende vom Lied: Ab nach Haus, zwei Wochen Blasenkatheter und dann zweiter Versuch. Da ich noch diverse andere Beschwerden hatte, versuchte ich noch dem Chef einen weiteren Tag Aufenthalt auf Station abzuhandeln. War aber nicht.
Am nächsten Tag also Abmarsch. Morgens Anruf bei meiner Frau, dass sie mich gegen Mittag abholen könnte. Geht leider nicht. Am Abend zuvor war das Auto defekt geworden. Die Werkstatt riet keinen Meter mehr zu fahren, da sonst der Motor kaputt gehen könnte. Leider wäre in dieser Woche auch kein Leihwagen verfügbar. ADAC angerufen, kommt so in 1 – 2 Stunden. Ich etwas durch den Wind, von der Schwester einen Taxischein bekommen und beim Einpacken der Klamotten unterstützt. Beim runter heben der Tasche riss noch eine Naht auf und die Schwester, die vor abgestürzten Uhr wußte, meinte, ich sollte jetzt so schnell wie möglich gehen, da sonst vielleicht noch das Krankenhaus einstürzen würde.
An der Pforte traf ich dann zufällig auf einen iranischen Taxifahrer, der mich nach Schwetzingen bringen wollte. Der Mann lebt seit seit 39 Jahren zufrieden in Deutschland. Die Fahrt verging wie im Flug durch eine unterhaltsame und interessante Unterhaltung.
Mittlerweile war der ADAC erschienen und meinte, man könne das Auto noch fahren und langsam zur Werkstatt bringen. Meine Frau also los nach Hockenheim. Das würde mit Busrückfahrt mindestens 2 Stunden dauern. Aber, was Wunder! nach einer Stunde war sie schon wieder da. Der Werkstattleiter hatte einem Mitarbeiter, der ganz bei uns in der Nähe wohnt, erlaubt, meine Frau in einem betriebseigenen Cadillac nach Hause zu fahren. Mal was Positives zum Abschluß des Tages.
Tja, nun muß ich in einer Woche wieder ins Salem. Vielleicht klappt`s ja diesmal. Sie könnten mir die Daumen drücken, aber Sie wissen ja, schlimmer geht immer und wer bekommt den Ball an den Kopf?
Ein Aufenthalt im Krankenhaus Salem
Vorweg. Ich gehöre zu den Personen: 60.000 Mann im Stadion, wer kriegt den Ball an den Kopf: Ich! Außerdem bin ich noch abergläubisch!
In der letzten Septemberwoche mußte ich wegen eines Prostatakarzinoms in der Urologie unter Leitung von Dr. Weber einrücken. Am Aufnahmetag, Punkt 7:00 Uhr, erschien ich in Begleitung meiner Frau , auf Station. Kurz vor dem angewiesenen Besprechungsraum kam ich an der Zimmernummer 313 vorbei. Das wird doch nicht mein Zimmer werden, sagte ich entsetzt zu meiner Frau. Und genau so war es! Der aufnehmenden Stationsschwester sagte ich, ich würde wieder gehen, wenn ich in 313 müßte. Sie diskutiert darüber nicht mit mir, dann aber doch und sie erzählte mir von Ihrem Glauben und dass die 13 überhaupt keine Bedeutung hat, nur Gott entscheidet was mit uns Menschen passiert. Und sie machte das Unmögliche möglich und legte mich in die 314. Ein Glücksfall denn der dortige Zimmernachbar war ein Gewinn.
Naja, dann das Übliche, OP-Vorbereitung, Vorzimmer zur Hölle, Narkose, OP, Aufwachraum und wieder auf Station. Trotz ziemlichem K.O. am Abend noch ca. 2 Stunden interessante Unterhaltung mit dem Bettnachbar geführt. Der durfte am nächsten Tag, als Motivation für mich, ohne Schmerzen und scheinbar topfit das Krankenhaus verlassen.
Bei mir lief es nicht ganz so toll. In der dritten Nacht, 03: Uhr, Übelkeit und Kreislaufzusammenbruch, die Nachtschwester fegte herbei, hielt mich im Arm und rief laut um Hilfe. Im Nu stürzten 5 – 7 Personen ins Zimmer und schafften mich ins Bett zurück, die diensthabende Ärztin legte mir einen neuen Zugang, schloß eine weitere Infusion an und der Rest der Nacht ist im Nebel versunken.
Und so zogen sich die Tage mit schlaflosen Nächten, Schmerzen, Beschwerden, permanenter Übelkeit und mordsmäßigen Darmproblemen dahin. Unterbrochen nur durch die Visite, Besuche der Ehefrau, das Essen und die Betreuung durch das Pflegepersonal und die hatte es in sich. Die Pfleger und Schwestern kommen außer aus Deutschland, aus aller Herren Ländern. Aus der Dom.Rep, aus Lettland, aus Kasachstan, aus Afrika und sonst woher. Zwischendurch kamen noch zwei rumänische Fensterputzer und eine türkische Reinigungskraft vorbei. Aber alle gemeinsam haben eine ungemein freundliche Art, hohe Fachkompetenz und einen überdurchschnittlichen Einsatzwillen. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass man in einen Krankenhaus dermaßen gut und liebevoll umsorgt wird. Ich habe dort erstmals erlebt, dass nicht nur von Teambildung geschwafelt wird, sondern ein echtes Team am Werk war.
Nach einer Woche kam dann die Stunde der Wahrheit: Dichtheitsprüfung! Eine Schwester drückte mir meine Akte in die Hand, wünschte mir viel Glück und ab ging´s ins Erdgeschoß. Kaum lag ich unter dem Röntgengerät, tat es einen fürchterlichen Schlag und sie können es glauben oder, auch nicht, eine Wanduhr mit ca. 50 cm Durchmesser, war von der Wand gefallen und lag nun in Trümmern auf dem Boden. Ich sah das mal wieder als ein böses Omen, nach dem Motto, meine letzte Stunde hat geschlagen.
Es kam, wie es kommen mußte, meine Blase war undicht! Auch der nette Oberarzt, der sich im Übrigen beim Zunähen meiner Narbe, in den Finger gestochen hatte und daher vor Tagen wissen wollte, ob ich irgendwelche Keime in mir hätte, konnte mich nur bedingt aufmuntern.
Das Ende vom Lied: Ab nach Haus, zwei Wochen Blasenkatheter und dann zweiter Versuch. Da ich noch diverse andere Beschwerden hatte, versuchte ich noch dem Chef einen weiteren Tag Aufenthalt auf Station abzuhandeln. War aber nicht.
Am nächsten Tag also Abmarsch. Morgens Anruf bei meiner Frau, dass sie mich gegen Mittag abholen könnte. Geht leider nicht. Am Abend zuvor war das Auto defekt geworden. Die Werkstatt riet keinen Meter mehr zu fahren, da sonst der Motor kaputt gehen könnte. Leider wäre in dieser Woche auch kein Leihwagen verfügbar. ADAC angerufen, kommt so in 1 – 2 Stunden. Ich etwas durch den Wind, von der Schwester einen Taxischein bekommen und beim Einpacken der Klamotten unterstützt. Beim runter heben der Tasche riss noch eine Naht auf und die Schwester, die vor abgestürzten Uhr wußte, meinte, ich sollte jetzt so schnell wie möglich gehen, da sonst vielleicht noch das Krankenhaus einstürzen würde.
An der Pforte traf ich dann zufällig auf einen iranischen Taxifahrer, der mich nach Schwetzingen bringen wollte. Der Mann lebt seit seit 39 Jahren zufrieden in Deutschland. Die Fahrt verging wie im Flug durch eine unterhaltsame und interessante Unterhaltung.
Mittlerweile war der ADAC erschienen und meinte, man könne das Auto noch fahren und langsam zur Werkstatt bringen. Meine Frau also los nach Hockenheim. Das würde mit Busrückfahrt mindestens 2 Stunden dauern. Aber, was Wunder! nach einer Stunde war sie schon wieder da. Der Werkstattleiter hatte einem Mitarbeiter, der ganz bei uns in der Nähe wohnt, erlaubt, meine Frau in einem betriebseigenen Cadillac nach Hause zu fahren. Mal was Positives zum Abschluß des Tages.
Tja, nun muß ich in einer Woche wieder ins Salem. Vielleicht klappt`s ja diesmal. Sie könnten mir die Daumen drücken, aber Sie wissen ja, schlimmer geht immer und wer bekommt den Ball an den Kopf?
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