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Ct und MRT der Prostata

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    Ct und MRT der Prostata

    Hallo,
    vielleicht kennt sich jemand aus.
    Bei mir wurde ein MRT zur Verlaufskontrolle gemacht (Tumor dann auch per Fusionsbiopsie diagnostiziert), Gleason 3+4.
    Nun will der Arzt, dass ich noch ein CT machen lasse. Ist das nicht Überdiagnostik oder macht das Sinn?
    Danke für alle Kommentare.
    Gruß Youki

    #2
    Hallo Youki,

    hattest du ihn gefragt wieso er das machen will ? Bei mir war es MRT, Biopsie mit Gleason 7a und dann OP. Das KKH wollte eine Röntgenaufnahme vor der OP haben, obwohl ich dort die Biopsie gemacht hatte. Die Begründung war, das gehört zu den OP Unterlagen, ach so. Das wäre aus meiner Sicht einer der Begründungen für eine CT. Diagnostisch ist da m.E. nichts mehr zu erwarten.

    VG Martin

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      #3
      Es ist Überdiagnostik und macht keinen Sinn. Die Leitlinie sieht es nicht vor. Bei 3+4 (90/10%) und nach mpMRT wird ein CT keine Beckenmetastase finden können, besonders keinen befallenen Lymphknoten. Ziemlich sicher ist da auch nichts. Auch ein PSMA PET/CT ist Überdiagnostik, aber kann Sinn machen, so dass die Strahlenbelastung gerechtfertigt ist.
      Youki, ich hatte mit 58 Jahren den gleichen Befund wie du. Mir wurde weder zu CT noch PSMA PET/CT geraten, und das vom Arzt in einer Klinik; die Kliniken lasten eigentlich gerne ihr CT aus mit solchen unnützen Diagnosen, besonders bei einem Privatpatienten.
      Frage den Arzt, was das an seiner Therapieempfehlung ändern würde und warum. Und wo er gelesen hat, dass das CT in diesem Fall irgendwas bringt.

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        #4
        Youki,

        kannst du kurz klarstellen, was du mit "Verlaufskontrolle" meinst? Hast du schon länger eine PCa-Diagnose mit vorangegangener Behandlung?
        Nur der Wechsel ist bestaendig.

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          #5
          Karl, zur Verlaufskontrolle:Vor 15 Jahren wurde PCa diagnostiziert, seither jährlich ein MRT und vierteljährlich PSA, der ist nun bei 17.

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            #6
            Bin mir unsicher, ob ich nun AS abbrechen sollte und eine Strahlentherapie beginnen sollte. Die Radiologen sagen ja, der Urologe meint, noch nicht nötig.Bei Strahlentherapie denke ich an Cyberknife. Habe demnächst ein Gespräch mit den Ärzten der Cyberknife-Studie, dann wird die Entscheidung fallen.VG

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              #7
              Bei einem PSA Wert von 17 würde ich die AS abbrechen. Alternativ könntest du auch eine LDR-Brachytherapie machen. Die dauert nur einen Tag und eine Nacht zur Beobachtung.

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                #8
                Georg, bei LDR-Brachytherapie soll die Prostata eine max. Größe von 60 ml haben, ist bei mir 70 ml.

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                  #9
                  Youki, eine Strahlentherapie kann gezielter gemacht werden, wenn ein PSMA PET/CT vorliegt. Vielleicht die Strahlenärzte darauf ansprechen.
                  Du hast keinen PSA-Verlauf veröffentlicht, insoweit kann ich nur mutmaßen. Die Therapieentscheidung im Alter 77 würde ich auch aufgrund der PSA-Verdoppelungszeit fällen. In 14 Jahren von 4 auf 15 liefert eine VZ, die so hoch ist, dass der Urologe nicht falsch liegt, wenn er weiter AS empfiehlt. Auch gilt generell, dass ab dem Alter von 65 jedwede Behandlung kein längeres Überleben sichert. Eine Intervention sollte nur bei Beschwerden erfolgen. Eventuell kann eine intermittierende ADT gemacht werden.
                  Wenn du wie ich lieber etwas machen willst statt abzuwarten (man will halt gerne die Kontrolle behalten) kannst du auf der Basis des mpMRT in Zusammenhang mit einem PSMA PET/CT auch eine fokale Behandlung wählen; eine LDR-Brachy ist eine solche. Wer sagt denn, dass da ein Limit von 70ml besteht? Die Prostata und das PCa können auch vor einer Behandlung mittels zeitweiliger ADT verkleinert werden. Noch schonender ist eine IRE.

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                    #10
                    Martin, danke für deinen Rat. Der PSA-Verlauf war bis vor einem Jahr ziemlich gleichmäßig, steigt aber seither etwas schneller.
                    Ab 65 J. keine Therapie mehr? Da galt vielleicht früher mal. Aber Männer haben jedoch auch im Alter von über 70 – 80 Jahren heute eine Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren.
                    WeitereFaktoren wie der allgemeine Gesundheitszustand, körperliche und geistige Fitness spielen eine Rolle.
                    Vor allem fürchte ich, dass wenn im höherem Alter dann doch eine Therapie notwendig wird, diese

                    risikoreicher hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen sein kann und nicht so gut vertragen wird.
                    Denke, es ist eine Nervensache. Zu wissen, dass man eine Krebserkrankung hat, ohne etwas aktiv dagegen zu tun, kann psychisch ziemlich belastend sein. Vor diesem Dilemma stehen sicherlich viele von uns.




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                      #11
                      Youki,

                      Martin unterscheidet in seinem Beitrag nicht zwischen den Diagnosen, die ein über 65-Jähriger bekommt. Bei einer Erstdiagnose mit umfangreicher Metastasierung erwirken die üblichen Therapien wie ADT, Chemo oder RLT in der Regel eine Lebenszeitverlängerung.

                      Einer der wenigen Vorteile zunehmenden Alters ist die auch unseren Krebszellen abhanden kommende Vitalität. In deinem Fall eines langsam wachsenden Tumors schaden die verfügbaren Therapieoptionen deshalb vielleicht mehr, als sie nutzen. Die von Martin vorgeschlagene IRE ist jedoch verhältnismäßig schonend und könnte in deinem Fall was bringen.

                      Gruß Karl
                      Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                        #12
                        Youki, bei den Standardmethoden (RPE und RT) ist die onkologische Wirksamkeit in den letzten 40 Jahren nicht erhöht worden. Ob offen oder mittels Roboter: nur bei den Nebenwirkungen hat sich etwas verbessert. Strahlung wirkt weiterhin so wie immer, die Dosis wurde teilweise erhöht und man bestrahlt zielgerichteter, für längeres Überleben bei 3+4 gibt es keine guten randomisierten Studien. Letztlich gilt immer noch die Aussage der grundlegenden SPCG-4-Studie aus dem letzten Jahrtausend (mit dieser werden auch die Leitlinienempfehlungen begründet), dass eine Op bei Niedrigrisiko (was aufgrund geänderter Gleasonbeurteilung heute 7a und manchen 7b einschließt) und Alter über 65 nichts bringt. Und für Niedrigrisiko unter 65 haben selbst das die beiden anderen grundlegenden Studien (PIVOT und PROTECT) bestritten. Was die niedergelassenen Ärzte nicht hindert, gerne "Sie sind ja noch jung" zu sagen und die Op zu empfehlen.
                        Ich stimme zu, dass der individuelle Gesundheitsstatus besonders über 65 eine Rolle spielt, denn die Studien verlieren viele alte Patienten aufgrund anderer Todesursachen, so dass die Anzahl der Überlebenden statistisch nicht mehr aussagekräftig ist. Es kann also durchaus sein, dass der eine oder andere Mann auch mit 77 von eienr radikalen Therapie profitiert.

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