Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

60 Jahre - Gleason 7a - Was tun?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    60 Jahre - Gleason 7a - Was tun?

    Hallo allerseits,

    ich bin 60 Jahre jung und bei mir wurde im letzten Jahr ein Prostatakarzinom diagnostiziert.

    Meine Story:
    seit vielen Jahren immer mal wieder Prostataprobleme (Prostatitis), regelmäßige Urologenbesuche (1-2x im Jahr) mit PSA-Messung, Tast- und Ultraschalluntersuchung.
    PSA immer zwischen 2 und 3, Prostata vergrößert auf ca. 40 gr
    Im September 2022 Beschwerden mit Druckgefühl im Dammbereich, ständigem Harndrang und allgemeinem Krankheitsgefühl - PSA bei 5, Antibiotikum und
    nach 6 Wochen PSA bei 3,5 - seitdem und bis heute PSA schwankend zwischen 3,5 und 4 und keine weiteren Beschwerden.

    Januar 23: mpMRT mit PIRADS 5: "Bereich von 16 mm transversaler Längsachse bei 7 mm anterior-posteriorer Längsachse und 12 mm Höhe, peripheres Prostataparenchym posterolateral links von 3.30 bis 5.30 Uhr im mittleren und unteren Drittel der Prostata

    Juni 23: Prostata-Biopsie in der ALTA Klinik Bielefeld. Ergebnis:
    Im rechten Prostatalappen:Tumorfreies Prostatagewebe.Im linken Prostatalappen:Ein Adenokarzinom Gleason-Score 3+4=7a mit 4er-Anteil von 30% (Tumorausdehnung 7,7 mm und 7,0 mm) sowie eine geringe chronische Entzündung gezielt peripher mittig.Ein Adenokarzinom Gleason-Score 3+4=7a mit 4er-Anteil von 30% (Tumorausdehnung 4,7 mm) gezielt peripher apikal.

    Hier noch die genauen Ergebnisse der beiden "Treffer":
    5. Prostata, gezielt peripher Mitte links: Azinäres Adenokarzinom der Prostata, Gleason-Score 7a (3 (70 %) und 4 (30 %)), Graduierungsgruppe 2; 7,7 mm messendes Karzinominfiltrat in dem einen und 7,0 mm messendes Karzinominfiltrat in Langer, Rainer; geb. 25.10.1963dem anderen Stanzzylinder; Perineuralscheideninfiltration. Geringe Drüsenatrophie, geringe chronische Entzündung mäßiggradige stromale (glattmuskuläre) Hyperplasie.
    6. Prostata, gezielt peripher apikal links: Azinäres Adenokarzinom der Prostata, Gleason-Score 7a (3 (70 %) und 4 (30 %)), Graduierungsgruppe 2; 4,7 mm messendes Karzinominfiltrat in dem einen der beiden Stanzzylinder; Perineuralscheideninfiltration. Geringe Basalzellhyperplasie, geringe stromale (glattmuskuläre) Hyperplasie.

    August 23: erneute mpMRT. Ergebnis:
    Bereits stanzbioptisch gesichertes Prostatakarzinom mit korrespondierendem
    Diffusions- und perfusionsgestörtem Areal innerhalb der linken peripheren
    Zone im mittleren Drittel posterolateral zwischen 4 und 5 Uhr mit Ausläufern
    nach apikal und einem Volumen von 0,5 ml und einem Durchmesser von 0,8 x
    1 x 1,3 cm. PIRADS 5, V2.1., (Läsion 1).
    b. Zeichen einer chronischen (abgelaufenen) Prostatitis der peripheren Zone
    beidseits von basal bis apikal. PIRADS 2, V2.1., (Läsion 2).
    2. Noduläre Hyperplasie der Transitionszone beidseits mit einem Gesamtvolumen
    von 49 ml.

    November 23: CT des Beckens und Skelettszintigraphie ohne Befund

    Das ist der Stand der Dinge - vielleicht hat ja jemand bis hierher gelesen ;-)

    Die ALTA Klinik will TULSA-PRO machen und mein Urologe will eine Brachytherapie machen. Ich selbst würde am liebsten aktive Überwachung machen, weil ich null Beschwerden habe und den Tumor auch eher als klein empfinde und auch nicht als so gefährlich mit dem Gleason 7a. Andererseits möchte ich auch nicht plötzlich feststellen, dass die Überwachung nicht funktioniert hat und die Dinge sich schnell in die falsche Richtung entwickelt haben, und dann die Handlungsoptionen eingeschränkt sind.

    Mein Urologe meint, dass Überwachung Quatsch wäre, und ich unbedingt Brachy machen soll. Ich hatte versucht, in Heidelberg in eine Studie zur aktiven Überwachung zu kommen, aber die nehmen momentan niemanden an und andere Studien habe ich nicht gefunden.

    Was ist eure Meinung?

    Liebe Grüße
    Rainer

    #2
    Bei einem 7a soll nach Leitlinie keine aktive Überwachung gemacht werden. Ich würde auch Brachytherapie empfehlen. Die strahlenden Seeds werden an einem Tag gesetzt, man bleibt einen Tag stationär zur Beobachtung und kann dann nach Hause. Näheres: https://www.prostatakrebs-brachyther...rachytherapie/ Tulsa-Pro wird noch nicht von der Leitlinie empfohlen.

    Kommentar


      #3
      Das CT ist ohne diagnostische Bedeutung. Das 2. mpMRT war überflüssig, denn der 7a kann sich in der kurzen Zeit kaum verändert haben. Bist du privat versichert?
      Dein Befund ist ähnlich meinem - siehe meinen Verlauf https://de.myprostate.eu/?req=user&id=779
      Statt jenseits der Leitlinie ein thermisches Verfahren wie TULSA-PRO zu wählen kannst du ein nichtthermisches wie IRE machen lassen, entweder inzwischen möglich im Rahmen einer Studie leitliniengerecht (Unikliniken Charité, Regensburg, Göttingen, vermutlich noch andere) oder privat bei Stehling in Offenbach (der hat die meiste Erafhrung - aber mindestens einen Teil der Kosten wird die PKV verweigern).

      Kommentar


        #4
        @Georg_
        danke für deine Einschätzung

        @MartinWK
        Genau. Ich bin privat versichert und die ALTA Klinik meinte nach der Biopsie, man wolle mal sehen, ob sich seit dem MRT im Januar etwas verändert habe. Wenn nicht, hätte ich mehr Zeit, zu entscheiden, was ich machen will. Und außerdem hätte man dann gleich ein aktuelles zur Einschätzung, ob TULSA-PRO wirklich in Frage käme, wobei ich von dem Thema eigentlich nicht mehr allzu viel halte. Nach dem, was ich gelesen habe, scheint Brachy erfolgversprechender und mit weniger Nebenwirkungen verbunden zu sein... wobei mir grundsätzlich der Gedanke, dass in meiner Prostata rumgefummelt wird, nicht so sehr gefällt. Aber damit bin ich ja wohl kaum alleine...

        Kommentar

        Lädt...
        X