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    Hallo Ihr Lieben,

    ich bin hier, weil einem geliebten Menschen von mir im Jahr 2020 Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Bei einer Vorsorgeuntersuchung hatte er PSA über 11,7.
    Danach folgte Biopsie, am ende mit 7a Gleason score Ergebnis. lokal begrenzt. Danach wurde Prostata entfernt. Zuerst fiel PSA Wert unter 0. Nach ungf. 6 Monaten fing PSA wieder zu steigen. Es hieß, Verdoppelungszeit ist zu hoch. Es folgten CTs und MRTs, man konnte aber nichts sehen. Vor ungf. 6 Monaten wurde erneut MRT gemacht und in dem Befund stand: Hochgradiger V.a vermehrt PSMA-expriemierende partiell Wirbelkörpermetastase in BWK11. Es folgten Bestrahlung und leuprone hexal 3-monatsdepot. PSA ist wieder unter 0. Seit gestern nimmt er Apalutamid ein. Er hat keine Schmerzen oder Beschwerden.
    Nun meine Frage: Welche Therapie Möglichkeiten gäbe es noch mit dieser Diagnose?

    P.S.: Warum ich hier schreibe und nicht er selbst? - weil er zwar das macht, was die Ärzte ihm sagen, aber ihm fehlt es schwer die Diagnose zu akzeptieren und versucht damit erst gar nicht zu beschäftigen...

    deutsch ist nicht meine Muttersprache, hoffe aber trotzdem verständlich

    Dank fürs Lesen!
    Wünsche euch allen einen schönen Abend
    Nina

    #2
    Liebe Nina,

    wegen Deines Deutsch brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, das ist tadellos.

    Zu Deiner hauptsächlichen Frage (weitere Therapiemöglichkeiten?):

    Ich gehe davon aus, dass die Behandlung mit dem Leuprone neben dem Apalutamid weiter läuft, dann ist derzeit nichts weiter zu tun als alle drei Monate den PSA-Wert zu bestimmen. Erst wenn der unter der Therapie steigen sollte, müsste über weitere Therapiemöglichkeiten nachgedacht werden.

    Noch eine kleine Anmerkung: Auch ein PSA-Wert von z. B. 0,001 ng/ml ist ein Wert größer als Null (> 0). Ein Wert kleiner als Null wäre ein Negativwert, hier also ein PSA-Defizit, und das ist biologisch nicht möglich.

    Ralf

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      #3
      Danke Ralf für deine schnelle Antwort!

      du hast Recht, unter 0 kann schlecht falle PSA Wert ist aktuell 0,0...etwas.
      ich weiß, die Frage ist hier nicht beliebt, aber frage ich trotzdem: Wie ist die Überlebenszeit mit dieser Diagnose? und heißt "Wirbelkörpermetastase" Metastasen in den Knochen?

      Kommentar


        #4
        Hallo Nina,

        ich bin im Rahmen meiner Beratungstätigkeit schon öfter nach wahrscheinlichen Überlebenszeiten gefragt worden, aber ich lehne eine Antwort darauf immer ab. Eine restliche Lebenserwartung zu nennen ist reine Kaffeesatzleserei. Auch kein Arzt könnte ein zutreffende Antwort geben, er könnte nur raten. Ich habe Männer mit aggressiven Erkrankungen gekannt, denen Ihre Ärzte eine bestimmte Überlebenszeit genannt hatten, und alle diese Männer haben deutlich länger gelebt als vorhergesagt.

        Eine Wirbelkörpermetastase ist eine Metastase in der Wirbelsäule (in einem der 24 Wirbel). Und ja, die Wirbel sind Knochen, und damit ist dies eine ganz bestimmte Art von Knochenmetastase.

        Ralf

        Kommentar


          #5
          Hallo Nina,
          dein Bekannter hat exakt die gleichen Werte wie ich, würde auch 2020 operiert.
          7a lokal begrenzt
          Nach 6 Monate PSA Anstieg
          Auch mit Knochenmetastasen
          Versuche zu verdrängen wie meine Restlebenszeit ist.
          Wer weiß das schon.
          Jeder Körper, jeder Mensch reagiert anders.
          Es geht deinem Bekannten gut und das ist doch gut.
          Schau mal in mein Profil.
          Gruß Jörg

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            #6
            Leuprone in Kombination mit Apalutamid ist die richtige Therapie. Man könnte die Knochenmetastase auch noch bestrahlen.

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              #7
              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
              Man könnte die Knochenmetastase auch noch bestrahlen.
              Hallo Georg,

              das ist bereits geschehen, siehe hier.

              Ralf

              Kommentar


                #8
                Ich hatte das so verstanden, dass die Prostataloge bestrahlt wurde. Also eine Salvage-Bestrahlung.

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                  #9
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Ich hatte das so verstanden, dass die Prostataloge bestrahlt wurde. Also eine Salvage-Bestrahlung.
                  Hallo Georg,

                  Metastasen im Wirbelbereich wurde bestrahlt.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Jörg Lp Beitrag anzeigen
                    Hallo Nina,
                    dein Bekannter hat exakt die gleichen Werte wie ich, würde auch 2020 operiert.
                    7a lokal begrenzt
                    Nach 6 Monate PSA Anstieg
                    Auch mit Knochenmetastasen
                    Versuche zu verdrängen wie meine Restlebenszeit ist.
                    Wer weiß das schon.
                    Jeder Körper, jeder Mensch reagiert anders.
                    Es geht deinem Bekannten gut und das ist doch gut.
                    Schau mal in mein Profil.
                    Gruß Jörg
                    Hallo Jörg,

                    ich bin sozusagen vorgeschädigt: Mein Vater starb im Jahr 2018 an Prostata Krebs. Er hat kein Jahr nach der Diagnose gelebt. Deswegen frage ich immer nach Lebenserwartung. Obwohl ich weiß, dass bei meinem Vater alles falsch lief, was bei einer Krebsbehandlung falsch laufen kann. Man kann auch sagen, er wurde in einem falschen Land geboren: Keine Therapie Möglichkeiten wie hier und auch die Medikamente haben nicht die Qualität wie hier. Er hat auch zu lange verschwiegen, dass er beim Wasserlassen Probleme hatte, oder nachts sehr oft aufstehen musste. Als er Blut im Urin hatte, ist er zum Arzt gegangen. Bei seiner PSA Untersuchung wurde 900 ng/ml gemessen. Selbst Ärzte konnten nicht glauben, dass der PSA Wert so steigen kann. Deswegen haben die noch einmal bestimmt mit dem selben Ergebnis. Gleason Score 10. Operation wollte keiner mehr machen. Ärzte bestanden darauf, dass es keinen Sinn mehr hätte eine OP zu machen. Ich wollte es nicht akzeptieren und habe meinen Vater gebeten, mich hier in Deutschland zu besuchen. Er kam und natürlich als Selbstzahler bekamen wir schnell einen Termin bei einem Urologen (der mir empfohlen wurde) und anschließend auch einen Termin für CT/MRT und Knochenszintigraphie. lt CT war um den Prostata ganze Gewebe befallen, auch Dickdarm, aber keine Metastasen in den Knochen. Mit dem Befund waren wir bei unserem deutschen Urologen wieder. Er meinte auch, dass eine Operation nichts bringen wurde und dass man auch nicht alles bestrahlen kann. Also, lt Arzt blieb nur Hormontherapie. Mein Vater wollte nach Hause. Er sagte Medikamente gibt es auch in Georgien, muss nicht deswegen hier bleiben. Als er in Georgien zurück war, fing er mit Bicalutamid an. PSA ging nicht wirklich zurück. lt Ärzte blieb ihm nur noch Chemotherapie und diese hat er nicht überlebt... Oft denke ich, wenn ich diese Erfahrung damals gehabt hätte, würde mein Vater noch leben.

                    Einmal sagte mir ein Urologe: Früher oder später bekommen alle Männer Prostata Krebs. Manche sind dann aber schon so alt, dass denen keine Zeit mehr für eine Diagnose bleibt Ob das wirklich stimmt, kann ich dir nicht sagen.

                    Ich wünsche dir ein langes Leben mit vielen schönen Momenten mit deinen Liebsten!

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                      #11
                      Hallo Nina,

                      ich kann auch nicht sagen, wie lange dein Freund lebt, aber in etwa sagen, wie lange er mindestens noch lebt. Die untenstehende Grafik fasst die Ergebnisse der Stampede Studie zusammen, in der Abirateron mit Leuprone kombiniert wurde. Danach wäre dein Freund mit einer Knochenmetastase als low volume einzugruppieren. In der Studie lebten diese Patienten zu 63% noch 84 Monate bzw. 7 Jahre. Da dein Freund bestrahlt wurde, wahrscheinlich länger. Unter der Grafik sind Hinweise aus anderen Studien erwähnt, in denen die Patienten noch bestrahlt wurden. Außerdem werden in den kommenden Jahren noch weitere Therapien zugelassen werden.

                      Man muss auch bedenken, dass in der Studie die Knochenmetastasen mit einem Knochenszintigramm festgestellt wurden. Im Fall deines Freundes wurde aber ein PSMA PET/CT verwendet, mit einem Knochenszinitigramm hätte man die Metastase nicht feststellen können. Man kann deinen Freund daher auch als high-risk einstufen, womit die Wahrscheinlichkeit, dass er mindestens 7 Jahre lebt 79% wäre. Die übrigen 21% sind nur zu 60% an Prostatakrebs gestorben.

                      Georg

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                        #12
                        Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                        Hallo Nina,

                        ich kann auch nicht sagen, wie lange dein Freund lebt, aber in etwa sagen, wie lange er mindestens noch lebt. Die untenstehende Grafik fasst die Ergebnisse der Stampede Studie zusammen, in der Abirateron mit Leuprone kombiniert wurde. Danach wäre dein Freund mit einer Knochenmetastase als low volume einzugruppieren. In der Studie lebten diese Patienten zu 63% noch 84 Monate bzw. 7 Jahre. Da dein Freund bestrahlt wurde, wahrscheinlich länger. Unter der Grafik sind Hinweise aus anderen Studien erwähnt, in denen die Patienten noch bestrahlt wurden. Außerdem werden in den kommenden Jahren noch weitere Therapien zugelassen werden.

                        Man muss auch bedenken, dass in der Studie die Knochenmetastasen mit einem Knochenszintigramm festgestellt wurden. Im Fall deines Freundes wurde aber ein PSMA PET/CT verwendet, mit einem Knochenszinitigramm hätte man die Metastase nicht feststellen können. Man kann deinen Freund daher auch als high-risk einstufen, womit die Wahrscheinlichkeit, dass er mindestens 7 Jahre lebt 79% wäre. Die übrigen 21% sind nur zu 60% an Prostatakrebs gestorben.

                        Georg

                        Lieber Georg,

                        vielen Dank! Selbst wenn ich weiß, dass man auch bei den gesunden Menschen nicht sagen kann, ob sie die nächste 7 Jahre überleben, gibt deine Antwort mir Hoffnung.

                        Nina

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