Die PSA-Verdopplungszeit korreliert mit dem Gleason Score und wird deshalb alternativ zur Biopsie als ein Hinweis für die Aggressivität des PK´s angesehen.
H. Ballentine Carter u.a. von der Johns Hopkins Universität in Baltimore vermuteten vor Jahren, „dass die Anstiegsgeschwindigkeit des PSA möglicherweise ein besserer Indikator sei als der absolute PSA-Wert.“ Intuitiv folgte ich diesem Erkenntnispfad und habe damit elf Jahre bei sehr guter Lebensqualität gewonnen.
In diesem Beitrag verlasse ich ausgetretene Pfade, um einem Zweifel laienhaft nachzuspüren.
Ich bitte die Forumteilnehmer in einem Brainstorming (d.h. nicht /ab/wertende, auch naive und ungewöhnliche Denkansätze sind erwünscht) meine unfrisierten Gedanken einer kritisch-konstruktiven Analyse zu unterziehen.
********************
Ein steigender PSA-Wert sorgt für Unruhe, ein hoher PSA-Wert versetzt uns in Panik.
So erleben wir es nicht selten im Forum.
Unstrittig ist wohl, dass gesundes Prostatagewebe etwa 0,066 ng/ml PSA pro ccm Prostatagewebe produziert und dass der PSA-Wert steigt
- bei einer Prostatitis (Prostataentzündung)
- bei einer BPH (gutartigen Vergrößerung)
- altersbedingt, etwa ab dem 60. Lebensjahr
- bei den meisten Prostata-Carcinomen und
dass das PSA kein direkter Tumormarker ist.
Woher stammt das vermehrte PSA?
- der PSA-Quotient gebe hierüber Auskunft: PSA besteht aus einem gutartigen, sog. freien PSA, sowie aus sog. gebundenem PSA, dass auf einen PK hindeutet
- Prostatakrebs produziere bis zu 12 mal mehr PSA als andere Prostatazellen
- Tumorwachstum liefert PSA-Wachstum, PSA-Wachstum liefert Tumorwachstum
wird immer wieder postuliert.
Ist das so?
Der PSA-Wert erhöht sich auch bei einer Prostatitis. Ist dann ein steigender PSA-Wert nicht eher ein Maß für die Aktivität der normalen Prostatazellen und nicht nur ein Hinweis auf eine PK-Genese?
Aus PK-Geschichten erfahren wir, dass gerade sehr aggressive, metastasierende PCA´s von relativ niedrigen PSA-Werten begleitet werden und dass „Männer mit äußerst hohen PSA-Werten (200 bis 800) ... , die nach allgemeiner Erkenntnis bzgl. eines solch hohen PSA-Wertes schon längst hätten tot sein müssen!“ (Michael Korda, Von MANN zu MANN) ohne nennenswerte Beschwerden leben.
Ist die vollkommene Entartung der PK-Zellen (Entdifferenzierungsgrad) ein hinreichender Grund für niedrige Gesamt-PSA-Werte?
Es gibt offensichtlich noch Klärungsbedarf. Aus dem Schriftwechsel von Paul Enders mit Prof. Alken erfahren wir am 28.02.07 :
„Die von Ihnen erwähnte offene Frage wollen unsere Biochemiker mit zwei speziellen PSA Essays lösen, die uns Aussagen über die Quelle des PSA geben sollen.“
Der Arzt meines Vertrauens meint, schon der Begriff prostataspezifisch sei irreführend, da es auch in anderen Geweben, z.B. in der Brust produziert wird.
Darüber hinaus wird die Funktion des PSA´s im Krankheitsgeschehen - von ein paar Querdenkern abgesehen – kaum hinterfragt wird.
Ist es nicht erstaunlich, dass die naheliegende Annahme - der erhöhte PSA-Wert sei eine gesunde Reaktion normaler Prostatazellen, um einen Abwehrmechanismus gegen die entarteten Zellen aufzubauen und die Tumor-Angiogenese zu verhindern - in der konventionellen Medizin nur spärlich diskutiert wird ?
Aus meinem Befund des Speziallabors für Immunhämatologie:
„Daneben waren viele Zellfragmente ... nachweisbar, diese treten zum Beispiel nach Chemotherapie, Bestrahlung oder im Rahmen immunologischer Abwehrreaktionen als Zeichen der Zellschädigung auf.“
Da ich weder eine Chemo noch eine Bestrahlung hatte, bleibt die immunologische Abwehrreaktion als wahrscheinliche Ursache.
Ist mein PSA-Wert von 19,1 ng/ml womöglich auch ein Indikator für ein aktives Immunsystem?
Prof. Böcking ist der Meinung, dass abgetötete Krebszellen PSA abgeben. Mir gefällt dieser Gedanke. Möge der Professor recht behalten und den Nobelpreis für Medizin obendrauf. :-)
Und ist ein niedriger PSA-Wert bei hoher Gleason Summe dann ein Hinweis für ein daniederliegendes Immunsystem?
Wären dann immunstärkende Maßnahmen nicht nur der erste Schritt, sondern unerlässliche Voraussetzung jeder Therapie?
Zeit und Lust zum Nachdenken wünscht uns allen
GeorgS
Anhang
Wenn an dieser Hypothese etwas dran ist, wäre es kein Präzedenzfall. Eine gewisse Affinität zu bekannten Vorkommnissen drängt sich auf (SPIEGEL, 33/2003):
„Der in den volkserzieherischen Großprogrammen erweckte Eindruck, die Cholesterintheorie sei eine gesicherte Erkenntnis der Medizin, täuscht. Viele Ärzte haben erhebliche Zweifel daran, ob das Cholesterin tatsächlich die Schurkenrolle spielt, die ihm im Drama Herzinfarkt zugewiesen wird.“
Namhafte Kardiologen sahen die „Cholesterinhysterie“ damals schon kritisch, u.a. der Kardiologe Harald Klepzig von der Deutschen Herzstiftung in Frankfurt: „Wir wären glücklich, wenn eine einzige medizinische, kontrollierte Studie vorgelegt werden könnte, die zeigen würde, dass Menschenleben durch die Senkung von Cholesterin gerettet werden. Es fällt nicht schwer, zehn Studien herauszusuchen, die zeigen, dass eine Senkung des Fettes eher mit einer höheren Sterblichkeit einhergeht.“
Heute wissen wir, welch wichtige Funktion das Cholesterin als Reparaturstoff bei Gefäßschäden erfüllt. Weil es dabei aber die Gefäße verengt, gehen kundige Ärzte die Ursachen (falsche und zu reichliche Ernährung, Bewegungsmangel usw.) an, anstatt den Cholesterinwert mit Lipiden zu senken – sehr zum Bedauern der Pharmaindustrie.
Wenn ein billiges Kopfschmerzmittel (Thalidomid kostete1960 ca. 3 DM) heute als Medikament gegen den PK zu Wucherpreisen geschachert wird, ist es nicht schwer auszumachen, wo die Schurken zu suchen sind.
H. Ballentine Carter u.a. von der Johns Hopkins Universität in Baltimore vermuteten vor Jahren, „dass die Anstiegsgeschwindigkeit des PSA möglicherweise ein besserer Indikator sei als der absolute PSA-Wert.“ Intuitiv folgte ich diesem Erkenntnispfad und habe damit elf Jahre bei sehr guter Lebensqualität gewonnen.
In diesem Beitrag verlasse ich ausgetretene Pfade, um einem Zweifel laienhaft nachzuspüren.
Ich bitte die Forumteilnehmer in einem Brainstorming (d.h. nicht /ab/wertende, auch naive und ungewöhnliche Denkansätze sind erwünscht) meine unfrisierten Gedanken einer kritisch-konstruktiven Analyse zu unterziehen.
********************
Ein steigender PSA-Wert sorgt für Unruhe, ein hoher PSA-Wert versetzt uns in Panik.
So erleben wir es nicht selten im Forum.
Unstrittig ist wohl, dass gesundes Prostatagewebe etwa 0,066 ng/ml PSA pro ccm Prostatagewebe produziert und dass der PSA-Wert steigt
- bei einer Prostatitis (Prostataentzündung)
- bei einer BPH (gutartigen Vergrößerung)
- altersbedingt, etwa ab dem 60. Lebensjahr
- bei den meisten Prostata-Carcinomen und
dass das PSA kein direkter Tumormarker ist.
Woher stammt das vermehrte PSA?
- der PSA-Quotient gebe hierüber Auskunft: PSA besteht aus einem gutartigen, sog. freien PSA, sowie aus sog. gebundenem PSA, dass auf einen PK hindeutet
- Prostatakrebs produziere bis zu 12 mal mehr PSA als andere Prostatazellen
- Tumorwachstum liefert PSA-Wachstum, PSA-Wachstum liefert Tumorwachstum
wird immer wieder postuliert.
Ist das so?
Der PSA-Wert erhöht sich auch bei einer Prostatitis. Ist dann ein steigender PSA-Wert nicht eher ein Maß für die Aktivität der normalen Prostatazellen und nicht nur ein Hinweis auf eine PK-Genese?
Aus PK-Geschichten erfahren wir, dass gerade sehr aggressive, metastasierende PCA´s von relativ niedrigen PSA-Werten begleitet werden und dass „Männer mit äußerst hohen PSA-Werten (200 bis 800) ... , die nach allgemeiner Erkenntnis bzgl. eines solch hohen PSA-Wertes schon längst hätten tot sein müssen!“ (Michael Korda, Von MANN zu MANN) ohne nennenswerte Beschwerden leben.
Ist die vollkommene Entartung der PK-Zellen (Entdifferenzierungsgrad) ein hinreichender Grund für niedrige Gesamt-PSA-Werte?
Es gibt offensichtlich noch Klärungsbedarf. Aus dem Schriftwechsel von Paul Enders mit Prof. Alken erfahren wir am 28.02.07 :
„Die von Ihnen erwähnte offene Frage wollen unsere Biochemiker mit zwei speziellen PSA Essays lösen, die uns Aussagen über die Quelle des PSA geben sollen.“
Der Arzt meines Vertrauens meint, schon der Begriff prostataspezifisch sei irreführend, da es auch in anderen Geweben, z.B. in der Brust produziert wird.
Darüber hinaus wird die Funktion des PSA´s im Krankheitsgeschehen - von ein paar Querdenkern abgesehen – kaum hinterfragt wird.
Ist es nicht erstaunlich, dass die naheliegende Annahme - der erhöhte PSA-Wert sei eine gesunde Reaktion normaler Prostatazellen, um einen Abwehrmechanismus gegen die entarteten Zellen aufzubauen und die Tumor-Angiogenese zu verhindern - in der konventionellen Medizin nur spärlich diskutiert wird ?
Aus meinem Befund des Speziallabors für Immunhämatologie:
„Daneben waren viele Zellfragmente ... nachweisbar, diese treten zum Beispiel nach Chemotherapie, Bestrahlung oder im Rahmen immunologischer Abwehrreaktionen als Zeichen der Zellschädigung auf.“
Da ich weder eine Chemo noch eine Bestrahlung hatte, bleibt die immunologische Abwehrreaktion als wahrscheinliche Ursache.
Ist mein PSA-Wert von 19,1 ng/ml womöglich auch ein Indikator für ein aktives Immunsystem?
Prof. Böcking ist der Meinung, dass abgetötete Krebszellen PSA abgeben. Mir gefällt dieser Gedanke. Möge der Professor recht behalten und den Nobelpreis für Medizin obendrauf. :-)
Und ist ein niedriger PSA-Wert bei hoher Gleason Summe dann ein Hinweis für ein daniederliegendes Immunsystem?
Wären dann immunstärkende Maßnahmen nicht nur der erste Schritt, sondern unerlässliche Voraussetzung jeder Therapie?
Zeit und Lust zum Nachdenken wünscht uns allen
GeorgS
Anhang
Wenn an dieser Hypothese etwas dran ist, wäre es kein Präzedenzfall. Eine gewisse Affinität zu bekannten Vorkommnissen drängt sich auf (SPIEGEL, 33/2003):
„Der in den volkserzieherischen Großprogrammen erweckte Eindruck, die Cholesterintheorie sei eine gesicherte Erkenntnis der Medizin, täuscht. Viele Ärzte haben erhebliche Zweifel daran, ob das Cholesterin tatsächlich die Schurkenrolle spielt, die ihm im Drama Herzinfarkt zugewiesen wird.“
Namhafte Kardiologen sahen die „Cholesterinhysterie“ damals schon kritisch, u.a. der Kardiologe Harald Klepzig von der Deutschen Herzstiftung in Frankfurt: „Wir wären glücklich, wenn eine einzige medizinische, kontrollierte Studie vorgelegt werden könnte, die zeigen würde, dass Menschenleben durch die Senkung von Cholesterin gerettet werden. Es fällt nicht schwer, zehn Studien herauszusuchen, die zeigen, dass eine Senkung des Fettes eher mit einer höheren Sterblichkeit einhergeht.“
Heute wissen wir, welch wichtige Funktion das Cholesterin als Reparaturstoff bei Gefäßschäden erfüllt. Weil es dabei aber die Gefäße verengt, gehen kundige Ärzte die Ursachen (falsche und zu reichliche Ernährung, Bewegungsmangel usw.) an, anstatt den Cholesterinwert mit Lipiden zu senken – sehr zum Bedauern der Pharmaindustrie.
Wenn ein billiges Kopfschmerzmittel (Thalidomid kostete1960 ca. 3 DM) heute als Medikament gegen den PK zu Wucherpreisen geschachert wird, ist es nicht schwer auszumachen, wo die Schurken zu suchen sind.
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