Liebe Mitstreiter,
auf Hinweis von Hans (HWL) habe ich den von ihm gefundenen Artikel übersetzt. Ich habe mich dabei auf die m. E. relevanten Teile des Artikels, der in voller Länge unten angehängt ist, beschränkt.
Herzliche Grüße
Schorschel
Altersspezifische PSA-Grenzwerte verhindern unnötige Prostata-Biopsien bei älteren Männern
Verfasser: Dr. med. Chris Berrie
Berlin, 27. März 2007 –
(Es geht um eine beim 22. Jahreskongress der Europäischen Urologischen Vereinigung in Berlin präsentierten Untersuchung, die zeigt, dass die Anzahl der unnötigen Prostata-Biopsien bei älteren Männern, die natürlicherweise höhere PSA-Werte haben, reduziert werden kann, wenn beim PSA-Screening altersspezifische Grenzwerte angewendet werden.
Die Untersuchung stammt aus Nordirland, wo sämtliche dort durchgeführten PSA-Tests in einer Datei erfasst werden. Jeder, der jemals einen PSA-Test gemacht hat, ist erfasst, und das nationale Krebsregister fasst nach, um zu erfahren, ob eine Biopsie gemacht wurde und ob dabei Krebs festgestellt wurde. Die Studie umfasst Männer, die ihren ersten PSA-Test in den Jahren 1994 bis 2000 hatten, und beobachtete sie bis Ende 2003.)
Von den erfassten 96.586 hatten 3.537 (3,7%) innerhalb der Studienperiode eine bestätigte Krebsdiagnose. Der PSA-Mittelwert dieser Männer betrug 148,4 ng/ml (Median: 17,2 ng/ml); die Vergleichswerte bei der Kontrollgruppe, bei der kein Krebs festgestellt worden war, betrugen 4,5 ng/ml (Median: 1,4 ng/ml).
Bei einer Gruppierung der PSA-Werte in vier Altersgruppen stiegen die durchschnittlichen PSA-Werte der Männer der Kontrollgruppe mit dem Alter signifikant an. Sie lagen bei Männern unter 50 Jahre bei 1,2 ng/ml, bei 50 bis 59 Jahren 1,8 ng/ml, bei 60 bis 69 Jahren 3,1 ng/ml und bei Männern über 70 Jahre 8,9 ng/ml.
(Eine Perzentil-Betrachtung der PSA-Verteilung innerhalb der vier Gruppen zeigte, dass die 5% der Männer mit den jeweils höchsten PSA-Werten signifikant über dem Durchschnitt ihrer Altersgruppe lagen, nämlich bei 2,5 bzw. 4,7 bzw. 8,3 bzw. 17,8 ng/ml. Daraus schließen die Verfasser, obwohl die Studie eigentlich nicht dazu angelegt war, um altersspezifische PSA-Grenzwerte aufzuzeigen
Als altersspezifische PSA-Grenzwerte, ab denen eine Biopsie angezeigt ist, sind geeignet:
Für Männer bis 50 Jahre: 2,0 ng/ml
Für Männer von 50 – 59 Jahren: 3,0 ng/ml
Für Männer von 60 – 69 Jahren: 4,0 ng/ml
Für Männer über 70 Jahre: 7,0 ng/ml
Allerdings sagt einer der Verfasser: „Jeder muss individuell die Entscheidung treffen und den Nutzen abwägen, ob und wenn ja wenn er aufgrund seines PSA-Wertes eine Biopsie veranlassen möchte. Die Ergebnisse unserer Analyse zeigen jedoch die Notwendigkeit von altersspezifischen PSA-Grenzwerten auf. Dies senkt die Anzahl der unnötigen Biospien.“
Age-Specific PSA Cut-Offs Avoid Unnecessary Prostate Biopsies in Older Men
Chris Berrie, MA, MPhil, PhD
Medscape Medical News 2007. © 2007 Medscape
March 27, 2007 (Berlin) — A population study presented here in a moderated poster session at the European Association of Urology 22nd Annual Congress shows that the introduction of age-specific cut-offs for prostate-specific antigen (PSA) levels used in prostate cancer screening will reduce the number of unnecessary prostate biopsies in older men who naturally have higher levels of PSA than younger men.
The study was presented by David Connolly, MD, coinvestigator and research fellow in the Department of Urology at Belfast City Hospital in the United Kingdom. He told Medscape, "Northern Ireland is quite unique because we have a population-based database of all PSA tests in the whole country, so everybody who ever has a PSA [test] is on our database, and they are followed up through the [Northern Ireland] Cancer Registry to see whether or not they had a prostate biopsy [and] whether or not they were diagnosed with prostate cancer."
This analysis examined men who had their first PSA test between the beginning of 1994 and the end of 2000. The study followed the men in the registry to the end of 2003.
Of the 96,586 men included, 3537 (3.7%) had a confirmed diagnosis of prostate cancer during the study period. The mean (median) baseline serum PSA values of the control (no prostate cancer) and prostate cancer groups were significantly different: 4.5 (1.4) ng/mL and 148.4 (17.2) ng/mL (P < .001), respectively.
When the data was grouped according to 4 specific age categories, mean PSA levels for the control men increased significantly with increased age category: for men younger than 50 years, it was 1.2 ng/mL; 50 to 59 years, 1.8 ng/mL; 60 to 69 years, 3.1 ng/mL; and 70 years or older, 8.9 ng/mL (P < .001).
Across these age categories, the 95th percentile values were notably higher than established ranges: 2.5, 4.7, 8.3, and 17.8 ng/mL, respectively.
Although this study was not specifically designed to recommend new age-related cut-offs for prostate biopsy — the data showed the maximal sensitivity and specificity for these age group–specific cut-offs to be: 2.0, 3.0, 4.0, and 7.0 ng/mL.
However, as Dr. Connolly said, "Everybody has to individualize the decision to proceed to biopsy for each man, and then based on the resources that you have and the potential for benefit, you decide whether or not to go for biopsy."
The results of this analysis support the need for age-specific cut-offs in PSA levels. A higher cut-off would cut down on the number of unnecessary prostate biopsies, he said.
EAU 22nd Annual Congress: Abstract 798. Presented March 23, 2007.
auf Hinweis von Hans (HWL) habe ich den von ihm gefundenen Artikel übersetzt. Ich habe mich dabei auf die m. E. relevanten Teile des Artikels, der in voller Länge unten angehängt ist, beschränkt.
Herzliche Grüße
Schorschel
Altersspezifische PSA-Grenzwerte verhindern unnötige Prostata-Biopsien bei älteren Männern
Berlin, 27. März 2007 –
(Es geht um eine beim 22. Jahreskongress der Europäischen Urologischen Vereinigung in Berlin präsentierten Untersuchung, die zeigt, dass die Anzahl der unnötigen Prostata-Biopsien bei älteren Männern, die natürlicherweise höhere PSA-Werte haben, reduziert werden kann, wenn beim PSA-Screening altersspezifische Grenzwerte angewendet werden.
Die Untersuchung stammt aus Nordirland, wo sämtliche dort durchgeführten PSA-Tests in einer Datei erfasst werden. Jeder, der jemals einen PSA-Test gemacht hat, ist erfasst, und das nationale Krebsregister fasst nach, um zu erfahren, ob eine Biopsie gemacht wurde und ob dabei Krebs festgestellt wurde. Die Studie umfasst Männer, die ihren ersten PSA-Test in den Jahren 1994 bis 2000 hatten, und beobachtete sie bis Ende 2003.)
Von den erfassten 96.586 hatten 3.537 (3,7%) innerhalb der Studienperiode eine bestätigte Krebsdiagnose. Der PSA-Mittelwert dieser Männer betrug 148,4 ng/ml (Median: 17,2 ng/ml); die Vergleichswerte bei der Kontrollgruppe, bei der kein Krebs festgestellt worden war, betrugen 4,5 ng/ml (Median: 1,4 ng/ml).
Bei einer Gruppierung der PSA-Werte in vier Altersgruppen stiegen die durchschnittlichen PSA-Werte der Männer der Kontrollgruppe mit dem Alter signifikant an. Sie lagen bei Männern unter 50 Jahre bei 1,2 ng/ml, bei 50 bis 59 Jahren 1,8 ng/ml, bei 60 bis 69 Jahren 3,1 ng/ml und bei Männern über 70 Jahre 8,9 ng/ml.
(Eine Perzentil-Betrachtung der PSA-Verteilung innerhalb der vier Gruppen zeigte, dass die 5% der Männer mit den jeweils höchsten PSA-Werten signifikant über dem Durchschnitt ihrer Altersgruppe lagen, nämlich bei 2,5 bzw. 4,7 bzw. 8,3 bzw. 17,8 ng/ml. Daraus schließen die Verfasser, obwohl die Studie eigentlich nicht dazu angelegt war, um altersspezifische PSA-Grenzwerte aufzuzeigen
Als altersspezifische PSA-Grenzwerte, ab denen eine Biopsie angezeigt ist, sind geeignet:
Für Männer bis 50 Jahre: 2,0 ng/ml
Für Männer von 50 – 59 Jahren: 3,0 ng/ml
Für Männer von 60 – 69 Jahren: 4,0 ng/ml
Für Männer über 70 Jahre: 7,0 ng/ml
Allerdings sagt einer der Verfasser: „Jeder muss individuell die Entscheidung treffen und den Nutzen abwägen, ob und wenn ja wenn er aufgrund seines PSA-Wertes eine Biopsie veranlassen möchte. Die Ergebnisse unserer Analyse zeigen jedoch die Notwendigkeit von altersspezifischen PSA-Grenzwerten auf. Dies senkt die Anzahl der unnötigen Biospien.“
Age-Specific PSA Cut-Offs Avoid Unnecessary Prostate Biopsies in Older Men
Chris Berrie, MA, MPhil, PhD
Medscape Medical News 2007. © 2007 Medscape
March 27, 2007 (Berlin) — A population study presented here in a moderated poster session at the European Association of Urology 22nd Annual Congress shows that the introduction of age-specific cut-offs for prostate-specific antigen (PSA) levels used in prostate cancer screening will reduce the number of unnecessary prostate biopsies in older men who naturally have higher levels of PSA than younger men.
The study was presented by David Connolly, MD, coinvestigator and research fellow in the Department of Urology at Belfast City Hospital in the United Kingdom. He told Medscape, "Northern Ireland is quite unique because we have a population-based database of all PSA tests in the whole country, so everybody who ever has a PSA [test] is on our database, and they are followed up through the [Northern Ireland] Cancer Registry to see whether or not they had a prostate biopsy [and] whether or not they were diagnosed with prostate cancer."
This analysis examined men who had their first PSA test between the beginning of 1994 and the end of 2000. The study followed the men in the registry to the end of 2003.
Of the 96,586 men included, 3537 (3.7%) had a confirmed diagnosis of prostate cancer during the study period. The mean (median) baseline serum PSA values of the control (no prostate cancer) and prostate cancer groups were significantly different: 4.5 (1.4) ng/mL and 148.4 (17.2) ng/mL (P < .001), respectively.
When the data was grouped according to 4 specific age categories, mean PSA levels for the control men increased significantly with increased age category: for men younger than 50 years, it was 1.2 ng/mL; 50 to 59 years, 1.8 ng/mL; 60 to 69 years, 3.1 ng/mL; and 70 years or older, 8.9 ng/mL (P < .001).
Across these age categories, the 95th percentile values were notably higher than established ranges: 2.5, 4.7, 8.3, and 17.8 ng/mL, respectively.
Although this study was not specifically designed to recommend new age-related cut-offs for prostate biopsy — the data showed the maximal sensitivity and specificity for these age group–specific cut-offs to be: 2.0, 3.0, 4.0, and 7.0 ng/mL.
However, as Dr. Connolly said, "Everybody has to individualize the decision to proceed to biopsy for each man, and then based on the resources that you have and the potential for benefit, you decide whether or not to go for biopsy."
The results of this analysis support the need for age-specific cut-offs in PSA levels. A higher cut-off would cut down on the number of unnecessary prostate biopsies, he said.
EAU 22nd Annual Congress: Abstract 798. Presented March 23, 2007.
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