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Feinnadel-Aspirationsbiopsie (3)

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    Hallo fs,


    Reinardos gestriger Beitrag hat mich angeregt, noch einmal über die Angelegenheit nachzudenken. In meiner laienhaften Vorstellung besteht Gewebe/Bindegewebewasser auch aus Zellen. Da ich nicht weiß, was so alles in meiner Prostata herumschwirrt oder besser gesagt, hätte sollen, möchte ich Sie, sehr geehrter fs, bitten, mir kurz zu erläutern, was durch die FNAB an Zellentyp hätte gefunden werden müssen, damit diese Aussage

    Und besonders herzlich freut mich mittels FNAB den unumstößlichen zellulären Beweis dafür geliefert zu haben, dass Sie definitiv frei von jeglicher PCa Belastung sind.

    berechtigt ist.
    Gruß Knut.

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      Feinnadel-Biopsie und Stanzbiopsie

      Hallo,
      es ist sehr erfreulich, wenn sich so viele (Patienten und Ärzte) für dieses Thema engagieren. Dieser Thread darf nicht nur ruhig länger werden, er darf auch noch einen größeren Bekanntheitsgrad bekommen bei Betroffenen und Angehörigen.
      Auf folgenden Umstand will ich noch hinweisen: Sehr viele Männer hören die Worte DNA-Zytometrie und Feinnadelbiopsie (FNAB) zum ersten Mal, wenn sie eine Stanzbiopsie längst hinter sich haben.
      In dieser großen Gruppe sollte mehr als bisher bekannt gemacht werden, dass vorhandenes Untersuchungsmaterial aus einer bereits erfolgten Stanzbiopsie für die DNA-Cytometrie (Ploidie-Grad) verwendet werden kann.
      Es wäre doch schade, wenn mancher Mann (und solche gibt es) glaubt, er müsse nach der Stanze zusätzlich noch die FNAB machen lassen, nur um an seinen Ploidiegrad zu kommen und diesen in seine Therapieentscheidungen mit einzubeziehen.
      Alle Betroffenen darüber zu informieren, dass für die Verlaufskontrolle anstelle weiterer Stanzen auch eine FNAB gemacht werden kann, ist dann im zweiten Schritt natürlich ebenfalls sinnvoll und wichtig.
      Mit den besten Grüßen und allen guten Wünschen für diese sehr aktive FNAB-Gruppe.
      Stefan

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        Zitat von Zellophan100 Beitrag anzeigen

        ...Sehr viele Männer hören die Worte DNA-Zytometrie und Feinnadelbiopsie (FNAB) zum ersten Mal, wenn sie eine Stanzbiopsie längst hinter sich haben.
        In dieser großen Gruppe sollte mehr als bisher bekannt gemacht werden, dass vorhandenes Untersuchungsmaterial aus einer bereits erfolgten Stanzbiopsie für die DNA-Cytometrie (Ploidie-Grad) verwendet werden kann.
        Es wäre doch schade, wenn mancher Mann (und solche gibt es) glaubt, er müsse nach der Stanze zusätzlich noch die FNAB machen lassen, nur um an seinen Ploidiegrad zu kommen und diesen in seine Therapieentscheidungen mit einzubeziehen.
        Richtiger und sehr wichtiger Hinweis, Stefan...

        ...und dieses Biopsiematerial kann auch ruhig älteren Datums sein!

        Schorschel

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          Zitat von Zellophan 100
          Alle Betroffenen darüber zu informieren, dass für die Verlaufskontrolle anstelle weiterer Stanzen auch eine FNAB gemacht werden kann, ist dann im zweiten Schritt natürlich ebenfalls sinnvoll und wichtig.
          Mit den besten Grüßen und allen guten Wünschen für diese sehr aktive FNAB-Gruppe.
          Stefan
          Hallo Stefan,

          Du bist sehr gut auf des "Pudels Kern" gestoßen! Die FNAB ist prinzipiell gesehen nur ein "Nebenkriegsschau- platz". Die wie Du es nennst "FNAB-Gruppe" sollte und wird hoffentlich der Initalzünder zu einer großen "DNAZ-Gemeinde" sein.

          Das Hauptanliegen und das, auf was diese ganzen Bemühungen hinauslaufen, ist die DNA-Zytometrie!

          Zitat Prof. Böcking, Düsseldorf:

          Ich freue mich über Ihre Aktivitäten, die sich m.E. aber auch unabhängig von der FNAB auf die DNA-Zytometrie richten sollten.

          Dieses ist, ich sage es etwas griffig, der Knackpunkt. Es muss auf Seite der Patienten besser bekannt werden, was von der DNA-Zytometrie als Diagnose- und Staging-Beitrag geleistet werden kann und was nicht.

          Aber vor allem muss das Potential der DNA-Zytometrie bei Urologen und bei Pathologen umgesetzt werden. Hier sieht es bislang sehr traurig aus. Kürzlich war ich sehr enttäuscht, in einem Vortrag eines Uni-Klinik-Pathologen hören zu müssen, dass in seinem Klinik-Institut die Ploide-Analyse beim histopathologischen Grading des Prostata-Karzinomes keine Rolle spielt, weil sie "keine klinische Relevanz hat". An dieser Haltung wird sich in der nächsten Zeit hoffentlich etwas ändern, vielleicht auch mit Deiner Hilfe, lieber Stefan.

          Gruß Dieter


          Zuletzt geändert von Gast; 07.03.2008, 11:50.

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            Am Tag als der Regen kam

            Hallo, Forumsfreunde:

            FOLLOW up in LÜTJENSEE


            Trotz Warnung vor zu erwartendem orkanartigen Sturm mit wechselnden Windrichtungen bin ich mit meiner Frau gegen 10.00 Uhr am 29.2.2008, also einem Schaltjahr, in Richtung Hamburg gestartet. Es gab keinen Stau auf der Strecke, so dass wir das Steigenberger Golfhotel Treudelberg am späten Nachmittag erreichten. Wir hatten uns um 18.00 Uhr in der Hotelhalle verabredet, um uns zunächst einmal kennen zu lernen, sofern das nicht schon bei unserem ersten Treffen in Heidelberg geschehen war. Es war danach zur Einstimmung ein kleiner Spaziergang, leider allerdings mit Regenschirm notwendig, um das Gasthaus Kröger für ein rustikales Abendessen zu erreichen. Hierzu berichte ich noch separat in der Plauderecke.
            Treudelberg liegt in ländlicher Umgebung vor den nicht mehr vorhandenen Toren Hamburgs, und das dortige Hotel war deshalb auch eine echte Alternative zu einem City-Hotel in Hamburg. Konrad, Knut und Reinhard vertrauten sich mir und meinem Fahrzeug an, während sich unsere Damen den eigentlich vorgesehenen Spaziergang in der Natur wegen Regens in einem Shoppingbummel nach Hamburg umprogrammierten.
            Der Weg nach Lütjensee am 1. März - Abfahrt pünktlich 10.00 Uhr – führte uns trotz Regenschauern und Sturmböen durch schön anzuschauende kleine, typisch norddeutsche Vororte von Hamburg und größere Dorfgemeinden.
            Unterwegs erinnerte ich mich dann aber plötzlich doch wieder an die unangenehmen Nebenwirkungen meiner Stanzbiopsie im Jahre 2001. Auch die tags zuvor per E-Mail und sogar im Forum niedergeschriebenen Warnungen vor einer zu frühen FNAB nach erfolgter Bestrahlung und möglicher Schädigung der Darmschleimhaut taten sich vor mir bzw. meinem geistigen Auge auf. Als ich jedoch in die Praxisräume eintrat und mir Dr. Bliemeister mit seiner entwaffnend offenen Art gegenübertrat, waren alle Bedenken zerstreut. Ich hatte mich schließlich lange genug vorher zu dieser FNAB entschieden. Es ging mir nicht nur um meinen persönlichen Befund, sondern ich wollte mithelfen, dass die FNAB in Deutschland wieder den Stellenwert bekommt, der ihr eigentlich gebührt.
            Die ruhige, Vertrauen einflößende Art des Dr. Bliemeister und das souveräne, kollektive Begrüßungsgespräch, verscheuchten schnell bei allen Aspiranten
            evtl. vorhanden gewesene Hemmschwellen. Prof. Böcking gelang es auch überzeugend allein durch sein Erscheinungsbild, unsere schon vorhandene Zuversicht auf erzielbare Befunde zu erhöhen.
            Ich konnte mich nun dann aber sehr schnell selbst davon überzeugen, dass eine FNAB durchgeführt von einem erfahrenen Arzt im Vergleich zu der ganzen lästigen Prozedur einer Stanzbiopsie völlig problemlos und fast schmerzfrei abläuft. Den ersten Einstich habe ich glatt nicht mitbekommen, den zweiten empfand ich eine Sekunde lang als leicht schmerzhaft und den dritten Einstich wie das Setzen einer Akupunkturnadel. Das lief alles ohne Ultraschall ab, denn auch mit Ultraschall-Unterstützung können < 40 % aller PCa’s nicht identifiziert werden, weil ihr Echomuster isodens zum normalen Gewebe erscheint – deshalb wird faktisch trotz Sono-Kontrolle „blind“ gestanzt. Mangelnde optische Treffsicherheit wird dann durch Mehrfachstanzen kompensiert. Auch hier zeigt sich der Vorteil der FNAB, die beim fingergeführten systematischen Absaugen ALLER Drüsenanteile zwangsläufig selbst kleinste PCA-Befunde erfaßt.
            Ein weiterer Vorteil ist auch, dass die aspirierten Zellen sofort zytometrisch begutachtet werden können, während bei den stanzbioptisch gewonnenen
            Gewebezylindern eine vorherige Zellvereinzelung zwingend ist.
            An den der FNAB folgenden Tagen hatte ich weder im Harn noch im Stuhl Blutbeimengungen.Ich sehe heute keine Probleme, diese Untersuchung in einem Jahr zu wiederholen, wenn es sich wider Erwarten so ergeben sollte. Zu erwähnen wäre noch, daß Dr. Bliemeister die bestrahlte Prostata als leicht schwammig beschrieb. Ich bin ziemlich überzeugt, daß nur mit einer so nebenwirkungsarmen Biopsie wie der FNAB eine Entnahme von Zellmaterial aus einer durch die Bestrahlung veränderten Prostata ohne Risiko vorgenommen werden kann. Inzwischen erreichte mich ein Telefonanruf, den Professor Böcking am 5. März auf mein Auto-Handy gesprochen hatte und den ich erst vor zwei Stunden abhören konnte, weil ich erst heute wieder mal kurz im Auto saß. Er bat um Rückruf und gab mir seine private Telefonnummer. Ich kann es fast noch nicht glauben; aber ich bin ebenfalls tumorfrei, was die Prostata anbelangt. Da alle sonstigen voran gegangenen Untersuchungen und auch der letzte PSA-Wert mit 0.56 ng/ml das bestätigen könnten, wird es wohl so sein. Wenn einem also eine gute Nachricht widerfährt, na ja - aber nicht den - sondern eine gute Flasche schäumenden Inhalts wird es wohl heute abend noch geben. Für unsere Kerntruppe, die schon von Knut mit einem solchen Getränk in Lütjensee verwöhnt wurde, werde ich das beim nächsten Odenwald/Kraichgau-Trefffen in Heidelberg im DA VINCI nachholen. Wie kann das Leben doch so plötzlich wieder noch mehr Spaß machen als schon zuvor. Und doch überkommt mich neben dem Gefühl der Dankbarkeit dafür, daß es das Schicksal wohl gut mit mir meint, ein Unbehagen bei dem Gedanken an all die Betroffenen im Forum, bei denen es weniger gut verläuft. Ihnen gilt gerade heute mein ganz inniger Wunsch, daß sich auch deren Situation durch welche Therapie auch immer stabilisieren möge.

            "Der weise Chi-wen-tse überlegte immer dreimal, bevor er handelte. Als der Meister das hörte, sagte er: Zweimal wäre genug"
            (Konfuzius)

            Gruß Hutschi

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              Liebe Kollegen!

              Zunächst möchte ich den Akteuren der Hamburger Aktion meine Hochachtung dafür aussprechen, dass sie sich für die Verbreitung einer sanfteren und besseren Diagnostik im wahrsten Sinn des Wortes „persönlich“ einsetzen. Ein tolles Engagement, das hoffentlich auch Früchte trägt!

              Ich habe das Thema Kontrollbiopsie nach Strahlentherapie zum Anlass genommen, erneut einen renommierten Strahlentherapeuten anzusprechen, mit welchem ich seit 3 Jahren einen guten Kontakt habe und von dem ich weiß, dass er eine (Stanz-) Kontrollbiopsie nach RT als riskant einstuft. Fairerweise bestätigt er, dass er über die Vorteile eine Feinnadelaspirations – Biopsie zu wenig Kenntnisse hat, um sie beurteilen zu können. Aber er weist zusätzlich auf einen Punkt hin, der für alle Bestrahlten von Interesse sein dürfte: Selbst wenn bei einer Kontrollbiopsie Tumorzellen gefunden würden, sei dies klinisch bedeutungslos, da die vom Pathologen im Präparat gefundenen Tumorzellen nicht daraufhin überprüft werden können, ob sie bereits sterilisiert sind oder sich noch im Zellzyklus befinden. Der scheinbar positive Befund ist somit bedeutungslos für den Patienten.

              Interessant ist natürlich die Frage, ob die Zytometrie imstande ist, zwischen sterilisierten und noch im Zellzyklus befindlichen Tumorzellen eindeutig zu unterscheiden.Es hat sich gezeigt, dass die Tumorsterilisation Jahre dauern kann und erst dann wird auch der Nadir erreicht. Bis vor kurzem wurden hierfür 2 Jahre angesetzt, neuerdings wird auch über Zeiträume bis zu 5 Jahren gesprochen.

              Interessant sind auch neue Richtlinien für die Definition eines Rezidivs nach RT, die von der ASTRO im letzten Jahr eingeführt wurden. Der PSA – Verlauf nach RT ist individuell sehr unterschiedlich, bei einigen fallen die Werte ganz schnell Richtung 0, bei anderen bleiben die Werte immer um oder sogar über 1. Der tiefste erreichte Wert muss um 2 ng/ml angestiegen sein, erst dann kann man von einem Rezidiv sprechen. (Auch Dr. Kahmann hat im Onmeda-Forum kürzlich auf diese Änderungen hingewiesen, die vielleicht manche Unruhe beseitigen können).
              Viele Grüße
              Helmut
              Zuletzt geändert von Gast; 07.03.2008, 18:09.

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                ein Quell der Erkenntnis: die GEK-Broschüre

                Hallo Helmut,

                der unten zitierte Abschnitt aus der GEK-Broschüre dürfte die Frage teilweise beantworten. Prof. Böcking bestimmt die Proliferationsfraktion (S-Pase) ebenfalls mit. Falls er jedoch keine Krebszellen findet, wie bei Knut und Hutschi nach Bestrahlung, müsste er nach diesem Merkmal noch einmal befragt werden.

                Auch der klassische Histopathologe (Prof. Bonkhoff), müsste im Teilungszyklus befindliche Zellen erkennen können?

                Was anderes ist wahrscheinlich jedoch die Erreichbarkeit des Nadirs, was als Prozess zu betrachten ist. Insofern stellt sich die Frage, wie sinnvoll eine Rebiopsie nach 6 Monaten ist. Zumindest ist bei Beiden rausgekommen, dass es (erst einmal) funktioniert hat.

                Gruß
                Wolfgang

                Zitat aus der Broschüre (http://media.gek.de/downloads/brosch...statakrebs.pdf ):

                "Von Bedeutung bei der Einschätzung des Malignitätsgrades des Tumors ist auch die Wachstumsrate (bzw. die Wachstumsgeschwindigkeit) des Tumors. Diese kann ebenfalls mit der DNA-Zytometrie bestimmt werden. Je schneller ein Krebs wächst, umso bösartiger ist er. Teilen sich dagegen die Tumorzellen nur langsam, also wie gesunde Zellen, dann ist der Tumor in der Regel wenig
                aggressiv. Als Maß für die Wachstumsgeschwindigkeit wird in der Pathologie oft der Anteil in Teilung befindlicher Zellen verwendet, die s. g. Proliferationsfraktion. Ist diese nur klein und beträgt z. B. bei einem peridiploiden Prostatakarzinom weniger als 5 Prozent, so liegt die Wahrscheinlichkeit für 73-jährige Männer in den folgenden 15 Jahren an ihren Tumor zu sterben bei nur ca. 10 Prozent (Ahlgren et al., 1997, Tribukait, 2005). Die Wahrscheinlichkeit von gleich alten Männern in Deutschland nach zehn Jahren an etwas anderem zu sterben ist demgegenüber rein statistisch gesehen sogar höher und beträgt über 20 Prozent ." Zitat Ende
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                  Österreich: Mündiger (Prostatakrebs)Patient

                  "Sei ein "mündiger (Prostatakrebs)Patient" und ersuche um eine pathologische Zweitbegutachtung der vorhandenen Stanzen und eine DNA-Zytometrie!
                  Du hast ein Recht darauf!"

                  So der Aufruf im 1. Krebsforum Österreich!



                  Das Zwischenergebnis war ernüchternd!

                  Kliniken verweigern die Herausgabe der Proben zwecks Durchführung einer Zweitbefundung
                  U N D
                  "DNA-Zytometrie gibt es nicht, wenden Sie sich nach Deutschland"!

                  Nächster Schritt: Patientenanwalt!

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                    Österreich: Mündiger (Prostatakrebs)Patient

                    Hallo Josef,
                    Kliniken verweigern die Herausgabe der Proben zwecks Durchführung einer Zweitbefundung
                    Da gibt es nur eine Empfehlung! Anzeigen wegen Unterschlagung des persönlichen Eigentums!

                    Das wird doch auch in Österreich möglich sein , wenn nicht, da gibt es auch noch den EuHG aber leider wirst Du vorher in Österreich noch einige gerichtliche Hürden nehmen müssen, bis Du dort hin kommst, nehme ich an!

                    Einer muß es machen und wenn er sich gerichtlich durchgesetzt hat, müssen sie es bei allen so machen -Herausgabe der Biopsien und der in Parafinblöcken gegossenen PCa = Prostatakarzinom- OK!

                    Wenn Du es machst und hast Erfolg, dann gehst Du bestimmt in die österreichische medizinische Geschichte ein!

                    Wünscht Dir viel Erfolg!
                    Helmut

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                      Neues vom FNAB-Wochenende...

                      Der Gesamtablauf der Aktion ist ja schon hinreichend dargestellt worden; da kann ich allem bisher Gesagten nur zustimmen. Dr. Bliemeister hat die Biopsie sehr sanft durchgeführt. Ich habe von 4 Aspirationen nur 2 ganz leicht gespürt; das war aber kein Schmerz, sondern ein leichtes „Ziehen“, das man gar nicht wahrnehmen würde, wenn man in dem Moment nicht so auf seinen Unterleib fokussiert wäre.

                      Prof. Böcking ist ein im Wesen sehr angenehmer, in seiner Artikulation sehr professioneller Mann. Es war bereichernd, mit ihm zu sprechen.

                      Zu meiner Situation:

                      Meine diversen Diagnosen Ende 2004/Anfang 2005 reichten von T1c bis T3 („aggressiv wachsender Tumor mit partieller Kapselinfiltration“ – siehe PK-Historie). Insofern war ich immer scharf auf weitere Diagnostik, die sich dann erfreulicherweise eher in Richtung der harmloseren Seite ergab. Auch mein (auch ins Forum gestelltes) Ergebnis der DNA-Zytometrie meiner Stanzen vom Oktober 2004 sah gut aus (siehe Beitrag 107 in diesem Thread). Lt. Prof. Böcking entsprach diese Verteilung mehr oder weniger der Normalverteilung ohne Krebs.

                      Umso interessierter war ich natürlich an einer Verlaufskontrolle, hätte dafür aber nur sehr ungern eine weitere Stanzbiopsie auf mich genommen. Deshalb hatte ich spontan meine Bereitschaft zur Teilnahme an dem FNAB-Wochenende erklärt und hatte kurz vorher - diesmal in der Charité mit ihrem neuen 32-Spulen-MRT-Apparat – ein weiteres Mal eine MRT machen lassen, damit Dr. Bliemeister brandaktuelle Anhaltspunkte erhielt, wo er mich am besten biopsieren sollte.

                      Die MRT zeigte ein auffälliges Areal im linken Lappen – relativ identisch mit den Ergebnissen von Prof. Barensz vom Sommer 2005. Bei meiner FNAB wurden allerdings keine Krebszellen gefunden, obwohl Dr. Bliemeister mit 4 Biopsien den linken Lappen recht intensiv „bearbeitete“.

                      Das Erfreuliche daran: Mein Tumor muss nach wie vor recht klein sein, sonst hätte eine der Biopsien ihn – zumindest partiell – erwischen müssen. Er ist vermutlich noch da (vielleicht auch nicht mehr? Aber davon gehe ich sicherheitshalber mal nicht aus!!). Auch Bliemeisters Tastbefund war übrigens (beidseitig) negativ, obwohl das nach seiner Aussage keine Entwarnung bedeutet, weil der Prozentsatz der tastbaren Tumoren recht niedrig sei.

                      Das weniger Erfreuliche: Eine Verlaufskontrolle meines Tumors ist nicht möglich, weil keine Krebszellen gefunden wurden. Aber das Erfreuliche überwiegt natürlich das Unerfreuliche bei weitem, wie ich finde...

                      Interessant: Es wurden in einem der vier Biopsate Eiterzellen gefunden, was auf einen Abszess hindeutet. Normalerweise (aber nicht ausschließlich) kommen solche Abszesse durch eine bakterielle Infektion zustande. Wie dieser Abszess in meine Prostata gelangte, weiß der Deibel. Eine der Theorien besagt, dass bei einer meiner beiden Stanzbiopsien (Oktober 04 und Sommer 05) Bakterien aus dem Darm in die Prostata gelangt sind.

                      Die gute Nachricht dabei: Mein Immunsystem hat den Abszess gut im Griff, denn er hat sich weder ausgebreitet, noch ist er in den einschlägigen Blutwerten auch nur im Ansatz nachweisbar, noch macht er irgendwelche klinischen Probleme. Ich bilde mir ein, dass das – neben anderen Dingen - für die Wirksamkeit meiner AHIT spricht.

                      Soweit mein Bericht vom FNAB-Wochenende. Fragen beantworte ich gerne und freue mich auch über Kommentare. Weitere gezielte Indiskretionen wie z.B. über Konrads Rotwein-Sündenfall wird es allerdings von mir nicht mehr geben. J

                      Aus dem sonnigen Wiesbaden grüßt

                      Schorschel

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                        Ehrlicher, erschöpfender Bericht

                        Hallo, lieber Schorschel, nun bist Du schon der Dritte im unserem Bunde, bei dem das Karzinom hoffentlich für immer auf Tauchstation gegangen ist. Die von Dir gewählte, anspruchsvolle Therapie scheint Dir recht zu geben, und da freue ich mich mit Dir. Sehr interessant ist für mich auch Deine ausführliche Schilderung über die bei der mikroskopischen Untersuchung ermittelten Eiterzellen. Dieser Befund wäre Dir doch sonst sicher noch lange verborgen geblieben. Nun bin ich gespannt, was uns Reinardo, der ja sein Ergebnis noch nicht kennt, in einem weiteren spannenden Beitrag noch eröffnen wird. Konrad dürfte wohl von seinen Abstechern an die Nord- und Ostsee morgen zurückkommen. Vielleicht hat er ja auch inzwischen per Telefon oder E-Mail einen Anhaltspunkt bekommen und wird ebenfalls frohlocken. Der sicher spannendste Bericht wird dann wohl kommen, wenn von Prof. Böcking dann alle Befunde mit zusätzlichen Erläuterungen zum Versand gebracht hat.

                        "Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab"

                        Gruß Hutschi

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                          Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen

                          ...Die von Dir gewählte, anspruchsvolle Therapie scheint Dir recht zu geben, und da freue ich mich mit Dir...
                          Hallo Harald,

                          ich weiß nicht, ob meine Therapie "anspruchsvoll" ist, aber ich bin natürlich sehr glücklich über den von mir gewählten Weg!

                          Wenn ich daran denke, mit welch enormem psychischen Druck mein damaliger ortsansässiger Urologe mich zur OP drängen wollte, wird mir noch heute ganz anders. Aber wie dem auch sei - ich bin sehr zufrieden mit meinem Weg und meinem PK-Status, und ich bin außerordentlich glücklich über meine absolut unveränderte Lebensqualität!!

                          "Active Surveillance" (Schwerpunkt auf "active"!) wäre nach meiner festen Überzeugung für viel mehr Mitstreiter der richtige Weg!! Und zwar ohne jährliche Re-Biopsie, die ich persönlich für eine geradezu abenteurliche Empfehlung halte. Eine 2-jährliche FNAB mit DNA-Zytometrie reicht m.E. völlig aus, um sich neben den anderen Werten und Erkenntnissen, die bei einer "aktiven Überwachung" ja zwangsläufig anfallen, jederzeit einen guten Überblick über den Stand der Krankheit zu verschaffen.

                          Viele Grüße

                          Schorschel

                          Kommentar


                            Hallo fs,

                            vielleicht haben Sie meine später erfolgte Stellungnahme zu Ihrer Analyse


                            Böcking sieht "reine GewebeFLÜSSIGKEIT" - d.h. für mich, dass bei der FNAB KEINE ZELLEN gewonnen werden konnten - also kann ich die An- oder Abwesenheit von PK-Zellen nicht beurteilen

                            Und Bliemeister setzt noch einen drauf, indem er einen ZELLULÄREN Beweis aus einer ZELLFREIEN Probe postuliert???


                            nicht gelesen? Ich nehme an, dass viele Forumsleser, wie auch ich, auf Ihre geschätzte Meinung zu meinem Hinweis warten. Inzwischen hat Hutschi auch dargelegt, dass es bei ihm ebenfalls keine Tumorzellen mehr gibt. Beide haben wir eine Strahlentherapie im letzten Jahr durchgeführt, und Sie haben vor kurzem in einem anderen Thread aufgrund neuerer Erfahrungen von Ihnen vorgeschlagen, zur Absicherung des Strahlentherapieerfolges nach ca. zwei Jahren eine Kontrollstanzbiopsie zu machen. Wir haben aber auch andere Hinweise in den letzten Tagen gelesen, dass Strahlentherapeuten die Stanzbiopsierung durch den bestrahlten Darm als gefährlich einstufen. Die FNAB ist schonender und liefert gemäß Prof. Böcking auch die Kontrollergebnisse. Wie Sie sicherlich gelesen haben, wurde auf Anregung des BPS Vorsitzenden ein AK gegründet, um die Möglichkeiten der DNA für den PK zu recherchieren. Als Leiter des AK interessiert mich natürlich auch brennend Ihre Meinung zu unseren Ergebnissen.

                            Gruß Knut.

                            P.S. Ich bitte um Entschuldigung, dass dieser Beitrag von mir in Etappen kommt. Mir ist es immer noch nicht gelungen mein neues PC-System mit Vista ganz stabil zu bekommen. Es stürzt immer wieder ab, und dies ist mir bei diesem Beitrag nun zweimal passiert.
                            Zuletzt geändert von Gast; 09.03.2008, 20:15.

                            Kommentar


                              Hallo fs,

                              ich erlaube mir einmal, Ihr Schweigen als stille Zustimmung der positiven FNAB-Ergebnisse- keine Karzinomzellen in der Prostata- von Hutschi und mir zu deuten.
                              Inzwischen hat Hutschi mit Prof. Böcking Kontakt aufgenommen, um den wichtigen Sachverhalt unserer beiden Ergebnisse erläutern zu lassen. Dies ist natürlich für uns und für alle, die an eine Therapie-Kontrolle oder –Monitoring mittels FNAB und DNA interessiert sind, von großer Bedeutung.
                              Ich möchte aber auch betonen, dass ich als Leiter des Arbeitskreises DNA und Onkochip durchaus auch an begründeten kritischen Einstellungen zu FNAB und DNA interessiert bin, um nach Abschluss unserer Recherchen ein ausgewogenes Ergebnis über die Möglichkeiten und Stärken dieser Untersuchung vorstellen aber auch die Grenzen des Verfahrens aufzeigen zu können.

                              Gruß Knut
                              .

                              Kommentar


                                Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                                Nach ein paar Minuten bat Dr. Bliemeister mich, ins Nebenzimmer zu Prof. Böcking zu kommen. Dieser saß am Mikroskop, um die aus der Prostata abgesaugten Zellen zu begutachten. Herr Prof. Böcking informierte mich, dass in keiner Probe Karzinomzellen und auch keine Vorstufen vorhanden wären, sondern er nur reine Gewebeflüssigkeit gefunden hätte. Aufgrund dieses Ergebnisses wäre er sich sehr sicher, dass ich keinen Krebs mehr hätte und gratulierte mir zu diesem hervorragenden Ergebnis..
                                Gruß Knut.
                                Hallo Knut.
                                Auch ich gratuliere Dir zu dem Ergebnis, möchte aber folgendes zu bedenken geben:
                                1. Offensichtlich hat auch Dr. Bliemeister ( wie auch Dr. Al Abadi) die FNAB nur nach Gefühl und nicht unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.Wieso dann nach nur 3 Proben mit Sicherheit davon ausgegangen werden kann, daß keine Krebszellen mehr vorhanden sind, ist mir schleierhaft.
                                2. Bei meiner FNAB bei Dr Al Abadi mit 4 Proben wurden auch keine Krebszellen festgestellt und das Ergebnis war rein diploid. Daraufhin hat Prof. Böcking erklärt, daß auf dieses Ergebnis kein Verlaß ist, da ja keine Krebszellen getroffen wurden.

                                Kann mir einer erklären, wie es zu solch unterschiedlichen Aussagen kommen kann?
                                Gruß Hans76

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