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Biochemisches Rezidiv

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    #16
    Hallo Tochter. Den Warnungen, eine Bestrahlung auf Verdacht vorzunehmen, möchte ich mich auch anschliessen. Genauere Daten hast Du leider nicht ins Forum gestellt, aber wenn kurz nach der Operation die PSA-Werte langsam zu steigen beginnen, deutet dies n i c h t auf ein Lokalrezidiv hin und die Bestrahlung wird mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht den gewünschten Erfolg haben.
    Die Veröffentlichungen in der Deutschen Ärztezeitung gelten gemeinhin als letzter Standard der Medizin. Da hat es vor einiger Zeit eine Expertendiskussion über dieses Thema gegeben, deren wesentliche Aussagen ich im Rahmen eines Threads im Krebskompass- Forum zusammengefasst habe. Du kannst ihn nachlesen unter www.krebskompass.de Prostatakrebs 17.10.2006 Rezidiv Prostatakrebs mit insges. 24 Beiträgen.
    Strahlenschäden treten zwar nicht generell auf, aber doch in einigen Fällen als Spätschäden und sind nur schwer behandelbar.
    Ich würde mit dem Urologen eine zeitlich begrenzte maximale Hormontherapie als geeignetere Vorgehensweise diskutieren.
    Gruss und alles Gute, Reinardo

    PS. Deine Frage, ob während der Zeit eines biochemischen Rezidivs Beschwerden einsetzen: nein.

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      #17
      Hallo zusammen,

      herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich bin insofern verunsichert, als dass ich mich fragen muss, warum der Urologe sich dann so und nicht anders entschieden hat. Salopp gefragt: Ist der doof? Dachte, dass die Bestrahlung in so einem Fall "Standard" sei.

      Für eine Hormonbehandlung ist es bei sehr langsam steigendem PSA-Wert doch auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu spät, oder? Behandelt man jetzt gleich mit Hormonen, dann lässt der sinkende PSA-Wert doch wieder keine Aussage darüber zu, ob das Rezidiv lokal oder systemisch ist. Die Reaktion des PSA-Wertes nach der Bestrahlung wäre da doch aussagekräftiger und eine Hormonbehandlung kann ggf. immer noch erfolgen --> meine laienhafte Logik. Oder ist Euer Punkt eher, dass dieses Vorgehen nicht im Verhältnis zum Risiko der Bestrahlung steht?

      Verunsicherte Grüße
      Tochter

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        #18
        Hallo Tochter. Die Bestrahlung der Prostataloge bei Wiederanstieg des PSA´nach Operation ist in der Tat Standard. Der Urologe ist auch nicht "doof" sondern befolgt nur die ihm von seiner Berufsorganisation vorgegebenen Richtlinien.
        Die Frage in solcher Situation ist eher, ob man alles mit sich machen lässt, was die Ärzte mit einem vorhaben oder ob man die Dinge hinterfragt und bei der Therapie mitsteuert.
        Zum ersten Mal bin ich auf das Problem besonders aufmerksam geworden durch einen Beitrag im Forum von einem gewissen Mike am 3.2.2006, wo er schreibt:
        " . .. fand ich in der offenen Diskussionsrunde die Antwort eines Urologen auf die Frage, ist eine Bestrahlung nach der radikalen OP sinnvoll.
        Seine Aussage war: 'Wenn der PSA bereits kurze Zeit nach der OP wieder steigt oder wenn der Anstieg/Verdopplungszeiten sehr schnell erfolgt, kann man davon ausgehen, dass eine Bestrahlung nicht mehr sinnvoll ist, da man von einer systemischebn Erkrankung ausgehen muss. Hier ist eine Bestrahlung in der Loge nicht mehr sinnvoll.
        Wenn der PSA jedoch erst nach 2 Jahren anfängt wieder zu steigen oder auch nur ganz, ganz langsam (was auch immer das genau bedeutet) steigt, dann ist die Möglichkeit, dass ein Rezidiv in der OP-Gegend aufgetreten ist. Hier sollte man dann vor weiteren Therapien die Loge bestrahlen."

        Du siehst hier, dass es Urologen gibt, die sich mehr Gedanken über die richtige Vorgehensweise machen als der Urologe, mit dem ihr es zu tun habt.
        Die Bestrahlung ist immer auch eine Gewebezerstörung mit Risiken für Nerven, Blase und Darm, die u.U. erst Jahre später evident werden. Eine Hormontherapie hingegen - Hormonsensibilität vorausgesetzt - ist nur eine vorübergehende Zeit mit Beschwerden.
        Das sollte man sich schon überlegen.
        Gruss und alles Gute, Reinardo

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          #19
          Wenn der PSA jedoch erst nach 2 Jahren anfängt wieder zu steigen oder auch nur ganz, ganz langsam (was auch immer das genau bedeutet) steigt, dann ist die Möglichkeit, dass ein Rezidiv in der OP-Gegend aufgetreten ist. Hier sollte man dann vor weiteren Therapien die Loge bestrahlen.
          Ich sehe hier ein "oder". Bei meinem Vater ist der PSA wohl nur "sehr langsam" gestiegen. Blöd, dass ich keine genaueren Daten habe, aber sicher ist das der Knackpunkt. In anderen Quellen habe ich auch gelesen, dass das erste Jahr nach der OP relevant ist - du schreibst von zwei Jahren. Sicher ebenfalls mit gutem Grund. Es ist wirklich nicht leicht, sich ein Bild zu machen.

          Dass der Krebs früh entdeckt und - eigentlich - vollständig und ohne befallene Lymphknoten entfernt wurde, spielt bei der Beurteilung "lokal oder systemisch" wohl keine Rolle, oder? Gleason 7 ist ja auch nicht sooo agressiv - ich versteh das alles nicht. Dass ein Rezidiv möglich ist, klar! Aber bei der Ausgangslage nach so kurzer Zeit... Die regelmäßige Vorsorge, die OP...und jetzt das. Sorry, dass ich mich jetzt so ausheule, aber dieser Fall war doch so unwahrscheinlich. Es ist so, man kann es nicht ändern, und irgendjemand gehört nun mal zu dem kleineren Prozentsatz - in diesem Fall auch mein Papa. Kann es auch sein, dass bei der OP einfach nicht alles erwischt wurde? Ich weiß gar nicht genau, ob der PSA-Wert nach der OP damals auf Null war, aber dann hätte ja sicher sofort eine Bestrahlung zur Debatte gestanden....

          Sorry, ich habe einfach mal "laut gedacht". Mehr kann ich im Moment nicht tun - danke für euren Rat, auch wenn ich weiß, dass die fehlenden Daten im Profil eine Beurteilung des Ganzen schwierig machen.

          Gruß
          Tochter

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            #20
            Liebe Mitleser, hier bin ich nochmal.

            Neues von meinem Vater, ich weiß geringfügig mehr.

            OP im September 2005, PSA unter 10, Prostata entfernt, beide Lappen befallen, Schnittränder frei, keine befallenen Lymphknoten festgestellt. So weit so gut.

            Erster Wiederanstieg des PSA-Wertes im Dezember 2006.

            Vor drei Monaten war der PSA bei 0,7.

            Letzte Woche dann bei 1,0.

            Ultraschall zeigt verdächtige Stelle in der Prostataloge.

            Bestrahlungen sollen in sechs Wochen anfangen, vorher finden noch ein paar genauere Untersuchen statt, CT und erneute PSA-Bestimmung, so weit ich das verstanden habe. Sonst erstmal keine weiteren Maßnahmen.

            Was ist davon zu halten? Und sorry, dass ich hier keine vollständige PK-Historie reinstellen kann, ich kann nur mit dem arbeiten, was ich weiß und hoffe, auch auf dieser Basis eine Antwort zu bekommen. ;-)

            Herzliche Grüße
            eine Tochter

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