PSA erhöht / Infektion

[Mic_Pilot]

Vielen Dank!
Noch zur Info: mein Urologe hat mich zu einer weiteren Kontroll-Blutabnahme geschickt; diese findet morgen statt. Außerdem hat er bereits vor einem Jahr eine gutartige Vergrößerung festgestellt. Ich werde sehen.

[Optimist1954]

Hallo Mike,
es gibt Hinweise, dass chronische Entzündungen im Darmbereich den PSA-Wert sowie das Prostatakrebsrisiko erhöhen können. Dazu eine Auswertung von Patientendaten mit chronischen Darmentzündungen im Vergleich mit Männern ohne chron. Darmentzündungen.

https://www.medical-tribune.de/mediz...atakrebsrisiko
„Männer mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wiesen etwa ab 60 Jahren höhere Werte des prostataspezifischen Antigens (PSA) auf als die Kontrollen“

Franz

[Mic_Pilot]

Hallo Franz,

danke für die Info. So etwas liegt bei mir nicht vor.

[MartinWK]

Franz, Wahnsinn, was es alles gibt.
Heinrich, danke für die Aufklärung. Könnte natürlich noch nicht entdeckte Querstörungen der Assays geben...
Jedenfalls ist 5,9 in der Grauzone und erfordert eine Kontrollmessung, dann ggfs. weitere Untersuchungen (mpMRT). Mike, wie alt bis du denn? Gibt es eine Größenbestimmung der Prostata?

[tritus59]

Martin,

Irgendwelche noch nicht entdeckte Störungen von Immunoassays sind tatsächlich nie ganz ausgeschlossen.
Bei Interesse und Zeit Deinerseits, nachfolgend eine m.M. nach gute aktuelle Übersichtsarbeit über alle möglichen (bekannten) Störeinflüsse.

Interferences in immunoassays: review and practical algorithm (degruyter.com)

Zudem müssen neue Assays, welche in klinischen Studien eingesetzt werden, standardmässig auf Interferenzen mit gängigen Medikamenten der zugrundeliegenden Krankheit geprüft werden.
So müssten z.B. PSA Tests auch gegenüber Interferenzen gegen alle Hormonpräparate, wahrscheinlich auch alle gängigen Schmerzmittel usw. geprüft worden sein. Strenggenommen müssten alle Metaboliten der Arzneistoffe auch noch geprüft werden.
Die Liste wird fast unendlich lang, sodass später in meiner Karriere dann doch übergegangen wurde, nur auf solche Stoffe zu testen, bei welchen von der chemischen Struktur her eine Interferenz
theoretisch möglich sein könnte.

Das Problem kann beim PSA Test allerdings nicht sehr gross sein. Bei praktisch allen "geheilten" radikal operierten Patienten wird ja praktisch durchwegs immer < 0.01 ng/mL gemessen, manchmal vielleicht noch 0.02 oder 0.03, aber das wars dann schon auch.

Uff, ich bemerke grad, dass ich wieder in mein Berufsleben abzudriften drohe. Sofort wieder Schluss hier.

Heinrich

[MartinWK]

Heinrich, gerne abdriften: der aufgeklärte und kritische Patient, der im Forum liest (oder schreibt), braucht unabhängige Experten neben den von Firmen, Kliniken, Ministerien und Kassen bezahlten Experten.

[Mic_Pilot]

@MartinWK: nein, Größe der Prostata liegt mir nicht vor; ich bin 51.

[Mic_Pilot]

Kurzes Update: nach erneuter Kontrolle liegt mein PSA nach 5,9 Ende März nun bei 2,1. Es ist also ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

[tritus59]

Hallo Mike,

Dann scheint der PSA Wert wirklich nur wegen eines entzündlichen Prozesses (oder eines Ausreissers bei der PSA Messung) erhöht gewesen zu sein.
Aber, auch 2.1 ng/mL sind eigentlich immer noch deutlich über dem Durchschnitt Deiner Altersklasse bei normal grosser Prostata. Einfach mit regelmässigen PSA Messungen (mind. 1x jährlich) dranbleiben.

Alles Gute
Heinrich

[herby012002]

Hallo,
gibt es jemanden, der mir sagen kann, "wann" der PSA-Wert nach erfolgter Prostatekomie (deutlich) sinken muss? Ich hatte am Vorabend vor der OP einen Wert von 59(!). Jetzt, nach 4 Wochen ist er bei 41,8. Es wurde angeblich alles entfernt (Gleason 7b). Tumor nicht über die Kapsel hinaus gewachsen. 16 umliegende Lymphknoten entfernt und auch keine negativen Laborwerte. Urologe im letzten Bericht nach dem Wert von 41,8: Rücklüfiger PSA-Wert; "zurückhaltende Vorgehensweise, kurzfristige Kontrolle". Wann mus der Wert "ganz unten" sein???

[tritus59]

Hallo Herby,

Der Wert müsste 4 Wochen nach OP bei Deinem Ausgangswert schon deutlich unter 1 ng/mL sein.

Mache doch bitte ein neues Thema auf. Erste Hilfe / Erster Rat anklicken, dann " + Neues Thema" und schon hast Du einen eigenen Thread.

Heinrich

[hulle1960]

Hallo Henry,
ich kann dir nur von mir berichten. Und man muss vorsichtig sein mit Ratschlägen und laienhaften Einschätzungen, da sowas leicht den Betroffenen in eine ernste Krise stürzen kann. Die medizinischen Kommentare sagen, das nach einer radikalen Ektomie ( Frage: ggfs. R1 Status?) der Wert nach einigen Wochen unter die Nachweisgrenze, also irgendwo bei 0,01 liegen sollte. Ansonsten evtl Hinweis, das nicht alle TZ beseitigt werden konnten. Bei mir in 01/22 radikale OP ( PSA vorher 55 ng/ml. R1 Status, 12 Lymphknoten entfernt. In AHB am 04.03. PSA 1,0. Am 29.03. beim URO 1,0. PET CT in 04/22: Hinweis auf 2 kleine befallene Knoten im unteren Beckenbereich. 36 Bestrahlungen der Prostataloge und der Lymphabflusswege. Einleitung ADT mit Leuprone. Seitdem bis 03/24 PSA unter 0,01. Aber mach dich nicht verrückt. Manchmal soll der PSA Wert steigen oder noch unerklärlich erhöht sei, ohne das es bildgebend ein Rezidiv gibt. Hol Dir doch evtl. eine Zweitmeinung ein, oder dein URO lässt sich überzeugen, zu deiner Sicherheit ein PET CT und oder Knochenszintigrafie kurzfristig zu veranlassen. Ich drücke die Daumen, das alles sich zum Guten wendet. Gruß hulle 1960

[Michi1]

herby, mein Urologe hat sich geweigert mit Blut innerhalb 3 Monate nach der OP mir Blut abzunehmen. Er hat gemeint, das bringt nichts, da der PSA eben seine Zeit braucht um zu fallen.

[tritus59]

Michi,

Auch wenn ich halt wieder den Thread vom Mike missbrauche für eine Antwort, aber das muss jetzt halt doch noch sein:

Falls er das wirklich so gesagt haben soll, hätte ich wohl sofort den Urologen gewechselt. Hat halt eben doch Vorteile, wenn man dem Urologen alles glaubt, auch wenn er Quatsch erzählt.

Der PSA Wert halbiert sich im sehr langsamen Fall etwa alle 3.5 Tage (im schnellesten Fall schon nach ca. 2 Tagen) oder viertelt sich mindestens jede Woche nach einer OP.
Kannst ja selber ausrechnen (Lösung unten bitte abdecken), nach wievielen Wochen Dein PSA Wert von ca. 15 ng/mL unter die Nachweisgrenze von z.B. 0.03 ng/mL gefallen wäre, wenn keine sonstigen PK Reste übriggeblieben sind.
(Antwort: ca. 5 Wochen)

[Michi1]

Wenn du der Theorie alles glaubst. O.k. Das ist meisten ein Nachteil vom Internet.Es gibt dort viele unterschiedliche Antworten. Ich habe mich nicht verunsichern lassen und meine PSA Messung 3 Monate nach der OP gemacht. Sie was trotz R1 auf 0,09. Halt nicht mehr lange, dann gings wieder aufwärts.