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Die Zukunft des operierens

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    Die Zukunft des operierens


    Noch vor wenigen Jahren wurde hier im Forum die roboterassistierte Prostataektomie kontrovers diskutiert. Nur wenige glaubten an deren Zukunft. Ein Chirurg muss fühlen war eins der unzähligen Argumente gegen die RARP.

    Heute sind wir im Jahr 2024 angelangt und die RARP ist zum Goldstandard der Ektomie geworden. Nur in wenigen Ausnahmefällen wird heutzutage noch offen operiert. Dabei sind die langfristigen Ergebnisse der beiden Operationsarten doch nahezu identisch. Lediglich im geringen Blutverlust und in der schnelleren Genesung liegt ein Benefit für den Patienten.

    Bei den Operationsrobotern muss man aber das Pferd von hinten aufzäumen. Der große Vorteil der Maschinen genießen die Operateure. Viel entspannter, präziser und visuell besser können die entscheidenden Schnitte erledigt werden. Der Roboter passt sich an den Operateur an und verzeiht auch mal eine zittrige Hand. Dazu kommt noch eine sehr steile Lernkurve beim Nachwuchs. Ein DaVinci ® System zu handeln kann prinzipiell jeder der etwas motorisch begabt ist (habe ich selbst schon an einer Orange getestet, beim Tag der offenen Tür der hiesigen Urologie).

    Es verwundert daher kaum, dass man derzeit die Roboter mit KI verknüpft. Die neuen Gerätegenerationen können mehr und unterstützen viel. Sie warnen zukünftig vor sensiblen Gewebe wie Nerven oder geben dem Operateur Tipps über augmented reality. Ziel ist es zukünftig Routinen dem Roboter alleine zu überlassen. Anwendungsgebiete sind z.B. in der Augenchirugie oder Darm (s. Link) schon in der Erprobung.

    Damit schwinden zunehmend einige Alleinstellungsmerkmale. Schon heute sind die roboterassistieren Operationen in ihrer Durchführung weitestgehend identisch und das Argument der Erfahrungswerte fast nicht mehr haltbar.

    Das Ganze wird notwendig, weil immer mehr Operationen mit immer weniger Personal durchgeführt werden müssen. Schon heute ist der Zeitfaktor in einem modernen OP ein wesentliches Kriterium. Dort wachen Operationsmanager über die Zeitvorgaben mittels einem Ampelsystem.

    Die kommenden Jahre werden spannend!

    Hier am Beispiel Darm


    Michael

    #2
    Ergänzend zum Thread noch eine interessante Seite der Da. Gegenüber Zeiss:

    Kommentar


      #3
      Zitat von mikel_2 Beitrag anzeigen

      Das Ganze wird notwendig, weil immer mehr Operationen mit immer weniger Personal durchgeführt werden müssen. Schon heute ist der Zeitfaktor in einem modernen OP ein wesentliches Kriterium. Dort wachen Operationsmanager über die Zeitvorgaben mittels einem Ampelsystem.



      Michael
      Eigentlich schlimm, dass der Patient wie aufm Fließband getaktet durch die OP gezogen werden muss. Aber wohl der einzige Weg, wenn immer weniger Personal auf immer mehr Patienten trifft.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Disponent Beitrag anzeigen

        Eigentlich schlimm, dass der Patient wie aufm Fließband getaktet durch die OP gezogen werden muss. Aber wohl der einzige Weg, wenn immer weniger Personal auf immer mehr Patienten trifft.
        Ein Phänomen das ja nicht nur die Medizin trifft. Es liegt auf der Hand, dass auch in diesem Bereich möglichst viel Assistenzsysteme zur Entlastung des Personals eingesetzt wird. Die Fortschritte gerade im Bereich der KI sind ja derzeit noch in den Kinderschuhen, aber in den nächsten 5-10 Jahren sind da sehr interessante Entwicklungen im kommen. Zukünftig wird es dann nicht mehr eine Frage der besten Diagnostiker oder Operateure sein, sondern die Kliniken mit der besten und fortschrittlichsten Technik werden das Rennen machen. Derzeit profitieren schon Pathologen von diesen Entwicklungen, die Biopsate zukünftig automatisiert ausgewertet bekommen. Das alles wesentlich treffsicherer als das menschliche Auge zu beurteilen vermag.

        Mit HUGO der Fa. Medtronic hat ein weiteres Roboterassistensystem einzug in die Urologie gehalten. Mit HUGO verfolgt man ehrgeizige Ziele die eine RARP und andere Anwendungen schneller, sicherer und schonender machen soll. HUGO ist für den Einsatz von KI gerüstet. Übrigens wird auch Hamburg mit HUGO operieren. Für mich als Ingenieur ein spannendes Feld...



        Michael

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