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Führen Prostatabiopsien zu Dissemination von Krebszellen?

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    Führen Prostatabiopsien zu Dissemination von Krebszellen?

    Was lange durch die Urologen vehement verneint wurde kommt nun ins Kreuzfeuer der Kritik.

    Das Biopsien Krebszellen ausstreuen ist von anderen Krebsarten schon lange bekannt. Ausgerechnet bei einer Prostatabiopsie sollte das anders sein? Zumindest wurde dies jahrelang von der Urologie so behauptet, allerdings ohne Beweise.

    Ein Forscherteam hat sich dieser Frage angenommen und zieht andere Schlüsse.

    Ein Auszug:

    ​"Prostatakrebszellen werden womöglich früh im Krankheitsverlauf gestreut, teilweise vielleicht auch durch diagnostische Biopsien“

    Es sollen weitere Studien folgen auch mit den dann gewonnen Erkenntnissen:

    ​​​​​​" Die beiden Forscher fordern prospektive Studien, die sich damit beschäftigen, ob sich ein stärkerer Gebrauch nichtinvasiver Methoden in der Diagnostik von Prostatakrebs, wie Flüssigbiopsien, Untersuchungen des Genoms und MRT-Bildgebung, günstig auf die Mortalität auswirkt."

    Veröffentlicht und Auszüge aus :



    Lesbar mit Fachzugang

    Michael

    #2
    Da nahezu jede Krebserkrankung durch mindestens eine Biopsie diagnostiziert wird, ist es schwierig, statistische Daten darüber zu erhalten, wie der Verlauf ohne eine Biopsie aussehen würde.

    Kommentar


      #3
      Das zirkulierende Tumorzellen schon lange vor der Entdeckung eines Karzinoms (also der Biopsie) nachgewiesen werden können ist ja mittlerweile hinreichend bekannt. Entscheidend für ein Rezidivrisiko ist aber deren Anzahl und anderen persönlichen Parametern, welche teilweise noch erforscht werden müssen.

      Wenn es also die Möglichkeit der Reduzierung oder Vermeidung einer zusätzlichen Belastung gibt ist das von sehr großer Bedeutung.

      Das Prostatakrebs immer noch massiv übertherapiert wird ist ja auch kein Geheimnis mehr. Umso wichtiger wird der Ansatz schon zum Zeitpunkt der Diagnostik im Sinne der Patienten zu agieren.

      Michael

      Kommentar


        #4
        Ich denke, das funktioniert wie bei Schimmelsporen. Die schwirren auch überall herum, aber längst nicht überall, wo sie landen, wächst später ein Schimmelpilz.
        Nur der Wechsel ist bestaendig.

        Kommentar


          #5
          Trotzdem gibt einem das zu Denken. Auch wenn anscheinend alles im Guten entfernt wurde, darf man sich noch lange nicht sicher fühlen.

          Kommentar


            #6
            Zitat von Simon-BW Beitrag anzeigen
            Trotzdem gibt einem das zu Denken. Auch wenn anscheinend alles im Guten entfernt wurde, darf man sich noch lange nicht sicher fühlen.
            Das darf man auch nicht wenn man ins Auto steigt!

            Man muss auch nicht immer alles suchen und bewerten....

            LG
            Wolfgang

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              #7
              Ich habe mich das immer gefragt, und hatte Angst vor der Biopsie, dass ich meine Situation durch verbreitete Tumorzellen verschlimmere. Die Auskunft der Ärzte war, dass es dafür keine Evidenz gäbe und: "Es gibt Krebsarten da wird aufgrund des Risikos keine Biopsie gemacht. " Was macht den PCa so einzigartig, dass man die Biopsie durchführen kann?
              Ich denke es ist eine Doppelhohlröhre die ins Gewerbe stanzt. Beim zurück ziehen entsteht ein Unterdruck, der m.E. sehr wohl Tumorzellen in die Blutbahn zieht.
              Nur zur Feststellung der Aggressivität deines Krebs werden dir keine ähnlich aussagefähigen Alternativen geboten.
              Bevor du blind eine Therapieentscheidung trifft, lässt du das machen.
              Aber machen wir uns nichts vor, viele nachfolgende Entscheidungen treffen wir wieder blind mit ungewissen Ausgang. Wieviel erhoffte Wirkung, wieviel befürchtet Nebenwirkungen eintreten; die PCa-Behandlung bleibt ein Glücksspiel.

              Karl

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                #8
                Zitat von urosport Beitrag anzeigen
                "Es gibt Krebsarten da wird aufgrund des Risikos keine Biopsie gemacht. "
                Das interessiert mich jetzt aber auch. Welche Krebsarten sind denn das, wo wegen des Verschleppungsrisikos keine Biopsie gemacht wird ? Und wie wird dann festgestellt, dass es Krebs ist ?

                Es ist beschrieben, dass nach einer Biopsie vermehr Krebszellen im Blut sind. Aber wie oben auch schon erwähnt: eine krebsbefallene Prostata gibt dauernd Krebszellen in das Blut ab.
                Die entscheidende Frage ist doch, mit welcher Wahrscheinlichkeit können diese Metastasen ausbilden.

                Ich habe da viel mehr bedenken, wenn an einer verdächtigen Lymphknotenmetastase für eine Biopsie herumgestochert wird.
                Vielleicht ist es aber auch die langsame Wachstumsgeschwindigkeit beim Prostatakrebs, dass eine daraus entstehende Metastase viele Jahre bräuchte, bis sie bildgebend überhaupt sichtbar wäre.

                Da hat Konstanzia natürlich völlig recht, das wäre extrem schwierig zu beweisen, dass eine Metastase von einer Biopsie herrührt.

                Heinrich


                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
                  Das interessiert mich jetzt aber auch. Welche Krebsarten sind denn das, wo wegen des Verschleppungsrisikos keine Biopsie gemacht wird ? Und wie wird dann festgestellt, dass es Krebs ist ?
                  ChatGPT sagt dazu folgendes:

                  Es gibt einige Krebsarten, bei denen aufgrund eines erhöhten Risikos oder anderer diagnostischer Kriterien auf eine Biopsie verzichtet wird. In diesen Fällen kommen nichtinvasive oder alternative Methoden zur Diagnose und Behandlungsplanung zum Einsatz. Beispiele für solche Krebsarten sind:
                  1. Augenmelanom (Uveales Melanom): Eine Biopsie wird oft vermieden, da das Risiko besteht, dass die Biopsienadel das Melanom "durchsticht" und dadurch Krebszellen in den Blutkreislauf freigesetzt werden. In der Regel wird diese Krebsart durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRI oder Fundusfotografie diagnostiziert.
                  2. Hirntumoren: Bei bestimmten Gehirntumoren, insbesondere solchen, die sich in schwer zugänglichen oder sehr empfindlichen Bereichen befinden, wird manchmal auf eine Biopsie verzichtet, um keine Schäden am Gehirngewebe zu verursachen. Hier erfolgt die Diagnose oft durch bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans.
                  3. Keimzelltumoren des Hodens: In vielen Fällen wird keine offene Biopsie durchgeführt, da das Risiko einer Tumorzellverbreitung besteht. Stattdessen wird die Diagnose durch bildgebende Verfahren und Serumtumormarker gestellt, und in Zweifelsfällen kann eine sofortige Orchiektomie (Entfernung des Hodens) erfolgen, ohne vorherige Biopsie.
                  4. Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom): In bestimmten Fällen, insbesondere bei großen oder eindeutig als bösartig erkannten Tumoren, wird manchmal keine Biopsie gemacht. Stattdessen wird eine bildgebende Diagnostik (z. B. CT oder MRT) verwendet, und die Tumorentfernung erfolgt direkt durch eine Operation, da eine Biopsie bei verdächtigen Tumoren selten das Behandlungsprotokoll ändern würde.

                  In solchen Fällen ist der Verzicht auf eine Biopsie oft eine Vorsichtsmaßnahme, um die Verbreitung von Tumorzellen zu vermeiden oder unnötige Risiken für den Patienten zu minimieren.

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