Hallo:-
Die DVD zum Seminar in Bad Reichenhall ist nun endlich angekommen. Sie ist mit Euro 12,-- recht preiswert. Jeder Interessierte kann sie daher bestellen, so dass es nicht nötig sein wird, hier im Forum die Inhalte wiederzugeben. Einen ersten Eindruck hatte uns bereits Wolfhard mit seiner Fleissarbeit gegeben. Das reichte aber nicht aus, und Wolfhard hat sich aus Gründen der Achtung vor der in Bad Reichenhall versammelt gewesenen Prominenz ja auch jeglicher Kritik enthalten.
Die DVSs sind von hervorragender technischer Tonqualität, ganz im Gegensatz zu den DVDs vom Vortrag DR.F.Es im März letzten Jahres oder des Vortrags von Bob Leibowitz in Fullerton, wo ich Mühe hatte, alles zu verstehen. Alles ist super gegliedert, und es scheint, dass auch die Selektion gut ist. Technisch war hier ein Experte am Werk. Hochachtung.
Als Erstes habe mir den Vortrag von Christian Ligensa über Watchful Waiting bzw. das insignifikante Prostatakarzinom angehört.
Christan Ligensa war, wie bekannt, der Wegbereiter der DHB von Bob Leibowitz hier in Deutschland und ich persönlich verdanke ihm die Wegweisung um radikale Therapien herum und dadurch viele Jahre von Risiken und Therapiefolgen unbeschwerter Lebensqualität.
Im Vortrag liess er auch erkennen, dass er die Hormontherapie preferiert. Er zeigt Showbilder, dass hormonbehandelte Patienten länger leben und warnt vor übereilter Entscheidung zu Operation oder anderer invasiver Therapie. Mit Watchful Waiting hat er sich nun allerdings auf neues Terrain begeben. Seine Informationen sucht er in Amerika, gebraucht englische Begriffe und zeigt in englischer Sprache abgefasste Flipcharts.
Zum Inhalt seines Vortrags muss ich allerdings leider sagen, dass mich dieser nicht erhellt, sondern in eine eher depressive Stimmung versetzt hat. Die Existenz und die überwiegende Anzahl insignifikanter Prostatakrebse, die keiner Behandlung bedürfen, werden zwar anerkannt, aber die schulmedizinischen Hürden für deren Detektion werden so hoch gebaut, dass kaum einer eine Chance haben wird, als einer der Glücklichen anerkannt und nicht therapiert zu werden. Kein Urologe macht das oder kann das machen, was da postuliert wird, oder wenn er es macht und einer erhält den Freifahrtschein für Watchful Waiting, dann wird die nächste jährlich vorzunehmende Rebiopsie (natürlich Stanzbiopsie mit mindestens 10 Stanzen) ihn wieder in Angst und Schrecken zurückversetzen.
Kein Wort zur Problematik von Rebiopsien.
Kein Wort zu den diagnostischen Möglichkeiten der Cytopathologie.
No, Mr. Ligensa, there is no hope in watchful waiting.
Die in Revision befindlichen Leitlinien - über die Verhandlungen muss Stillschweigen gewahrt werden - werden die Möglichkeit des Watchful Waiting voraussichtlich anerkennen, aber durch Festschreibung fast unerfüllbarer Bedingungen den Zugang wahrscheinlich erschweren. Das glaube ich herausgehört zu haben.
Das ist nur mein persönlicher Eindruck. Die anderen Vorträge werden zeigen, in welche Richtung das alles geht.
Gruss, Reinardo
Die DVD zum Seminar in Bad Reichenhall ist nun endlich angekommen. Sie ist mit Euro 12,-- recht preiswert. Jeder Interessierte kann sie daher bestellen, so dass es nicht nötig sein wird, hier im Forum die Inhalte wiederzugeben. Einen ersten Eindruck hatte uns bereits Wolfhard mit seiner Fleissarbeit gegeben. Das reichte aber nicht aus, und Wolfhard hat sich aus Gründen der Achtung vor der in Bad Reichenhall versammelt gewesenen Prominenz ja auch jeglicher Kritik enthalten.
Die DVSs sind von hervorragender technischer Tonqualität, ganz im Gegensatz zu den DVDs vom Vortrag DR.F.Es im März letzten Jahres oder des Vortrags von Bob Leibowitz in Fullerton, wo ich Mühe hatte, alles zu verstehen. Alles ist super gegliedert, und es scheint, dass auch die Selektion gut ist. Technisch war hier ein Experte am Werk. Hochachtung.
Als Erstes habe mir den Vortrag von Christian Ligensa über Watchful Waiting bzw. das insignifikante Prostatakarzinom angehört.
Christan Ligensa war, wie bekannt, der Wegbereiter der DHB von Bob Leibowitz hier in Deutschland und ich persönlich verdanke ihm die Wegweisung um radikale Therapien herum und dadurch viele Jahre von Risiken und Therapiefolgen unbeschwerter Lebensqualität.
Im Vortrag liess er auch erkennen, dass er die Hormontherapie preferiert. Er zeigt Showbilder, dass hormonbehandelte Patienten länger leben und warnt vor übereilter Entscheidung zu Operation oder anderer invasiver Therapie. Mit Watchful Waiting hat er sich nun allerdings auf neues Terrain begeben. Seine Informationen sucht er in Amerika, gebraucht englische Begriffe und zeigt in englischer Sprache abgefasste Flipcharts.
Zum Inhalt seines Vortrags muss ich allerdings leider sagen, dass mich dieser nicht erhellt, sondern in eine eher depressive Stimmung versetzt hat. Die Existenz und die überwiegende Anzahl insignifikanter Prostatakrebse, die keiner Behandlung bedürfen, werden zwar anerkannt, aber die schulmedizinischen Hürden für deren Detektion werden so hoch gebaut, dass kaum einer eine Chance haben wird, als einer der Glücklichen anerkannt und nicht therapiert zu werden. Kein Urologe macht das oder kann das machen, was da postuliert wird, oder wenn er es macht und einer erhält den Freifahrtschein für Watchful Waiting, dann wird die nächste jährlich vorzunehmende Rebiopsie (natürlich Stanzbiopsie mit mindestens 10 Stanzen) ihn wieder in Angst und Schrecken zurückversetzen.
Kein Wort zur Problematik von Rebiopsien.
Kein Wort zu den diagnostischen Möglichkeiten der Cytopathologie.
No, Mr. Ligensa, there is no hope in watchful waiting.
Die in Revision befindlichen Leitlinien - über die Verhandlungen muss Stillschweigen gewahrt werden - werden die Möglichkeit des Watchful Waiting voraussichtlich anerkennen, aber durch Festschreibung fast unerfüllbarer Bedingungen den Zugang wahrscheinlich erschweren. Das glaube ich herausgehört zu haben.
Das ist nur mein persönlicher Eindruck. Die anderen Vorträge werden zeigen, in welche Richtung das alles geht.
Gruss, Reinardo
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