Hallo:-
Im Kapitel 58 seines Buches "A Primer on Prostate Cancer" befasst sich Stephen B. Strum mit der Ploidie und schreibt:
"Die DNA-Analyse bzw. Ploidie ist eine am Prostatakrebsgewebe durchgefuehrte pathologische Untersuchung durch Entnahme von Prostatagewebe oder Gewebe aus Prostatektomie.
Ploidie bringt zusaetzliche Informationen bzgl. der Agressivitaet des Prostatakrebses und seinem moeglichen Ansprechen auf Hormontherapie, wie im Kapitel 4 beschrieben.
Ploidie ist ein Begriff zur Beschreibung des chromosomalen Gehalts der Zellpopulation des Tumors. Die DNA-Analyse der Krebszellen ergibt, ob sie entweder diploid oder aneuploid sind. Diploide Tumorzellen haben eine normale Anzahl von Chromosomenpaaren und werden oft in Beziehung gebracht mit Gleason-Graden von 6 und darunter, neigen dazu, langsam zu wachsen und gut auf Hormontherapie anzusprechen. Aneuploide Tumore haben eine vom Normalen abweichende Chromosomen-Anzahl, werden in Beziehung gesetzt mit Gleason-Graden 8 bis 10, sind in ihrem Wachstum agressiver und sprechen nicht gut an auf Hormontherapie. Im Hinblick auf diese unguenstigen Eigenschaften tendieren aneuploide Prostatakrebse zur Metastasierung.
Infolgerdessen ist die Ploidie-Bestimmung von besonderem Interesse fuer Patienten, die eine Hormontherapie beabsichtigen, weil sich hieraus Schlussfolgerungen ziehen lassen bzgl. der Wirksamkeit dieser Therapie.
Ploidie ist also ein weiterer Baustein in der Bestimmung der Tumorcharakteristika, in dem Bemuehen, Risiken einzuschaetzen und zum Zwecke der Planung einer Behandlungsstrategie"
Im Kapitel 35 seines Buches erscheint die DNA-Analyse an zweiter Stelle im Tableau pathologischer Untersuchungen.
Im Kapitel 73 weist Strum darauf hin, dass die DNA-Analyse auch aus Gewebe nach Prostatektomie erfolgen kann.
Im Kapitel 106 berichtet er von einer Studie mit 76 Patienten, die sich bei Rezidiv nach Strahlentherapie einer Prostatektomie unterzogen hatten, von denen keiner der Patienten mit diploider DNA bzw. Gleason 6 innerhalb einer Beobachtungszeit von 5,8 Jahren nach Prostatektomie verstorben war.
Eine genauere Uebersetzung kann in der bei der Geschaeftsstelle des BPS bestellbaren deutschsprachigen Ausgabe des Buches gelesen werden.
Ich schreibe diesen Beitrag, weil wir im Arbeitskreis "Innovative Therapien" auf viel Unverstaendnis stossen wenn wir auf die Wichtigkeit der DNA-Analyse bei Erstdiagnose und zur spaeteren Beurteilung des Therapieerfolgs hinweisen und deren Einbeziehung in Urologische Behandlungsrichtlinien fordern.
Gruss, Reinardo
Im Kapitel 58 seines Buches "A Primer on Prostate Cancer" befasst sich Stephen B. Strum mit der Ploidie und schreibt:
"Die DNA-Analyse bzw. Ploidie ist eine am Prostatakrebsgewebe durchgefuehrte pathologische Untersuchung durch Entnahme von Prostatagewebe oder Gewebe aus Prostatektomie.
Ploidie bringt zusaetzliche Informationen bzgl. der Agressivitaet des Prostatakrebses und seinem moeglichen Ansprechen auf Hormontherapie, wie im Kapitel 4 beschrieben.
Ploidie ist ein Begriff zur Beschreibung des chromosomalen Gehalts der Zellpopulation des Tumors. Die DNA-Analyse der Krebszellen ergibt, ob sie entweder diploid oder aneuploid sind. Diploide Tumorzellen haben eine normale Anzahl von Chromosomenpaaren und werden oft in Beziehung gebracht mit Gleason-Graden von 6 und darunter, neigen dazu, langsam zu wachsen und gut auf Hormontherapie anzusprechen. Aneuploide Tumore haben eine vom Normalen abweichende Chromosomen-Anzahl, werden in Beziehung gesetzt mit Gleason-Graden 8 bis 10, sind in ihrem Wachstum agressiver und sprechen nicht gut an auf Hormontherapie. Im Hinblick auf diese unguenstigen Eigenschaften tendieren aneuploide Prostatakrebse zur Metastasierung.
Infolgerdessen ist die Ploidie-Bestimmung von besonderem Interesse fuer Patienten, die eine Hormontherapie beabsichtigen, weil sich hieraus Schlussfolgerungen ziehen lassen bzgl. der Wirksamkeit dieser Therapie.
Ploidie ist also ein weiterer Baustein in der Bestimmung der Tumorcharakteristika, in dem Bemuehen, Risiken einzuschaetzen und zum Zwecke der Planung einer Behandlungsstrategie"
Im Kapitel 35 seines Buches erscheint die DNA-Analyse an zweiter Stelle im Tableau pathologischer Untersuchungen.
Im Kapitel 73 weist Strum darauf hin, dass die DNA-Analyse auch aus Gewebe nach Prostatektomie erfolgen kann.
Im Kapitel 106 berichtet er von einer Studie mit 76 Patienten, die sich bei Rezidiv nach Strahlentherapie einer Prostatektomie unterzogen hatten, von denen keiner der Patienten mit diploider DNA bzw. Gleason 6 innerhalb einer Beobachtungszeit von 5,8 Jahren nach Prostatektomie verstorben war.
Eine genauere Uebersetzung kann in der bei der Geschaeftsstelle des BPS bestellbaren deutschsprachigen Ausgabe des Buches gelesen werden.
Ich schreibe diesen Beitrag, weil wir im Arbeitskreis "Innovative Therapien" auf viel Unverstaendnis stossen wenn wir auf die Wichtigkeit der DNA-Analyse bei Erstdiagnose und zur spaeteren Beurteilung des Therapieerfolgs hinweisen und deren Einbeziehung in Urologische Behandlungsrichtlinien fordern.
Gruss, Reinardo
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