Ich lese in diesem forum viele teils hochwissenschaftliche beitraege ueber alle moeglichen therapien und diagnostiken, aber ich lese nichts ueber sport. Vor drei jahren wurde bei mir prostatakrebs festgestellt mit einem psa von 740 gleason 4+4 und knochenmetastasen in der wirbelsaeule c6 und c7.danach das uebliche therapieschema (hormonbehandlung, casodex, celebrex, avodart, zometa usw.).alle vier wochen komme ich zu meinem uro wegen zometa und jedes Mal ist seine erste frage was ich die letzten vier wochen für sport gemacht hätte. Anfangs musste ich passen, denn was soll ich mit 61 noch für sport machen. Dann kam ich über einen bekannten zum nordic walken. Ich konnte mir nicht vorstellen mit stöcken und ohne skier durch die gegend zu latschen. Nach einem nordic walking kurs (15 frauen und ich) fand ich gefallen daran (nicht an den frauen) am laufen. Mittlerweile laufe ich dreimal wöchentlich 1 ½ stunden circa 10km pro lauf und zwar 1x in der gruppe und 2x alleine. es macht wirklich spass in der frischen luft bei sonne und auch regen mit stöcken (nicht krücken) zu gehen und mein uro ist jetzt auch zufrieden. Ergo und was ich damit sagen will, jeder betroffene soll sport machen so gut es geht und es muss nicht nordic walking sein, meist recht auch radeln oder wenigstens viel spazieren gehen. Gruß georg
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Prostatakrebs und Sport
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Hallo Martin
Der Sport hat mir auf jeden Fall meine Lebensfreude zurückgegeben. Ich gehe davon aus, dass er sich auch positiv auf meine Erkrankung ausgewirkt hat, weiss es aber natürlich nicht. Meine Laborwerte sind seit mehr als 2 Jahren stabil und alle im grünen Bereich. PSA ist konstant bei 0,45. Die Hormonbehandlung wurde vor einem Jahr abgesetzt und seit einem halben Jahr nehme ich auch kein Casodex,Avodart,Celebrex mehr. Meine Medikation beschränkt sich auf Zometa alle vier Wochen, Calcium D3 Tabl, Selen 300 Tabl, Immunomax und Granatapfelelixier.
Ich habe durch das Laufen 5kg abgenommen, bin beschwerdefrei und gehe ohne Einschränkung meiner Arbeit nach.
Gruß Georg
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Körperliche Betätigung
Hallo Georg,
mit Deinem Beitrag stößt Du ein sehr wichtiges Thema zur Bekämpfung unseres Untermieters an. Es gibt eine ganze Reihe von Schriften, die bestätigen, dass die körperliche Betätigung a.) zur allgemeinen Verbesserung des Immunsystems beiträgt und b.) die psychische Ausgeglichenheit fördert. Dabei sei es vollkommen unwichtig von welcher Art der körperlichen Betätigung diese Lebensoptimierung ausgeht. Schon alleine die Erhöhung der Herzfrequenz auf den Faktor 200 minus Lebensalter über einen 2-3 mal wöchentlichen Zeitraum von 30 Minuten führt dazu, sich selbst bestätigt zu fühlen noch Leistung erbringen zu können. Das wiederum löst dieses Zufriedenheits-Gefühl aus, welches Stoffe der Hypophyse und der Epiphyse freisetzt, die alle endokrinen Stoffwechselvorgänge steuern.
Dazu ist aber ein enges Zusammenspiel zwischen Bewegung und Ernährung erforderlich. Der richtige Ausdruck dafür ist, wenn man es auf die genetische Voraussetzung des Tumors bezieht, die "Energie balancierte Ernährung".
Das heißt also, wenn Du im Level des BMI angekommen bist, profitiert Dein Immunsystem soviel von den Trainingseinheiten, dass es zum "In Schach Halten" des Tumors beitragen kann. Zu dem Thema habe ich noch einen interessanten engl. Artikel gefunden, der das Übergewicht in Relation zu Krebserkrankungen stellt.
Winterliche Ostergrüße aus Düsseldorf
Heribert
Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
myProstate.euMenschen sind Engel mit nur einem Flügel.
Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.
(Luciano de Crescenzo)
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Hallo Heribert,
vielen Dank für Deinen fundierten Bericht über körperliche Bewegung. Chapeaux, kann ich alles 100% unterstreichen. Super Links, sehr gute Recherche. Aber was ich mit meinem Beitrag über Prostatakrebs und Sport bezwecken wollte ist eine andere Botschaft. Ich wollte aufzeigen, dass man in einem Alter um die sechzig noch effektiv Sport treiben kann, und wenn wie in meinem Fall es nur Nordic Walking ist. Dass Sport (Leistungssport ausgenommen) gesund ist, wissen wir alle, aber auch nur wenn wir Sport ganz gezielt in unseren Therapieplan mit einbinden. Genauso wie ich morgens, mittags, und abends meine Medikamente nehme, muß ich wöchentlich regelmäßig meinem Sport nachgehen. Auch ich muss, wenn schlechtes Wetter ist, meinen inneren Schweinehund überwinden, bevor ich auf die Piste gehe, wie ich sage und meine 10 km absolviere. Ganz ehrlich Heribert machst Du regelmäßig Sport und wenn ja welchen und wie oft pro Woche? Es würde mich überhaupt interessieren, welchen Sport die Forenbenutzer und wie oft pro Woche betreiben. Ich würde schätzen, dass 80% der Betroffenen keinen Sport machen. Zeigt es mir, dass ich falsch liege und schreibt hier in dieses Forum rein, dass ihr radelt, joggt, ins Fitnessstudio geht und dergleichen.
Gruß Georg47
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Peter G
Sport nützt
Hallo Georg
Ich bin davon überzeugt, dass mein bisher günstiger Verlauf meiner Krankheit von meinen sportlichen Aktivitäten beeinflusst wird.
Jede Woche schwimme ich an zwei Tagen je 2 km im Hallenbad, dies kostet mich je eine Stunde. Zudem absolviere ich 2x wöchentlich ein "Kieser"-Muskeltraining. Am fünften Tag fahre ich 1 Stunde bei schönem Wetter mit dem Rad oder bei Regen oder Schnee auf dem Hometrainer. Zudem nehme ich an den Aktivitäten eines Alpenklubs (inklusive eines wöchentlichen Trainings in der Turnhalle) aktiv teil.
Wie Du sehen kannst lohnt sich der Einsatz, welcher nach einer gewissen Eingewöhnungszeit beinahe zur Sucht wird!
Meine Werte:
Mit ermunternden Grüssen
Peter G
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Helmut.2
Prostatakrebs und Sport
Hallo Heribert und Georg47,
Erhöhung der Herzfrequenz auf den Faktor 200 minus Lebensalter über einen 2-3 mal wöchentlichen Zeitraum von 30 Minuten führt dazu, sich selbst bestätigt zu fühlen noch Leistung erbringen zu können. Das wiederum
So hat es auch mein FA Internist beigebracht und Er muß es ja wissen denn er betreibt ja selbst Sport in mehreren Disziplinen und Notarzt Auto!
Viel Spaß bei der Freude
Helmut
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Hallo Georg und Mitstreiter
Zitat von georg47 Beitrag anzeigenEs würde mich überhaupt interessieren, welchen Sport die Forenbenutzer und wie oft pro Woche betreiben. Ich würde schätzen, dass 80% der Betroffenen keinen Sport machen. Zeigt es mir, dass ich falsch liege und schreibt hier in dieses Forum rein, dass ihr radelt, joggt, ins Fitnessstudio geht und dergleichen.
Du wirst es auch kaum schaffen, Menschen, die ihr Leben lang nur wenig bis nichts für ihr körperliches Wohlbefinden per Sport gemacht haben, selbst bei einer einschneidenden Erkrankung wie Krebs oder Diabetes ihre Gewohnheiten vollständig auf den Kopf zu stellen. Ich denke mit 2 - 3 mal die Woche hätte man schon viel für die Volksgesundheit getan.
Dabei bedenke ich auch, dass es viele Erkrankungen gibt, bei denen selbst geringere Anstrengungen kaum noch möglich sind. Hier ist es besonders wichtig nur mit einem ärztlichen Aufbauplan die körperliche Fitness zu erhalten oder neu aufzubauen.
Beste Grüße, Heribert
Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
myProstate.euMenschen sind Engel mit nur einem Flügel.
Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.
(Luciano de Crescenzo)
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Hallo Georg,
körperliche Aktivität ist fast immer gut, für`s Herz-/Kreislaufsystem, die Knochen, die Psyche und mehr.
Vor meiner Krebsdiagnose:
Bergläufe, Ausdauersport bis zum Marathonlauf unter 3 Std., Fallschirmsport - Formationsspringen über 1000 Sprünge.
Heute, nach DHB und RPE:
Wandern, Bergwandern, leichter Ausdauersport, langsames Laufen mit Gehpausen bis ca.12 Km. Höchstens 2 mal in der Woche.
Wenn man jünger ist darf`s natürlich auch etwas mehr sein.
Sport kann aber auch Streß bedeuten, besonders unter Zeit- und Leistungsdruck und, evtl. sogar Krankheiten mit auslösen.
In diesem Sinne, alles Gute,
Horst
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Zitat von georg47 Beitrag anzeigenEs würde mich überhaupt interessieren, welchen Sport die Forenbenutzer und wie oft pro Woche betreiben. Gruß Georg47
es freut mich, dass Du in deinem Sport so aufgehen kannst. Jeder muss es so machen wie es halt geht. Ich glaube nicht, dass Du viele Antworten bekommen wirst, auch nicht von denen, die mehr oder weniger Sport treiben. Für mich reicht derzeit 4 bis 5 mal die Woche ca. 30 Minuten einfaches Gehen. Danach bin ich jedes mal fix und foxi. Die gerade angefangene Chemotherapie, eine undichte Herzklappe und ein paar andere Faktoren verhindern größere Ambitionen. Das fällt mir sehr schwer weil ich früher vor meiner Erkrankung viel gelaufen bin und fast besessen mountainbike gefahren bin. Lt. Statistik habe ich eine 50%ige Chance, die nächsten anderthalb Jahre zu überleben. Was soll ich da noch ins Fitness Studio?
Gruß,
Hans-W.
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Günter 38
Sport
Hallo Georg 47
Vielleicht gehöre ich nur zu den 20 % ? Mein Programm sieht so aus : 3x pro Woche Fitnesszenter je 1,0-1,5 Std, 1x Rückenschwimmen 800 Meter, 1x Turnen mit den älteren Turnern 1,5 Std.
Gruss Günter
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Harro
Statistik
Hallo, lieber Hans-W., schön mal wieder von Dir zu hören. Wie heißt noch der Spruch: "trau keiner Statistik, es sei denn du hast sie selbst gefälscht, verändert, geschönt oder was auch immer". Jetzt mal mal den Teufel nicht an die Wand. Winfried wollte schon so oft voraussagen, wie lange er glaubt, noch hier im Forum aktiv zu sein, und er scheint gerade jetzt wieder gut drauf zu sein. Ein so starker Mann, als den ich Dich vor mir sehe, der läßt sich nicht so schnell unterkriegen. Lieber Hans-W., trotz der nun auch nach Bestrahlung leider nicht so günstigen Entwicklung Deines PCa-Verlaufs hilft grenzenloses Vertrauen, ungebrochener Optimismus Dir ganz bestimmt, um der Statistik-Zeitspanne ein Schnippchen zu schlagen. Bitte, sieh Dir nur unseren Konrad (alias Hansi B) mit seinen aktuellen Werten an. Er sprüht vor Vertrauen auf ein langes, sehr langes Fortkommen.
"Wenn man kämpft, kann man verlieren. Wenn man nicht kämpft, hat man schon verloren"
P.S.: Du bist ein Kämpfer.
Gruß Hutschi
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HansiB
Hallo Harald,
hallo Hans,
sehr langes Fortkommen, ist vielleicht etwas übertrieben, aber das geht einigen von uns so. Ich weiss wie es innen ausschauht, die meisten wissen es nicht, ist vielleicht besser, evtl. schlimmer als bei mir.
Das mit der Chemo Hans gefällt mir nicht, bei einem Freund, ging der PSA in der Chemopause von 160 auf 200. Er hat auch jetzt Osteonekrose durch Zometa, ich nehme es auch schon bald 3 Jahre. Das alles muss ich mir nicht antun, ich habe den Zometazeitpunkt gestreckt, mich stören hinten auch keine Zahnlucken mehr, besser als dran rumdoktern (nicht wegen der Lebenserwartung, sonder wegen Zometa).
Ob meine Medikamenten/Therapieenthaltsamkeit, mein Leben verkürzt ist fraglich. Ich werde noch was im andren Threat zu meiner Lebensqualität sagen.
Viel Erfolg Hans und Gruß an euch beide, Konrad
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Liebe Mitstreiter,
mir geht es zur Zeit ähnlich wie Peter G aus Zürich, dass das Laufen beinahe zur Sucht wird und überhaupt scheinen die Schweizer siehe Beitrag von Günter mehr Sport zu treiben. Aber natürlich soll man nichts übertreiben und jeder soll so machen wie er halt kann und 2-3x wöchentlich sich zu bewegen ist völlig ausreichend, das ist keine Frage.
Lieber Hans-W
Wenn Du 4-5x pro Woche 30 Minuten gehst und das unter Chemo und defekter Herzklappe dann allen Respekt und ist meiner Meinung nach schon viel zu viel. Hutschi hat recht mit seinem Spruch über Statistiken. Nach einem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Ein nicht ganz unbekannter deutscher Krebsprofessor hat mir im Oktober 2005 durch die Blume mitgeteilt, dass ich Weihnachten des gleichen Jahres wahrscheinlich nicht überleben werde. Momentan bin ich im Hoch, aber ich bin nicht blauäugig und weiss , dass irgendwann auch bei mir wieder ein Tief kommen wird. Bleibt weiter in Bewegung so gut ihr könnt.
In diesem Sinne mit freundlichem Gruß
Georg
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Zitat von HansiB Beitrag anzeigenHallo Harald,
hallo Hans,
Das mit der Chemo Hans gefällt mir nicht, bei einem Freund, ging der PSA in der Chemopause von 160 auf 200. Er hat auch jetzt Osteonekrose durch Zometa, ich nehme es auch schon bald 3 Jahre. Das alles muss ich mir nicht antun, ich habe den Zometazeitpunkt gestreckt, mich stören hinten auch keine Zahnlucken mehr, besser als dran rumdoktern (nicht wegen der Lebenserwartung, sonder wegen Zometa).
Ob meine Medikamenten/Therapieenthaltsamkeit, mein Leben verkürzt ist fraglich. Ich werde noch was im andren Threat zu meiner Lebensqualität sagen.
Viel Erfolg Hans und Gruß an euch beide, Konrad
Ich habe in meinem beruflichen Leben selber genügend Statistiken getuned und geschnitzt und weiss mit Statistiken umzugehen. Es ist aber so, dass mein Krankheitsverlauf bisher ziemlich im Einklang mit der geläufigen Statistik verlaufen ist und deswegen nach Wahrscheinlichkeit auch so weiter verlaufen wird. Das heisst nicht, dass ich nicht trotzdem alles versuchen werde, den statistischen Zeitpunkt meines Ablebens zu meinen Gunsten zu beeinflussen.
Ich bedanke mich für Eure aufmunternden Worte - was sollt ihr sonst auch sagen. Ich hätte blöde geguckt wenn ihr nicht so nette Worte für mich gehabt hättet.
Konrad, was die Chemo betrifft, habe ich nach dem rasanten PSA Anstieg auf ca. 80ng/ml schnell handeln müssen, keine Zeit für Experimente. Prof. Heidenreich hat es auch so gesehen und hat mir zu einer schnellen Chemo geraten. Wenn Chemo alleine nix mehr bringt kann ich immer noch experimentieren weil dann weniger Risiko. Mit den "Rücken zur Wand" lässt es sich viel lockerer entscheiden. Ich futtere und schlucke auch brav meine Zusatzmittelchen aber glaube nicht daran, dass diese eine mehr als unterstützende Rolle spielen. Dafür ist unser Feind viel zu übermächtig. Es bleibt immer die Hoffnung, dass es einen wirklichen Durchbruch in der Forschung geben wird aber falls dies tatsächlich passiert, dauert es noch Jahre bis so etwas dann auch für uns verfügbar wird. Ich hoffe natürlich trotzdem noch, dass ich das berühmte Pferd vor der Apotheke kotzen zu sehen bekomme. Mal sehen wie's läuft.
Euch alles Gute,
Hans
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