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Zellsymbiosistheorie

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    #16
    Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
    Hallo Dieter,

    ich habe auf meiner Urlaubsreise heute ins Forum geschaut und möchte Deine Antwort nicht so stehen lassen. Die peritetraploide Verteilung ist keine besonders bösartige Krebsvariante sondern nach der peridiploiden Verteilung die zweitbeste Analyse. Die Bösartigkeit beginnt bei x-ploid und endet bei multiploid. Ich kann also die tetraploide Verteilung bei entsprechenden Voraussetzungen durchaus auch der Kategorie „Haustierkrebs“ zuordnen. Nur bei Heinz halte ich dies mit GS 7, PSA 19 und pT2c schlicht für falsch. Er ist sicherlich ein interessanter Fall, da er sich bereits als Ersttherapie für die Zellsymbiose bei nicht mehr harmlosen Diagnosedaten entschieden hat. Hier bin ich mit Dir einig, dass es für uns alle sehr interessant ist, wenn er weiter über seinen Therapieverlauf im Forum berichtet.

    Gruß Knut.
    Hallo Knut,

    mit meiner Beschreibung "bösartige Tetraploidie" habe ich mich am Befund orientiert:

    "DNA Grading Type B Tetraploid aneuploid"

    Ein solcher Befund könnte schon von einem "wirklichen Zytopathologen" stammen. Nach meinem Kenntnisstand bedeutet "aneuploid" weiter nichts als "bösartig" - bei Krebs nichts ungewöhnliches.

    Dir wünsche ich weiterhin einen schönen Resturlaub!

    Gruß Dieter

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      #17
      Hallo Dieter,

      es ist richtig, dass aneuploid=bösartig ist, wobei aber in der Art Deiner Verwendung der Eindruck einer "besonderen Klassifizierung" für mich entstanden ist. Es gilt aber weiterhin, dass peritetraploid das zweitbeste Ergebnis einer DNA ist und somit für den Betroffenen, wenn die anderen Fakten stimmen, eine Einordnung in "Haustierkrebs" verbunden mit WW möglich ist. Dies gilt aber nicht, wie schon dargelegt, für Heinz.
      Am Donnerstag geht es wieder zurück nach Deutschland und bis dahin
      beste Grüße Knut.

      Kommentar


        #18
        Aufklärung

        Hallo, es war weiter oben zu erkennen, dass mich die Befundung "tetraploid aneuploid" etwas irritiert hatte. Inzwischen hatte ich mit Prof. Böcking Kontakt aufgenommen. Hier seine aufklärende Stellungnahme:

        Vom chromosomalen Standpunkt aus sind alle Prostatakarzinome aneuploid, d. h. sie zeigen Abweichungen der Chromosomen-Zahl pro Zellkern.

        In der DNA-Zytometrie spricht man zum Zweck der Erkennung (Diagnose) von Zellen als Tumorzellen dann von DNA-Aneuploidie, wenn sich die DNA-Verteilung (Histogramm) statistisch signifikant von derjenigen, gesunder, normaler Zellen unterscheidet (euploide DNA-Verteilung).

        Zum Zweck der Malignitätsgradierung unterscheidet man aber nicht zwischen euploid und aneuploid, sondern z. B. zwischen periploid, peritetraploid, x-ploid und multiploid (Haroske et al., 2001), oder Typen A, B,C und D nach Tribukait, 1993, oder auch DNA-Malignitätsgraden 1,2,3 und 4.

        Bei der ersten Frage geht es um den qualitativen Nachweis von DNA-Aneuploidie, bei der zweiten Frage um deren Quantifizierung.

        Ich weiß, dass ich selbst gelegentlich die Begriffe x-ploid-aneuploid und multiploid-aneuploid verwendet habe. Das war aber inkonsequent, und wir werden im Zusammenhang mit der Malignitäts-Gradierung den Begriff "aneuploid" nicht mehr verwenden!

        Die GEK legt derzeit unsere Prostatakarzinom-Broschüre neu auf. Darin beziehen wir nun die Abbildung 2 a aus dem wissenschaftlichen Poster von Frau Dr. Pretorius aus Oslo ein. Daraus geht hervor, wie gut die DNA-ICM noch die Prognose von Prostatakarzinom-Patienten mit Gleason-Score 7 weiter auftrennt. Damit ist erneut belegt, dass der DNA-Malignitätsgrad prognostisch weitaus besser ist als der Gleason-Score.

        Diese Broschüre erscheint jetzt übrigens in Mandarin übersetzt auch in China.

        Beste Grüße, Ihr
        (Univ.-Prof. Dr. A. Böcking)

        Univ.-Prof. Dr. med. A. Böcking
        Institut für Cytopathologie
        Moorenstr. 5
        D-40225 Düsseldorf
        Tel.: +49-211-811 83 46
        Fax.: +49-211-811 84 02
        Email: boecking@uni-duesseldorf.de
        www.sanfte-krebsdiagnostik.de

        Damit dürfte nun wohl die anfängliche Unsicherheit wegen des Zusatzes aneuploid Vergangenheit sein. Heinz hat sich wohl schon entschieden, dass er auch mit tetraploid die Zellsymbiose machen will. Ich wünsche ihm viel Erfolg.

        "Mit jeder Knospe, die sich öffnet, aus ganzem Herzen das Leben feiern"

        Gruß Hutschi

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          #19
          Was ist prognostisch besser?

          Die GEK legt derzeit unsere Prostatakarzinom-Broschüre neu auf. Darin beziehen wir nun die Abbildung 2 a aus dem wissenschaftlichen Poster von Frau Dr. Pretorius aus Oslo ein. Daraus geht hervor, wie gut die DNA-ICM noch die Prognose von Prostatakarzinom-Patienten mit Gleason-Score 7 weiter auftrennt. Damit ist erneut belegt, dass der DNA-Malignitätsgrad prognostisch weitaus besser ist als der Gleason-Score.
          Ich glaube, dass es hohe Wellen schlagen würde, wenn der letzte Satz des Zitates

          "Damit ist erneut belegt, dass der DNA-Malignitätsgrad prognostisch weitaus besser ist als der Gleason-Score"

          ebenfalls in der neuen GEK-Broschüre gedruckt werden würde.

          Gruß Dieter

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            #20
            Hallo zusammen,
            ich halte es auf jeden Fall für sinnvoll, aus dem Biopsat neben der Gleasonbestimmung auch eine Ploidiebestimmung einholen zulassen, denn die Ploidie ist ein starker prognostischer Marker und erlaubt verläßliche zusätzliche Einschätzungen im pathologischen Gesamtbild. Der Gleason in seiner prognostischen Aussagekraft wird selten alleine herangezogen, sondern immer im Verbund mit PSA und TNM-Klassifikation.
            Die Osloer Studie veranschaulicht eindrucksvoll den zusätzlichen Nutzen einer Ploidiebestimmung. Aus dieser Studie, die u.a. Gleason-7-Patienten „weiter auftrennt“ und deren Ploidie aufzeigt, zu schließen, „dass der DNA-Malignitätsgrad prognostisch weitaus besser ist als der Gleason-Score“, halte ich für falsch. Diese Art von Beweisführung hält methodologischen Kriterien nicht stand.
            Es besteht eine statistische Korrelation zwischen Gleason und Ploidie, aber keine Kongruenz. Wenn die Skandinavier die Studie mit umgekehrten Parametern vornehmen würden, also z.B. ihre diploiden Patienten „auftrennen“ nach Gleason, so wären auch hier alle Gleason-Grade vertreten und man könnte mit gleicher Berechtigung die Überlegenheit des Gleason behaupten. Doch auch diese Aussage wäre unzulässig.


            Grüße aus Rudersberg
            Hartmut
            Grüße
            Hartmut

            Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

            Kommentar


              #21
              Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
              Hallo zusammen,
              ich halte es auf jeden Fall für sinnvoll, aus dem Biopsat neben der Gleasonbestimmung auch eine Ploidiebestimmung einholen zulassen, denn die Ploidie ist ein starker prognostischer Marker und erlaubt verläßliche zusätzliche Einschätzungen im pathologischen Gesamtbild. Der Gleason in seiner prognostischen Aussagekraft wird selten alleine herangezogen, sondern immer im Verbund mit PSA und TNM-Klassifikation.
              Die Osloer Studie veranschaulicht eindrucksvoll den zusätzlichen Nutzen einer Ploidiebestimmung. Aus dieser Studie, die u.a. Gleason-7-Patienten „weiter auftrennt“ und deren Ploidie aufzeigt, zu schließen, „dass der DNA-Malignitätsgrad prognostisch weitaus besser ist als der Gleason-Score“, halte ich für falsch. Diese Art von Beweisführung hält methodologischen Kriterien nicht stand.
              Es besteht eine statistische Korrelation zwischen Gleason und Ploidie, aber keine Kongruenz. Wenn die Skandinavier die Studie mit umgekehrten Parametern vornehmen würden, also z.B. ihre diploiden Patienten „auftrennen“ nach Gleason, so wären auch hier alle Gleason-Grade vertreten und man könnte mit gleicher Berechtigung die Überlegenheit des Gleason behaupten. Doch auch diese Aussage wäre unzulässig.

              Grüße aus Rudersberg
              Hartmut
              Hallo Hartmut,

              was Du geschrieben hast gefällt mir sehr und hat meine völlige Zustimmung.

              Der hohe diagnostische Wert einer Ploidebestimmung neben einer möglichst genauen histopathologischen Befundung ist ja schon lange auch den Pathologen geläufig, die sich ja tagtäglich beruflich mit dem Grading zu Karzinomen betätigen. Die begrenzte Reproduzierbarkeit des Gleason-Score hat schon seit geraumer Zeit die Begutachter dazu veranlasst, Grenzfälle, Zweifelsfälle oder ungewöhnliche Fälle nicht nur von einem Augenpaar besehen zu lassen. Andere Pathologen verwenden neben dem Gleason-Grading eine weitere Graduierungsmethode, welche mit den Namen Helpap, Böcking, Dhom verbunden ist. Und wieder andere regionale Pathologengruppen haben in Verbindung mit zertifizierten Kliniken ein System erstellt, welches in bestimmten Fällen ein automatisches Procedere einer Zweitbegutachtung in Gang setzt. Dieser Vorgang kann sogar, man höre und staune, eine Initiative von Pathologen (!) sein und erfolgt in einer mir bekannt gewordenen Variante völlig ohne impulsgebende Einflussnahme z.B. des Urologen oder des Patienten.

              Es wird also einiges getan, um die Zuverlässigkeit der Erstdiagnosen zu steigern. Eine 100%-ige Sicherheit kann keine Methode für sich in Anspruch nehmen. Es wird wohl in erster Linie darauf ankommen, ein machbares System zu entwickeln, welches nicht nur den Patienten in den Centren, sondern auch denen auf der grünen Wiese hohe Zuverlässigkeit bei der prätherapeutischen Diagnostik beschert. Hauptsächlich darauf sollte man sich in unserem Verband konzentrieren (tut man sicherlich schon weitestgehend). Hierbei wird die DNA-Ploidie eine gute Rolle spielen können, das glaube auch ich persönlich nicht erst seit heute oder gestern. Produktwerbung à la kommerzielles Marketing oder Werbefernsehen würde zu diesem medizinischen Anliegen schlecht passen und man sollte "Trommeleien" sein lassen, auch wenn sie gut gemeint sind.

              Gruß Dieter

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                #22
                Hallo Hartmut:-
                Wenn Du behauptest, zwischen Ploidie und Gleason-Grad gäbe es nur eine statistische Korrelation und keine Kongruenz, so nenne doch bitte die wissenschaftliche Quelle dieser Aussage. Auch die Schlussfolgerung, dass, wenn die Skandinavier ihre diploiden Patienten nach Gleason-Graden aufteilten, alle Gleason-Grade vertreten wären, erscheint mir fragwürdig. Was ist Dein Gedankengang, wie Du zu dieser Aussage kommst?
                Ich habe die drei Veröffentlichungen der Gmünder Ersatzkasse studiert, und das heisst, nicht nur einmal gelesen, aber mit Deinen Worten komme ich nicht klar. M.E. ist es genau andersherum.

                Dass Dieter, der als Privatpatient und in seiner Funktion als SHG-Leiter von den Ärzten als Multiplikator hofiert wird, Dir sofort zustimmt, verwundert mich nicht. Die Ploidie "zusätzlich", "könnte", "sollte" usw, und es gäbe noch viele andere Varianten genauerer Malignitätsbestimmung etc. und im übrigen möge man "Trommeleien" tunlichst unterlassen, das tut der etablierten Ärzteschaft nicht weh, so bleibt alles lange noch beim alten. Wenn ich Professor in Hamburg wäre, wünschte ich mir Claqueure, die in solcher Art debattieren.

                Ein normaler Kassenpatient kann von den hier diskutierten höheren Stufen der Diagnostik doch nur träumen. Ich komme soeben vom Urologen und hatte wegen der Gefahr von Metastasen um die Bestimmung der sauren Phosphatase gebeten. "Das machen wir hier nicht" war die Antwort. Nun gehe ich morgen zur Hausärztin, die mir schon mehrmals geholfen hatte, wenn ein Urologe blockierte. Auch Testosteron ist erst einmal gemessen worden, auf mein Drängen hin und als Wahlleistung gegen Bezahlung. Die Diagnostik, die Dieter beschreibt, ist zwar möglich, erreichbar aber nur für privat Versicherte und für die Prominenz in Politik und Wirtschaft. Ploidie-Bestimmungen und FNABs zwecks Überwachung der Malignität hingegen sind Kassenleistungen, für jederman erreichbar und brauchen nur eingefordert zu werden. Und da darf getrommelt werden.

                Gruss, Reinardo

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                  #23
                  Hallo,

                  Zuerst möchte ich kurz, lieber Reinhard, auf Deine Zweifel zur Kongruenz eingehen. Ich nehme an, dass Hartmut diesen Ausdruck im Sinne einer festen mathematischen Beziehung zwischen Ploidie und GS benutzt hat. Damit hat er Recht, denn es besteht nur eine Korrelation zwischen beiden Größen. Da dies auch schon in der Vergangenheit zu Irritationen geführt hat, bringe ich nachstehend aus Wikipedia die Erläuterung:

                  Die Korrelation ist eine Beziehung zwischen zwei oder mehr
                  statistischen Variablen. Wenn sie besteht, ist noch nicht gesagt, ob eine Größe die andere kausal beeinflusst, ob beide von einer dritten Größe kausal abhängen oder ob sich überhaupt ein Kausalzusammenhang folgern lässt.

                  Korrelation bedeutet also nur ein statistischer Zusammenhang. Würde zwischen beiden Größen eine feste Beziehung bestehen, dann würde es ausreichen, auch nur eine Größe zu bestimmen, da dann die andere über die feste Beziehung abgeleitet werden könnte.
                  Da aber nur eine Korrelation zwischen Ploidie und GS besteht, erhält unsere Forderung, neben GS unbedingt auch die Ploidie vor einer Therapieentscheidung zu bestimmen, erst seine Berechtigung!
                  Mit Deinem zweiten Zweifel über die Sinnhaftigkeit der Aussage die Ploidie nach GS aufzulösen, hast Du natürlich Recht. Die norwegische Studie ist ja nach GS geordnet und erst die Auflösung innerhalb eines GS nach der Ploidie Klassifizierung- und dies wurde am Beispiel GS 7 durchgeführt- bringt die Information, warum ein Rezidiv auftritt oder nicht. Dies konnte der GS alleine nicht in der Deutlichkeit liefern.
                  Es gilt aber auch die Aussage von Hartmut, dass bei nur Bestimmung der Ploidie z. B. bei diploider Verteilung der GS zusätzliche Informationen liefern würde, warum ein Rezidiv aufgetreten ist, denn die Rezidivwahrscheinlichkeit ist bei GS 8 höher als bei GS 6. Deshalb vertrete ich seit langem den Standpunkt, dass beide Größen zu einer sicheren Therapieentscheidung benötigt werden.
                  Welche der beiden Größen ob nun Ploidie oder GS wichtiger sind, ist meiner Meinung nach eine Frage der Therapiezielsetzung. Wird weiter, wie in der Vergangenheit als Goldstandard die Prostatektomie angesehen, dann hat der GS seine Berechtigung, da die Zeiten des irgendwie Herauswurschteln der Prostata, wie es mein Urologe beschrieben hatte, vorbei sind. Meint man es aber Ernst mit den 50 % Übertherapierten, so wird die Ploidie an Bedeutung gewinnen, und die Aussage von Prof. Böcking wäre dann nicht mehr so abwegig.

                  Gruß Knut.

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                    #24
                    Zitat von Reinardo
                    Dass Dieter, der als Privatpatient und in seiner Funktion als SHG-Leiter von den Ärzten als Multiplikator hofiert wird, Dir sofort zustimmt, verwundert mich nicht. Die Ploidie "zusätzlich", "könnte", "sollte" usw, und es gäbe noch viele andere Varianten genauerer Malignitätsbestimmung etc. und im übrigen möge man "Trommeleien" tunlichst unterlassen, das tut der etablierten Ärzteschaft nicht weh, so bleibt alles lange noch beim alten. Wenn ich Professor in Hamburg wäre, wünschte ich mir Claqueure, die in solcher Art debattieren.
                    Für solche Reime und erfundenen Unterstellungen ist mir die Zeit zu schade.

                    Zitat von Reinardo
                    Die Diagnostik, die Dieter beschreibt, ist zwar möglich, erreichbar aber nur für privat Versicherte und für die Prominenz in Politik und Wirtschaft.
                    Falsch.

                    Einen schönen Tag noch!
                    Dieter

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                      #25
                      Hallo Reinardo, hallo Knut,

                      den Ausführungen von Knut brauche ich nichts hinzuzufügen. Er hat den Sachverhalt bestens erläutert, so wie er auch von mir verstanden wird.
                      Danke, Knut.
                      Reinardo, bei Gelegenheit werde ich einige statistische Zusammenhänge zum Thema ins Forum stellen.

                      Grüße
                      Hartmut
                      Grüße
                      Hartmut

                      Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                        #26
                        Hallo Dieter,

                        Warum sollen wir nicht für die Ploidie trommeln? Wir sind im Forum, und nur übers Trommeln können wir die Ploidie bekannter machen. Dies ist aus meiner Sicht bitter notwendig. Wie Du weißt, habe ich als Ersttherapie mit der DHB begonnen und mich dann der kurativen Protonentherapie zugewandt, weil ich am Erfolgskonzept der DHB zu zweifeln begann. Wie nun meine PSA-Entwicklung zeigt, habe ich wohl die richtige Entscheidung getroffen. Die DHB war bei mir Ende August des letzten Jahres nach einer Laufzeit von 13 Monaten zu Ende. Im September bis 30. November habe ich dann noch in Absprache mit meinem Urologen 50 mg Casodex täglich genommen. Dies resultiert aus den übereinstimmenden Empfehlungen der drei Professoren, die ich zum Thema IMRT vor meiner Entscheidung für die Protonenbestrahlung konsultiert hatte.
                        Am 17.9.07 nach Ende der DHB und der Protonentherapie war der PSA-Wert 0,01, am 3.1.08 PSA 0,02 und am 6.5.08 PSA 0,39.
                        Diese Entwicklung ist zwar nicht ganz so rasant wie bei HorstK aber mit ähnlicher Tendenz und wird sicherlich durch die Gegentendenz der Bestrahlung abgebremst. Es sieht also auch bei mir nach dem Badewannenverlauf nach DHB aus und meine früheren geäußerten Befürchtungen, nicht der Dritte in der Badewanne sein zu wollen, hätten sich wohl bestätigt.
                        Meine Diagnose war: GS 4 + 3, PSA 10,0 und peritetraploide DNA. Aufgrund meiner peritetraploiden Verteilung hatte mir Prof. Böcking dringend abgeraten, die DHB fort zu setzen, und wie es aussieht mit Recht. Wie bekannt, bezieht sich Prof. Böcking auf die Untersuchungen von Prof. Tribukait, die dann gerne von der DHB-Fraktion als alt und nicht repräsentativ wegen der Kastration abgetan werden. Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass dies seriöse wissenschaftliche Untersuchungen von einem international anerkannten Wissenschaftler sind und frei nach Leibowitz: Jeder hat das Recht auf seine falsche Meinung.
                        Nur ist der BPS eine Selbsthilfeorganisation und sollte objektiv informieren. Dies ist bei der DHB nach Leibowitz nicht der Fall. Es ist zwar im Vergleich zu der Darstellung vor einem Jahr eine abgeschwächte Glorifizierung aber eben immer noch eine Glorifizierung der DHB nach Leibowitz. Als Selbsthilfeorganisation muss ich die Bedenken eines Prof. Böckings, die Untersuchungen eines Prof. Tribukaits aufzeigen, um den suchenden Betroffenen objektiv zu informieren.
                        Das jetzige Verhalten ist für mich ideologischer Lobbyismus.

                        In Deinem Beitrag beschreibst Du, lieber Dieter, dann, was alles getan wird, um den GS sicherer, reproduzierbarer zu machen und möglichst Falschdiagnosen auszuschließen. Ich frage mich, warum erst jetzt? Gerade in den letzten Wochen habe ich im Forum sehr krasse Fälle gesehen zwischen Erst- und Zweitgutachten, und wenn ich dann noch die Fehlerquellen, über die Lars berichtet hat, berücksichtige, dann wird wohl noch einige Zeit verstreichen, bis wir flächendeckend in Deutschland eine fehlerarme GS-Bestimmung haben werden. Deshalb ist meine Empfehlung als Zweitgutachten, die Ploidie bestimmen zu lassen.
                        Sie kostet dem Patienten nichts, sie tut ihm nicht weh und bringt ihm nur mehr Informationen für eine sichere Therapieentscheidung.


                        Gruß Knut.

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                          #27
                          Hallo Dieter:-
                          Die von mir verfassten "Reime" und "Unterstellungen" kann jeder überprüfen, der sich das auf der Frontpage des BPS einsehbare Programm der "Magdeburger Gespräche" ansieht, welche derzeit ablaufen, und an denen Du teilnimmst. Das Sponsering der Pharmaindustrie erfolgt doch in einer Absicht, und was sind die Vorträge der Professoren denn anderes als Werbeveranstaltungen in eigener Sache.
                          Ich frage mich, wie können Leiter von Selbsthilfegruppen zu eigenständiger Meinung finden und die Interessen von Patienten noch wirkungsvoll vertreten, wenn sie solcher Beeinflussung ausgesetzt sind. Was dort in Magdeburg abläuft, nenne ich Dolce Vita and being led down the garden path.
                          Habt Spass!
                          Reinardo

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                            #28
                            Teilweise Zustimmung

                            Hallo, lieber Reinhard, grundsätzlich kann man Dir zustimmen, was den Ablauf solcher Veranstaltungen anbetrifft, weil ich schon selbst auf eigene Kosten daran teilgenommen habe. Für die teilweise aus kleinsten Gemeinden anreisenden und oft nicht einmal mit der Bedienung eines PC vertrauten SHG-Leiter ist das in der Tat mal ein Ausflug in die große Welt eines international renommierten Komforthotels. Ohne das Sponsering der Pharmaindustrie könnte der BPS das nicht allein stemmen.. Aus dieser Sicht befürworte ich auch die Inanspruchnahme der Sponsoren, denn sonst könnten sich die mittlerweile auf bald 200 angewachsenen SHGs nicht so kompakt und in einem solchen repräsentativem Umfeld zusammenfinden.
                            Die beiden Vorträge:

                            Vortrag:
                            Prof. Albrecht Reichle
                            Onkologe, Uniklinikum Regensburg
                            “Studie mit angiostatischen und
                            antiinflammatorischen Medikamenten gegen
                            das hormonrefraktäre PCa.

                            Vortrag:
                            Dr. Jutta Hübner
                            Onkologin, Habichtswald Klinik Kassel, Leiterin des AK
                            Komplementäre Onkologische Therapien in der
                            Deutschen Krebsgesellschaft
                            “Komplementäre Onkologische Therapien

                            lieber Reinhard haben aber doch auch eine beachtliche Qualität, zumindest was die Referenten anbetrifft. Sicher wird es davon auch wieder Mitschnitte geben. Also so ganz ohne Ergebnis für die auf Verbesserung hoffenden Patienten wird das nicht ablaufen.

                            "Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken"
                            (Mark Aurel)

                            Gruß Hutschi

                            Kommentar


                              #29
                              Magdeburger Gespräche - Habichtswaldklinik

                              Lieber Reinardo, lieber Hutschi,

                              ich kann bei den 3 ausgewählten Vortragenden kein Problem erkennen. Die Zunft der Skalpellschwinger ist im Verhältnis zu ihrem derzeitigen Anteil an Behandlungen nicht überrepräsentiert und dann wenigsten mit denen, die das wohl recht vernünftig machen.

                              Von Frau Dr. Büttner wird es hoffentlich einen ausführlichen Mittschnitt des Vortrages geben. Reinardo, schau' mal auf die Homepage der Habichtswaldklinik. Ich wünsche mir, so etwas gäbe es in Berlin. Diese Internetseite öffnet sich bei mir jeden Tag automatisch. Da wäre zum Einen der Bereich von Frau Dr. Hübner, Chefärztin der Onkologie, (http://www.informationen-zu-krankhei...Onkologie.html)
                              und zum Anderen der Bereich von Herrn Dr. Schmiedel, Chefarzt im Bereich Inneres, (http://www.informationen-zu-krankhei...ik_Kassel.html).

                              Es gibt eine riesige Anzahl von Beiträgen, die sehr interessante Ansichten zu verschiedensten Gebieten aufzeigen. Frau Dr. Büttner geht ausführlich auf Bereiche der komplementären Onkologie ein.

                              Hier ein Beispiel zur ganzheitlichen Medizin http://www.1-onkologie.de/ganzheitliche-medizin/

                              oder hier Teil 1 zur komplementären Onkologie http://www.1-onkologie.de/komplementaere-onkologie/

                              Dr. Schmiedel hat diverse Beiträge, die sich mit natürlichen Heilmethoden beschäftigen und ist pharma- und schulmedizinkritisch.

                              Ein schöner Beitrag wäre: Möglichkeiten und Grenzen der evidenzbasierten Medizin - oder auch:
                              Nutzt ein Fallschirm beim Fallschirmspringen?
                              (http://www.1-habichtswald-klinik.de/...ierte-medizin/).

                              Jeder interessierte Laie sollte sich mal ein paar Tage Zeit nehmen und die Beiträge lesen.

                              Viele Grüße
                              Wolfgang
                              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                                #30
                                Wertvolle Links

                                Hallo, lieber Wolfgang, hab Dank für die Einstellung etlicher aussagekräftiger Links. Das Thema "Spätfolgen von Bestrahlung" hatte ich wie folgt angeklickt:



                                Eine wahre Fundgrube von Informationen. Du hast nicht übertrieben, wenn Du für das Durchforsten aller ausführlichen Erläuterungen Tage als den dafür erforderlichen Zeitaufwand angibst.

                                "Stürme lassen die Bäume tief wurzeln"
                                (George Herbert)

                                Gruß Hutschi

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