Hallo Mitstreiter,
ich erhoffe durch meine Darlegung Denkanstösse, aber auch durch kritisches Hinterfragen gängiger Leitlinien diese in Bewegung zu setzen um sich an neuere Diagnostik auszurichten.
Hierzu möchte ich meinen Fall vortragen:
Ausgangsgleason: Gleason- Score 4+3=7 ICD-O C61 M8140/3
Adenocarzinom in beiden Lappen der Prostata.
Histologisch zeigen die rechtss. Stanzen Prostatagewebe mit ausgedehnten Infiltraten durch neoplastisch proliferierte, teils kleintubuläre Drüsen, teils kribröse Drüsenproliferate in allen Abschnitten der Proben.
Die linkss. Stanzen zeigen ebenfalls P. Gewebe, auch hier ausgedehnte Infiltrate mit neoplastisch kleintubuläre Drüsen, zumeist in fibrösen zusammenhängenden Verbänden, zudem intraductale neoplastische Proliferate in Form einer high grade PIN-Läsion.
Zytologisches Gutachten Prof. Böcking:
Eichung mit 49 Fibroblasten und Messung von 481 Tumorzellen, zeigt eine größte peridiploide Stammlinie bei 2,16c, eine weitere sehr breite periteploide Stammlinie sowie Häufigkeitsgipfel im Bereich von 5c.
Damit liegt in diesem Fall ein sogenanntes periteploides DNA- Verteilungsmuster mit Übergang in ein sogenanntes X- polides Verteilungsmuster vor.
Nun ist bekannt, dass die guten peridiploiden gut differenziert und auf Hormone gut ansprechen. Abnehmend die periteploiden, x-ploide und multiploide sind demnach schlecht differenziert und lassen sich nicht von Hormone beeindrucken.
Wenn dem so ist, dann gibt es doch bei systemisch Erkrankten unter AHB gar keine Alternative, als sich des Primärtumores in einem bestimmten Zeitfenster innerhalb des Hormonzyklusses zu entledigen. Oder?
Hierzu habe ich bei mir die HIFU machen lassen mit vorgeschalteter TUR-P.
Diese Methode sollte jedoch im Moment nicht die Diskussion auslösen, sondern die entfernte Tumormasse, welche nach 5 monatiger HB1 dann doch einer Veränderung erfahren haben müsste.
Lohnt es, die Tumormasse - welche sich nun jedoch als Gesamtmischmasse darstellt - diese, noch einmal einer Ploidiebestimmung zuzuführen, mit weitergehender Bestimmung ob auch neuroendokrine Anteile feststellbar sind?
Sollte man die Bestimmung bei gleichem Institut ( Böcking ) vornehmen lassen oder auch ( Bonckhoff ) miteinbeziehen. ( Neuroendokrinspezialist )
Und die weitergehende Frage, hätten Veränderungen Auswirkungen auf die Therapie, welche die Kosten rechtfertigt?
Pathologie Befund nach TUR-P:
Gewebespäne 12 g
Ca. 30% des Untersuchungsmaterials zeigen Infiltration durch ein azinäres PCa - Adeno GL-S. 3+4=7 T3- Nx, M1b, ( bestrahlt Radiatio 3 D )
Herdförmige entzündliche Veränderungen auch im Bereich des stellenweise hyperplastischen Urothels, daneben auch abschnittsweise hyperplastisches PCa- Gewebe erkennbar.
OP Bericht:
Allseitige Resektion der Prostata mit Entnahme von ca. 14 gr. Gewebe. Entfernung des Mittellappens und der hohen Querbarre.
Da - wie leider immer noch so oft - der Gleason präferiert wird, gibt dieses Beispiel klar darüber Auskunft, welch hohe Bedeutung der DNA- Zytometrie zukommt.
Ich würde es begrüßen, wenn auch unsere Urologen im Forum Ihre Meinung äußern würden.
Herzliche Grüsse
Hans-J.
ich erhoffe durch meine Darlegung Denkanstösse, aber auch durch kritisches Hinterfragen gängiger Leitlinien diese in Bewegung zu setzen um sich an neuere Diagnostik auszurichten.
Hierzu möchte ich meinen Fall vortragen:
Ausgangsgleason: Gleason- Score 4+3=7 ICD-O C61 M8140/3
Adenocarzinom in beiden Lappen der Prostata.
Histologisch zeigen die rechtss. Stanzen Prostatagewebe mit ausgedehnten Infiltraten durch neoplastisch proliferierte, teils kleintubuläre Drüsen, teils kribröse Drüsenproliferate in allen Abschnitten der Proben.
Die linkss. Stanzen zeigen ebenfalls P. Gewebe, auch hier ausgedehnte Infiltrate mit neoplastisch kleintubuläre Drüsen, zumeist in fibrösen zusammenhängenden Verbänden, zudem intraductale neoplastische Proliferate in Form einer high grade PIN-Läsion.
Zytologisches Gutachten Prof. Böcking:
Eichung mit 49 Fibroblasten und Messung von 481 Tumorzellen, zeigt eine größte peridiploide Stammlinie bei 2,16c, eine weitere sehr breite periteploide Stammlinie sowie Häufigkeitsgipfel im Bereich von 5c.
Damit liegt in diesem Fall ein sogenanntes periteploides DNA- Verteilungsmuster mit Übergang in ein sogenanntes X- polides Verteilungsmuster vor.
Nun ist bekannt, dass die guten peridiploiden gut differenziert und auf Hormone gut ansprechen. Abnehmend die periteploiden, x-ploide und multiploide sind demnach schlecht differenziert und lassen sich nicht von Hormone beeindrucken.
Wenn dem so ist, dann gibt es doch bei systemisch Erkrankten unter AHB gar keine Alternative, als sich des Primärtumores in einem bestimmten Zeitfenster innerhalb des Hormonzyklusses zu entledigen. Oder?
Hierzu habe ich bei mir die HIFU machen lassen mit vorgeschalteter TUR-P.
Diese Methode sollte jedoch im Moment nicht die Diskussion auslösen, sondern die entfernte Tumormasse, welche nach 5 monatiger HB1 dann doch einer Veränderung erfahren haben müsste.
Lohnt es, die Tumormasse - welche sich nun jedoch als Gesamtmischmasse darstellt - diese, noch einmal einer Ploidiebestimmung zuzuführen, mit weitergehender Bestimmung ob auch neuroendokrine Anteile feststellbar sind?
Sollte man die Bestimmung bei gleichem Institut ( Böcking ) vornehmen lassen oder auch ( Bonckhoff ) miteinbeziehen. ( Neuroendokrinspezialist )
Und die weitergehende Frage, hätten Veränderungen Auswirkungen auf die Therapie, welche die Kosten rechtfertigt?
Pathologie Befund nach TUR-P:
Gewebespäne 12 g
Ca. 30% des Untersuchungsmaterials zeigen Infiltration durch ein azinäres PCa - Adeno GL-S. 3+4=7 T3- Nx, M1b, ( bestrahlt Radiatio 3 D )
Herdförmige entzündliche Veränderungen auch im Bereich des stellenweise hyperplastischen Urothels, daneben auch abschnittsweise hyperplastisches PCa- Gewebe erkennbar.
OP Bericht:
Allseitige Resektion der Prostata mit Entnahme von ca. 14 gr. Gewebe. Entfernung des Mittellappens und der hohen Querbarre.
Da - wie leider immer noch so oft - der Gleason präferiert wird, gibt dieses Beispiel klar darüber Auskunft, welch hohe Bedeutung der DNA- Zytometrie zukommt.
Ich würde es begrüßen, wenn auch unsere Urologen im Forum Ihre Meinung äußern würden.
Herzliche Grüsse
Hans-J.
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