Zitat Reinardofficeffice" />
Hallo.
Es gibt unter den führenden Leuten des BPS eine besondere Beziehung zu Professor Bonkhoff, einem erklärten Gegner der DNA-Zytometrie. Herr Prof. Bonkhoff ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des BPS. Man kann daher von einer Bonkhoff-Connection sprechen, die sich auch dahingehend ausdrückt, dass im Forum die Empfehlung, nach jeder Diagnose eine "Zweitmeinung" einzuholen, als Routine-Ratschlag sich durchgesetzt hat. Zweitmeinung? Natürlich bei Prof. Bonkhoff.
…
Im Ergebnis laufen die Zweitgutachten auf eine Verschärfung der Dramatik hinaus, denen jeder Neubetroffene bei der Diagnose ohnehin ausgesetzt ist, oft unberechtigterweise, fördern seine Bereitschaft zu schnellem Handeln und zur Wahl radikaler Therapien.
Ende Zitat
Liebe Mitstreiter,
beim Thread von mistral1 werden (mal wieder) Tendenzen bzgl. Prof. Bonkhoff erkennbar, die ich zum Einen recht unfair und zum Anderen ziemlich unverantwortlich finde. Am schärfsten hat Reinardo das in dem obigen Zitat ausgedrückt, das ja im genannten Thread erneut eine Rolle spielt.
Ich gehöre nun sicherlich nicht zu “den führenden Leuten des BPS“ – dies vorausgeschickt.
Ich habe 1x die Zweitmeinung von Bonkhoff eingeholt, und zwar bei meiner Erstdiagnose. Bei einer späteren Biopsie eines beim TRUS mit Farbdoppler verdächtig erschienenen anderen Areals meiner Prostata war er gleich der Erst-Pathologe.
Bei der genannten Zweitmeinung stufte Bonkhoff 2 von 3 Stanzen von maligne auf nicht-maligne zurück. Die 3. Stanze stufte er von 3+3 auf 3+4 hoch mit einem 5%-Anteil von Level 4.
Bei der Beurteilung der genannten Zweitbiopsie gab er völlige Entwarnung.
Das alles stützt kaum die ziemlich tendenziöse Darstellung bzgl. geradezu zwanghafter Höherstufung; deren Protagonisten werden jetzt sagen, ich sei vielleicht die berühmte Ausnahme.
Neulich habe ich bei B. angerufen, weil ich eine Frage zu denkbaren Therapieoptionen hatte. Er hat über eine halbe Stunde mit mir telefoniert, mir sehr ausführlich die Optionen erläutert, hat mich auf einige Dinge hingewiesen, an die ich noch nicht gedacht hatte usw. Eine Rechnung habe ich für diese lange Konsultation übrigens nie bekommen.
Zum Thema DNA-Zytometrie hat er mich sehr sachlich darauf hingewiesen, dass – m.E. richtigerweise – berücksichtigt werden muss, dass auch hier gilt: Wenn der Urologe am Tumor vorbeisticht, habe ich eine wunderschöne falsch-negative DNA-Zytometrie. Wenn ich mich auf der dann ausruhe, kann es ein sehr böses Erwachen geben. Er sagte von sich aus, dass das logischerweise genauso für die Biopsie an sich gilt.
Schließlich: Dass die Zweitmeinung die Betroffenen in schnelle, radikalere Therapien treibt, wie Reinardo schreibt, halte ich – um es ganz vorsichtig auszudrücken! - für höchst spekulativ.
Zusammenfassend kann ich für mich persönlich sagen, dass mir die Zweitmeinung sehr bei meiner Therapieentscheidung für die „Aktive Überwachung“ geholfen hat, und zwar in Verbindung mit der DNA-Zytometrie. Denn beide zeigten in dieselbe Richtung! Die beschriebene Rückstufung von 2 Stanzen (dadurch war nur noch 1 von 8 statt 3 von 8 Stanzen positiv) war für mich von ausschlaggebender Bedeutung. Bei 3 von 8 wäre ich heute wohl schon in der DHB oder einer anderen Therapie.
Ich kann also nur dringend empfehlen, diese Diskreditierung der Zweitmeinung im Allgemeinen und von Bonkhoff im Besonderen zu unterlassen. Ihr tut damit Niemandem einen Gefallen, sondern schafft nur Verunsicherung, wie das relativ hilflose Statement von Mistral1 „Hätte ich das mal früher gewußt von Prof. Bonkhoff“ (das klingt ja, als sei der ein Ober-Scharlatan!) beweist.
Viele Grüße
Schorschel
Hallo.
Es gibt unter den führenden Leuten des BPS eine besondere Beziehung zu Professor Bonkhoff, einem erklärten Gegner der DNA-Zytometrie. Herr Prof. Bonkhoff ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des BPS. Man kann daher von einer Bonkhoff-Connection sprechen, die sich auch dahingehend ausdrückt, dass im Forum die Empfehlung, nach jeder Diagnose eine "Zweitmeinung" einzuholen, als Routine-Ratschlag sich durchgesetzt hat. Zweitmeinung? Natürlich bei Prof. Bonkhoff.
…
Im Ergebnis laufen die Zweitgutachten auf eine Verschärfung der Dramatik hinaus, denen jeder Neubetroffene bei der Diagnose ohnehin ausgesetzt ist, oft unberechtigterweise, fördern seine Bereitschaft zu schnellem Handeln und zur Wahl radikaler Therapien.
Ende Zitat
Liebe Mitstreiter,
beim Thread von mistral1 werden (mal wieder) Tendenzen bzgl. Prof. Bonkhoff erkennbar, die ich zum Einen recht unfair und zum Anderen ziemlich unverantwortlich finde. Am schärfsten hat Reinardo das in dem obigen Zitat ausgedrückt, das ja im genannten Thread erneut eine Rolle spielt.
Ich gehöre nun sicherlich nicht zu “den führenden Leuten des BPS“ – dies vorausgeschickt.
Ich habe 1x die Zweitmeinung von Bonkhoff eingeholt, und zwar bei meiner Erstdiagnose. Bei einer späteren Biopsie eines beim TRUS mit Farbdoppler verdächtig erschienenen anderen Areals meiner Prostata war er gleich der Erst-Pathologe.
Bei der genannten Zweitmeinung stufte Bonkhoff 2 von 3 Stanzen von maligne auf nicht-maligne zurück. Die 3. Stanze stufte er von 3+3 auf 3+4 hoch mit einem 5%-Anteil von Level 4.
Bei der Beurteilung der genannten Zweitbiopsie gab er völlige Entwarnung.
Das alles stützt kaum die ziemlich tendenziöse Darstellung bzgl. geradezu zwanghafter Höherstufung; deren Protagonisten werden jetzt sagen, ich sei vielleicht die berühmte Ausnahme.
Neulich habe ich bei B. angerufen, weil ich eine Frage zu denkbaren Therapieoptionen hatte. Er hat über eine halbe Stunde mit mir telefoniert, mir sehr ausführlich die Optionen erläutert, hat mich auf einige Dinge hingewiesen, an die ich noch nicht gedacht hatte usw. Eine Rechnung habe ich für diese lange Konsultation übrigens nie bekommen.
Zum Thema DNA-Zytometrie hat er mich sehr sachlich darauf hingewiesen, dass – m.E. richtigerweise – berücksichtigt werden muss, dass auch hier gilt: Wenn der Urologe am Tumor vorbeisticht, habe ich eine wunderschöne falsch-negative DNA-Zytometrie. Wenn ich mich auf der dann ausruhe, kann es ein sehr böses Erwachen geben. Er sagte von sich aus, dass das logischerweise genauso für die Biopsie an sich gilt.
Schließlich: Dass die Zweitmeinung die Betroffenen in schnelle, radikalere Therapien treibt, wie Reinardo schreibt, halte ich – um es ganz vorsichtig auszudrücken! - für höchst spekulativ.
Zusammenfassend kann ich für mich persönlich sagen, dass mir die Zweitmeinung sehr bei meiner Therapieentscheidung für die „Aktive Überwachung“ geholfen hat, und zwar in Verbindung mit der DNA-Zytometrie. Denn beide zeigten in dieselbe Richtung! Die beschriebene Rückstufung von 2 Stanzen (dadurch war nur noch 1 von 8 statt 3 von 8 Stanzen positiv) war für mich von ausschlaggebender Bedeutung. Bei 3 von 8 wäre ich heute wohl schon in der DHB oder einer anderen Therapie.
Ich kann also nur dringend empfehlen, diese Diskreditierung der Zweitmeinung im Allgemeinen und von Bonkhoff im Besonderen zu unterlassen. Ihr tut damit Niemandem einen Gefallen, sondern schafft nur Verunsicherung, wie das relativ hilflose Statement von Mistral1 „Hätte ich das mal früher gewußt von Prof. Bonkhoff“ (das klingt ja, als sei der ein Ober-Scharlatan!) beweist.
Viele Grüße
Schorschel
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