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Entscheidungshilfe für meinen Vater gesucht

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    #31
    Hallo Dieter,
    es ist schon sehr belastend, wenn alle Werte sagen, es muss ein Karzinom im Körper sein und im Grunde wird nichts gefunden. Mein Vater war letzte Woche bei einem weiteren Urologen gewesen, um sich eine Zweitmeinung einzuholen. Nach eingehender Untersuchung und den vorliegenden Unterlagen zum bisherigen Diagnoseverlauf kam der Urologe zu einem anderen Ergebnis als der behandelnde Arzt. Dieser meinte es gäbe eine Entzündung in der Prostata, die über ein MRT und das Präparat Finasteriel behandelt werden könnte. Daraufhin ging mein Vater zum behandelnden Arzt, der darüber Lächeln musste und meinem Vater sagt, dass durch das MRT und die Tabletteneinnahme nichts festgestellt werden könnte. Der Arzt rief im Beisein meines Vaters einen Professor aus Coburg an, der ebenfalls bestätigte, dass das MRT + Tabletteneinnahme nur vergebene Liebesmüh wäre. Der Professor, der sonst nur Privatpatienten behandelt, hat meinem Vater den Vorschlag gemacht, statt einer TURP eine weitere Feinadel-Aspirations-Biopsie mit 20 Stanzen durchzuführen (macht der Professor selbst). Nun hoffe ich, dass entsprechend nach der Biopsie mehr Klarheit herrscht.

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      #32
      Hallo Mariella, wieder einmal bestätigt sich die alte Weisheit: Frag viele Urologen zum Prostatakrebs und du bekommst viele verschieden Antworten. Jedenfalls hat der Coburger Professor nicht auch die Diagnose-TURP favoritisiert.

      ...Dieser meinte es gäbe eine Entzündung in der Prostata, die über ein MRT und das Präparat Finasteriel behandelt werden könnte.
      Nur zur Klärung: Mit einem MRT wird nicht behandelt, sondern es diagnostiziert per Bildgebung.

      Wurde eigentlich das freie PSA gemessen? Ich habe es entweder überlesen oder nicht gefunden. Sollte die Prostatitis tatsächlich vorhanden sein: Dann muss versucht werden, diese zu kurieren, denn das PSA wird auch durch eine Entzündung erhöht, nicht nur durch Krebs oder gutartige Vergrößerung.



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        #33
        Feinnadelaspirationsbiopsie mit 20 Stanzen ??

        Hallo Mariella, eine FNAB erfolgt mittels einer Saugvorrichtung mit Unterdruck. Man spricht da nicht mehr von Stanzen. War vielleicht ein Hörfehler? Normal bekommt man durch eine FNAB schon mit maximal 4 gewonnenen Biopsaten aussagefähiges Untersuchungsmaterial. Der von Dir erwähnte Professor genießt einen guten Ruf und könnte sogar aus dem gewonnenen Biopsat eine DNA-Zytometrie selbst vornehmen. Wäre immerhin auch eine Methode, zu einer Malignitätserkennung zu gelangen.

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          #34
          Hallo Mariella,

          wenn nach 3 Stanzbiopsien nichts Gefunden, keine Beschwerden beim Wasserlassen, keine Balkenblase, kein Restharn in der Blase und nur eine Prostatitis als gesichert vorliegt, müßte doch auch die Prostata eine Normalgröße aufweisen.

          Hier fehlen die Volumenangaben der Prostata, welche wichtige Informationen liefern können.

          Bei einer Vergrößerung dürfte es evtl. einen Sinn ergeben, diese mit Finasterid zu behandeln. ( Proscar )

          Vielleicht sind Sie mit der MRT einem Hörfehler aufgesessen und es sollte eMRT heißen? ( Diagnosemethode mit endorektaler Spule der Prostata )

          Aber bei Vorliegen von keinen Symtomen würde ich auch keine TUR-P machen lassen.
          Diese wäre aus meiner Sicht nur angezeigt, wenn Beschwerden beim Wasserlassen, BPH = Benigne Prostatahyperplasie vorläge, eine Balkenblase vorläge mit den bekannten Beeinträchtigungen, Prostatitis.

          Dann würde ein Stiefel daraus. Und wenn diese Entwicklung dann einmal eintreten würde, dann evtl. eine TUR-P in Verbindung einer HIFU in Erwägung ziehen.

          Wie Dieter schon geschrieben, wäre mehr Sicherheit durch die Bestimmung des freien PSA auch eine Beruhigung um ein PCa auszuschließen.
          Ob eine weitere FNAB Saugbiopsie endgültige Gewißheit bringt, liegt an der Führung der Nadel und dem Glück, nach - 3 negative Stanzen -

          Hier würde ich eine eMRT präferieren, wenn diese dann etwas zeigt, wäre auch eine gezielte Biopsie dann zielführender.

          Freundliche Grüsse
          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #35
            Hallo Hans-J., im ersten Beitrag ist das Volumen mit ca. 20 ml angegeben. Nicht so recht dazu passt die gesicherte Hyperplasie, wie in der Historie angegeben. 2008 wurde f-PSA 0,9 ng/ml gemessen, das war ein Anteil von 12%. Sollte Ende 2009 das t-PSA weiter gefallen und evtl. sogar das f-PSA angestiegen sein, so würde sich das Verhältnis f/t in den günstigeren weniger krebsverdächtigen Bereich verschieben.

            Vielleicht kann von dem psychischen Druck etwas abgebaut werden mit Dutasterid.

            Der Experte glaubt nicht unbedingt, dass Dutasterid einem Krebswachstum vorbeugen kann, wahrscheinlicher sei, dass das Wachstum bereits vorhandener Tumore vermindert werde und die Männer deshalb später an dem Krebsleiden erkranken. Er sieht in dem Medikament dennoch eine Option für jene Männer, bei denen nach einem erhöhten PSA-Wert die Kontrollbiopsien negativ ausfällt.
            Siehe dazu den Bericht im Ärzteblatt: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=36376

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              #36
              Hallo Dieter&Forum,

              entschuldige die späte Reaktion.

              Nicht so recht dazu passt die gesicherte Hyperplasie, wie in der Historie angegeben. 2008 wurde f-PSA 0,9 ng/ml gemessen, das war ein Anteil von 12%. Sollte Ende 2009 das t-PSA weiter gefallen und evtl. sogar das f-PSA angestiegen sein, so würde sich das Verhältnis f/t in den günstigeren weniger krebsverdächtigen Bereich verschieben.
              Ja, wenn BPH vorliegt und eine Prostatitis kann es zu derartigen PSA Schwankungen kommen. Dann ist der Bestimmung des tPSA/fPSA auch kein Ausagewert.

              Eine Prostatitis ließe sich ja noch mit Antibiotika ausschließen.
              Wie du schon geschrieben hast, 20ml Prostatavolumen und eine akute BPH passen nicht so recht zusammen. Vielleicht eine sehr frühe evtl.

              Vielleicht wäre das doch ein weiterer Ansatz zur Gewißheit:

              Ob eine weitere FNAB Saugbiopsie endgültige Gewißheit bringt, liegt an der Führung der Nadel und dem Glück, nach - 3 negative Stanzen.
              Hier würde ich eine eMRT präferieren, wenn diese dann etwas zeigt, wäre auch eine gezielte Biopsie dann zielführender.
              Grüsse
              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                #37
                Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                Eine Prostatitis ließe sich ja noch mit Antibiotika ausschließen.
                Dieser Irrtum hält sich hartnäckig wie ein Gerücht.

                Mit Antibiotika lassen sich nur bakteriell verursachte Entzündungen weitestgehend aussschliessen.

                Abakterielle - und die Zahl ist nicht gering - sind damit nicht greifbar.

                Gruss Ludwig
                Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                  #38
                  Zitat von Ludwig
                  Mit Antibiotika lassen sich nur bakteriell verursachte Entzündungen weitestgehend aussschliessen. Abakterielle - und die Zahl ist nicht gering - sind damit nicht greifbar.
                  Das möchte ich wohl untermauern. Erst Jahre später bekam ich den vollständigen Bericht des Pathologen nach der Biopsie in die Hände. Ganz klein gedruckt auf der Rückseite des Briefbogens war von einer chronischen Prostatatis zu lesen. Wegen Bakterien im Urin, die der mich damals betreuende Urologe mit seinen Pilzkulturen mehrfach festgestellt haben will, habe ich schließlich sogar eine 6-wöchige Behandlung mit Ciproflaxin eingeleitet. Die Prostatitis hat sich davon bis heute nicht beeindrucken lassen.

                  P.S.: Siehe aber auch noch diesen Bericht.

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                    #39
                    Hallo,

                    ich hoffe, dass wir durch die Pro/Cons Marielle nicht gänzlich verunsichern.

                    LudwigS schrieb:

                    Mit Antibiotika lassen sich nur bakteriell verursachte Entzündungen weitestgehend aussschliessen.
                    Zitat von Hans-J.
                    Eine Prostatitis ließe sich ja noch mit Antibiotika ausschließen.
                    Das wären dann die Stämme/Mischformen/Pilze:

                    Akute Prostatitis

                    Spezifische

                    Tuberkulose, Gonorrhoe
                    Unspezifische

                    Erreger: gramnegative Stäbchen (E. coli, Klebsiellen und Proteus), Enterokokken, Gonokokken, Staphylokokken, Streptokokken, Anaerobier, Chlamydien und Mykoplasmen, Trichomonaden und auch Tuberkelbakterien
                    Ursachen
                    • urethrogen: Katheterismus
                    • kanalikulär: entzündliche Erkrankungen des Nebenhodens, Samenleiters oder der Samenblase über Ductus deferens fortgeleitet
                    • hämatogen: metastatische bakterielle Absiedlung
                    • lymphogen: entzündliche Erkrankungen im Analbereich, Analfisteln und Fissuren
                    Symptome
                    • Allgemeinerscheinungen: Fieber, Schüttelfrost, oft gleichzeitig Zystourethritis
                    • Miktionsbeschwerden: häufiger Harndrang, abgeschwächter Strahl, Harnträufeln, Schmerzen bei der Miktion
                    • Beschwerden in der Damm- und Analregion:
                      • Druck- und Spannungsschmerzen
                      • schmerzhafter Stuhldrang
                      • Mastdarmtenesmen
                    • Fluor: nicht regelmäßig
                    • Schmerzen in der Lenden- und Kreuzbeingegend
                    • zusätzliche Beschwerden beim Prostataabszess:
                    septische Temperaturen, Schüttelfrost
                    Urosepsis, trockene Zunge
                    schwerstkranker Eindruck
                    Dauerschmerz in der Damm- und Analgegend
                    Merke
                    Prostatamassage, Zystoskopie und Katheterismus bei akuter Prostatitis kontraindiziert, da Gefahr des Prostataabszesses besteht.
                    Komplikationen
                    Harnverhaltung, Prostataabszess, akute Pyelonephritis, Epididymitis, Zystitis
                    Prostataabszess

                    Folge eitriger Einschmelzung einer akuten Prostatitis

                    Merke
                    Ein Prostataabszess stellt eine lebensgefährliche Erkrankung dar. Notfall in der Urologie!

                    Diagnostik
                    • vergrößerte druckschmerzhafte Prostata (akute Prostatitis)
                    • extern schmerzhafte Prostata, prall-elastisch, mit Fluktuation (Abszess)
                    • BKS-Beschleunigung, Leukozyturie, Leukozytose um 20.000
                    Chronisches Stadium

                    Genese

                    Übergang der akuten Prostatitis in subakute und chronische Form
                    Symptome
                    • in der Intensität stark abgeschwächt gegenüber akuter Form
                    • Druckgefühl am Damm
                    • Ziehen in den Leisten mit Ausstrahlung in die Hoden
                    • leichte Miktionsbeschwerden wie Strangurie, Dysurie und Pollakisurie

                    Diagnostik

                    • rektale Palpation: konsistenzvermehrte Prostata, leicht druckschmerzhaft
                    • Prostataexprimat: 10-15 und mehr Leukozyten pro Gesichtsfeld
                    • Exprimat-Urin: Leukozyturie, Bakteriennachweis
                    • BKS: wenn, dann nur leicht erhöht
                    • Leukozytose: selten
                    • Harnröhrenausfluss: Keime und Resistenzbestimmung häufig auf speziellen Nährböden (Mykoplasmen, Chlamydien, chronische Gonorrhö)
                    Der Vollständigkeithalber wäre es jetzt noch interessant zu erfahren, lieber LudwigS, was noch für

                    Abakterielle - und die Zahl ist nicht gering - sind damit nicht greifbar.
                    verbleibt.

                    Freundliche Grüsse
                    Hans-J.
                    Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                      #40
                      Was verbleibt



                      Wikipedia beschreibt es u.a. so:

                      Auszug:
                      Abakterielle Prostatitis/chronisches Schmerzsyndrom des Beckens ist die häufigste Form der Prostatitis.
                      Symptomatische Unterschiede zur bakteriellen Form bestehen nicht, außer dass sich keine als Erreger relevanten Bakterien nachweisen lassen.
                      Die Erklärungsmodelle sind vielfältig und reichen von einer Autoimmunstörung über eine neurogene Entzündung bis zu einem myofaszialem Schmerzsyndrom.


                      Gruss Ludwig
                      Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                      https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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