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PSA Messunterschiede verschiedener Labors

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    #16
    Hallo Werner, ich habe deine 2 Laborreihen mal in eine Grafik gebracht.

    In der Grafik sehen die Abweichungen vom Aufwärtstrend nicht so dramatisch aus, besonders bei Labor 2.



    Die Kontinuität - Verdreifachung des PSA pro Jahr - ist augenfällig.

    Gruss Ludwig
    Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

    https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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      #17
      Danke, Ludwig, für die grafische Umsetzung.

      Hatte ich auch in Excel schon für mich gemacht, weiß aber (noch) nicht, wie ich sie ins Forum bringen kann. Ist zumindest wohl nicht so ganz einfach.

      Die langfristige Trendkurve läuft parallel und kontinuierlich nach oben. Da mach ich mir auch keine Illusionen. Muß man sich aber die Zackenkurve des ersten Labors antun ? Bei einem starken Anstieg bekommt man dann regelmäßig das Flattern. Zumindest ist das bei mir so. Schlaflose Nächte etc. Das muß doch nicht sein.

      Jetzt bin ich mir auch relativ sicher, woran das liegt.

      Wenn Du die ersten Werte gesagt bekommst, ist das besonders heikel. Man hat ja noch keinen gesicherten Trend. Mit der Zeit und der zunehmenden Zahl der Werte wird man abgeklärter. Aber auch später, wenn es plötzlich, abweichend vom Trend, steiler ansteigt, fragt man sich, ist das der Beginn eines exponentiellen Anstiegs ?

      Ein gutes Labor ist hier schon Gold wert, meine Meinung.

      Danke aber nochmals für die sehr fundierte Diskussion mit Dir.

      Liebe Grüße

      Werner

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        #18
        Interessante Informationen aus der REHA

        Zum Thema PSA- Messunterschiede noch eine Information die ich bei meiner jetzt durchgeführten REHA in Bad Wildungen vom Chefarzt gehört habe:

        1. Bei einem Patient, wo in seinem Hauslabor ein PSA- Wert von 0,001 vor der REHA festgestellt wurde, wurde in der REHA jetzt einen Wert von 0,05 festgestellt. Also Faktor 50!!

        2. Da dort auch Frauen wegen anderer Krankheiten kuren, hat man zufällig bei einer Frau auch ein Kreuz beim PSA auf dem Laborzettel gemacht, Ergebnis: 0,03

        Alles sehr bedenklich.
        Wichtig ist, wie schon meine Vorredner angemerkt haben, der PSA- Verlauf.

        Gruß JürgenK
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=38

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          #19
          Wissenschaftliche Untersuchungen zu PSA-Messungen

          Liebe Mitstreiter,

          ich verfolge diese PSA-Diskussion mit Interesse, zumal sie in den vergangenen Jahren mehrfach geführt wurde. Mir liegt hierzu einige interessante, wenn auch ältere Veröffentlichung einer Untersuchung des Prostatazentrums der Uni Münster mit der Charité Berlin vor, aus der ich einige Passagen nachfolgend kopiert habe. Sie enthält eine Fülle von weiteren Informationen, darunter Grafiken mit den unteren analytischen und biologischen Nachweisgrenzen für bekannte Meßverfahren. Näher interessierten schicke ich gern die Teil-Veröffentlichung, wenn mir die private eMail-Adresse mitgeteilt wird (650 KB). Ich weise aber daraufhin, daß diese Veröffentlichung möglicherweise durch neuere Meßmethoden überholt sein kann.

          Freundliche Grüße
          HWL

          Zitat:

          4.2 Unterschiede zwischen Bestimmungsverfahren für das prostataspezifische Antigen
          Axel Semjonow1, Frank Oberpenning1, Hans-Peter Schmid1, Michael Lein2,
          Manfred Fobker2, Gabriela De Angelis2, Burkhard Brandt2

          1 Klinik und Poliklinik für Urologie und 3 Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Universitätsklinikum der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster; 2 Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Charité, Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin

          Zusammenfassung:
          Durch die Verfügbarkeit vieler verschiedener Bestimmungsverfahren für das prostataspezifische Antigen (PSA) treten für den Kliniker große Probleme in der Interpretation eines PSA-Wertes auf. In Deutschland werden z.Zt. über 70 verschiedene Verfahren für die Messung kommerziell angeboten. Zu den derzeit immunologisch nachweisbaren Formen des PSA gehören das freie (f-PSA), das an a1-Antichymotrypsin gebundene (ACT-PSA) und das Gesamt-PSA (t-PSA). Die meisten der auf dem Markt erschienenen Verfahren für die Bestimmung des Gesamt-PSA lehnen sich dem etablierten Referenz- oder Normalbereich (< 4 ng/ml) an, ohne daß dieser für alle diese Testverfahren verifiziert wurde. Einige Hersteller verzichten gänzlich auf die Angabe eines Referenzbereiches, andere ermittelten ihn an Hand sehr kleiner Probandengruppen. Referenzbereiche, die bei jungen Männern oder gar mit einem nicht genannten Anteil an Frauen festgelegt wurden, sind nicht dazu geeignet die Spezifität dieser PSA-Testverfahren für die Erkennung eines Prostatakarzinomes bei 50 bis 80-jährigen Männern zu beschreiben. Einige Hersteller empfehlen, ihr Verfahren nicht zur Diagnose, sondern nur zur Verlaufskontrolle bei bekanntem Prostatakarzinom zu nutzen, eine Warnung, die dem einsendenden Arzt meist ebenso verborgen bleibt wie der Name des benutzten Verfahrens. Da der PSA-Wert in Abhängigkeit vom Bestimmungsverfahren in einer Serumprobe um mehr als den Faktor 2 variieren kann, ist es für den beurteilenden Arzt dringend erforderlich, das Verfahren und den zugehörigen Referenzbereich zu kennen. Ohne diese Informationen verliert PSA seine diagnostische und prognostische Aussagekraft, übersehene Prostatakarzinome oder unnötige Prostatabiopsien sind die Folge.

          4.2.1 PSA in der Verlaufskontrolle bei behandeltem Prostatakarzinom
          Die Einführung des prostataspezifischen Antigens (PSA) in die Palette klinischer Laboruntersuchungen hat die Diagnostik und Überwachung von Patienten mit Prostatakarzinom grundlegend verändert. Zunächst diente PSA nur der Verlaufskontrolle von Patienten mit bereits diagnostiziertem Prostatakarzinom [1]. Für eine solche Verwendung spielen die Referenzbereiche der benutzten Testverfahren eine untergeordnete Rolle, da die gemessenen PSA-Konzentrationen mit dem zuvor bei demselben Patienten bestimmten Wert verglichen werden können, falls die Bestimmung mit demselben Testverfahren erfolgt. Von Bedeutung ist in der Verlaufskontrolle jedoch die untere Nachweisgrenze des benutzten Testverfahrens. Nach operativer Entfernung der Prostata sollten PSA-Konzentrationen unterhalb der biologischen unteren Nachweisgrenze des Testverfahrens liegen [2-8]. Meßbare PSA-Konzentrationen sind ein sicheres Zeichen für den Fortbestand von Prostatagewebe, steigende PSA-Konzentrationen sprechen gegen benignes und für malignes Prostatagewebe. Diese von Pontes et al. [9] bereits 1982 aufgestellte Hypothese wurde in der Folgezeit mehrfach bestätigt [6,8,10-20].
          Die kleinste von einem Testverfahren noch sicher erkannte PSA-Konzentration kann durch verschiedene Methoden ermittelt werden.
          Analytische und biologische untere Nachweisgrenze: „ultrasensitive“ Meßverfahren
          Die Erkennung einer markierten Substanz ist abhängig von:
          · der Anzahl der Signale, die pro Zeiteinheit von einer definierten Menge markierter Moleküle erzeugt wird
          · dem Verhältnis gemessener Signale zu erzeugten Signalen und
          · der Intensität des Hintergrundsignals, vor dem das zu messende Signal erkannt wird (Signal-Rauschen-Verhältnis).

          Die analytische untere Nachweisgrenze wird üblicherweise durch wiederholte Messung (z.B. 20 Messungen) des 0-Kalibrators des Testverfahrens oder einer PSA freien Pufferlösung festgelegt. Die Summe aus dem Mittelwert dieser 20 Messungen und dem Zwei- oder Dreifachen der Standardabweichung dieser Messungen ergibt die analytische untere Nachweisgrenze. Da sich im 0-Kalibrator oder einer Pufferlösung keine potentiell interferierenden Substanzen wie im Serum oder Plasma befinden, ist die für die klinische Interpretation aussagekräftigere Beschreibung der unteren Nachweisgrenze die biologische untere Nachweisgrenze. Ein potentiell Kreuzreaktionen auslösendes Molekül ist das humane Kallikrein 2, das eine hohe Strukturhomologie mit PSA besitzt (s. Abb. 1).

          Zitatende

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