Hallo Harald,
da es für Prostatakrebs eben keine klare Datenlage, geschweige denn eine wirklich erfolgreiche Heilungsmethode gibt, muss die Broschüre "verwirren". Es gibt bisher keine echte Lösung, wie die meisten Urologen immer wieder suggerieren wollen, wahrscheinlich sogar selbst dran glauben. Ich bin den Autoren sehr dankbar, dass sie noch mal einige Zahlen zusammengestellt haben. Wenn man versucht, diese, in der Broschüre dargestellten Zahlen über Erfolge und Misserfolge, etwas zusammenzufügen, erkennt man sehr gut, dass die angeblich Geheilten (ca. 70 %) in Wahrheit vorrangig die Übertherapierten sind.
Insofern kann man den Inhalt auf ein zwei Sätze kürzen und schreiben: "Wer möchte, sollte sich therapieren lassen und sich über die Nebenwirkungen bewusst sein. Es kann vor der Behandlung nicht gesagt werden, wem geholfen wird. Auch danach ist unklar, wem im Einzelnen geholfen wurde. Die meisten werden überflüssigerweise behandelt. Einigen wird geholfen. Ist man sich im Klaren darüber, dass man einen Therapieversuch wagen möchte, macht eine frühzeitige Ermittlung des PSA Sinn, weil der Heilungsversuch dann rechtzeitig vorgenommen werden kann und nach heutiger ärztlicher Meinung eine größere Aussicht auf erfolgreiche Heilung hat."
Des Weiteren werden diagnostische Möglichkeiten im Vorfeld kaum genutzt und in der Broschüre nicht erwähnt, die Hinweise auf Erfolge oder Misserfolge beispielsweise bei der Bestrahlung oder Hormontherapie geben.
Deshalb auch dieser Thread zur Sammlung von Geld für die DNA-Zytometrie.
Eine weitere Möglichkeiten ist der Test auf das TKTL1-Gen, aus dem sich ebenfalls solche Hinweise ableiten lassen. Aus diesem Test folgend, könnte man bei negativer Prognose versuchen, dauerhaft auf Vergärung umgestellte, somit bestrahlungs- und chemo-restistente, Zellen wieder auf den normalen Prozess der Energiegewinnung umzustellen. Es wird in der Broschüre unterstellt, dass Bestrahlung kurativ wäre. Das ist aber, wenn überhaupt, nur bei bestimmten Ausgangssituationen richtig. Es werden somit Methoden als Heilungsmöglichkeit dargestellt, die Krebs aggressiver machen können. Die good guys werden vernichtet, der Tumor schrumpft zwar, aber die bad guys haben die Macht.
Zur RPE muss man erwähnen, dass natürlich auch hier die meisten Geheilten Übertherapierte sind. Außerdem weiß niemand, wie viele Männer überhaupt erst durch diese Methode wirklich ernsthaft erkrankt sind, weil der Haupttumor entfernt wurde, somit die Begrenzung des Metastasenwachstums durch den Tumor entfällt, und wie viele Krebsherde in anderen Organen letztendlich durch operationsinduzierte Metastasen entstanden sind.
Ich werde die Autoren noch auf einige dieser Überlegungen hinweisen.
Die Broschüre orientiert sich am Stand der Leitlinien, die nur die Meinung des Teils der Ärzte und Wissenschaftler wiedergibt, die für sich die Deutungshoheit reklamieren.
Gruß
Wolfgang
P.S.:
Ich möchte an dieser Stelle auf einen Artikel von Robert A Gatenby Leiter der Abteilung für Radiologie und Integrierte Mathematische Onkologie am H. Lee Moffit Cancer Center, hinweisen. Die Überschrift lautet: Tötet die "Heilung" von Krebs Patienten? http://www.project-syndicate.org/commentary/gatenby1/German
da es für Prostatakrebs eben keine klare Datenlage, geschweige denn eine wirklich erfolgreiche Heilungsmethode gibt, muss die Broschüre "verwirren". Es gibt bisher keine echte Lösung, wie die meisten Urologen immer wieder suggerieren wollen, wahrscheinlich sogar selbst dran glauben. Ich bin den Autoren sehr dankbar, dass sie noch mal einige Zahlen zusammengestellt haben. Wenn man versucht, diese, in der Broschüre dargestellten Zahlen über Erfolge und Misserfolge, etwas zusammenzufügen, erkennt man sehr gut, dass die angeblich Geheilten (ca. 70 %) in Wahrheit vorrangig die Übertherapierten sind.
Insofern kann man den Inhalt auf ein zwei Sätze kürzen und schreiben: "Wer möchte, sollte sich therapieren lassen und sich über die Nebenwirkungen bewusst sein. Es kann vor der Behandlung nicht gesagt werden, wem geholfen wird. Auch danach ist unklar, wem im Einzelnen geholfen wurde. Die meisten werden überflüssigerweise behandelt. Einigen wird geholfen. Ist man sich im Klaren darüber, dass man einen Therapieversuch wagen möchte, macht eine frühzeitige Ermittlung des PSA Sinn, weil der Heilungsversuch dann rechtzeitig vorgenommen werden kann und nach heutiger ärztlicher Meinung eine größere Aussicht auf erfolgreiche Heilung hat."
Des Weiteren werden diagnostische Möglichkeiten im Vorfeld kaum genutzt und in der Broschüre nicht erwähnt, die Hinweise auf Erfolge oder Misserfolge beispielsweise bei der Bestrahlung oder Hormontherapie geben.
Deshalb auch dieser Thread zur Sammlung von Geld für die DNA-Zytometrie.
Eine weitere Möglichkeiten ist der Test auf das TKTL1-Gen, aus dem sich ebenfalls solche Hinweise ableiten lassen. Aus diesem Test folgend, könnte man bei negativer Prognose versuchen, dauerhaft auf Vergärung umgestellte, somit bestrahlungs- und chemo-restistente, Zellen wieder auf den normalen Prozess der Energiegewinnung umzustellen. Es wird in der Broschüre unterstellt, dass Bestrahlung kurativ wäre. Das ist aber, wenn überhaupt, nur bei bestimmten Ausgangssituationen richtig. Es werden somit Methoden als Heilungsmöglichkeit dargestellt, die Krebs aggressiver machen können. Die good guys werden vernichtet, der Tumor schrumpft zwar, aber die bad guys haben die Macht.
Zur RPE muss man erwähnen, dass natürlich auch hier die meisten Geheilten Übertherapierte sind. Außerdem weiß niemand, wie viele Männer überhaupt erst durch diese Methode wirklich ernsthaft erkrankt sind, weil der Haupttumor entfernt wurde, somit die Begrenzung des Metastasenwachstums durch den Tumor entfällt, und wie viele Krebsherde in anderen Organen letztendlich durch operationsinduzierte Metastasen entstanden sind.
Ich werde die Autoren noch auf einige dieser Überlegungen hinweisen.
Die Broschüre orientiert sich am Stand der Leitlinien, die nur die Meinung des Teils der Ärzte und Wissenschaftler wiedergibt, die für sich die Deutungshoheit reklamieren.
Gruß
Wolfgang
P.S.:
Ich möchte an dieser Stelle auf einen Artikel von Robert A Gatenby Leiter der Abteilung für Radiologie und Integrierte Mathematische Onkologie am H. Lee Moffit Cancer Center, hinweisen. Die Überschrift lautet: Tötet die "Heilung" von Krebs Patienten? http://www.project-syndicate.org/commentary/gatenby1/German
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