Hallo, liebe Forumsbesucher,
ich habe ein Inkontinenzproblem, das mir große Probleme bereitet. Ich möchte kurz schildern, wie es dazu gekommen ist.
Bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt am 11.11.2008 ist ein erhöhter PSA-Wert (7,5 ng/ml) festgestellt worden. Vorstellung beim Urologen und erneute Kontrolle des PSA-Wertes (11,4 ng/ml). Biopsie wird durchgeführt und die pathologische Untersuchung ergab in drei Stanzen Krebszellen. Der Urologe riet mir dringend zur Totaloperation (wegen guter körperlicher Verfassung und des Alters (65 Jahre). Dabei hätte ich die beste Heilungschance.
Ein weiterer Urologe, den ich um eine Zweitmeinung gebeten hatte, gab mir den Rat, zuerst eine einfache Hormonblockade mit Kontrolle des PSA-Wertes durchzuführen. Anschließend dann eine Brachy-Therapiemit externer 3 D-Bestrahlung (Dosis 50,4 Gy) und einer interstitielle HDR-Afterloading-Boost mit drei Fraktionen á 7,5 Gy. Ich habe mich nach intensivem Überlegen und weiteren Gesprächen für diese Therapie entschlossen. Sie sollte im Westdeutschen Prostatazentrum in Köln durchgeführt werden. Die äußere Bestrahlung (insgesamt 28 Bestrahlungen) haben mich sehr stark mitgenommen. Darm und Blase waren stark gereizt; ich hatte permanenten Durchfall und musste nachts fast stündlich Wasser lassen. Medikamente halfen nur bedingt.
Die HDR-Afterloading habe ich deutlich besser überstanden, aber auch hier gab es wieder erhebliche Blasenprobleme. Der nächtliche Toilettengang hat sich eingespielt, so dass ich alle eineinhalb Stunden aus dem Bett muss. Die Kontrolluntersuchungen in der Nachbestrahlungszeit sind alle ohne nennenswerte Befunde, obwohl ich permanent Probleme beim Wasserlassen habe (Sehr häufiger Toilettengang, sehr geringer Strahldruck). Medikamente helfen überhaupt nicht. Eine Blasenspiegelung zeigt mind. zwei erhebliche Engstellen in der Harnröhre. Die Untersuchung der Blase konnte nicht durchgeführt werden, weil das Untersuchungsgerät nicht durch die Harnröhre geschoben werden konnte. Diese Wucherungen in der Harnröhre sind Ausfluss der Bestahlung, so der Urologe. Im September 2010 werde ich im Uni-Klinikum Essen duch Prof. Rübben operiert. Die Wucherungen werden entfernt und die Harnröhre geglättet. Prof. Rübben ist mit dem postoperativen Heilungsverlauf zufrieden, ich habe allerdings meine Zweifel. Ich habe nach der OP eine leichte Inkontinenz, Schmerzen in der Blase und im Dammbereich, starker Harndrang mit großen Schmerzen.
Die Wundheilung geht nur sehr, sehr langsam vonstatten. Auch das ist Ausfluss der Bestahlung. Das Gewebe ist so stark geschädigt, dass deer Heilungsprozess stark verlangsamt ist. Auch nach vier Monaten ist die Wundheilung noch nicht abgeschlossen, was eine Blasenspiegeung im Jan. 2011 zeigt. Die Inkontinenz besteht weiter, obwohl mir Prof. Rübben gesagt hat, dass sich das Problem im Laufe der Zeit erledigen würde.
Mitte Mai kommt es zu einem Harnröhrenverschluss. Die darauf folgende Blasenspiegelung zeigt, dass sich an der OP-Narbe so starke Wucherungen gebildet haben, dass es zu einem Verschluss kommen musste. Es folgt wiederum eine OP, nach der ich deutlich inkontinenter bin als vorher. Anschließend habe ich wieder große Probleme bei der Wundheilung. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Keime im Urin finden, die eine Heilung erschweren. Die Keime erweisen sich als sehr resistent, so dass nur noch eine intravenöse Behandlung im Krankenhaus helfen kann. Während des Krankenhausaufenthaltes kommt es wieder zu einem Harnröhrenverschluss, der operativ entfernt werden muss. Die Inkontinenz wird jetzt noch größer und ich muss täglich bis zu 5 Vorlagen benutzen.
Jetzt hat mir mein Urologe vorgeschlagen, ich sollte doch bei der nächsten Harnröhrenverstopfung nicht mehr die Verstopfung beheben lassen, sondern mir einen suprapubischen Dauerkatheder (Katheter duch die Bauchdecke) einsetzen lassen. Damit könnte ich sehr gut leben und ohne Probleme am allgemeinen Leben teilnehmen. Jetzt will er mir bei meinem nächsten Besuch den Katheter einsetzen, obwohl die Harnröhre (noch) nicht verstopft ist. Die Folge wäre, dass ich zumindest so lange, wie die Harnröhre noch offen ist, einen Beinbeutel tragen müsste.
Jetzt meine Frage: Muss ich diese Situation als Gottgegeben annehmen? Gibt es andere Möglichkeiten, die Inkontinenz zu bekämpfen? Habe ich mit meiner Strahlenbehandlung nur Pech gehabt, da jetzt genau das eingetreten ist, was ich durch die Behandlung eigentlich vermeiden wollte? Das einzig Positive ist, dass bei den Gewebeuntersuchungen kein Krebsgewebe gefunden wurde.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen.
Wolfgang
ich habe ein Inkontinenzproblem, das mir große Probleme bereitet. Ich möchte kurz schildern, wie es dazu gekommen ist.
Bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt am 11.11.2008 ist ein erhöhter PSA-Wert (7,5 ng/ml) festgestellt worden. Vorstellung beim Urologen und erneute Kontrolle des PSA-Wertes (11,4 ng/ml). Biopsie wird durchgeführt und die pathologische Untersuchung ergab in drei Stanzen Krebszellen. Der Urologe riet mir dringend zur Totaloperation (wegen guter körperlicher Verfassung und des Alters (65 Jahre). Dabei hätte ich die beste Heilungschance.
Ein weiterer Urologe, den ich um eine Zweitmeinung gebeten hatte, gab mir den Rat, zuerst eine einfache Hormonblockade mit Kontrolle des PSA-Wertes durchzuführen. Anschließend dann eine Brachy-Therapiemit externer 3 D-Bestrahlung (Dosis 50,4 Gy) und einer interstitielle HDR-Afterloading-Boost mit drei Fraktionen á 7,5 Gy. Ich habe mich nach intensivem Überlegen und weiteren Gesprächen für diese Therapie entschlossen. Sie sollte im Westdeutschen Prostatazentrum in Köln durchgeführt werden. Die äußere Bestrahlung (insgesamt 28 Bestrahlungen) haben mich sehr stark mitgenommen. Darm und Blase waren stark gereizt; ich hatte permanenten Durchfall und musste nachts fast stündlich Wasser lassen. Medikamente halfen nur bedingt.
Die HDR-Afterloading habe ich deutlich besser überstanden, aber auch hier gab es wieder erhebliche Blasenprobleme. Der nächtliche Toilettengang hat sich eingespielt, so dass ich alle eineinhalb Stunden aus dem Bett muss. Die Kontrolluntersuchungen in der Nachbestrahlungszeit sind alle ohne nennenswerte Befunde, obwohl ich permanent Probleme beim Wasserlassen habe (Sehr häufiger Toilettengang, sehr geringer Strahldruck). Medikamente helfen überhaupt nicht. Eine Blasenspiegelung zeigt mind. zwei erhebliche Engstellen in der Harnröhre. Die Untersuchung der Blase konnte nicht durchgeführt werden, weil das Untersuchungsgerät nicht durch die Harnröhre geschoben werden konnte. Diese Wucherungen in der Harnröhre sind Ausfluss der Bestahlung, so der Urologe. Im September 2010 werde ich im Uni-Klinikum Essen duch Prof. Rübben operiert. Die Wucherungen werden entfernt und die Harnröhre geglättet. Prof. Rübben ist mit dem postoperativen Heilungsverlauf zufrieden, ich habe allerdings meine Zweifel. Ich habe nach der OP eine leichte Inkontinenz, Schmerzen in der Blase und im Dammbereich, starker Harndrang mit großen Schmerzen.
Die Wundheilung geht nur sehr, sehr langsam vonstatten. Auch das ist Ausfluss der Bestahlung. Das Gewebe ist so stark geschädigt, dass deer Heilungsprozess stark verlangsamt ist. Auch nach vier Monaten ist die Wundheilung noch nicht abgeschlossen, was eine Blasenspiegeung im Jan. 2011 zeigt. Die Inkontinenz besteht weiter, obwohl mir Prof. Rübben gesagt hat, dass sich das Problem im Laufe der Zeit erledigen würde.
Mitte Mai kommt es zu einem Harnröhrenverschluss. Die darauf folgende Blasenspiegelung zeigt, dass sich an der OP-Narbe so starke Wucherungen gebildet haben, dass es zu einem Verschluss kommen musste. Es folgt wiederum eine OP, nach der ich deutlich inkontinenter bin als vorher. Anschließend habe ich wieder große Probleme bei der Wundheilung. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Keime im Urin finden, die eine Heilung erschweren. Die Keime erweisen sich als sehr resistent, so dass nur noch eine intravenöse Behandlung im Krankenhaus helfen kann. Während des Krankenhausaufenthaltes kommt es wieder zu einem Harnröhrenverschluss, der operativ entfernt werden muss. Die Inkontinenz wird jetzt noch größer und ich muss täglich bis zu 5 Vorlagen benutzen.
Jetzt hat mir mein Urologe vorgeschlagen, ich sollte doch bei der nächsten Harnröhrenverstopfung nicht mehr die Verstopfung beheben lassen, sondern mir einen suprapubischen Dauerkatheder (Katheter duch die Bauchdecke) einsetzen lassen. Damit könnte ich sehr gut leben und ohne Probleme am allgemeinen Leben teilnehmen. Jetzt will er mir bei meinem nächsten Besuch den Katheter einsetzen, obwohl die Harnröhre (noch) nicht verstopft ist. Die Folge wäre, dass ich zumindest so lange, wie die Harnröhre noch offen ist, einen Beinbeutel tragen müsste.
Jetzt meine Frage: Muss ich diese Situation als Gottgegeben annehmen? Gibt es andere Möglichkeiten, die Inkontinenz zu bekämpfen? Habe ich mit meiner Strahlenbehandlung nur Pech gehabt, da jetzt genau das eingetreten ist, was ich durch die Behandlung eigentlich vermeiden wollte? Das einzig Positive ist, dass bei den Gewebeuntersuchungen kein Krebsgewebe gefunden wurde.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen.
Wolfgang
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