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Paradigmenwechsel auch bei Strahlen und Chemotherapie?

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    #16
    Hallo Andi,

    sicher für Dich nicht neu, was man hier ausführt.

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      #17
      Hallo Hans-J,
      Geduld, ist vielleicht nicht meine Stärke, und deshalb hier ein paar Gedanken Strahlenresistenz betreffend.

      Auswahl potentieller Marker / Targets und Wege bei der Entwicklung von strahlenresistenten Prostatakrebs, deren Bedeutung bei der Vorhersage einer Strahlentherapie (RT) und potentielle therapeutische Eingriffsmöglichkeiten.

      Marker/target Pathway Prediction of RT failure Potential therapeutic inventions/agents
      D2-40 Metastatic ‡ (7–11) Pelvic radiation
      OLN+ Metastatic ‡ (12) Pelvic radiation
      AR Hypersensitive ‡ (28) AR silencing, MDV3100 [53]
      Statins [54, 55], abiraterone [56]
      PKA Hypersensitive ‡ (4), (32) AR silencing, PKA knockdown [31]
      Ki-67/MDM2 Proliferation ‡ (48) AR silencing, antisense-MDM2 [49]
      p16 Proliferation ‡ (4) AR silencing
      erb1/EGFR (HER-1) Outlaw NYD Gefitinib [15, 57]
      Erlotinib [58]
      PI3K/AKT/mTOR inhibitors [59]
      HSP-90 inhibitors [60]
      erb2/HER2 (HER-2/neu) Outlaw NYD Pertuzumab
      PI3K/AKT/mTOR inhibitors [59]
      HSP-90 inhibitors [60]
      VEGF-R Outlaw NYD Bevacizumab, aflibercept, sunitinib [23]
      PI3K/AKT/mTOR Outlaw NYD PI3K/AKT/mTOR inhibitors [59]
      HSP-90 inhibitors [60]
      NF-κB/Stat3 Bypass ± (4) Curcumin [34]
      Bcl-2 Bypass ± (4) Docetaxel [61] AT-101 [23]
      Clusterin Bypass ± OGX-001 [16]
      COX-2 Bypass ‡ (47) Celecoxib, etoricoxib [62–64]
      CGA (somatostatin receptor) Bypass NYD Lanreotide [65–67]
      CD44/CD133 Stem cell NYD PI3K/mTOR inhibitor NVP-BEZ235 [68]
      CD44/CD133 Stem cell NYD Gamma-tocotrienols [69]

      OLN+: occult lymph node metastasis; AR: androgen receptor; PKA: protein kinase A; EGFR: epithelial growth factor receptor; VEGF-R: vascular endothelial growth factor receptor; PI3K/AKT/mTOR: phosphatidylinositol 3 kinase (PI3K)/AKT/mammalian target of rapamycin; NF-?B/Stat3: transcription factors nuclear factor-kappa B (NF-?B) and signal transducers and activators of transcription 3 (Stat3), COX-2: cyclooxygenase 2; CGA: chromogranin A;
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        #18
        Hallo Interessierte,
        entschuldigung für die Verspätung in meiner Fortsetzung. Meine Frau erhielt ein neues Hüftgelenk, dieses erforderte meine ganze Aufmerksamkeit.
        Ich hoffe, dass der Faden noch einmal aufzugreifen ist und der Thread noch einmal in Gang kommt.

        Es wurden in den Stellungnahmen zum Thread einige sehr interessante Anmerkungen gemacht, auf die wahrscheinlich noch einmal zurückzukommen ist.
        @Andi, Rudolf, Hartmut, Harald und noch andere. Besonders @Malte mit einer bemerkenswerten tiefgreifenden email über die Zusammenhänge.

        Laßt mich noch etwas ausführen zur Strahlenresistenz und dem vermeintlichen Paradigmenwechsel, den ich glaube zu erkennen.

        Bösartige Tumoren werden sehr häufig bestrahlt; oft auch in Kombination mit anderen Behandlungsverfahren wie Operation und
        Chemotherapie. Etwa jeder zweite Krebskranke erhält eine oder mehrere Strahlentherapien. Etwa gleich häufig sind palliative Bestrahlungen, etwa von Knochenmetastasen, und kurative, das heißt in Heilungsabsicht angewendete Behandlungsserien. Neoadjuvante Strahlentherapie soll den Tumor für eine nachfolgende Operation verkleinern; adjuvante Strahlentherapie soll das Ergebnis einer vorangegangenen Operation sichern und mikroskopische Tumornester vernichten. Im onkologischen Log cell kill-Konzept kann von einer korrekt dosierten Strahlentherapie eine Reduktion der Tumorzellzahl um den Faktor 1000 erwartet werden.

        In allen Fällen nutzt man die Tatsache aus, dass Tumorgewebe strahlenempfindlicher ist als das umgebende Normalgewebe. Die Heilwirkung erfordert Fraktionierung und hohe Gesamtdosen von 20 bis 80 Gray je nach Art des Tumors.
        Einige Tumoren weisen jedoch eine nur geringe Strahlungsempfindlichkeit auf. Die Ursache hierfür ist ein Sauerstoffmangel (Hypoxie) im Tumorgewebe.[9] Verschiedene Therapiekonzepte versuchen mit Hilfe von sogenannten Radiosensitizern (Strahlungssensibilisatoren) die Strahlungsempfindlichkeit dieser Tumoren zu erhöhen.
        Da im hypoxischem Tumorgewebe die Strahlenwirkung gravierend abnimmt ist es somit naheliegend, das Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen, da eine 2-3 fache Strahlensensibilität durch Sauerstoff erreicht werden kann.

        Aber es gibt auch noch andere Wege die Bestrahlung zu optimieren.

        - Lokale Strahlenerhöhung
        - Hoch LET Strahlung ( Schwerionen )
        - Radiosensitizer
        - Hyperthermie
        - Hyperbarer Sauerstoff
        - Kombinierte Radio/Chemotherapie

        http://radioonkologie.uniklinikum-leipzig.de/red_tools/dl_document.php?PHPSESSID=jio7c6ktg92np9dcsfpgmun7i2&id=21

        Es ist auch möglich schon im Vorfeld einer Behandlung auszuloten ob eine Resistenz vorliegen könnte.

        Mit Hilfe der EDIM-Technologie ist eine nichtinvasive Biopsie ohne die chirurgische Entnahme des Tumors möglich. Dies bietet den großen Vorteil, dass auch vor oder während einer Therapie ein Tumor auf eine mögliche
        Resistenz gegen radikal- und apoptoseauslösende Therapien untersucht werden kann.

        Durch den Nachweis des Markers TKTL1 in den Makrophagen als Indikatorprotein der Vergärung ist es möglich festzustellen, ob Tumorzellen vorhanden sind, die trotz der Anwesenheit von Sauerstoff ihre Energie über die Vergärung von Glukose zu Milchsäure gewinnen. Die damit korrelierende reduzierte Aktivität der Mitochondrien (Abschalten des Verbrennungsstoffwechsels) führt zu einer Hemmung der Radikalbildung; gleichzeitig werden Metabolite über die Vergärung gebildet, die Radikale neutralisieren. Beides führt dazu, dass die Wirkung einer Strahlentherapie reduziert wird. Zudem werden apoptoseauslösende Mechanismen wie z.B. durch Chemotherapien mittels der Abschaltung der Mitochondrien (z.B. infolge der Reduktion von Cytochrom c) unterdrückt.
        Der Vergärungsstoffwechsel spielt damit eine wesentliche Rolle bei der Resistenz gegenüber Strahlen- und Chemotherapien.
        Der Verdacht auf eine mögliche Therapieresistenz kann gezielt mit dem Test Tumorstatus I untersucht werden. Dieser sollte vor dem Beginn einer Strahlen- oder Chemotherapie durchgeführt werden, insofern kein vollständiger Tumorstatus erhoben wird.

        Und immer wieder ist Warburg&Coy sowohl bei der Ernährung als auch bei Resistenz eng verknüpft.

        Die Fähigkeit, Zucker zu vergären statt Nährstoffe zu verbrennen, ist entscheidend an der Chemo- und Strahlenresistenz metastasierender Tumore beteiligt. Eine kohlenhydratarme Ernährung könnte dem entgegenwirken.

        Eine Chemo- oder Strahlentherapie allein ist bereits eine schwere Belastung für den Patienten. Umso bitterer ist es, wenn die Therapie nicht ausreichend anschlägt und der Krebs zunehmend resistent gegen die Behandlung ist. Insbesondere streuende Krebsformen lassen sich nur schwer bekämpfen. Die Umstellung der Nährstoffverbrennung auf Vergärung, einem häufigen Merkmal metastasierender Krebszellen, scheint hier ein entscheidender Faktor zu sein.
        So fördert beispielsweise das Chemotherapeutikum Taxol® laut Wissenschaftlern der University of South Alabama die Bildung des Enzyms Laktatdehydrogenase, das eine zentrale Rolle beim Wechsel auf Zuckervergärung spielt. Mit steigender Aktivität des Enzyms nahm im Experiment die Resistenz gegen Taxol® zu. Ein möglicher Mechanismus könnte in der hohen Energiebereitstellung durch die Zuckervergärung liegen. Diese ermöglicht es den Krebszellen, molekulare „Pumpen“ zu betreiben, die Medikamente aus der Zelle ausschleusen, bevor diese ihre Wirkung entfalten können].

        Eine hohe Aktivität der Laktatdehydrogenase scheint zudem auch für die häufige Strahlenresistenz metastasierender Tumore verantwortlich zu sein. Unter normalen Bedingungen gewinnen Zellen ihre Energie durch Verbrennung von Nährstoffen in den zelleignen Kraftwerken - den Mitochondrien. Hierbei entstehen mitunter Radikale, die auf Dauer die Zelle schädigen und absterben lassen. Die Bestrahlung von Tumoren fördert diese Radikalbildung und so deren Untergang. Vergärende Krebszellen gewinnen ihre Energie jedoch ohne Hilfe der Mitochondrien. Folglich bilden diese kaum Radikale, wie Wissenschaftler der Johns Hopkins Universität bewiesen [Le10]. Der Angriffspunkt der Strahlentherapie ist demnach ausgeschaltet.

        In der Umstellung auf Zuckervergärung liegt demzufolge ein grundlegender Schritt zur Unempfindlichkeit gegen gängige Therapien. Doch verbirgt sich dahinter auch eine entscheidende Schwachstelle und mögliche Behandlungsoption. Ohne Mitochondrien können vergärende Krebszellen Fette und Eiweiße nicht als Energielieferanten nutzen und sind auf die stete Zufuhr von Zucker aus dem Kohlenhydratabbau angewiesen. Ohne diesen fehlt dem Krebs praktisch die Nahrungsgrundlage. In Laborversuchen wuchsen vergärende Krebszellen unter zuckerarmen Bedingungen wesentlich schlechter [Le10].
        Eine kohlenhydratarme Ernährung könnte demnach den Erfolg einer Chemo- oder Strahlentherapie maßgeblich erhöhen.
        Somit haben die von Johannes Coy postulierten Behauptungen nicht nur Auswirkungen bei der Entstehung der Proliferation, Angiogenese und zur Vermeidung der Tumorkarziogenese, sondern auch schon bei bestehenden Tochtergeschwülsten ( Metastasen ), zur Vermeidung der Hypoxie und Hilfe zur Reoxygenierung und müssen als ein Teil zur Optimierung bestehender Chemo- und Strahlentherapie angesehen werden. Und das ohne Intervention von Mitteln jeder Art.

        http://www.fet-ev.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=78:20100316-krebs-therapieresistent-dank-zuckervergaerung&catid=34:presse&Itemid=72

        Selektive Vorteile vergärender Tumorzellen
        • Die bei der Vergärung von Glukose gebildeten Säuren Laktat (Milchsäure) und Kohlensäure führen zu einer Zerstörung des umgebenden Gewebes (Matrixdegradation). Dies ermöglicht den Tumorzellen in gesunde Gewebe einzudringen und zu metastasieren (Gatenby und Gawlinski, 2003).
        • Das Abschalten der Mitochondrien in Tumorzellen führt zu Resistenzen gegenüber vielen Chemotherapeutika (Xu et al., 2005).
        • Die Abhängigkeit dieser Tumorzellen von Sauerstoff nimmt dramatisch ab. Die Tumorzellen überstehen auch eine Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) im Gewebe.
        • Tumorzellen in hypoxischen Regionen werden resistenter gegenüber einer Strahlentherapie.
        Neben den Vorteilen führt dieser Stoffwechselweg auch zu Schwachstellen für die Tumorzelle (Tabelle 8).
        Krebszellen, die
        Glukose vergären, sind auf Glukose als alleinigen Treibstoff angewiesen. Weder Fruktose, noch Proteine oder Fette können als Energielieferanten herangezogen werden, da in vielen TKTL1-positiven Zellen die Fettverbrennung (ß-Oxidation) abgeschaltet ist (Buzzai et al., 2005). Aufgrund dieser enormen Einschränkung sind die Tumorzellen empfindlich für einen Zelltod, der allein durch den Entzug von Glukose ausgelöst werden kann.


        Nachteile vergärender Tumorzellen
        • Diese Tumorzellen sind abhängig von der Glukoseversorgung, da nur Glukose als Energiequelle herangezogen werden kann und damit die Lebensgrundlage dieser Zellen darstellt. Fruktose ist beispielsweise nur schwerlich für die Energiegewinnung nutzbar.
        • Gleichzeitig wird in solchen Tumorzellen die Fettverbrennung abgeschaltet (Hemmung der ß-Oxidation). Diese Zellen können Öle/Fette nicht länger als Energiequelle nutzen.
        • Im Vergleich zu einer Glukose-verbrennenden Zelle muss eine Glukose-vergärende Zelle etwa 20-30 mal mehr Glukose aufnehmen, da die Effizienz der Energieausbeute wesentlich geringer ist.
        Die Entdeckung von Coy erfordern, dass man Krebs nach Art der Energiegewinnung künftig in zwei verschiedene Klassen unterteilen muß:
        • Krebszellen, die Glukose verbrennen (TKTL1- negativ)
        • Krebszellen, die Glukose vergären (TKTL1- positiv)
        Durch den Nachweis des TKTL1-Enzyms in Tumorzellen können Krebspatienten identifiziert werden, bei denen eine Hemmung des Glukosestoffwechsels sinnvoll ist. In Zusammenarbeit mit der Urologin Sigrun Langbein sowie Medizinern aus Palermo und Freiburg fanden Dr. Coy und sein Team heraus, dass die Prognose für Tumorpatienten, bei denen TKTL1-positive Zellen nachgewiesen wurden, sehr viel schlechter ist. Diese Ergebnisse wurden jüngst in der Ausgabe 94 (4): 578 – 585 des British Journal of Cancer 2006 veröffentlicht.

        Im Rahmen eines neuartigen pharmakodiagnostischen Therapiekonzeptes soll dieser Stoffwechsel zukünftig in Tumoren detektiert und anschließend gezielt durch die Blockierung des Enzyms mit einem in der Entwicklung befindlichen Medikament gehemmt werden. Damit würde man der Zelle die Fähigkeit nehmen, Energie zu gewinnen. Leider werden bis zur möglichen Zulassung noch einige Jahre verstreichen.



        Die TKTL1-Ernährungstherapie bietet schon jetzt eine Chance, in den Energiestoffwechsel vergärender Zellen einzugreifen.

        Sind TKTL1-positive Zellen im Tumor nachgewiesen, kann man über die TKTL1- Ernährungstherapie herkömmliche Therapien wie Chemo- und Strahlentherapie sinnvoll unterstützen.

        Bei der TKTL1-Ernährungstherapie handelt es sich erstmalig um einen Ansatz, durch eine gezielte Ernährung das Wachstum von Tumorzellen zu beeinflussen. (Achtung: Nur wenn TKTL1-Enzymaktivität nachgewiesen wurde, sollte die Ernährungstherapie durchgeführt werden. Diese sollte in diesem Fall über einen Zeitraum von 3 Monaten konsequent verfolgt werden.)

        Krebszellen die Glukose vergären (TKTL1-positiv) haben eine Schwachstelle, auf die die Ernährungstherapie ausgerichtet ist. Sie sind abhängig von der Glukoseversorgung, weil in der Zelle die Fettverbrennung (ß-Oxidation) abgeschaltet ist. Fette und Öle können dann nicht mehr als Energiequelle genutzt werden.

        Die TKTL1-Ernährungstherapie verfolgt das Ziel, die Tumorzellen von der Energieversorgung abzukoppeln (Substratlimitierung). Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die kontinuierliche und ausreichende Versorgung des Organismus sowohl mit Energie als auch mit Vitaminen und Spurenelementen gewährleistet ist, wenn über einen längeren Zeitraum eine Substratlimitierung durch eine Einschränkung des Verzehrs von Kohlenhydraten und Zuckern vorgenommen wird.



        Das Grundprinzip der TKTL1-Ernährungstherapie besteht darin, eine Abgabe von Blutzucker an Gewebezellen durch die Verwendung ausgewählter Nahrungsmittel zu verhindern.

        Die Blutzuckerregulation, also der Glukosegehalt im Blut, wird im menschlichen Organismus unter physiologischen Bedingungen gut gewährleistet. Der Verzehr von zuckerhaltigen Speisen führt kurzfristig zu einem Anstieg der Glukosekonzentration im Blut. Der Organismus schüttet daraufhin Insulin aus, das die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen ermöglicht. Die Glukosekonzentration im Blut normalisiert sich.

        Sinkt dagegen der Zuckerspiegel im Blut unter einen bestimmten Wert, wird aus den Glykogenspeichern
        Glukose freigesetzt und ins Blut abgegeben.

        Bei einer
        glukose- und kohlenhydratarmen Ernährung werden zunächst die Glykogenspeicher vollständig geleert. Der menschliche Organismus stellt seine Energieversorgung auf die Verwertung von Ketonkörpern um. In dieser Stoffwechsellage wird kaum noch Insulin ausgeschüttet, so dass die Blutglukose nicht mehr an die Zellen abgegeben werden kann. Die Blutglukosekonzentration bleibt deshalb weiterhin konstant.

        Gewebezellen bleibt unter diesen Bedingungen nur die Möglichkeit, Ketonkörper als Energiequelle zu nutzen. Diese können im Körper unter anderem aus Eiweißen und Fett gebildet werden. TKTL1-positive Tumorzellen können Ketonkörper nicht nutzen, weil bei Ihnen die ß-Oxidation abgeschaltet ist. In diesem Versorgungszustand wird die Energiezufuhr der Tumorzelle unterbrochen. Ohne Energiezufuhr oder -gewinnung kann sich die Krebszelle nicht vermehren. Aufgrund der Unempfindlichkeit gegenüber vielen Chemotherapeutika ist es von großer Wichtigkeit, vor der Durchführung einer Chemotherapie auf den TKTL1-Stoffwechsel zu prüfen. Im Falle TKTL1- positiver Zellen sollte parallel zu einer Chemotherapie immer auch eine TKTL1-Ernährungstherapie durchgeführt werden, um einen optimalen Behandlungserfolg zu gewährleisten.

        Eine
        Chemotherapie greift zwar Glukose-verbrennende Tumorzellen an, wirkt aber häufig nicht gegen Glukose-vergärende Zellen (Xu et al., 2005). In diesem Fall verschafft eine Chemotherapie den TKTL1-positiven Zellen einen Selektionsvorteil. Das Umschalten auf die Glukosevergärung verleiht den Tumorzellen eine Resistenz gegenüber vielen Chemotherapien. Da dieses Umschalten nur funktioniert, wenn ausreichend Glukose vorhanden ist, kann durch eine Limitierung der Glukosezufuhr die Resistenzbildung vermindert werden. Werden die Tumorzellen mit ausreichend Glukose gefüttert, können diese im Gegensatz zu Tumorzellen, die durch die Chemotherapie vernichtet werden, schneller wachsen und sich folglich schneller ausbreiten. Hierdurch bedingt, nimmt die Zahl der TKTL1-positiven Zellen stetig zu, die Ansprechraten von Chemotherapeutika verschlechtern sich und die tumorfreie Zeit verkürzt sich. Der Tumor wird invasiv, dringt in andere Gewebe ein und bildet Metastasen.


        Durchbrechung des Teufelskreislaufes durch eine gezielte Kombination aus Chemotherapie- und Ernährungstherapie

        Stets vor dem Hintergrund, dass TKTL1-positive Tumorzellen nachweisbar sind, existieren im Tumor zwei Typen von Tumorzellen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Art der Energiegewinnung. Während die verbrennenden Zellen ihren Energiebedarf über die Atmungskette der Mitochondrien abdecken, sind vergärende Zellen vollkommen unabhängig von TKTL1-Glukosevergärungsstoffwechsel. Therapiestrategien gegen die Mitochondrien oder die Enzyme der Atmungskette bleiben daher ohne Erfolg. Die Hoffnung liegt in der deutlichen Verbesserung der Chemotherapie durch eine begleitende Ernährungstherapie.

        1999 konnte in einer Studie aufgezeigt werden, dass sich die Vermehrung von Tumorzellen durch Transketolase-Hemmstoffe unterdrücken lässt. Komplementär hierzu führt die Aktivierung der Transketolase zu einer deutlichen Stimulierung des Tumorwachstums (Rais et al., 1999; Comin-AndiuX et al., 2001). Zu den Transketolaseinhibitoren zählt unter anderem das Oxythiamin. Oxythiamin ist ein Inhibitor des Enzyms Transketolase, das von der biologisch aktiven Form des Thiamins (Vitamin B1) abgeleitet ist. Es konnte bereits gezeigt werden, dass Thiamingaben das Tumorwachstum beschleunigen können. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass bei Vorhandensein von TKTL1- positiven Zellen bei der Einnahme von Thiamin Vorsicht geboten ist. Derzeit werden Hemmstoffe des TKTL1-Enzyms zu neuen Antikrebsmedikamenten entwickelt, mit denen es in der Zukunft möglich sein soll, die TKTL1-Transketolase und die damit einhergehende Glukosevergärung gezielt zu hemmen, um die Energieproduktion in den Tumoren zum Stillstand zu bringen.

        Die letzten Ausführungen zeigen sehr eindeutig auf, dass es einen großen Zusammenhang gibt, zwischen Strahlen/Chemoresistenz, zuerst ausgeführten Behandlungsmöglichkeiten, deren Optimierung und der natürlichen Apoptose durch Aktivierung der Mitochondrientätigkeit unter Beachtung von TKTL 1 positiven und TKTL 1 negativen TZ.

        Freundliche Grüsse
        Hans-J.
        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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          #19
          Hallo Hans-J,
          dann erst mal Genesungswünsche an Deine Frau - das eine schmerzfreie Beweglichkeit wieder hergestellt werden kann!

          Vielen Dank auch für Deinen Beitrag zur RT-Sensibilisierung ect. Dein Fokus diesmal liegt auf der Zuckervergärung, Warburg, Coy, TKTL1 ect. Sehr gut finde ich, dass Du zu einer Zucker- bzw. Kohlehydratreduktion auch die Grundlagen bietest. Manche komplementär verankerten Mitstreiter sehen diesen Weg als "Lösung" an, nur weil das in ein paar Papers als "vielversprechend" beschrieben wurde. Hans-J, Du weisst auf die Bedeutung des TKTL-1 Tests ect. hin, das liegt ganz auf meiner Linie - Diagnose, Therapie, Kontrolle. Blindversuche sind immer schwierig zu beurteilen. Ich habe mit einen meiner Uros, der das Thema COY-TKKL1 sehr aufgeschlossen angeht, seinen Patienten diesen Test auch anbietet, mal besprochen was das bringt. Er sieht es als komplementär erfolgreich bei Chemotherapie WENN TKTL1 über normal ist, also so >150%.

          In der SHG habe ich dann auch mit Leuten gesprochen, die in entsprechender Situation eine Ernährung nach Coy versucht haben um den TKTL1 zu senken. Dies wurde erreicht und man meinte daraus Nutzen zu ziehen, wobei die Coy-Ernährung extrem schwierig ist. Es schränkt nicht nur stark die Lebensqualität ein (kein Obst), sondern ist auch recht teuer! Ein Absenken des TKTL1 Wertes in den Normalbereich wurde mir nicht berichtet. Der Abfall des Markers war aber schon signifikant.

          Ein bisschen Wasser muss ich aber noch in den Wein giessen. Auch wenn die Zuckervergärung/Warburg Geschichte oft beschrieben wird, ist sie für frühe Stadien des Prostatakrebs unbelegt!

          ...In this prospective study, we found that high fructose consumption, from either fruit or non-fruit sources, was associated with a reduced risk of prostate cancer, particularly with advanced disease...
          Andererseits ist ein extensiver Zucker bzw- Kohlehydratkonsum verbunden mit Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislaufproblemen ect. - was als ungünstiger prognostischer Faktor bei Prostatakrebs gilt, wenn er diagnostiziert wurde.

          Mein persönliches Fazit:
          Vor dem kastrationsresistenten Stadien ist das ein untergeordnetes Thema. Ich empfehle mediterrane Ernährungsformen - ohne Einschränkung.




          Noch ein paar Worte zur Strahlentherapie.
          Die Frage: "was ist besser RPE oder RT" ist die Million-Dollar-Frage, die auch in Zukunft unbeantwortet bleiben wird, aber es gibt ein paar neuere Daten. Michael J. Zelefsky und Kollegen haben das Thema RT bei "localized prostate cancer (PCa) patients" in Bezug auf Strahlendosis untersucht. Oft wird ja hier die Meinung vertreten, die Strahlendosis besser den Experten zu überlassenwäre, was ich absolut unterstützen würde. Schauen wir uns mal an, was der ausgewiesene Experte Zelefsky herausgefunden hat.


          Prostate-specific antigen (PSA) relapse–free survival for intermediate-risk patients according to dose. The 10-yr outcomes were 76% and 57% for patients treated with >81 Gy and with lower doses, respectively.

          Man erkennt auch sehr schön, dass bei hoher Strahlendosis von >80Gy, ab etwa 10 Jahren eine Stabilisierung eintritt, d.h. keine weitere langfristige Abnahme der "Heilungsrate", wogegen bei niedriger Dosis die Stabilisierung auf kleinerem Niveau später erfolgt. Dies stellt die häufig gemachte Aussage in Frage, dass wegen der Langzeitunsicherheit die RT für junge Patienten ungeeignet wäre. Wer heute noch Dosen von z.B. 74Gy für ausreichend hält handelt, meiner Meinung nach, unverantwortlich!

          All diese Studien wurden in einer Zeit gemacht, wo keine neo/adjuvante ADT zur RT erfolgte. Heute wissen wir, dass das eine wesentliche Verbesserung der Langzeitkontrolle ermöglicht, den Prostatakrebs scheinbar Strahlensensibler macht, passend zum Threadthema:



          Zum Schluss möchte ich noch auf einen weiteren interessanten Sachverhalt hinweisen. Oftmals erscheint es mir, dass wir uns zu stark auf die "Prostatakrebs spezifische Sterblichkeit" konzentrieren, andere Gesundheitsaspekte vernachlässigen. Selbst bei High-Risk Patienten ist die Sterblichkeit aus "anderen Gründen" deutlich höher verglichen mit der krankheitsspezifischen Sterblichkeit.



          Ich möchte aus diesem Anlass nochmals alle Kollegen bitte, dieses Thema nicht zu vernachlässigen. Wie hoch ist Euer BMI, Blutdruck, Cholesterin, ect. - treibst ihr Sport? Gesunde mediterrane Ernährung, Kohlenhydratreduktion, usw. kann empfohlen werden.

          There is hope!
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            #20
            Lieber Andi,
            Mitbetroffene und Interessierte

            zuerst einmal Danke für die Genesungswünsche meiner Frau, welche sich redlich abmüht, ihre Bewegungsfreiheit wieder zu erlangen.

            Offenbar hattest du schon eine Stellungnahme in der Pipeline, auf die ich zunächst einmal eingehen möchte.

            Man erkennt auch sehr schön, dass bei hoher Strahlendosis von >80Gy, ab etwa 10 Jahren eine Stabilisierung eintritt, d.h. keine weitere langfristige Abnahme der "Heilungsrate", wogegen bei niedriger Dosis die Stabilisierung auf kleinerem Niveau später erfolgt. Dies stellt die häufig gemachte Aussage in Frage, dass wegen der Langzeitunsicherheit die RT für junge Patienten ungeeignet wäre. Wer heute noch Dosen von z.B. 74Gy für ausreichend hält handelt, meiner Meinung nach, unverantwortlich!
            Diese Behandlungsform ist derzeitiger Standard wobei das Bestreben ist, DNA Schädigungen zu perfektionieren, d.h. mithilfe von Gray, Fraktionerung, verbesserter Bestrahlungsarten usw.

            Aber die Wissenschaft ist schon weiter.
            Sie zeigt klar Wege auf, wie durch REDUZIERUNG von Gray umliegendes gesundes Gewebe geschont, die Bestrahlung durch Optimierung einen höheren Wirkungsgrad erlangen könnte und durch
            - Lokale Strahlenerhöhung
            - Hoch LET Strahlung ( Schwerionen )

            - Radiosensitizer
            - Hyperthermie
            - Hyperbarer Sauerstoff
            - Kombinierte Radio/Chemotherapie
            auch resistent gewordenen TZ wieder in die G1 wiederhergestellt und die S Phase überwunden werden können um Strahlensensibilität wiederherzustellen.
            Das ist das eigentliche hochinteressante Feld, was wirklich spannend ist.
            Die daraus resultierenden Vorteile dürften gravierend sein und der RT eine ganz andere Erfolgsrate bescheren. Ich möchte dabei weniger den derzeitigen Status der RT diskutieren - was wir ja schon gemacht haben - sondern neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung miteinfließen lassen.

            Hierzu ist der über jahrmillionenalte, natürliche Apoptosemechanismus die Grundlage in der Verfeinerung und die Wege der Mechanismen sind zunehmend in den Focus der Wissenschaft gerückt.
            Nicht umsonst habe ich im Vorfeld versucht die Grundlagen vereinfacht darzulegen, wohlwissend dass diese nicht von Jedermann gewünscht sind.
            Aber es wird sich bei vielen ein Regelkreis des Gesamtzusammenhanges einstellen, wenn man sich etwas mit der Materie auseinandersetzt. Die Zusammenhänge zwischen Resistenz, Sensibilisierung, Apoptose, Apoptosemodulierung sind wesentlich enger verzahnt als wir annehmen.

            Nachfolgeder Link ist - zugegeben - sehr anspruchsvoll, aber einer der Besten den ich im gesamten Zusammenhang jemals gefunden habe.



            Zurück zu den apoptosemodulierenden Möglichkeiten:

            Mikro-Sauerstoffgenerator hilft Krebs besiegen

            Amerikanische Wissenschaftler haben einen mikroskopisch kleinen Sauerstoffgenerator entwickelt, der direkt in den Tumor implantiert werden soll. Der Sauerstoff soll die Wirkung der Bestrahlung und der Chemotherapie verstärken.
            Viele bösartige Tumoren werden bestrahlt. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz DNA der Krebszellen und hemmt so ihr Wachstum oder tötet sie sogar ab. Die Strahlen machen sich dabei den Sauerstoff im Gewebe zu Nutze. Das Problem dabei: viele Tumoren sind in ihrem Kern sehr sauerstoffarm. Daher ist es sehr schwer, das Tumorwachstum durch Bestrahlung komplett zum Erliegen zu bringen.
            Mehr auf: aponet.de
            Sauerstofftherapie zur Verbesserung der Energiegewinnung und
            Rückbildung von Krankheiten und des Alterungsprozesses.
            Insbesondere die Forschung russischer Raumfahrtwissenschaftler hat uns eine Therapie möglich gemacht, die Energiekraftwerke unserer Zellen, die man Mitochondrien nennt, zur Regeneration zu bewegen. Bei Untersuchungen von Piloten und Kosmonauten , die häufiger reduzierter Sauerstoffatmung ausgesetzt waren, machten sie erstaunliche Entdeckungen. Von Bedeutung ist dies besonders für Menschen, die unter einem chronischen Energiemangel leiden und zur Sicherung des Überlebens und Verbesserung der Lebensqualität keine anderen Therapiemöglichkeit haben. Vor allem sind dies Patienten mit Chronischem Müdigkeitssyndrom, Burnout-Syndrom, Depressionen und vielen anderen Erkrankungen.
            Jede Körperzelle enthält Mitochondrien, in denen unter Sauerstoffverbrauch durch Verbrennung von Zucker und Fettsäuren die Lieferung von Adenosintriphosphat (ATP) stattfindet. ATP, von dem ein 70 kg schwerer Mensch ungefähr 70 kg täglich bildet, wird für alle im Körper ablaufenden Prozesse verbraucht. Wird immer ausreichend ATP gebildet, bleibt der Mensch gesund und sieht mit 90 aus wie er erschien mit 70. Zellen, die viel Energie verbrauchen (Herz, Nerven, Muskulatur) haben eine hohe Zahl an Mitochondrien. In gesunden Herzmuskelzellen machen funktionierende Mitochondrien ungefähr 40% des Gesamtgewichts des Herzens aus, in den Nervenschaltstellen des Gehirns beträgt der Anteil bis zu 60%.
            Die Verbrennung von Zucker ist ungünstiger als die von Fetten. Besonders hierbei entstehen immer freie Radikale, die zwar vom Organismus auch für wichtige Prozesse gebraucht werden, z.B. Zerstörung eindringender Mikroorganismen und Beteiligung an der Bildung von Hormonen aus Cholesterin. Eine übermäßige Bildung schadet jedoch den Zellmembranen und der mitochondrieneigenen Erbsubstanz, die anfälliger ist als die des Zellkerns. Dieser sogenannte oxidative Stress ist die Hauptursache für Alterungsprozesse, chronisch-degenerative Krankheiten, chronische Erschöpfung, Immunschwächen und Krebs. Er ist auch dafür verantwortlich, dass das Immunsystem eines Marathonläufers nach 42 Kilometern für kurze Zeit so geschwächt ist wie das eines Aidskranken im Endstadium.
            Der Körper reagiert auf diesen Angriff Freier Radikaler, der sich in jeder Sekunde tausendfach vollzieht, indem er sie durch Antioxidantien abfängt, das sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Reparaturenzyme beheben Schäden am Erbgut, was an dem sehr empfindlichen der Mitochondrien aber kaum gelingt. Im Laufe des Lebens addieren sich diese Schäden mit der Folge, dass die Leistung der Energiekraftwerke stetig abnimmt.
            Dieser Prozess beginnt schon zwischen dem 3. und 4. Lebensjahrzehnt. Besonders betroffen sind Nervenzellen, Herz- und Muskelzellen. Die Zahl der geschädigten funktionslosen Mitochondrien steigt, denn diese teilen sich weiterhin, wie auch die gesunden. Die Energieleistung nimmt drastisch ab, es kommt zu einem vermehrten Calciumeinstrom in die Zelle und diese stirbt. Muskelkraft, Herzleistung, Sehkraft, überhaupt Organleistungen und auch Hautelastizität nehmen ab abhängig von der Dauer und Intensität der Schädigung. Unsere Lebenskraft sinkt stetig. Somit altern und erkranken wir vor allem durch mitochondriale Schädigung. Dies ist bekannt seit Anfang der achtziger Jahre. Umwelteinflüsse, Dauermedikamente und immer schlechtere Ernährungsgewohnheiten beschleunigen den Prozess. Es entstehen Krankheiten, an denen defekte Mitochondrien beteiligt sind. Insbesondere zählen dazu nachweislich Diabetes Typ 2, Übergewicht, Hormonstörungen, Demenz, Krebs, rund 50 andere Krankheiten sowie ein beschleunigter Alterungsprozess. Altern ist für die Altersforscher eine langsam fortschreitende Krankheit.
            Die geschädigten Mitochondrien, von denen man weiß, dass sie sich schneller vermehren als die gesunden, können nur noch Zucker verbrennen. Ihre Energiebildung kann dadurch bis auf 16% sinken. Jetzt entstehen noch mehr freie Radikale und der Mensch befindet sich durch diese Dysbalance in einem biochemischen Teufelskreis.
            Kann man diesen Teufelskreis durchbrechen und den Zellzyklus der gesunden Mitochondrien verbessern? Die bereits erwähnten russischen Forscher entwickelten aufgrund ihrer Beobachtungen die intermittierende Hypoxietherapie (IHT). Für wenige Minuten wird dem Patienten sauerstoffärmere Luft über eine Maske zugeführt. Der Sauerstoffgehalt kann so präzise und individuell gesteuert werden, dass er dem der „dünnen“ Bergluft zwischen 2000 und 6000 Metern Höhe entspricht (Hypoxiephase), gefolgt von einer Gabe sauerstoffreicher Luft (Hyperoxiephase). Man erzeugt somit ein Reizklima. Durch diesen äußerst effektiven Trainingsreiz werden Prozesse in Gang gesetzt, die zum isolierten Untergang geschädigter Mitochondrien führen, den gesunden Mitochondrien, die sich etwa alle 5 Tage teilen, mehr Raum gibt sich zu vermehren und die Energieproduktion zu erhöhen. Dies ist messbar durch Bestimmung der mitochondrialen Zellaktivität. Die Leistungsfähigkeit aller Organe wird verbessert, der Alterungsprozess wird deutlich verzögert, chronische Erkrankungen können durch dieses beschriebene Zelltraining gestoppt oder sogar geheilt werden.
            Die Therpie wir kurmäßig angewandt. Eine Behandlungseinheit umfasst 10 Sitzungen von 45 bis 60 Minuten Dauer über 2 bis 4 Wochen. Dazwischen liegen Pausen von 3 bis 4 Monaten. Der Effekt der Regeneration muss durch eine individuell angepasste Nahrungsaufnahme und - ergänzung begleitet werden.
            Nachgewiesene Wirkungen dieser Therapie sind: Stärkung des Immunsystems, Verbesserung der Herzfunktion, Normalisierung des Blutdrucks, Verbesserung der Lungenleistung, Erhöhung der physischen und psychischen Belastbarkeit, Verminderte Verletzungsanfälligkeit, sportliche Leistungssteigerung, Regulierung einer gestörten Hormonfunktion, mehr Bereitstellung an Energie in allen Zellen, womit nur einige genannt sind.
            Leistungssportler kennen diese positiven Effekte schon seit Jahren: sie erhöhen ihre körperlichen und mentalen Fähigkeiten durch Inanspruchnahme des sogen. Höhenlagers in den Bergen vor Leistungswettkämpfen.
            Dieses Zelltraining wirkt wie eine Kosmetik von innen: verjüngend, hautglättend, durchblutungsfördernd, fettverbrennend, stoffwechselaktivierend, bei der Gewichtsreduktion helfend, den Blutzucker regulierend. Die Stimmungslage wird verbessert durch vermehrte Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. Die gesteigerte Fettverbrennung reduziert das Hungergefühl und den Appetit auf dickmachende Kohlenhydrate. Letztere beschleunigen den Energieverlust in den Mitochondrien und stellen oftmals leere Kalorien dar, die zu Fett umgebaut werden.
            Insbesondere bei den im folgenden aufgeführten Erkrankungen trägt die Intervall-Sauerstofftherapie zur Linderung , sogar Heilung bei, belegt durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien:
            Autoimmunkrankheiten, chronische Infektionen, Diabetes und Fettsucht, Burnout-Syndrom, Depressionen, Migraine, chronische Erschöpfung und Müdigkeit, Begleittherapie bei Krebs, Allergien, Asthma, Parkinson, Alzheimer und weitere. Es wurden Fälle von Alzheimerdemenz beschrieben, bei denen nahezu alle Krankheitssymptome verschwanden, obwohl sie als nicht heilbar gilt. Das ist kaum zu verstehen. Betrachtet man Alzheimer aus Sicht der in den Mitochondrien ablaufenden eingangs beschriebenen Störungen, dann versteht man, dass sie zu den mitochondrialen Erkrankungen zählt und einer Intervall-Hypoxie-Therapie zugeführt werden muss!
            Positive Beispiele der Atmung sauerstoffreduzierter Luft finden sich auch in der Natur. Die Grönlandwale, die nördlich des Polarkreises leben, tanken Sauerstoff an der Wasseroberfläche und tauchen dann für über 15 Minuten in die Meerestiefe ab. Wenn sie dann wieder auftauchen, ist ihre Sauerstoffkonzentration im Blut und in den Zellen erheblich abgesunken. Dieser Prozess wiederholt sich am Tag rund 100 mal. Sie ernähren sich von Plankton und kleinen Fischen, die ihnen nur ½ Jahr zur Verfügung stehen. Die weiblichen Tiere gebären alle 3 Jahre ein Jungtier bis ins hohe Alter von 90. In erlegten Walen fand man abgebrochene alte Jagdwerkzeuge, die eine genaue Bestimmung des Alters der Tiere zuließen: manche waren über 200 Jahre alt und bei keinem fand sich eine Krebserkrankung.


            Nun habe ich mehrmals auf die Hypoxie in den Tumoren hingewiesen, ( extrinsische Resistenz ) und die Anstrengungen der Wissenschaft - welche seit Warburg - diesen Weg sehr vernachlässigt hat, kommt nun hektisch in Gang.
            Aber auch die intrinsische Restinenz ( durch die Tumorart vorgegeben ) ist Wissenschaftlich auf einem guten Wege.

            Hierzu gehören die 4 R' s in der Strahlenbiologie:
            - Hoher Repair bedeutet, reaktive Steigerung der Tumorproliferation
            - mangelhafte Reoxygenierung führt zu Strahlenresistenz
            - gesteigerte Tumorproliferation führt zu Strahlensensibilität
            - höher differenzierte maligne TZ neigen mehr zur Strahlenresistenz

            Das schnell wachsende TZ strahlensensibler sind gegenüber langsam wachsende TZ wird zunehmend kontrovers diskutiert und die Wissenschft möchte dieses nicht Verallgemeinern.
            Eine Erklärung jedoch konnte ich nicht finden für diesen vermeintlichen Widerspruch.

            Ich möchte mich vermehrt dem Feld der Hyperthemie zuwenden, welche von der Medizin keinen kurativen Stellenwert besitzt, aber zunehmend sowohl für die Sensibilisierung als auch zur Therapie in den Vordergrund rückt.

            Im Zusammenhang mit der Strahlentherapie sind folgende Zusammenhänge mit der Hyperthermie interessant.

            - im gesunden Gewebe erfolgt eine Steigerung des Blutflusses
            - Tumorgewebe ist dazu unfähig
            Gefäßneubildungen werden geschädigt, da die Blutzirkulation stagniert, durch Hyperthermie entsteht ein Hitzestau mit der Folge von Apoptose der T.Z.
            - Hypoxie schützt T.Z. vor Strahlentod, aber ncht vor Hitze.
            - der Gewebe P-H Wert sinkt, weil Zellen in Azidose und gestörter Ernährung besonders empfindlich für Hyperthermie sind.
            - die S- Phase-Zellen ( besonders strahlenresistent ) erwiesen sich als besonders thermosensibel.
            - Hitze schädigt ruhende T.Z. ( GO Phase ) wie auch sich gerade teilende T.Z.
            Hyperthermie induziert Schäden sowohl am Zellkern als auch an der Plasmamembran

            - Hyperthemie wirkt RT ( Ionen ) sensibilisierend für eine RT bei 41,5-42,5° C. im Tumorgewebe und einer Einwirkungs- Zeit von 45-60 min.
            Folge: T.Z. sterben vor der Mitosephase ab.

            Soweit erst einmal um die Sensibilisierungsphase - mit natürlichen Mitteln - abzuschließen.

            Grüsse
            Hans-J.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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              #21
              Milchsäure - der Schlüssel für Leben und Untergang

              Hallo allerseits,

              ich möchte eine ergänzende Bemerkung zu Dr. Coy machen. Er hat das TKTL1-Gen entdeckt. Damit ist (wahrscheinlich) klar, welches Gen die Umschaltung auf die Vergärung einer Zelle regelt. Daraus folgt, dass verminderte Kohlenhydratzufuhr der vergären wollenden Zelle das "Futter" entzieht. Sie geht in die Apoptose. Soweit zu Coy, mehr ist dazu nicht zu sagen.

              Dauerhaft reduzierte Kohlenhydratkost führt aber (vereinfacht gesagt) nicht zur Krebsfreiheit! Das ergeben seit Jahrzehnten bekannte Untersuchungen an Naturköstlern aus Afrika und indischen Nonnen, die sich kohlenhydratarm ernähren.

              Coys Ansatz, einen Körper empfänglich für Chemo und Bestrahlung zu machen, ist aus Sicht der bis heute geübten Schulmedizin sicher richtig. "Steinalte" Erfahrungen sprechen aber eine andere Sprache.

              Einen Lösungsansatz bietet die Erfahrungsmedizin der letzten Jahrzehnte, speziell beginnend mit Dr. Johannes Kuhl. Kuhl war Zeitgenosse von Warburg und hat diesen, ungefähr zeitgleich wie P. G. Seeger auch, teilweise widerlegt. So geht Warburg davon aus, dass eine einmal auf Vergärung umgeschaltete Zelle, dies nicht rückgängig machen kann. Das wurde widerlegt und ist auch Bestandteil der Überlegungen von Coy.

              Die Frage ist nun, wie kann man das aktiv unterstützen? Kohlenhydratreduktion ist nicht der erste Ansatz. Wer sich mit der Chemie von Zellwachstum beschäftigt, erkennt die wichtige (Embryonalwachstum), aber auch fatale (Krebswachstum) Rolle der Milchsäure. Milchsäure ist generell Voraussetzung für Wachstum. Kuhl verweist auf diverse Untersuchungen der Wissenschaft. Zu viel (linksdrehende) Milchsäure, durch zu viele Kohlenhydrate gefördert, fördert Krebs.

              Wie verhindert man Milchsäure, wie "beseitigt" man Krebs? Um Tumore aufzulösen, muss die linksdrehende (Krebs)Milchsäure aus dem Körper entfernt werden. Dies geschieht mich Rechtsmilchsäure, genau beschrieben bei Fryda. Kuhl hat das auch erkannt und baut sein gesamtes Programm auf milchsauer vergorenen, täglich zu genießenden Speisen auf. Budwig macht das gleiche. Alle geben essentielle (Omega3)-Fette dazu. Alle reduzieren Kohlenhydrate, speziell denaturierte. Kuhl, Budwig, Fryda, Breuß haben tausende Patienten nachweislich geheilt, nicht nur von Krebs. Im Buch von Kuhl sind diverse Beispiele und einige Korrespondenzen mit anderen ärztlichen, auch universitären, Kapazitäten enthalten.

              Warum leben (ursprüngliche) Russen, Urkrainer, Kaukasier, Chinesen und Japaner so lange und haben keinen Krebs? Sie sind der lebende Beweis zu den Milchsäure-Überlegungen. Sie essen täglich mehrfach milchsauer vergorene Produkte. Erspart mir die Aufzählung. So beugt man Krebs und anderen Krankheiten vor.

              Wer nachlesen möchte sollte dies tun bei:

              Kuhl: nur noch antiquarisch oder hier als Abschrift: http://www.topfruits.de/produkt/eine...uck/?cPath=195

              Das Buch ist Gold Wert!!!!!! Meiner derzeitigen Meinung nach steht dort eine Lösung. Es ist kompatibel zu allen heute gängigen, wissenschaftlichen Theorien inkl. Schadstoffe, Strahlung, Genmutationen. Ich habe es selbst erst vor drei Tagen angefangen. Die Abschrift ist inhaltlich der 12. Auflage entsprechend, also eher zu empfehlen, als die antiquarischen Bücher, die meist älter sind.

              Fryda: http://www.amazon.de/Diagnose-Krebs-.../dp/3833410213
              Dieses gibt es neu und antiquarisch.
              Bei Fryda einfach die Überlegungen zu Adrenalin weglassen. Dann stimmt es mit Kuhl überein.

              Mit dem gleichen Prinzip der Milchsäure funktioniert die Diät nach Breuß (natürlich fermentierte Gemüsesäfte), obwohl er das nicht erkannt hat und auch alle, die z.B. hier über ihn diskutieren: http://www.prostatakrebse.de/informa...hr_breuss.html . Breuß ist gestorben (er war schon alt), bevor Warburg seine Vergärungstheorie öffentlich machen konnte.

              Insofern sind Krebsbuch und der Ansatz der Firma TAVARLIN von Coy nicht zielführend, weil nicht zu Ende gedacht.

              Mit einer einfachen praktischen Umsetzung, unter Zusammenführung der teilweise aufwändigen Diäten, beschäftige ich mich bereits. Für mich, für meine lange Reise, habe ich schon eine praktikable Lösung.

              Um sich eine halbwegs fundamentierte Meinung bilden zu können, muss man sich mit dem Wachstum von Zellen, oder mindestens mit beiden oben genannten Büchern beschäftigen. Bei Kuhl ist das sehr gut dargestellt. Er unterscheidet nur indirekt zwischen links- und rechtsdrehend. Fryda macht explizieter. Beide kommen zum gleichen Ergebnis der Heilung von etlichen, von der Schulmedizin aufgegeben, halb toten, Patienten, die schon diverse Bestrahlungen und Chemos und Operationen hinter sich hatten. Kuhl ist irgendwann in den 70iger gestorben, Fryda 2009.

              Beste Grüße
              Wolfgang
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                #22
                Hallo Wolfgang

                Für mich klingt das eigentlich recht überzeugend; ich würde Dich bitten einfach mal kurz rauszuhauen, was so täglich auf Deinem Speiseplan steht, damit man auch einmal eine praktische Orientierung hat.

                Wäre nett, wenn Du hierzu Erläuterungen abgeben könntest; mich würde dies sehr interessieren.

                Einen schönen Sonntag und ein Gruss rüber nach Pankow

                Reinhard

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                  #23
                  Hallo Reinhard,

                  eine Antwort vorab, bevor ich versuche in den nächsten ein bis vier Tagen näher auf Deine Frage der Ernährung einzugehen. Im Grunde ist das einfach, ich bräuchte bloß bei Kuhl die Hinweise zu den Rezepten abzuschreiben. Zur Zeit versuche ich aber noch, die in Nuancen unterschiedlichen Theorien und Ernährungsweisen unter einen Hut zu bringen.

                  Deshalb vorab einige Anmerkungen. Bitte sorgfältig lesen. Hinter manchem Wort stecken Ergebnisse umfangreicher wissenschaftlicher Forschungen, auch wenn es simpel erscheint. Genau das ist die Falle. Es erscheint zu simpel. Ich greife vor: Bei Johannes Kuhl dargelegt: Wieso um die Ecke denken? Die Natur hat bestimmte Wege genommen, aus welchem Grund auch immer. Hat man die erkannt, ist das Prinzip klar. Davon abweichend denken, bringt nichts. In kleinste Details schauen, nützt nur dem Drang nach Erkenntnis, aber nicht einer besseren Heilung.

                  Ich bin Zeit meines Lebens streng orthodox schulmedizinisch orientiert (gewesen). Das ist auch ein Grund, weshalb ich beispielsweise einen recht frühzeitigen PSA-Test habe. Ich habe mich schon immer für medizinische Themen interessiert. Als Ingenieur glaub(t)e ich an akademisches Wissen. Ich habe über Leute gelächelt, die in ihrer privaten Krankenversicherung einen Heilpraktikertarif hatten. Ich habe über Forumsteilnehmer geschmunzelt, die ihre Medizin beim Heilpraktiker testen lassen. Meiner Mutter habe ich vehement den Kauf einer magnetischen Matratze ausgeredet. Ich habe geglaubt, die Erkennung von Genen und Antigenen bringt die Lösungen. Ich habe gedacht, das Erkennen körperlicher Vorgänge bis ins letzte Detail bringt Fortschritt für Heilung. Ich habe geglaubt, Bestrahlung wäre sanfter zum Körper als eine RPE. Und so weiter.

                  Ausgelöst durch eine eher zufällige Untersuchung auf das TKTL1-Gen (EDIM Test) habe ich mir vor Monaten ein Buch von Dr. Coy gekauft und, ich weiß gar nicht mehr durch welchen Zufall, ein antiquarisches Buch von Dr. Hans Nieper aus den 60iger bis 80iger Jahren. Das Buch geht ein wenig durcheinander, weil es in wenig Freizeit eines Klinikleiters schnell geschrieben ist. Ich habe gestaunt, wie der Mann mit den Mitarbeitern seiner Klinik tausende Patienten mit unkonventionellen Methoden geheilt hat. Zum Beispiel Multiple Sklerose, und sonst was. Er ist ein Pionier der, wie man heute sagt, orthomolekularen Medizin. Er ist Zeitgenosse von Hackethal und Douwes. Er war Mitglied in der Beratungskommision zur Lösung des Krebsproblemes des Präsidenten Kennedy, als einziger Nichtamerikaner. Zeitweise kamen 60 % Prozent seiner Patienten aus den USA. Er ist bis heute auch in Japan anerkannt. Das nächste Buch war "Dr. Atkins' Gesundheitsrevolution' von 1989, in dem auch die Geschichte der heutigen Medizin dargestellt ist. Er klärt auf, wie der heutige Drang zur Evidenz entstanden ist und wie vor ca. 150 Jahren die Pharmaindustrie entstand, die heute (im Hintergrund) alles dominiert und den Arzt vom echten Heilen durch eigenes Nachdenken abhält.

                  Ich hatte Feuer gefangen. Mein TKTL1-Gen-Test sieht ganz gut aus. Ich liege etwas unter der kritischen Grenze. So habe ich Zeit, mein Problem zu lösen und in den letzten 12 Wochen neben Coy und Nieper weitere ca. 45 Bücher gekauft. Erschien mir in einem Buch ein dort erwähntes anderes irgendwie nutzvoll, habe ich es erworben. Gelesen oder angelesen sind bisher etwa 17 Stück. Ein großer Teil der Bücher wiederholt sich mit Wissen. Es gibt aber immer kleine Abweichungen.

                  Beim Kauf der Bücher habe ich folgende Kriterien angelegt:

                  1. Hat dies ein Arzt/Heilkundiger geschrieben, der tatsächlich praktiziert und geheilt hat?

                  Das war das wichtigste Kriterium. Alle Theorie ist grau. Natürlich muss auch beachtet werden, ob das glaubhaft ist.
                  Wer heilt, hat Recht. Wie das zum Schluss funktioniert, ist dem Kranken egal.

                  Beispiele: Dr. Kuhl, Dr. Budwig, Dr. Fryda, Dr. Issels, Dr. Atkins! Man findet sicher mehr.

                  2. Ist es ein Buch von Nichtärzten? Diese, zum Beispiel Chemiker, können die Hintergründe oft besser erkennen, weil sie nicht in das System der Medizin involviert sind. Beispiel: C. P. Ehrensperger

                  3. Sind es Bücher von Betroffenen (selbst Krebs), Ärzte oder Laien. Beispiel: Josef Issels, David Servan-Schreiber, Suzanne Somers (englisch)

                  4. Sind es zusammenfassende Bücher? Beispiel: Hirnreise der 70 ! alternative Theorien einschätzt und daraus ein eigenes Programm entwickelt, dem ich teilweise folge. Das Buch hat ca. 870 Seiten. Zusammenfassend ist auch Servan-Schreiber.

                  5. Sind es Grundlagenbücher: Beispiel: P. G. Seeger (Zelltheorien), auch Kuhl

                  Beide haben Warburg teilweise widerlegt, was heute anerkannt ist.
                  Warburg hatte die Zellgärung entdeckt und dann seine Versuchsreihen insofern falsch interpretiert, dass er gesagt hat, die Vergärung ließe sich nicht rückgängig machen. Ein entscheidender, fataler!!!!!!!!!!!! Irrtum, der bis heute andauernd, tausenden Menschen die neben dem Krebs verbliebene Gesundheit und das Leben kostet. Warburg hat wesentliche Teile der Medizin bis heute, 90 Jahre lang!!, auf das falsche Gleis geschoben. Warburg hat apostrophiert, dass die in Vergärung gewechselten (Krebs)-Zellen vernichtet werden müssen, damit der Kranke überleben kann.

                  Warburg hat die Überzeugung, heute würde ich sagen, den Wahn, ausgelöst, wenn man den Tumor beseitigt, ist der Krebs weg! Warburg war ein strikter Vertreter der Bestrahlung von Tumoren.
                  Kuhl hat massiv dagegen gekämpft. Heute, im Dezember 2011 bin ich der Meinung, Kuhl hat Recht.

                  Kuhl und andere haben erkannt, dass Krebs immer eine Erkrankung (fast) des ganzen Körpers ist. Er bricht bloß, je nach individueller Disposition (z.B.: Raucher in der Lunge) oder Organ (z.B. Durchblutung, Lage) an bestimmten Stellen aus. Kuhl betont, das ist heute anerkannt, dass "Metastasen" nicht unbedingt vom Haupttumor ausgestreut sein müssen! Es gibt auch, klar anerkannt, Metastasen ohne erkennbaren Haupttumor! Es gibt Organe, in denen extrem selten Krebs auftritt, wie Muskeln und Herz.

                  Der zur gleichen Zeit wie Warburg lebende Dr. Kuhl hat, glaubhaft erläutert in seinem Buch, bereits in den 40iger? 50iger? Jahren, diesen zweiten Teil der warburgschen These widerlegt. Dies einfach nur durch verbesserte Interpretation der warburgschen Versuchsreihen und Aufdeckung der Irrtümer. Seeger hat dies, als Forscher und späterer Mitarbeiten am Virchow-Klinikum, durch tausende Zellversuche bestätigt, unter anderem über unterschiedliche elektrische Potientiale von kranken und gesunden Zellen.

                  Heute ist klar, Mitochondrien, die in krankhafter/fehlerhafter Weise zur Vergärung gewechselt sind, können, wenn es noch nicht zu "schlimm" ist, wieder in aerobe Zellatmung zurückgehen. Siehe dazu auch die Überlegungen von dem hier im Forum bekannten Dr. Kremer. (Seine Heil-Ansätze halte ich aber für nicht ausreichend, wahrscheinlich falsch). Siehe auch Theorie von Dr. Coy. Aber, wie gesagt, seine Entdeckung ist ausschließlich die des TKTL1-Gens.

                  Das alles ist extrem verkürzt dargestellt. Doch was interessiert uns graue Theorie? Nur Heilung ist wichtig.

                  Frau Dr. Fryda hat im Telefonat mit Rudolf (RuStra) sinngemäß gesagt, 'Prostatakrebs war immer die leichteste Übung'. Kuhl hat auch Beispiele der Heilung von benigner Prostata Hyperplasie (damals noch als Hyperthrophie bezeichnet) aufgeführt. Wie das funktioniert, ist mir noch nicht klar. Man wird sehen.

                  Es gibt seit über 2000 Jahren Licht am Horizont. Schon älteste Aufzeichnungen bezeichnen Krebs letztendlich als Ernährungskrankheit. Seit 1920 (Warburg) und ?1950 (Kuhl; Seeger) gibt es auch moderne Theorien dazu. Jetzt muss der Weg nur noch beschritten werden. Bitte nicht im Detail verlieren.

                  Kauft Euch Johannes Kuhl. Er legt die Theorie (fast genau) dar und gibt genaue Anweisungen für Rezepte. Zum bequemeren, einfacheren Weg, ohne eigene Arbeit in der Küche (nach Fryda), komme ich bei Gelegenheit. Bei Fryda wird beschrieben, wie der Mechanismus der "Auflösung" des Tumors, bzw. der Gesundung des umgebenden Gewebes und des gesamten Körpergewebes funktioniert, mit rechtsdrehender Milchsäure und ein paar weiteren kleinen Kiniffen.

                  Es klingt wie ein Märchen. Es ist aber keins. Davon bin ich, nach 5 Jahren Irrweg, auch mit Vitamien und Co, die nur (kleine) Helfer sein können, überzeugt. Mit dieser Hoffnung wünsche ich allen einen schönen Advent.

                  Wolfgang


                  P.S.:

                  Ich habe jetzt ca. 2 Stunden an diesem Text geschrieben. Ich staune, ich finde ihn nicht schlecht. Seit einiger Zeit stehe ich 4 Uhr auf und arbeite einige Stunden an den Büchern. Meine starke Kohlenhydratreduktion macht mich extrem fit. Die Ketonkörper machen "glücklich" (wissenschaftlich bewiesen) Meine Geisteskraft und meine Muskelkraft ! (objektiver Muskeltest bei Kiesertraining) sind gestiegen.
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                    #24
                    Zunächst einmal vielen Dank, Wolfgang, für Deine Mühe und Deine umfangreichen Ausführungen, die ich bereits in der Vergangenheit stets aufmerksam verfolgt habe, obwohl mir einige Dinge doch etwas "zu hoch" gewesen sind.

                    Auch das Buch "Anti-Aging & Prävention" hatte ich mir seinerzeit auf Deinen Rat hin zugelegt und als sehr interessant empfunden.

                    Um in ähnlicher Intensität wie Du in diese Materie einzusteigen fehlt mir allerdings Zeit und wohl auch etwas Geduld und Ehrgeiz; genau deshalb wäre für mich in groben Zügen Dein Speiseplan zur Orientierung interessant.

                    Ich gehe seit ca. 30 Jahren regelmäßig ins Fitness-Studio (wahrscheinlich gar nicht weit weg von Dir am Rande des MV) und den Grad der Betätigung würde ich schon als "recht intensiv" bezeichnen.
                    Bleibt für mich die Frage, ob ein intensives Training ohne die erforderliche Energie, und die kommt nun mal aus Kohlehydraten wie z. B. Kartoffeln, Reis und Müsli, überhaupt möglich ist.

                    Anfang Januar geht es nach -2- Monaten reisebedingter Pause wieder los; bin mal gespannt, ob sich dies so ohne Weiteres umsetzen läßt.

                    Nochmals vielen Dank für Dein Engagement; ich bin da sehr neugierig...)

                    Schönen Sonntag

                    Reinhard

                    Kommentar


                      #25
                      Hallo Wolfgang, Reinhard & Forum,
                      anfangs dachte ich, nun wird der Thread „Paradigmenwechsel auch bei Strahlen und Chemotherapie“ umgewidmet in Optimierung der Ernährung gegen Tumorzellen oder ähnlichem.
                      Aber es steckt mehr dahinter als auf dem ersten Blick ersichtlich wird und deshalb sehe ich hier noch eine tolerierbare Abschweifung.
                      Es sollte unbedingt mit klarem Blick und ohne jegliche Ideologie die Übereinstimmungen herausgearbeitet werden, wo neuere wissenschaftliche Erkenntnisse – der Schulmedizin – mit den Erkenntnissen von Kuhl, Coy, Fryda, Beliveau, Seeger und andere korrelieren.
                      Dieses wird zunächst nicht erkennbar, sieht man genauer hin wird man feststellen müssen, wie viel Übereinstimmung vorliegt oder nicht.
                      Zu Budwig sehe ich zu stark kommerzielle Interessen.
                      Geht man zurück in den Evolutionsprozeß der Nahrungsmittelselektion waren unsere Vorfahren nur auf die Heilmittel der Natur angewiesen. Diese Lerning by doing Phase kostete vielen Menschen das Leben, denn Vergiftungen waren an der Tagesordnung und Gegenmittel nicht ad hoc sofort verfügbar.
                      Als Hippokrates ( 460-377 ) v. Chr. Den Spruch aus der Natur ableitete „ Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung“ hätte niemand geglaubt, dass dieser Satz immer noch seine Gültigkeit hat.
                      Es macht jedoch wenig Sinn, sich an Warburgs- Irrungen festzubeißen, sondern an den stimmigen Thesen, an den Verbesserungen im Zeitablauf und auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse, welche ich in den vorherigen Ausführungen schon dargelegt hatte.
                      Ohne die wissenschaftliche Erkenntnisse geht es nicht, nur wenn man sich die einzelnen Phasen der Apoptose G0, G1, S-Phase und G2 Phase erschließt, werden einem die Apoptosemechanismen klar, dann auch die Hypoxie, die Reoxygenierung und die Mitosephasen der untergehenden T.Z.

                      Hierzu ist ein gewisser Input des Lernens erforderlich, sollte sich jedoch der Thread mehr auf die Ernährung als Schwerpunkt festlegen, bitte ich einen eigenen Thread aufzumachen. Es gibt Übereinstimmungen, die jedoch wollen herausgearbeitet werden.

                      Freundliche Grüsse
                      Hans-J.
                      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                        #26
                        Hallo Hans-J.,

                        Du hast Recht. Ich habe ein neues Thema aufgemacht und die Beiträge von Spertel und mir dorthin übernommen.
                        Eigentlich sollte meine Antwort zu Coy nur kurz werden. Den Hinweis, dass er unvollständig ist, damit fehlerhaft, musste ich unbedingt geben. Zellen nur fit für Bestrahlung und Chemo zu machen, wenn es weitergehende Gedanken gibt, ist suboptimal, allerdings allemal besser als die Schande, die heute in der Medizin mit blindem Bestrahlen und Chemotherapieren abläuft. Dieses Thema greift ja auch in die DNA-Zytometrie rein, die ebenfalls Informationen über Sinn und Unsinn von Therapien geben kann.

                        Hans-J., Deine Bemerkung zu Budwig und Kommerz teile ich. Dahinter steckt auch ein Neffe, der nichts verstanden hat (Zitat nach Hirneise). Zu Budwig dann später mehr im neuen Thema.

                        Herzliche Grüße
                        Wolfgang

                        Hallo Ralf,

                        wenn Du möchtest, wirf meine Beiträge hier raus. Ich finde es auch nicht optimal, wenn alles durcheinander geht.

                        Ebenfalls Gruß und Danke für Deine Betreuung des Forums.

                        Wolfgang
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                          #27
                          Lieber Wolfgang,

                          deine Ausführungen haben schon seit geraumer Zeit meine Beachtung gefunden. Es sieht nach meiner Einschätzung durchaus danach aus, dass in weiten Teilen so gar eine Übereinstimmung festzustellen ist. Nur wird dein Schwerpunkt mehr auf die entsprechenden Nahrungsmittel liegen.

                          Als Schwerbetroffener sehe ich mich gezwungenermaßen mit einer verbesserten Schulmedizin in der Therapie konfrontiert, wobei jede Ressource zu nutzen gilt, die NW senkt und Effektivität erhöht.

                          Ich danke dir für dein Bemühen und hoffe, in deinem Thread auch einmal Gast sein zu dürfen.

                          Herzliche Grüsse
                          Hans-J.
                          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                            #28
                            Kohlenhydratreduktion, Milchsäuretherapie mindestens komplementär

                            Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                            Nur wird dein Schwerpunkt mehr auf die entsprechenden Nahrungsmittel liegen.

                            Als Schwerbetroffener sehe ich mich gezwungenermaßen mit einer verbesserten Schulmedizin in der Therapie konfrontiert, wobei jede Ressource zu nutzen gilt, die NW senkt und Effektivität erhöht.

                            Hans-J.
                            Hallo Hans-J.

                            ich bin überzeugt davon, wie oben erwähnt erst seit Kurzem, dass Du gerade nicht auf die klassische Schulmedizin angewiesen bist. Kuhl widerlegt viele Überlegungen der Schulmedizin. Die Schulmedizin, insbesondere die universitäre, denkt zu kompliziert. Die Lösung ist einfach, wenn man "nur" heilen will. Wenn man alles erkennen will, dann wird es kompliziert. Den Kranken interessiert nicht das Warum, sondern nur das Heilen (frei nach Kuhl).

                            Was in den von mir zitierten Büchern beschrieben wird, sind in diesem Sinne, keine Ernährungstherapien. Es ist die Natur selbst, die nur einen Weg der Heilung vorgegeben hat. Den Weg, die ganz oder teilweise entartete Zelle wieder zur korrekten aeroben Zellatmung zu führen oder in Apoptose zu treiben. Dabei werden Tumor und Metastasen abgebaut sowie auch alle anderen betroffenen Zellen auf den Weg der korrekten Arbeitsweise (Zellenergiegewinnung = Zellatmung) zurückgeführt.

                            Die, auch bei Coy, Fryda, Budwig und Kuhl, beschriebenen Therapien können, wenn man dann möchte immer parallel, komplementär, zu üblichen Therapien laufen. Sie sind insbesondere an von der Schulmedizin aufgegebenen, stark geschädigten Patienten (Bestrahlung, Chemo) erprobt und angewandt worden. Bei bereits vielfach bestrahlten, oder massiv chemotherapierten Patienten ist das nicht immer von Erfolg gekrönt, weil diese Therapien zusätzlich stark schädigen. Sie erreichen letztlich häufig das Gegenteil vom Beabsichtigten. Das ist bekannt (explosives Metastasenwachstum) Bei Patienten, die nur operiert wurden, sind wenige weitergehende Schädigung entstanden.

                            Wenn Du die gleiche Überzeugung wie ich gewinnen willst, ließ zwei Bücher!

                            Das erste: Dr. C. P. Ehrensperger "Krebs-Krank? Nein Danke-ohne mich!" Das Buch ist 2001 geschrieben und wird als Book on Demand vertrieben. Deshalb kostet es 25,- €. Es ist jede Seite Wert!

                            Ehrensperger ist Dr. der Chemie und aus der Schweiz. Er hat, sich nur so aus Interesse, mit dem Thema Krebs beschäftigt. Das ist ein Vorteil. Er ist nicht betroffen und ist kein Arzt. Das macht ihn unabhängig. Er hat 64 Bücher ausgewertet.

                            Ich zähle einige Autoren auf:
                            Ernst van Aaken (Alternativ-Medizin durch Ausdauer), Robert Atkins, Dietrich Beyersdorff, Otto Buchinger (Heilfasten), Eckart Buddecke ( Grundriss der Biochemie), Johanna Budwig, Hermann Delbrück (Brustkrebs), Waltraud Fryda, Peter Gernot (Lehrbuch der klinischen Chemie), Paul Häusle (Ohne Operation geheilt), R.-Erich Klemke (Tomoreston), Manfred Köhnlechner (Leben ohne Krebs), Johannes Kuhl, Wolfgang Lutz (Leben ohne Brot), Michel Montignac (Ernährungsbuch), Udo Pollmer, Hans Querner (Stammesgeschichte des Menschen), P. G. Seeger, A. Vogel (Die Leber als Regulator der Gesundheit), Otto Warburg Über den Stoffwechsel der Tumoren, 1926 und Idee zur Fermentchemie der Tumoren, 1947)

                            Ehrensperger kommt zu dem gut dargestellten und nachvollziehbaren Ergebnis, dass Vorbeugung und Heilung des Krebses ausschließlich mit Kohlenhydratverringerung- bzw. Entzug funktioniert. Das entspricht ungefähr Coy.

                            Das zweite Buch habe ich schon ausführlicher erwähnt. Johannes Kuhl. Der Link zur Quelle eines Nachdrucks der die neueste Auflage enthält ist dieser.

                            Ehrensperger hat alle Quellen, so wie auch ich, ausgewertet und sich eine Meinung gebildet. Er ist Chemiker und kann gut verstehen, wie die chemischen Prozesse im Körper mit den Zellen und ihren Mitochondrien ablaufen.

                            Kuhl hat Krebs geheilt und auch Versuche gemacht. Zu seiner Zeit war er ein anerkannter Mann, der mit vielen ärztlichen und wissenschaftlichen Kapazitäten im Austausch gestanden hat. Er hat Warburg teilweise widerlegt, sich mit Bircher-Brenner auseinander gesetzt, mit Theorien zu "gesunder" Milch, Strahlung und Bestrahlung, Karzinogenen usw. Kuhl widerlegt auch Naturköstler!

                            Einen Unterschied beider Ansätze habe ich ich heute morgen begriffen. Daraus resultierte auch meine Kritik an Coy, die möglicherweise nicht ganz korrekt war. Dazu später mehr in meinem neuen Thread, in dem Du Dich hoffentlich auch beteiligen wirst. Das Thema sollte schon ein paar Wochen lang erörtert werden, insbesondere, wenn auch andere die Bücher studiert haben. Ich werde versuchen, mich von Australien aus per Gedächtnis -die Bücher schleppe ich natürlich nicht mit- zu beteiligen.

                            Beste Grüße
                            Wolfgang

                            P.S.:

                            Kuhl hat übrigens auch einen kleinen, ich finde genialen Hinweis, wieso Mistel heilen (helfen) wird.
                            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                              #29
                              Hallo Hans-J., hallo Rudolf, hallo allerseits,

                              noch ein kurzer Einwand. Coy schlägt vor, den Status der Umschaltung der Zellen auf Vergärung per EDIM-Test zu messen. Ist dieser Wert zu hoch, sagt er, dass dann Strahlen- und Chemoresistenz vorliegen kann. Er schlägt dann weiter vor, mit einem Programm der strikten Kohlenhydratreduktion, die Resistenz, sprich Anzahl der Vergärungszellen, zurückzuführen.

                              Und warum führt er dann nicht gleich wie Fryda, Budwig und Kuhl auf Null - auf intakte wieder aerob atmende oder in Apoptose gegangene Zellen zurück? Warum bleibt er auf halbem Weg stehen? Warum heilt er nicht ganz? Warum fügt er auf der Hälfte des Weges Bestrahlungs- und Chemotherapie ein?

                              Diese Frage hätte ich doch gerne beantwortet bekommen!


                              Gruß
                              Wolfgang
                              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                                #30
                                Hallo Wolfgang&Interessierte,

                                noch ein kurzer Einwand. Coy schlägt vor, den Status der Umschaltung der Zellen auf Vergärung per EDIM-Test zu messen. Ist dieser Wert zu hoch, sagt er, dass dann Strahlen- und Chemoresistenz vorliegen kann. Er schlägt dann weiter vor, mit einem Programm der strikten Kohlenhydratreduktion, die Resistenz, sprich Anzahl der Vergärungszellen, zurückzuführen.
                                Hierzu hatte ich in den vorliegenden Stellungnahmen schon ausgeführt.
                                Die Wissenschaft ist da schon weiter und differenziert:

                                Es ist auch möglich schon im Vorfeld einer Behandlung auszuloten ob eine Resistenz vorliegen könnte.

                                Mit Hilfe der EDIM-Technologie ist eine nichtinvasive Biopsie ohne die chirurgische Entnahme des Tumors möglich. Dies bietet den großen Vorteil, dass auch vor oder während einer Therapie ein Tumor auf eine mögliche
                                Resistenz gegen radikal- und apoptoseauslösende Therapien untersucht werden kann.

                                Durch den Nachweis des Markers TKTL1 in den Makrophagen als Indikatorprotein der Vergärung ist es möglich festzustellen, ob Tumorzellen vorhanden sind, die trotz der Anwesenheit von Sauerstoff ihre Energie über die Vergärung von Glukose zu Milchsäure gewinnen. Die damit korrelierende reduzierte Aktivität der Mitochondrien (Abschalten des Verbrennungsstoffwechsels) führt zu einer Hemmung der Radikalbildung; gleichzeitig werden Metabolite über die Vergärung gebildet, die Radikale neutralisieren. Beides führt dazu, dass die Wirkung einer Strahlentherapie reduziert wird. Zudem werden apoptoseauslösende Mechanismen wie z.B. durch Chemotherapien mittels der Abschaltung der Mitochondrien (z.B. infolge der Reduktion von Cytochrom c) unterdrückt.
                                Der Vergärungsstoffwechsel spielt damit eine wesentliche Rolle bei der Resistenz gegenüber Strahlen- und Chemotherapien.
                                Der Verdacht auf eine mögliche Therapieresistenz kann gezielt mit dem Test Tumorstatus I untersucht werden. Dieser sollte vor dem Beginn einer Strahlen- oder Chemotherapie durchgeführt werden, insofern kein vollständiger Tumorstatus erhoben wird.
                                Aber es geht noch weiter und dann werden deine Fragen auch transparenter und finden eine Erklärung von der Wissenschaft.

                                Eine hohe Aktivität der Laktatdehydrogenase scheint zudem auch für die häufige Strahlenresistenz metastasierender Tumore verantwortlich zu sein. Unter normalen Bedingungen gewinnen Zellen ihre Energie durch Verbrennung von Nährstoffen in den zelleignen Kraftwerken - den Mitochondrien. Hierbei entstehen mitunter Radikale, die auf Dauer die Zelle schädigen und absterben lassen. Die Bestrahlung von Tumoren fördert diese Radikalbildung und so deren Untergang. Vergärende Krebszellen gewinnen ihre Energie jedoch ohne Hilfe der Mitochondrien. Folglich bilden diese kaum Radikale, wie Wissenschaftler der Johns Hopkins Universität bewiesen [Le10]. Der Angriffspunkt der Strahlentherapie ist demnach ausgeschaltet.
                                In der Umstellung auf Zuckervergärung liegt demzufolge ein grundlegender Schritt zur Unempfindlichkeit gegen gängige Therapien. Doch verbirgt sich dahinter auch eine entscheidende Schwachstelle und mögliche Behandlungsoption. Ohne Mitochondrien können vergärende Krebszellen Fette und Eiweiße nicht als Energielieferanten nutzen und sind auf die stete Zufuhr von Zucker aus dem Kohlenhydratabbau angewiesen. Ohne diesen fehlt dem Krebs praktisch die Nahrungsgrundlage. In Laborversuchen wuchsen vergärende Krebszellen unter zuckerarmen Bedingungen wesentlich schlechter [Le10].

                                Eine kohlenhydratarme Ernährung könnte demnach den Erfolg einer Chemo- oder Strahlentherapie maßgeblich erhöhen.
                                Somit haben die von Johannes Coy postulierten Behauptungen nicht nur Auswirkungen bei der Entstehung der Proliferation, Angiogenese und zur Vermeidung der Tumorkarziogenese, sondern auch schon bei bestehenden Tochtergeschwülsten ( Metastasen ), zur Vermeidung der Hypoxie und Hilfe zur Reoxygenierung und müssen als ein Teil zur Optimierung bestehender Chemo- und Strahlentherapie angesehen werden. Und das ohne Intervention von Mitteln jeder Art.

                                Ich glaube, sagen zu können, dass hier wohl eine sehr hohe Kongruenz vorliegt.
                                Aber es geht noch weiter und jetzt wird es gefährlich für die Tumorzellen:

                                Selektive Vorteile vergärender Tumorzellen
                                • Die bei der Vergärung von Glukose gebildeten Säuren Laktat (Milchsäure) und Kohlensäure führen zu einer Zerstörung des umgebenden Gewebes (Matrixdegradation). Dies ermöglicht den Tumorzellen in gesunde Gewebe einzudringen und zu metastasieren (Gatenby und Gawlinski, 2003).
                                • Das Abschalten der Mitochondrien in Tumorzellen führt zu Resistenzen gegenüber vielen Chemotherapeutika (Xu et al., 2005).
                                • Die Abhängigkeit dieser Tumorzellen von Sauerstoff nimmt dramatisch ab. Die Tumorzellen überstehen auch eine Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) im Gewebe.
                                • Tumorzellen in hypoxischen Regionen werden resistenter gegenüber einer Strahlentherapie.
                                Neben den Vorteilen führt dieser Stoffwechselweg auch zu Schwachstellen für die Tumorzelle (Tabelle 8).
                                Krebszellen, die
                                Glukose vergären, sind auf Glukose als alleinigen Treibstoff angewiesen. Weder Fruktose, noch Proteine oder Fette können als Energielieferanten herangezogen werden, da in vielen TKTL1-positiven Zellen die Fettverbrennung (ß-Oxidation) abgeschaltet ist (Buzzai et al., 2005). Aufgrund dieser enormen Einschränkung sind die Tumorzellen empfindlich für einen Zelltod, der allein durch den Entzug von Glukose ausgelöst werden kann.
                                Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die natürlichen Apoptosemechanismen und auch die ausgeführten Darlegungen deiner angeführten Autoren decken sich bis jetzt immer noch. Sieht man von Kleinigkeiten einmal ab.

                                Aber jetzt wird es gefährlich für den Betroffenen, weil er durch deine angeführten Autoren keine befriedigende Antwort erhält:

                                Nachteile vergärender Tumorzellen
                                • Diese Tumorzellen sind abhängig von der Glukoseversorgung, da nur Glukose als Energiequelle herangezogen werden kann und damit die Lebensgrundlage dieser Zellen darstellt. Fruktose ist beispielsweise nur schwerlich für die Energiegewinnung nutzbar.
                                • Gleichzeitig wird in solchen Tumorzellen die Fettverbrennung abgeschaltet (Hemmung der ß-Oxidation). Diese Zellen können Öle/Fette nicht länger als Energiequelle nutzen.
                                • Im Vergleich zu einer Glukose-verbrennenden Zelle muss eine Glukose-vergärende Zelle etwa 20-30 mal mehr Glukose aufnehmen, da die Effizienz der Energieausbeute wesentlich geringer ist.
                                Die Entdeckung von Coy erfordern, dass man Krebs nach Art der Energiegewinnung künftig in zwei verschiedene Klassen unterteilen muß:
                                • Krebszellen, die Glukose verbrennen (TKTL1- negativ)
                                • Krebszellen, die Glukose vergären (TKTL1- positiv)
                                Durch den Nachweis des TKTL1-Enzyms in Tumorzellen können Krebspatienten identifiziert werden, bei denen eine Hemmung des Glukosestoffwechsels sinnvoll ist. In Zusammenarbeit mit der Urologin Sigrun Langbein sowie Medizinern aus Palermo und Freiburg fanden Dr. Coy und sein Team heraus, dass die Prognose für Tumorpatienten, bei denen TKTL1-positive Zellen nachgewiesen wurden, sehr viel schlechter ist. Diese Ergebnisse wurden jüngst in der Ausgabe 94 (4): 578 – 585 des British Journal of Cancer 2006 veröffentlicht.
                                Hier bleiben die Antworten aus und der Betroffene muß sich nach anderen wissenschaftlichen Ergebnissen umsehen.
                                Das der Betroffene den schulmedizinischen Leitpfad verlassen und sich auf experimentellem Gebiet befindet, ist wohl jedem klar.

                                Du siehst also, lieber Wolfgang, ohne Wissenschaft geht es nicht, es sei denn, dein TKTL 1 ist negativ und keine Metastasen vorhanden.
                                Wenn nun auch noch ein gemischt differenzierter TKTL 1 + und - vorliegt, wird es richtig spannend und der mündige Betroffene sollte sich richtig bewegen, dazu gehören dann tiefe Kenntnisse der Apoptosemechanismen einschl. des Cytogroms.

                                Ließ noch einmal den Beitrag #18 - hier besonders der untere Teil - und du wirst eine hohe Übereinstimmung mit der Wissenschaft und deinen genannten Autoren finden.

                                Aber wie immer, es geht noch weiter, wichtig ist immer dabei, der freie Blick auch für andere Ansichten, ganz wichtig die Differenzierung des Erkrankungsstandes und den daraus resultierenden Handlungsdruck miteinfließen zu lassen und dann natürlich für den Betroffenen - keinen Fehler zu machen -

                                Freundliche Grüsse
                                Hans-J.
                                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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