Hallo!
Ich möchte Euch gerne folgende Krankengeschichte vorstellen und um Meinungen und Ratschläge zur geeigneten Therapieform bitten. Ich selber bin Mediziner, allerdings in einem ganz anderen Fachgebiet tätig und die Erkrankung betrifft nicht mich sondern einen sehr engen Verwandten.
Nun also zur PCA-Erkrankung des Patienten:
Bei einem PSA-Screening wurde ein erhöhter PSA-Wert gemessen, max. 14,1 ng/ml. Es erfolgte daraufhin eine Biopsie: Es fand sich ein PCA in allen Proben, der Gleason-Score war max. 5+5 (prozentualer Anteil hab ich jetzt nicht im Kopf). Eine Knochen-Szintigraphie war unauffällig, ein MRT und CT sind ausstehend.
Der Patient ist 76 Jahre alt und es bestehen einige Vorerkrankungen. Neben arterieller Hypertonie und einem medikamentös mittlerweile gut kontrolliertem Vorhofflimmern ist die vor allem eine neurologische Besonderheit, die mir bei Auswahl geeigneter Therapieverfahren Sorgen bereitet. Es besteht eine Stenose (Verengung) eines Hirngefässes, was im Alltag keinerlei Beschwerden verursacht, aber bereits einmal für die vorübergehende Symptomatik eines Schlaganfalles sorgte (sog. TIA). Ansonsten ist der besagte Patient körperlich und geistig für das Alter sehr fit.
Die Frage nach einer geeigneten Therapieform wirft einige Fragen auf:
- ein operatives Herangehen im Alter von 76 Jahren birgt auf Grund der neurologischen Vorerkrankung gewisse Risiken. Ein anästhesiologisches Beratungsgespräch ergab, dass das Narkose-Risiko zwar erhöht, aber vertretbar sei, wenn denn für das operative Vorgehen ein eindeutiger medizinischer Vorteil und Nutzen zu erkennen sei.
- ein strahlentherapeutisches Vorgehen mit neoadjuvanter Hormontherapie ist m.M.n. risikoärmer, nur sind ja gerade Gleason 5-Tumore als nicht sonderlich strahlensensibel bezeichnet worden.
- für mich und in erster Linie für den Patienten ist natürlich auch die Lebensqualität ein wichtiger Aspekt, der nicht ausser Acht gelassen werden sollte.
- vorgeschlagen wurde auch zunächst die Durchführung einer Hormontherapie für 3-6 Monate, und erst im Anschluss danach (evtl. nach dann erneuter Bildgebung) Entscheidung ob OP oder Strahlentherapie.
Über Meinungen und evtl. Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.
MfG
Carlo
Ich möchte Euch gerne folgende Krankengeschichte vorstellen und um Meinungen und Ratschläge zur geeigneten Therapieform bitten. Ich selber bin Mediziner, allerdings in einem ganz anderen Fachgebiet tätig und die Erkrankung betrifft nicht mich sondern einen sehr engen Verwandten.
Nun also zur PCA-Erkrankung des Patienten:
Bei einem PSA-Screening wurde ein erhöhter PSA-Wert gemessen, max. 14,1 ng/ml. Es erfolgte daraufhin eine Biopsie: Es fand sich ein PCA in allen Proben, der Gleason-Score war max. 5+5 (prozentualer Anteil hab ich jetzt nicht im Kopf). Eine Knochen-Szintigraphie war unauffällig, ein MRT und CT sind ausstehend.
Der Patient ist 76 Jahre alt und es bestehen einige Vorerkrankungen. Neben arterieller Hypertonie und einem medikamentös mittlerweile gut kontrolliertem Vorhofflimmern ist die vor allem eine neurologische Besonderheit, die mir bei Auswahl geeigneter Therapieverfahren Sorgen bereitet. Es besteht eine Stenose (Verengung) eines Hirngefässes, was im Alltag keinerlei Beschwerden verursacht, aber bereits einmal für die vorübergehende Symptomatik eines Schlaganfalles sorgte (sog. TIA). Ansonsten ist der besagte Patient körperlich und geistig für das Alter sehr fit.
Die Frage nach einer geeigneten Therapieform wirft einige Fragen auf:
- ein operatives Herangehen im Alter von 76 Jahren birgt auf Grund der neurologischen Vorerkrankung gewisse Risiken. Ein anästhesiologisches Beratungsgespräch ergab, dass das Narkose-Risiko zwar erhöht, aber vertretbar sei, wenn denn für das operative Vorgehen ein eindeutiger medizinischer Vorteil und Nutzen zu erkennen sei.
- ein strahlentherapeutisches Vorgehen mit neoadjuvanter Hormontherapie ist m.M.n. risikoärmer, nur sind ja gerade Gleason 5-Tumore als nicht sonderlich strahlensensibel bezeichnet worden.
- für mich und in erster Linie für den Patienten ist natürlich auch die Lebensqualität ein wichtiger Aspekt, der nicht ausser Acht gelassen werden sollte.
- vorgeschlagen wurde auch zunächst die Durchführung einer Hormontherapie für 3-6 Monate, und erst im Anschluss danach (evtl. nach dann erneuter Bildgebung) Entscheidung ob OP oder Strahlentherapie.
Über Meinungen und evtl. Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.
MfG
Carlo
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