Ich möchte erneut betonen, dass eine DNA-Analyse von Tumorzellen, nur SELEKTIV gemacht wird. D.h. man kann durchaus danabenstechen bzw. die "falschen" Tumorzellen für die Auswertung benutzen.
Daniel Schmidt
Daniel Schmidt
Da bei der Tur-P durch Resektion die beiden Lappen - oder auch Mittelteil ( Transitionalzone - ausgeschält/ausgehobelt werden, fallen hier Resektionsspäne an....
Hans-J.
Hans-J.
Daniel Schmidts Hinweis ist bzgl. Reinardo schon angebracht, denn R. hat 2007 in Lütjensee keine TURP gemacht, sondern eine FNAB. Ich war damals ja einer der anwesenden und mitmachenden Betroffenen. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass die FNAB-biopsierten Zellen von 2007 ("nur noch 4,3% peridploid") ausgerechnet aus demselben Herd stammen, der 2001 biopsiert worden war ("noch 95,4% peridipolid").
Insofern, lieber Reinhard, finde ich die Tribukait-basierte Mathematik (13% Progressionsrate p.a. = 81% in den fraglichen 6 Jahren) sehr gewagt. Dass Prof. Böcking, der damals ja ebenfalls anwesend war und den ich ansonsten sehr schätze, auf diese Weise versucht, den zugegebenermaßen dramatischen Abfall von 93,4% auf 4,3% mathematisch plausibel erscheinen zu lassen, verwundert mich. Diese Herleitung wäre m.E. nur dann vertretbar, wenn er sicher annehmen könnte, in beiden Fällen vom selben Tumorherd auszugehen - das aber kann er m.E. keinsfalls.
Unabhängig davon finde ich die Überlegenheits-Debatte ziemlich verworren und auch unnütz. Da es kaum noch Ärzte gibt, die eine gute FNAB-Routine haben, werden sowieso fast alle DNA-Zytometrien mit stanzbiopsierten Zellen gemacht. Dann hat man sowieso auch immer den GS. Dann gibt es doch nur zwei Möglichkeiten:
- Wenn Ploidie, GD, PSA-Wert an sich, PSA-Velocity und PSA-Verdopplungszeit in ähnliche Richtungen weisen, stellt sich die Überlegenheits-Frage erst gar nicht.
- Wenn die Werte nicht "zusammenpassen", dann muss man differentialdiagnostisch weitersuchen. In einem solchen Fall zu sagen, die Polidie hat Recht, fände ich hochriskant.
Ich kann daher nur empfehlen, das Thema Diagnostik so zu handhaben, wie ich es - erfreulicherweise erfolgreich, wie ich glaube und hoffe - gemacht habe, nämlich immer das Gesamtpaket an Parametern zu würdigen und daraus so schlüssige Konsequenzen zu ziehen wie irgend möglich.
Wenn ich das anders gemacht hätte, dann hätte ich mich bei der Vogl-Diagnose (Prof. Vogl ist der Radiologie-Ordinarius an der Uniklink Ffm.) gleich erschießen können, der er diagnostizierte bei mir 2004 aufgrund seines MRT mit rektaler Spule ein T3 mit partiellem Kapseldurchbruch und hochaggressiver Tendenz. Da das nicht zu anderen Erkenntnissen passte, habe ich weitere Untersuchungen machen lassen, war 2x bei unserem "Urologen fs" usw.usw.
Das Ergebnis meines ständigen "Kampfes" mit den Parametern findest Du hier (mein "Schlussbericht" vom Wochenende):
Ich hoffe, dass ich auch noch in 10 Jahren sagen kann, alles oder zumindest vieles richtig gemacht zu haben.
Alles Gute wünscht
Schorschel
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