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    #61
    Zitat von uwes2403 Beitrag anzeigen
    Bei der Blasenspiegelung wurde ja im Bereich Ostium rechts eine Rötung, sowie eine "flach papillare Schleimhautveränderung" festgestellt.
    Zum Ausschluß Blasenkrebs rät der Urologe zu einer Probenentnahme an der fraglichen Stelle, zur Vorbesprechung war ich heute in der Klinik.

    Der CT Befund von letzter Woche lautet: Normal große, glatt berandete Prostata. Zarte Samenblasen. Unauffällige Abbildung der HArnblase.
    (alles weitere ebenfalls o.B.) Die Prostata ist laut Urologen frei beweglich.

    Nach Aussage des Oberarztes in der Klinik gäbe es für die Veränderungen der Blasenschleimhaut zwei mögliche Ursachen:

    1. Das Prostatakarzinom ist bereits soweit fortgeschritten, dass es in die Blasenwand eingewachsen ist und sich jetzt Veränderungen im Inneren zeigen.
    2. Es handelt sich um Dysplasien, die sich auf Grund der in unmittelbarer Nähe ablaufenden Tumorprozesse gebildet haben.
    (Meine Darstellung trifft sicher nicht den komplett richtigen Wortlaut und/oder Termini, ist aber sinngemäß richtig...)

    Er hält nach seinen Erfahrungen die Variante 2 für die wahrscheinlichste, zur definitven Abklärung wäre aber eine TUR bis in die Muskelschicht erforderlich.
    Insbesondere vor dem Hintergrund der noch zu treffenden Therapieentscheidung sei es natürlich wichtig, zu wissen, ob die Blase bereits infiltriert sei.
    Dies alles klang für mich logisch und nachvollziehbar, so dass wir einen Termin Anfang Januar vereinbart haben.
    Lieber Uwe,
    beides kann leider sein und wie von mir weiter oben schon gesagt, hilft eine CT oder MRT da leider überhaupt nichts.

    Ob eine TUR nötig ist oder nicht, ist individuelle Einschätzung des jeweiligen Urologen.
    Ich hätte wohl ohne irgendwelche Symptome wie Blut im Urin keine Spiegelung gemacht.

    Ich persönlich würde es wie folgt machen:
    Handelt es sich nur um eine Rötung ohne große Raumforderung in der Harnblase, würde ich auf die TUR verzichten und das intraoperativ klären. Falls sich im Schnellschnitt bei der radikalen Prostatektomie in der Blase tatsächlich ein Pca zeigt, was in die Blase ragt, kann man auch noch (einige Zentimeter) weiterschneiden. Zur Not muss der jeweilige Harnleiter weiter oben neu implantiert werden. Auf Fachchinesisch: R0 ist trotz pT4a möglich.
    Falls nur eine Resektion mit positiven Rand (und negativen LK) möglich ist, muss nachbestrahlt werden.
    Die primäre Strahlentherapie hat übrigens sowieso einen ca 1 cm Sicherheitssaum rund um das Ziel.

    Falls hingegen eine größere Raumforderung besteht, sollte eine TUR erfolgen, um eine Zweiterkrankung der Blase zu erkennen/auszuschließen. Dann wäre das Gesamtvorgehen möglicherweise anders.

    Ich hoffe, Ihr kommt über die Feiertage trotzdem etwas zur Ruhe.

    Herzliche Grüße

    Martin Schostak

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      #62
      Lieber Martin,

      vielen Dank für deine Einschätzung.

      Eine große Raumforderung in die Blase war bei der Spiegelung nicht erkennbar.
      Der Gedanke ist, vor der OP zu klären, ob der Blasenmuskel bereits derart befallen ist, dass sich Tumorgewebe in der Muskelschicht befindet und ggf. den Therapieansatz zu ändern.

      Z.B. Erst Hormontherapie um die Tumorlast bzw. den befallenen Bereich zu verkleinern, OP dann später.....

      Ja, wir werden trotzdem zur Ruhe kommen - Auch für Dich schöne Feiertage.

      Uwe
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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        #63
        Ein Blasentumor wächst von der Schleimhaut ausgehend. Wenn das Urothel-Ca bis in die Muskulatur reicht, wird im Allgemeinen eine größere Op fällig (Entfernung der Blase).
        Ein Pca wächst hingegen immer direkt von der Prostata in die Muskulatur der Blase- wie geschrieben wäre eine Teilresektion des betr. Areals der Blase möglich.

        Grüße

        Martin

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          #64
          Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
          Ein Pca wächst hingegen immer direkt von der Prostata in die Muskulatur der Blase- wie geschrieben wäre eine Teilresektion des betr. Areals der Blase möglich.
          Möglch zwar ja, allerdings fraglich, ob bei einem pT4-Tumor der Prostata die OP noch Sinn macht...
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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            #65
            Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
            Möglch zwar ja, allerdings fraglich, ob bei einem pT4-Tumor der Prostata die OP noch Sinn macht...
            Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist bei diesem Tumorvolumen (statistischer Wert um die 25 cm³) die Krankheit systemisch. Da ändert auch die R0-Resektion nichts daran.
            Aber sie kann im lokalen Bereich zu erwartende Komplikationen vermeiden helfen.

            Gruss Ludwig
            Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

            https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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              #66
              Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
              Möglich zwar ja, allerdings fraglich, ob bei einem pT4-Tumor der Prostata die OP noch Sinn macht...
              Das stimmt sicher, wenn der Tumor ins Rektum oder die Beckenwand wächst.
              Ein resektables, organüberschreitendes Wachstum Richtung Blase, also pT4a R0 ist aus meiner Sicht aber nicht anders zu behandeln als ein anderweitig resektables, kapselüberschreitendes Wachstum, also pT3a R0.
              Das müsste doch für die Bestrahlung in gleicher Weise gelten, oder?

              Zitat von LudwigS Beitrag anzeigen
              Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist bei diesem Tumorvolumen (statistischer Wert um die 25 cm³) die Krankheit systemisch.
              Diese Spekulation haben wir schon diskutiert - die Ansichten reichten von 50% bis 100%. Es kommt sicher v.a. darauf an, ob Uwe Chancen nutzen möchte oder nicht (Ist das Glas halb voll oder halb leer?)

              Schöne Feiertage

              M. Schostak

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                #67
                Halb voll.

                Gruß

                Uwe
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                  #68
                  Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
                  Das stimmt sicher, wenn der Tumor ins Rektum oder die Beckenwand wächst.
                  Ein resektables, organüberschreitendes Wachstum Richtung Blase, also pT4a R0 ist aus meiner Sicht aber nicht anders zu behandeln als ein anderweitig resektables, kapselüberschreitendes Wachstum, also pT3a R0.
                  Das müsste doch für die Bestrahlung in gleicher Weise gelten, oder?
                  Absolut. Allerdings trägt ein Tumorwachstum in die Blase dazu bei, dass nach der Resektion es mit der Kontinenz vielleicht nicht so gut klappt, oder?
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                    #69
                    Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                    Absolut. Allerdings trägt ein Tumorwachstum in die Blase dazu bei, dass nach der Resektion es mit der Kontinenz vielleicht nicht so gut klappt, oder?
                    Nein, dass hat keinen Einfluß.
                    Für die postoperative Kontinenz ist der äußere Schießmuskel zuständig, also der Stumpf der Harnröhre, nach oben kann man resezieren.
                    Deshalb funktioniert nach einer Zystektomie auch eine Ileum-Neoblase.

                    Grüße

                    M. Schostak

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                      #70
                      Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
                      Nein, dass hat keinen Einfluß.
                      Für die postoperative Kontinenz ist der äußere Schießmuskel zuständig, also der Stumpf der Harnröhre, nach oben kann man resezieren.
                      Deshalb funktioniert nach einer Zystektomie auch eine Ileum-Neoblase.

                      Grüße

                      M. Schostak
                      Danke für die Aufklärung!
                      Der Strahlentherapeut.

                      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                        #71
                        War natürlich v.a. für die Laienmitleser gedacht.

                        Herzliche Grüße

                        MS

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                          #72
                          Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
                          Nein, dass hat keinen Einfluß.
                          Für die postoperative Kontinenz ist der äußere Schießmuskel zuständig, also der Stumpf der Harnröhre, nach oben kann man resezieren.
                          Deshalb funktioniert nach einer Zystektomie auch eine Ileum-Neoblase.

                          Grüße

                          M. Schostak
                          Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden: bedeutet das, dass nur der Blasenboden mit dem äußeren Schließmuskel erhalten bleibt, die Blase wie auch die Prostata ektomiert wird und die Neoblase an den ehemaligen Blasenboden incl. Schließmuskel angenäht wird? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Blasenboden in diesem Fall nicht befallen ist?

                          Gruss Manfred
                          Mein PCa-Verlauf: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=157

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                            #73
                            jetzt kommen wir ja ziemlich weit raus aus dem Pca-Thema....
                            Eine Ileum-Neoblase wird als Harnableitung nach einem Urothel-Ca der Harnblase angelegt. Die Harnblase und die Prostata sind dann also komplett entfernt. Man nennt das auch Cysto-Prostato-Vesikulektomie. Der untere Resektionsrand (also der Stumpf der Harnröhre) muss sicher tumorfrei sein, denn dort wird die Anastomose mit der Neoblase angelegt. Das wird intraoperativ mittels Schnellschnitt überprüft. Im Gegensatz zu einer radikalen Prostatekomie kann man eben nicht nachbestrahlen. Die Neoblase aus Dünndarm verträgt das nicht.

                            Ich wollte mit meiner Bemerkung eigentlich darauf hinaus, dass man davon weg ist, zu glauben, der Blasenhals (bzw. innere Schließmuskel) hätte was mit der Kontinenz zu tun. Das war früher eine gerngenannte (aber evidenzlose) Begründung, warum es nach RPX mit der Erholung der Kontinenz eben dauere.

                            Herzliche Grüße und schönes Fest

                            Martin Schostak

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                              #74
                              danke für die Erklärung.

                              Ebenfalls ein schönes Fest.
                              Mein PCa-Verlauf: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=157

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                                #75
                                Hallo zusammen,

                                nachfolgend das Update.

                                Am 30.1.2013 in der Martiniklinik operiert.
                                Am 4.2.2013 Katheter gezogen
                                Am 5.2.2013 entlassen
                                Seit 11.2. 2013 wieder im Büro (das ich glücklicherweise zu HAuse habe, was vieles einfacher macht)
                                Ab 20.2. 13 gehe ich zur AHB nach St. Peter Ording

                                Es konnte nervschonend operiert werden (einseitig nur partiell)
                                Kontinenz ist weitgehend vorhanden, brauche per heute tagsüber keine Vorlagen mehr (nachts 1 kleine zur Sicherheit)
                                Allerdings hat die Blase nach einer Woche Katheter offenbar noch nicht das alte Fassungsvermögen und wenn sie dann voll ist, dann muß ich auch ein WC suchen - damit kann ich aber ganz gut leben, zumal sich das weiter verbessern wird)

                                Der schriftliche Befund der feingeweblichen Untersuchung liegt mir noch nicht vor, ich habe allerdings den Anruf des Operateurs erhalten, nachden der Fall nochmals im Tumorboard besprochen wurde.

                                Es wurden 25 Lymphknoten entnommen, davon war einer befallen. Der Resektionsrand zeigt auf 0,1 mm Länge Befall.
                                Empfehlung daher nach ca. 2 - 3 Monaten die Prostataloge und den Bereich der entnommenen Lymphknoten nachzubestrahlen und nicht erst die Entwicklung des PSA abzuwarten.
                                Der Gleason von 4 + 5 hat sich bestätigt.

                                Alles in allem nach Aussage des Operateurs eine bessere Situation, als man nach der Ausgangslage erwarten konnte - ich teile diese Ansicht.

                                Viele Grüße

                                Uwe
                                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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