Hallo liebe Mitglieder des Forums. Wie man meinem Profil entnehmen kann, wurde bei mir am 21. Januar 2013 die Diagnose PCa gestellt (Alter 41 Jahre). Nun hat mir das Krankenhaus in dem ich wg. einer Sepsis lag, sofort Casodex gegeben (50 mg/Tag). Mein Urologe meinte "wir gehen auf Nummer sicher" und verschrieb 150 mg/Tag, die ich bis heute nebenwirkungsfrei nehme. Nun war ich gestern zu einem Zweitmeinungsgespräch "geladen". Dort wurde mir abgeraten dieses Medikament zu nehmen, da sich in den 3 Monaten nach dem Befund sowieso nichts groß verändern würde. Außerdem habe der Pathologe nach der OP (für die ich Ende Februar einen Termin habe) aufgrund des Medikaments Probleme mit der Einschätzung des herausoperierten Gewebes. Da der OP-Termin schon in 4 Wochen ist, neige ich auch dazu das Casodex nicht mehr zu nehmen. Wat nu?
Ankündigung
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Keine Ankündigung bisher.
Casodex vor OP?
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Hallo,
mir wurde nach Diagnose(2004) des PCA sofort Flutamid und dann Casodex veschrieben. Bei meiner Suche nach einem Operateur hat mir einer empfohlen dies sofort abzusetzen. Die Gabe von hormonwirksamen Medikamenten vor OP sein nicht mehr Stand der Technik. Durch die Einahme wird das Gewebe so verändert, dass die OP erschwert wird ( Nervschonung). Zum anderen wirkt sich das wie Du ausgeführt hast auf die Beurteilbarkeit durch den Pathologen aus. Ich hab das dann 4 Wochen vor ob abgesetzt .
Alles Gute
Gruß
Wolfgang
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Hallo,
ob Anti-Hormontherapie nötig ist, oder nicht wird aufgrund der Aggressivität von Krebs entschieden. Anti-Hormontherapie blockiert das Weiterwachsen von Tumor.
Ich bin Froh, dass die bei mir noch vor der OP und danach angewendet wurde.
Dein Gleason Score liegt aber bei 6 (3+3), was bedeutet, Dein Krebs ist nicht aggressiv. Die S3-Leitlinie empfehlt hier Aktive Überwachung (active surveillance) anstatt einer OP.
Gruß,
Jacek
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Zitat von Jacekw Beitrag anzeigen
Dein Gleason Score liegt aber bei 6 (3+3), was bedeutet, Dein Krebs ist nicht aggressiv. Die S3-Leitlinie empfehlt hier Aktive Überwachung (active surveillance) anstatt einer OP.
So ist das nicht.
Buschreiter hat in 3 von 12 Proben ein Karzinom nachgewiesen,
AS wird aber nur bei maximal 2 positiven Stanzen empfohlen.
Lies bitte dazu Seiten 48ff der Patientenleitlinie Prostatakrebs I
Auch zur Dynamik hast Du bei deiner Empfehlung die Leitlinien missachtet:
Wenn sich im Verlaufe der Kontrollen herausstellt, dass Ihr Tumor stärker
fortschreitet, soll die Überwachung aufgegeben und der Krebs durch
Operation oder Bestrahlung behandelt werden. Das ist der Fall, wenn
• ...
• die Verdopplungszeit des PSA weniger als drei Jahre beträgt.
Die PSA-Verdoppelungszeit (VZ) von Buschreiter beträgt seit April 2012
weniger als ein Jahr. Was das in 10 Jahren ausmachen würde, ist heftig,
denn 10 Verdoppelungen entsprechen etwa einer Vertausendfachung!
Das ist zu viel um irgendwie über längere Zeiträume abwarten zu können.
Mit seinen 41 Jahren möchte Buschreiter noch 4 oder 5 Jahrzehnte leben.
Eine Aktive Überwachung kommt da definitiv nicht in Frage, eine Therapie
ist in absehbarem Zeitraum unumgänglich.
Kommt dazu, dass wer einmal zufolge einer Biopsie eine Sepsis erlitt, wohl
kaum auf weitere Biopsien erpicht ist.
@Buschreiter
Casodex vor einer baldigen OP einzunehmen, ergibt wenig Sinn, es sei denn,
der Krebs wäre hochaggressiv und der Termin müsste, warum auch immer,
um eine oder mehrere VZ hinausgeschoben werden. Hier aber geht es
um Gleason 6 mit der letztgemessenen VZ von 7 Monaten. In einem Monat
bis Ende Februar geschieht da noch nicht viel mit dem PSA.
Das 'Casodex' würde ich in Einklang mit der Zweitmeinung sofort absetzen.
Auch zur Brachytherapie steht einiges in der Patientenleitlinie.
Aber dazu braucht man ja nichts mehr zu sagen, nachdem der Entscheid
zur OP bereits gefällt ist.
Falsch ist das nicht.
Ich wünsch Dir eine erfolgreiche OP hinsichtlich Heilung, Kontinenz
und auch erektiler Funktion!
Carpe diem!
HvielemiMeine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
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tom aus lu
Hallo Buschreiter,
bei einem Gleason 3+3 ist ein Anti-Androgen sicherlich erst einmal mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Dein Urologe wird evtl. Gründe haben warum er dies für richtig hält, solltest du vielleicht noch mal hinterfragen.
Eine AS mit 41 Jahren, als Empfehlung meines Vorschreibers als kurativer Ansatz, halte ich allerdings persönlich für mutig und erfordert in deinem "jugendlichen Alter" starke Nerven. Persönlich denke ich den Tumor an der "Wurzel" zu packen ist dann eher das mittel der Wahl.
Deine Entscheidung sollte dann alle Vor- und Nachteile der jeweiligen Therapieverfahren berücksichtigen. Dies scheinst du ja auch schon für dich persönlich entschieden zu haben. Die Wahl auf Da Vinci halte ich daher auch für die Beste. Ich selbst würde mich hierfür auch entscheiden wenn ich es müsste.
Nach der OP wird es sicherlich auch Phasen der Ernüchterung geben und die Psyche fängt an zu leiden. Trage die Last nicht alleine auf deinen Schultern sondern suche frühzeitig Hilfe, in der Familie, bei Freunden, psychoonkologischen Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen usw. . Du bist jung und die Aussichten auf eine komplette Genesung stehen nicht schlecht!
Alles Gute!
Tom
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Als Grund wurde mir genannt, daß ich jung sei und der Krebs aggressiv sein könnte. Die Ärztin aus dem Krankenhaus (in dem ich von meinem Urologen besucht wurde) hatte auch schon die Augen verdreht! Eine AS kommt für mich (der Arzt hat auch darauf hingewiesen!) aus o.g. Gründen nicht in Betracht. Da hätte ich auch echt nicht die Nerven zu. Die Brachytherapie wurde mir auch vorgestellt, allerdings mit der Einschränkung des höheren Rückfallrisikos und daß eine nachfolgende OP schwieriger sei und relativ häufig zur Inkontinenz führe (Problem der Gewebeveränderung durch Bestrahlung, nicht mehr so gut zu operieren). Da der Arzt in der Zweitmeinungssprechstunde auch der erste war, der überhaupt eine Alternative zur OP vorgestellt hat, bin ich der Auffassung, daß hier nicht eine OP "auf Teufel komm raus" durchgeführt werden soll. Allerdings komme ich mit dem wohl erhöhten Risiko nicht klar. Außerdem sollte grds. das OP-Risiko eher gering ausfallen, da ich sportlich bin und ansonsten keine körperlichen Probleme habe oder Medikamente nehme. Insofern ist die Entscheidung zur OP für mich seit gestern getroffen.
Ach so: Casodex nehme ich ab morgen nicht mehr!Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494
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Hallo Buschreiter (Du hast bestimmt auch einen Vornamen!?),
AS kommt für Dich nicht infrage, wie schon vorher von hvielemi geschrieben. Nicht nur wegen der 3 positiven Stanzen von 12, sondern auch wegen des Krebsanteils von bis zu 40%. Ich bin bekanntermaßen ein leidenschaftlicher Verfechter von AS, aber Du bist dafür kein Kandidat mehr.
Ich würde an Deiner Stelle ernsthaft über Brachy-Seeds nachdenken - dafür wärst Du aufgrund Deiner Diagnose m.E. ein idealer Kandidat. Es heißt, in den USA sei dies bereits die Standardtherapie, und nicht mehr die RPE.
Warst Du schon bei einem Strahlentherapeuten oder in einer interdisziplinären Sprechstunde?
Mit der "Klinik am Ring" hättest Du in Köln ein gute Brachy-Adresse. Die machen das seit vielen Jahren.
Ansonsten wünsche ich Dir als alter Kölner alles Gute und denk daran " et het noch immer jotjejange!".
Schorschel
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Ich war zu einem Gespräch im Klinikum Leverkusen. Wie gesagt wurde ich dort auch über die Brachy-Seeds unterrichtet, aber wie auch schon oben geschrieben war meine Entscheidung zugunsten der RPE schon innerlich gefallen. Da ich im Bekanntenkreis einige Leute habe, die eine RPE über sich ergehen ließen und heute gut leben war das wohl vorprogrammiert.
Als Kölner würde ich sagen: "Et kütt wie et kütt" ;-)
Gruß Achim (Buschreiter ist mir für Foren so ans Herz gewachsen, da ich Reitersmann bin und gerne im Königsforst ausreite ;-) )Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494
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Zitat von buschreiter Beitrag anzeigen...Als Kölner würde ich sagen: "Et kütt wie et kütt" ;-)...
Ich will Dir keinesfalls die OP ausreden. Es ist nur zu bedenken, dass die Brachy - bei offenbar identischer Erfolgsquote! - ein dramatisch geringerer Eingriff ist als die OP. Du bist im Vergleich zu vielen anderen Betroffenen in der beneidenswerten Situation, dass die Brachy überhaupt eine Option für Dich ist.
Wie auch immer: Alles Gute!!!!
Schorschel
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tom aus lu
Hallo Achim,
nochmals ich....
Nur ganz kurz noch ein Tipp: In diesem Forum hat "juni1970" bis vor kurzem noch geschrieben.
Ihr seit nahezu gleich alt, er hat eine offene OP in der Martini Klinik hinter sich gebracht und lange mit Potenzproblemen gekämpft.
Unter http://www.myprostate.eu/?req=user&id=264 kannst du seine Geschichte nachlesen. Die Potenz hat er wieder gefunden und bereut postoperativ seinen Schritt gemäß seine Niederschrift nicht. Ich hatte mal persönlichen Kontakt (PM) mit ihm wegen einer anderen Angelegenheit. Ich habe ihn als offenen Menschen kennen gelernt, wenn du magst, steht er dir sicherlich mit seinen Erfahrungswerten persönlich zur Seite und kann dir vielleicht auch den einen oder anderen Tipp geben.
Gruß
Tom
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Hallo
bei alle dieser Diskussion vermisse ich, den Bezug zur der klar formulierten Frage die am Anfang des threads steht. "Casodex vor OP ja oder nein" und wenn wann ja bei welchen Randbedingungen.Ich denke es lohnt sich schon sich hier im Forum dieser Frage anzunehmen, wenn heute noch behandelnde Urologen das als "Sofortmaßnahme in alle Fällen" für erfoderlich halten.
Gruß
Wolfgang
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Tja, die Ärztin im Krankenhaus hat auch seltsam das Gesicht verzogen als mein Urologe dort aufschlug und 150 mg/Tag verordnet hat. Der Arzt in der Zweitmeinungssprechstunde hat mir ziemlich deutlich klar gemacht, daß die mögliche Wirkung in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen stünde (und zwar nicht nur Hitzewallungen, Leberschäden usw, sondern vor allen Dingen hinsichtlich der OP!).Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494
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tom aus lu
Ich denke es lohnt sich schon sich hier im Forum dieser Frage anzunehmen, wenn heute noch behandelnde Urologen das als "Sofortmaßnahme in alle Fällen" für erfoderlich halten.
Ansonsten hat Hvielemi ja schon das Wesentliche gesagt.
Tom
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Hallo Achim,
bitte informiere dich sorgfältig über die Qualitäten deines Operateurs , denn er bestimmt im wesentlichen deine eventuellen Nebenwirkungen ( Impotenz,Inkontinenz).
Lass dich nicht mit einer pauschalen Antwort abspeisen , sondern recherchiere. ( wie viele OP`s dieser Art hat er? , wie ist die Erfolgsquote bezüglich Potenz und Kontinenz?)
Wenn du dich zur OP entschieden hast ist neben der Entscheidung welches OP-Verfahren ( offen oder Da´Vinci) die Auswahl des Operateurs die wichtigste Entscheidung die du treffen kannst. (nicht jeder Reiter kommt fehlerfrei durch den Parcours) Dein Alter und deine gute Allgemeinverfassung werden dich die Belastungen der OP relativ schnell bewältigen lassen.
Ich habe mich im Alter von 48J auch dieser Entscheidung stellen müssen und bin bisher mit der von mir getroffenen Entscheidung zufrieden.
Wünsche dir viel Glück, das Mann in dieser Situation leider auch benötigt.
Gruß Skipper
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