Liebe Mitbetroffene,
ich hatte mich vor etwa einem halben Jahr hier in diesem Forum nach Erfahrungen mit der Entfernung befallener Lymphknoten erkundigt. Es gab nur eine relativ geringe Zahl an Rückmeldungen, so dass diese Therapie offensichtlich nur ein Nischendasein fristet. Ich habe mich nun vor kurzem selbst einer solchen Operation unterzogen und möchte über meine eigenen Erfahrungen berichten. Die Operation wurde von Prof. Schultze-Seemann an der Universitätsklinik in Freiburg durchgeführt. Ich hatte mich für diese Therapie entschieden, weil mein PSA-Wert innerhalb der letzten 13 Jahre nach der Prostatektomie auf 12,6 gestiegen war und ich eine Antihormontherapie nicht wollte.
Das Aufspüren der Lymphknotenmetastasen erfolgte mit PSMA-Indium 111. Nach der Applikation dieses Tracers wurde das Becken dreimal nach verschiedenen Zeiten gescannt, um die Lage der Tumorherde zu erkennen. Die Operation erfolgte dann am Tag darauf. Drei befallene Lymphknoten konnten ausgemacht werden, entfernt wurden aber noch mehr. Ich habe die Zahl 33 in Erinnerung, habe aber in den mir ausgehändigten Unterlagen nichts dazu gefunden. Ein wichtiger Befund war, dass offensichtlich eine Samenblase bei der Prostatektomie nicht vollständig entfernt wurde und diese auch stark befallen war. Das ist umso erstaunlicher, als meine Prostataloge vor 9 Jahren bestrahlt wurde und dieses Lokalrezidiv eigentlich dadurch unschädlich gemacht sein sollte. Nach der jetzigen Entfernung dieses Herdes waren die Schnittränder positiv, so dass die Tumorzellen dort nicht vollständig entfernt werden konnten.
Trotzdem werte ich die Operation als vollen Erfolg. Der PSA-Wert, gemessen 6 Wochen nach der Operation, fiel auf 0,06 ng/ml zurück. Das ist ein Faktor von 200 gegenüber dem Wert vor der Operation. Oder anders ausgedrückt, 99,5 % der Tumormasse konnten entfernt werden. Einen Wert von 0,06 hatte ich vor etwa 10 Jahren, also 2 Jahre nach der Prostataentfernung. Vielleicht ist ja die Uhr um diese Zeit zurückgestellt worden, was mein Prostatakarzinom anbelangt. Diese Therapie wäre dann wahrscheinlich nachhaltiger als eine Antihormonbehandlung, zumal sie auch wiederholt werden könnte, sofern sich noch keine Knochenmetastasen gebildet haben und sich die Lymphknotenmetastasen auf den Beckenraum beschränken.
Die Lymphadenektomie sieht noch eine Nachbehandlung durch Bestrahlung vor, um Mikroherde zu erfassen, die durch die Operation nicht entfernt werden konnten. Aufgrund des positiven PSA-Wertes werde ich aber erst einmal auf diese Maßnahme verzichten, zumal das Lokalrezidiv an der Samenblase schon eine Bestrahlung hinter sich hat und nicht ein zweites bestrahlt werden kann.
Ich wünsche Allen alles Gute!
PeterAS
ich hatte mich vor etwa einem halben Jahr hier in diesem Forum nach Erfahrungen mit der Entfernung befallener Lymphknoten erkundigt. Es gab nur eine relativ geringe Zahl an Rückmeldungen, so dass diese Therapie offensichtlich nur ein Nischendasein fristet. Ich habe mich nun vor kurzem selbst einer solchen Operation unterzogen und möchte über meine eigenen Erfahrungen berichten. Die Operation wurde von Prof. Schultze-Seemann an der Universitätsklinik in Freiburg durchgeführt. Ich hatte mich für diese Therapie entschieden, weil mein PSA-Wert innerhalb der letzten 13 Jahre nach der Prostatektomie auf 12,6 gestiegen war und ich eine Antihormontherapie nicht wollte.
Das Aufspüren der Lymphknotenmetastasen erfolgte mit PSMA-Indium 111. Nach der Applikation dieses Tracers wurde das Becken dreimal nach verschiedenen Zeiten gescannt, um die Lage der Tumorherde zu erkennen. Die Operation erfolgte dann am Tag darauf. Drei befallene Lymphknoten konnten ausgemacht werden, entfernt wurden aber noch mehr. Ich habe die Zahl 33 in Erinnerung, habe aber in den mir ausgehändigten Unterlagen nichts dazu gefunden. Ein wichtiger Befund war, dass offensichtlich eine Samenblase bei der Prostatektomie nicht vollständig entfernt wurde und diese auch stark befallen war. Das ist umso erstaunlicher, als meine Prostataloge vor 9 Jahren bestrahlt wurde und dieses Lokalrezidiv eigentlich dadurch unschädlich gemacht sein sollte. Nach der jetzigen Entfernung dieses Herdes waren die Schnittränder positiv, so dass die Tumorzellen dort nicht vollständig entfernt werden konnten.
Trotzdem werte ich die Operation als vollen Erfolg. Der PSA-Wert, gemessen 6 Wochen nach der Operation, fiel auf 0,06 ng/ml zurück. Das ist ein Faktor von 200 gegenüber dem Wert vor der Operation. Oder anders ausgedrückt, 99,5 % der Tumormasse konnten entfernt werden. Einen Wert von 0,06 hatte ich vor etwa 10 Jahren, also 2 Jahre nach der Prostataentfernung. Vielleicht ist ja die Uhr um diese Zeit zurückgestellt worden, was mein Prostatakarzinom anbelangt. Diese Therapie wäre dann wahrscheinlich nachhaltiger als eine Antihormonbehandlung, zumal sie auch wiederholt werden könnte, sofern sich noch keine Knochenmetastasen gebildet haben und sich die Lymphknotenmetastasen auf den Beckenraum beschränken.
Die Lymphadenektomie sieht noch eine Nachbehandlung durch Bestrahlung vor, um Mikroherde zu erfassen, die durch die Operation nicht entfernt werden konnten. Aufgrund des positiven PSA-Wertes werde ich aber erst einmal auf diese Maßnahme verzichten, zumal das Lokalrezidiv an der Samenblase schon eine Bestrahlung hinter sich hat und nicht ein zweites bestrahlt werden kann.
Ich wünsche Allen alles Gute!
PeterAS
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