Mein Operateur, Prof. Stief, Uniklinik Großhadern, München, sagt, bis 1,0 ng/ml nichts machen, dann erst Diagnose und Therapie.
Zu Punkt 1: die Hormontherapie machst Du dann für den Rest Deines Lebens, es sei denn eine intermittierende Hormontherapie, dann hast Du ein paar Pausen zwischendurch. Ich würde daher damit erst bei einem viel höheren PSA Wert beginnen.
Zu Punkt 2: das ist nicht bis zu Ende gedacht vom Urologen. Bei der üblichen Bestrahlung nach Operation wird die Prostataloge bestrahlt. Das wird aber in Deinem Fall nicht helfen, da Du ja eine Metastase hast, die wohl in erster Linie für den Anstieg des PSA Wertes verantwortlich ist. Wenn Du also nach Schema F bestrahlt wirst, bleibt die Metastase unbehelligt. Soweit zur Möglichkeit eines kurativen Ansatzes.
Bei Dir müssten also die Lymphabflusswege mit bestrahlt werden. Die Prostataloge wird ein Strahlentherapeut dann wohl immer "zur Sicherheit" mit bestrahlen. Aber die Lymphabflusswege werden wegen möglicher Nebenwirkungen mit einer niedrigeren Dosis bestrahlt und diese reicht oft/meist nicht aus um eine Metastase zu zerstören die so groß ist, dass sie bereits sichtbar ist. In Studien hat man versucht, auf die sichtbaren Metastasen eine höhere Dosis zu geben.
Die andere Alternative wäre bei Prof. Muacevic in München nur die Metastase mit einer sehr hohen Dosis zu bestrahlen. Der Vorteil ist, dass dies nur eine Bestrahlungssitzung ist und nicht 40. Da Du bei einem niedrigen PSA Wert das PSMA PET/CT hast machen lassen, ist es möglich, dass es noch weitere Metastasen gibt, die dann nach der Bestrahlung zu sichtbarer Größe heranwachsen. Dann müsste Prof. Muacevic nachbestrahlen.
Keine einfache Entscheidung. Ich habe mich für das wiederholte Bestrahlen sichtbarer Metastasen entschieden. Mach doch einen Besprechungstermin bei Prof. Muacevic.
Georg
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