Hallo Knut und Ludwig.
Das sehe ich aber etwas anders. Wenn bei niedrigem Gleason die DNA-Verteilung homogen peridiploid bestaetigt ist, moeglichst auch mit niedriger Proliferationsrate (<5%), dann ist zunaechst Entwarnung angezeigt und eine Strategie des Abwarten und Kontrollierens koennte die Therapie der Wahl sein. Eine unmittelbare Gefahr besteht nicht, da nach den Studien der Zytopathologen die Ueberlebenswahrscheinlichkeit nach 5 Jahren mehr als 95% und nach 10 Jahren noch immer bei 75% liegt, selbst wenn ueberhaupt keine Therapie gemacht wird. Hackethal, dem keines der modernen Diagnoseinstrumente zur Verfuegung standen und auch unsere Moeglichkeiten der Therapie noch nicht kannte, hatte dies schon bemerkt und geraten, bei Prostatakrebs erst bei Beschwerden etwas zu unternehmen. Heutzutage wuerde sein Urteil sicherlich differenzierter ausfallen.
Trotz guter Prognose bei periploider DNA-Verteilung duerfen wir jedoch nicht vergessen, dass es sich trotz allem um Krebs handelt. Dieser kann wachsen und zu boesartigeren Formen mutieren. Die Studienergebnisse der Zytopathologen sind statistische Mittelwerte. Im Einzelfall kann das ganz anders aussehen. So schreibt Tribukait in seinem Symposiumsbeitrag: "Langzeituntersuchungen machen deutlich, dass der Begriff eines klinisch insignifikanten Tumors nur unter Beruecksichtigung einer Zeitangabe sinnvoll ist. Patienten mit lokalisierten diploiden Grad 1 Tumoren haben zwar eine 5-jaehrige Tumor-spezifische Ueberlebenserwartung von mehr als 95%, die jedoch nach 10 Jahren auf 75% abgesunken ist. Wiederholte Biopsien bestaetigen eine zeitlich fortlaufende Dedifferenzierung des Tumors." Er beschreibt in seinem Aufsatz alle die Prognose bestimmenden Faktoren: DNA-Ploidie, S-Phasen Fraktion, Grad und Stadium des Tumors.
Nun frage ich Euch: Wie koennen wir, wenn wir die radikalen eine "Heilung" versprechende Therapien aus den oft diskutierten Gruenden ablehnen, einem moeglichen Progress und einer moeglichen Mutierung des Krebses zu boesartigeren Varianten vorbeugen oder einer solchen Entwicklung entgegentreten, wenn sie im Begriffe ist, einzutreten? Schliesslich heisst unsere Therapieoption Abwarten UND Kontrollieren.
Diese Frage muss jeder fuer sich selbst beantworten. Als ich meine Diagnose erhielt, hat mir niemand gesagt, dass es eine DNA-Analyse gibt. Mit meinem heutigen Wissen haette ich vor der DHB wahrscheinlich erst die Entwicklung weiterer PSA-Werte abgewartet. Ich glaube aber, dass ich mit der Hormontherapie nach Leibowitz, der m.E. besten aller moeglichen Hormontherapien, meinen Krebs erst einmal "in die Steinzeit zurueckgebombt" habe. Sollte er in den mir noch bleibenden Lebensjahren nochmal sich frech nach vorne draengen oder gar expandieren, bekommt er mit einem zweiten Zyklus DHB nochmals einen aufs Haupt. Aber ich hoffe, das er sich mit dem ihm von mir zugestandenen Plateau begnuegen wird.
Gruss, Reinardo
Das sehe ich aber etwas anders. Wenn bei niedrigem Gleason die DNA-Verteilung homogen peridiploid bestaetigt ist, moeglichst auch mit niedriger Proliferationsrate (<5%), dann ist zunaechst Entwarnung angezeigt und eine Strategie des Abwarten und Kontrollierens koennte die Therapie der Wahl sein. Eine unmittelbare Gefahr besteht nicht, da nach den Studien der Zytopathologen die Ueberlebenswahrscheinlichkeit nach 5 Jahren mehr als 95% und nach 10 Jahren noch immer bei 75% liegt, selbst wenn ueberhaupt keine Therapie gemacht wird. Hackethal, dem keines der modernen Diagnoseinstrumente zur Verfuegung standen und auch unsere Moeglichkeiten der Therapie noch nicht kannte, hatte dies schon bemerkt und geraten, bei Prostatakrebs erst bei Beschwerden etwas zu unternehmen. Heutzutage wuerde sein Urteil sicherlich differenzierter ausfallen.
Trotz guter Prognose bei periploider DNA-Verteilung duerfen wir jedoch nicht vergessen, dass es sich trotz allem um Krebs handelt. Dieser kann wachsen und zu boesartigeren Formen mutieren. Die Studienergebnisse der Zytopathologen sind statistische Mittelwerte. Im Einzelfall kann das ganz anders aussehen. So schreibt Tribukait in seinem Symposiumsbeitrag: "Langzeituntersuchungen machen deutlich, dass der Begriff eines klinisch insignifikanten Tumors nur unter Beruecksichtigung einer Zeitangabe sinnvoll ist. Patienten mit lokalisierten diploiden Grad 1 Tumoren haben zwar eine 5-jaehrige Tumor-spezifische Ueberlebenserwartung von mehr als 95%, die jedoch nach 10 Jahren auf 75% abgesunken ist. Wiederholte Biopsien bestaetigen eine zeitlich fortlaufende Dedifferenzierung des Tumors." Er beschreibt in seinem Aufsatz alle die Prognose bestimmenden Faktoren: DNA-Ploidie, S-Phasen Fraktion, Grad und Stadium des Tumors.
Nun frage ich Euch: Wie koennen wir, wenn wir die radikalen eine "Heilung" versprechende Therapien aus den oft diskutierten Gruenden ablehnen, einem moeglichen Progress und einer moeglichen Mutierung des Krebses zu boesartigeren Varianten vorbeugen oder einer solchen Entwicklung entgegentreten, wenn sie im Begriffe ist, einzutreten? Schliesslich heisst unsere Therapieoption Abwarten UND Kontrollieren.
Diese Frage muss jeder fuer sich selbst beantworten. Als ich meine Diagnose erhielt, hat mir niemand gesagt, dass es eine DNA-Analyse gibt. Mit meinem heutigen Wissen haette ich vor der DHB wahrscheinlich erst die Entwicklung weiterer PSA-Werte abgewartet. Ich glaube aber, dass ich mit der Hormontherapie nach Leibowitz, der m.E. besten aller moeglichen Hormontherapien, meinen Krebs erst einmal "in die Steinzeit zurueckgebombt" habe. Sollte er in den mir noch bleibenden Lebensjahren nochmal sich frech nach vorne draengen oder gar expandieren, bekommt er mit einem zweiten Zyklus DHB nochmals einen aufs Haupt. Aber ich hoffe, das er sich mit dem ihm von mir zugestandenen Plateau begnuegen wird.
Gruss, Reinardo
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