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Basaliom – Spinaliom: Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs
Bereits ein 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel im Normbereich scheint signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen weißen Hautkrebs assoziiert zu sein. Je weiter der Wert ansteigt, desto mehr nimmt, einer amerikanischen Studie zufolge, auch das Karzinomrisiko zu.
Zwischen 1997 und 2001 waren 3223 Teilnehmer der Kohortenstudie in Einrichtungen der amerikanischen Gesundheitsvorsorge (HMO) auf Osteoporose oder eine niedrige Knochendichte untersucht worden. Die überwiegend weiblichen Patienten (89,3%) waren im Mittel 65,9 Jahre alt und wurden im Schnitt 9,8 Jahre beobachtet. Im Rahmen dieser Vorsorge war u.a. auch der Vitamin-D-Spiegel (25-OHD) ermittelt worden.
Bei 2257 Patienten ergab die Laboruntersuchung einen unzureichenden Vitamin-D-Wert (< 30 ng/ml). Nur bei 966 Patienten wurden ausreichende 25-OHD-Werte (≥ 30 ng/ml) gemessen. Bei 240 Patienten wurde innerhalb der Studienzeit ein nicht melanozytärer Hautkrebs (NMSC) diagnostiziert. Dabei handelte es sich in 49 Fällen um ein spinozelluläres Karzinom (SCC), bei 163 Patienten um ein Basalzellkarzinom (BCC) und bei 28 wurden beide Karzinomtypen nachgewiesen.
Risiko beginnt schon im Normbereich
Wurde die Höhe des Vitamin-D-Spiegels mit der Anzahl an Krebserkrankungen korreliert, ergab sich folgendes Bild: Bereits ab einem Wert von 15 ng/ml stieg das Risiko. Je höher der 25-OHD-Spiegel lag, desto höher war das Risiko für einen nicht melanozytären Hautkrebs (25-OHD < 19 ng/ml: OR 1; 25-OHD 19–24 ng/ml: OR 1,3; 25-OHD 25–30 ng/ml: OR 1,4; 25-OHD ≥ 31 ng/ml: OR 1,6 bzw. adjustierte OR 1,8; 95% KI 1,1–2,9).
Wurden die Krebsarten im einzelnen betrachtet, ergaben sich zwar keine signifikanten Unterschiede, es zeichneten sich aber dennoch erhöhte Risiken für Patienten mit höheren 25-OHD-Spiegeln ab: SCC adjustierte OR 1,8; 95% KI 1,1–2,9 und BCC adj. OR 1,7; 95% KI 1,0–2,9. Auch bei der Untersuchung der weniger UV-exponierten Körperstellen zeigte sich ein nicht signifikanter Anstieg des NMSC-Risikos mit dem 25-OHD-Wert (2,2; 95% KI 0,7–7,0).
In künftigen Studien Störfaktoren ausschließen
Mehrere Studien haben bislang den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel, Vitamin-D-Bedarf und verschiedenen Krebsarten untersucht. Vor allem im Hinblick auf das Basalzellkarzinom sind die Daten jedoch bislang widersprüchlich. Um den Einfluss wichtiger Störfaktoren auszuschließen, halten die Studienautoren eine repräsentative Untersuchung für notwendig, bei der sowohl Informationen über das Ausmaß der UV-Exposition und weitere Risikofaktoren als auch über Essgewohnheiten und eine Vitamin-D-Supplementation mit berücksichtigt werden.
publiziert am: 22.8.2011 9:30 Autor: Dr. Christine Starostzik Quelle: springermedizin.de basierend auf: Eide M. J. et al. VitaminD and Nonmelanoma Skin Cancer in a Health Maintenance Organsization Cohort. Archives of Dermatology 2011; online first Aug 15, 2011
Basaliom – Spinaliom: Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs
Bereits ein 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel im Normbereich scheint signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen weißen Hautkrebs assoziiert zu sein. Je weiter der Wert ansteigt, desto mehr nimmt, einer amerikanischen Studie zufolge, auch das Karzinomrisiko zu.
Zwischen 1997 und 2001 waren 3223 Teilnehmer der Kohortenstudie in Einrichtungen der amerikanischen Gesundheitsvorsorge (HMO) auf Osteoporose oder eine niedrige Knochendichte untersucht worden. Die überwiegend weiblichen Patienten (89,3%) waren im Mittel 65,9 Jahre alt und wurden im Schnitt 9,8 Jahre beobachtet. Im Rahmen dieser Vorsorge war u.a. auch der Vitamin-D-Spiegel (25-OHD) ermittelt worden.
Bei 2257 Patienten ergab die Laboruntersuchung einen unzureichenden Vitamin-D-Wert (< 30 ng/ml). Nur bei 966 Patienten wurden ausreichende 25-OHD-Werte (≥ 30 ng/ml) gemessen. Bei 240 Patienten wurde innerhalb der Studienzeit ein nicht melanozytärer Hautkrebs (NMSC) diagnostiziert. Dabei handelte es sich in 49 Fällen um ein spinozelluläres Karzinom (SCC), bei 163 Patienten um ein Basalzellkarzinom (BCC) und bei 28 wurden beide Karzinomtypen nachgewiesen.
Risiko beginnt schon im Normbereich
Wurde die Höhe des Vitamin-D-Spiegels mit der Anzahl an Krebserkrankungen korreliert, ergab sich folgendes Bild: Bereits ab einem Wert von 15 ng/ml stieg das Risiko. Je höher der 25-OHD-Spiegel lag, desto höher war das Risiko für einen nicht melanozytären Hautkrebs (25-OHD < 19 ng/ml: OR 1; 25-OHD 19–24 ng/ml: OR 1,3; 25-OHD 25–30 ng/ml: OR 1,4; 25-OHD ≥ 31 ng/ml: OR 1,6 bzw. adjustierte OR 1,8; 95% KI 1,1–2,9).
Wurden die Krebsarten im einzelnen betrachtet, ergaben sich zwar keine signifikanten Unterschiede, es zeichneten sich aber dennoch erhöhte Risiken für Patienten mit höheren 25-OHD-Spiegeln ab: SCC adjustierte OR 1,8; 95% KI 1,1–2,9 und BCC adj. OR 1,7; 95% KI 1,0–2,9. Auch bei der Untersuchung der weniger UV-exponierten Körperstellen zeigte sich ein nicht signifikanter Anstieg des NMSC-Risikos mit dem 25-OHD-Wert (2,2; 95% KI 0,7–7,0).
In künftigen Studien Störfaktoren ausschließen
Mehrere Studien haben bislang den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel, Vitamin-D-Bedarf und verschiedenen Krebsarten untersucht. Vor allem im Hinblick auf das Basalzellkarzinom sind die Daten jedoch bislang widersprüchlich. Um den Einfluss wichtiger Störfaktoren auszuschließen, halten die Studienautoren eine repräsentative Untersuchung für notwendig, bei der sowohl Informationen über das Ausmaß der UV-Exposition und weitere Risikofaktoren als auch über Essgewohnheiten und eine Vitamin-D-Supplementation mit berücksichtigt werden.
publiziert am: 22.8.2011 9:30 Autor: Dr. Christine Starostzik Quelle: springermedizin.de basierend auf: Eide M. J. et al. VitaminD and Nonmelanoma Skin Cancer in a Health Maintenance Organsization Cohort. Archives of Dermatology 2011; online first Aug 15, 2011
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