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    #16
    Lieber Winfried. Super, Deine nächtlichen Recherchen über die Diskriminierung von Kassenpatienten. Man könnte das in den Katalog verbotener Diskriminierungen des Anti-Diskriminierungsgesetzes mit aufnehmen.
    Leider sprichst Du ein unendliches Thema an. Diskriminiert wird überall und immerzu im Leben. Ich werde z.B. von Banken und Versicherungen wegen meines Alters diskriminiert, Männer oder Frauen werden vom anderen Geschlecht diskriminiert, weil sie vielleicht nicht hübsch sind, der Obdachlose wird bei der Wohnungsvergabe diskriminiert, als Weisser werde ich von Schwarzen diskriminiert, usw. usw. Das ist das Leben. C'est la vie. C'est la vie.
    Die Diskriminierung in den Krankenhäusern mag ärgerlich sein, aber auch Kassenpatienten bekommen doch ordentliche Behandlung. Wenn man wie ich sich mit der Geschichte der Chirurgie beschäftigt, ist man überwältigt von den in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten gemachten Fortschritten, und man wird bescheidener in seinen Erwartungen.
    Und dann vergiss eines nicht. Der Berufsweg eines Arztes bis hinauf zum Professor ist lang und beschwerlich und dornenreich und hat auch viel Geld gekostet. Da kannst Du nicht erwarten, dass er in seiner begrenzten Zeit für die mickerigen Honorarsätze der gesetzlichen Kassen arbeitet. Nein, da muss Kohle kommen, sonst geht er ins Ausland. Und willst Du das?
    So nun muss ich aber Schluss machen, will gleich zum Zentralfriedhof in Berlin-Lichtenberg, mir die Demonstration am Ehrenmal für Rosa Luxemburg ansehen. Will als Wessie mal richtige Kommunisten sehen, habe aber auch grosse Achtung vor kämpferischen Frauen, die wie die Wussow bei Brustkrebs laut zu sagen wagen: "Mit mir nicht!"
    Gruss, Reinardo

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      #17
      Guten Morgen Reinardo

      Mensch,... hätteste mal vorher Bescheid gesagt, da wäre ich mitgekommen; die Kommunisten habe ich auch noch nicht gesehen. Im Osten die Gestrigen, im Westen nun "Scientology", sage doch einer, unsere Stadt hätte nicht´s zu bieten.

      Schönen Sonntag für alle

      Spertel, Berlin

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        #18
        Die sogen. "Zweiklassen-Medizin"

        Liebe Mitbetroffene,

        ich staune immer wieder darüber, wie unsachlich und ungerecht über dieses Thema diskutiert wird.

        Seit mehreren Jahrzehnten habe ich eine private Zusatzversicherung auf Chefarztbehandlung, Einzelzimmer und Tagegeld, und zwar aus folgenden Gründen:

        1. Mein Beruf brachte es mit sich, dass ich nicht wie ein "normaler"
        Angestellter während meiner Arbeitszeit zum Arzt gehen konnte. Jede
        Wartestunde kostete mich daher auch eine Stunde meiner knappen
        Freizeit. Mit dem persönlich getragenen Extraaufwand für die
        Privatbehandlung habe ich somit versucht (wenn auch nicht immer erfolgreich) etwas schneller behandelt zu werden und damit Freizeit zu retten.

        2. Als ich nach einem Unfall längere Zeit im Krankenhaus liegen musste, konnte ich sehr bald Geschäftsbesuch bekommen und ungestört an meinen Projekten weiterarbeiten.

        3. Da ich schwerhörig bin und ausserdem schnarche, würde andererseits meine Anwesenheit in jedem Mehrbettzimmer zu Belästigungen der Mitpatienten und damit voraussehbaren Ärgernissen führen.

        Inzwischen bin ich Rentner und man könnte meinen, das geschilderte Zeitproblem wäre nun weggefallen. Mitnichten! Mir ist inzwischen bewusst geworden, dass meine Lebenszeit immer knapper wird, so dass sie mir viel zu wertvoll ist, um sie stundenlang inWartezimmern zu verbringen. Daher zahle ich lieber von meinen (keineswegs besonders hohen) Renteneinkünften weiterhin meine Zusatzversicherung. Das sind inzwischen jeden Monat stolze 460,- € für meine Frau und mich! Davon könnten wir wochenlang nach Mallorca, was andere Rentner ja auch wohl vorziehen. Und schließlich finanzieren solche freiwilligen Zusatzversicherungen auch noch einen guten Teil der Arztpraxen und entlasten damit die gesetzlichen Kassen (in die ich selbst im übrigen natürlich auch noch einzahle).

        Und, als allerletztes, wie ist es denn sonst in unserem Alltag? Wenn ich einen Verteidiger brauche, kann ich jeden Rechtsanwalt nehmen. Kann ich ihn selbst nicht bezahlen, bekomme ich Prozesskostenhilfe und einen Anwalt gestellt. Niemand bleibt also ohne juristischen Beistand, und für jeden ist insofern die "Grundversorgung" gesichert. Will ich mir aber einen besonders guten Anwalt aussuchen, muss ich dafür ggf. die Mehrkosten selbst tragen. Und so ist das in allen unseren Lebensbereichen, und warum eigentlich nicht im Gesundheitswesen?

        Beste Grüße an alle,
        Herrmann

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          #19
          Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
          Die Diskriminierung in den Krankenhäusern mag ärgerlich sein, aber auch Kassenpatienten bekommen doch ordentliche Behandlung. Wenn man wie ich sich mit der Geschichte der Chirurgie beschäftigt, ist man überwältigt von den in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten gemachten Fortschritten, und man wird bescheidener in seinen Erwartungen.
          Ich bin und war immer schon Kassenpatient und seit 1983 mit einer privaten Zusatzversicherung nur für die K´hausbehandlung. Damit bin ich immer ganz gut gefahren. Ich weiß, dass sich auch nicht jeder diese Zusatzversicherung leisten kann. Unser Versicherungssystem ist ungerecht und fördert die Zweiklassenmedizin.
          Ich bin für (wie schon mal erwähnt) die Bürgerversichrung, die ein großes Grundversorgungsspektrum abdeckt und in die jede nach seinem Einkommen einzahlen soll, wodurch der Solidartopf gigantisch groß wäre und wir uns auch eine qualifizierte Medizin leisten könnten, ohne die Leistungserbringer zu schröpfen.
          Ich glaube manchmal, das ginge am besten, wenn man die Privaten ganz abschafft und den Gesetzlichen mehr Selbständigkeit zubilligt, damit sie auch untereinander im Wettbewerb stehen könnten, was dann die ehemaligen Zustände, wie sie z.B. im Osten waren, verhindern würde.
          Dieses wäre eine Riesenreform, die wahrscheinlich nicht durchzuführen ist, da wir Menschen, doch in erster Linie zuerst an uns selbst und unsere Vorteile denken.
          Hört sich fast kommunistisch an, oder? :-)

          Gruß
          Michael

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            #20
            MRS (Multiresistene Staphylokokken)

            Grundsätzlich diskutieren wir offensichtlich die Frage, welche Bedingungen in unserem Gesundheitssystem geschaffen worden sind bzw. nun geschaffen werden. Dabei stellt sich natürlich die Frage, was dies mit unserem gemeinsamen Problem, dem PCa, direkt zu tun hat.
            Im vollen Bewusstsein dieser Frage beteilige ich mich nun allerdings trotzdem und gern an dieser allgemeinen Diskussion:
            WW hat folgendes zitiert:
            Zitat von Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
            Die wichtigste Einzelmaßnahme stellt allerdings die Händedesinfektion dar. Die Hände des Personals gelten als wichtigster Übertragungsweg für Krankenhausinfektionen. Seit vielen Jahrzehnten ist deshalb versucht worden, eine konsequente Händehygiene durchzusetzen. In einem mehrjährigen Programm konnte beispielsweise durch Verbesserung der Händehygiene die Infektionsrate in einer Klinik von 16,9 auf 9,9 % gesenkt werden. Besonders das Pflegepersonal konnte durch die Aktionen erreicht werden, die Ärzte änderten ihr Verhalten eher weniger.


            Im Folgenden meine Meinung dazu; leider gelingt es mir nicht, ein unterschiedliches Schriftbild herzustellen:
            Das Problem, das sich jetzt stellt, ist der Mangel an Pflegepersonal. Im Zuge der Gesundheitsreform wird der Leistungsdruck auf die Krankenschwestern immer größer, da die Patientenzahlen zwar erhöht werden, nicht aber das dafür auch notwendige Personal. So wird ein Patient mit MRS zwar in ein Einzelzimmer in Quarantäne gelegt, gleichzeitig aber von einer Schwester versorgt, die zusätzlich noch ihren normalen Dienst verrichten muss, weil die Station sonst nicht ihr Arbeitspensum schafft. Ich wundere mich schon die ganze Zeit, warum zwar Ärzte und Apotheker auf die Straße gehen, nicht aber das Pflegepersonal, das ja ebenfalls unter teilweise katastrophalen Arbeitsbedingungen leidet.
            Ruggero

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              #21
              Hallo Herrmann

              Ich stimme Dir mit Deinem Beitrag hundertprozentig !! zu. Die Frage ist doch eigentlich,

              "Was ist mit meine eigene Gesundheit wert ?"

              In vielen persönlichen Gesprächsrunden bezüglich (Prostata)-Früherkennung und allgemeiner Kostenentwicklung im Gesundheitswesen bin ich fast immer auf wahrnehmungsresistente Personen getroffen, die mehr gesteigertes Interesse an der Lebensführung eines Dieter Bohlen haben, als an der weiteren Entwicklung im Gesundheitswesen und die finanziellen Folgen für jeden Einzelnen. Offensichtlich ist dies gesunden oder zumindest beschwerdefreien Personen schwer zu vermitteln. Nur beim Beklagen der Zustände, z. B. Praxisgebühr, Eigenleistungen für Medikamente etc. sind sich immer alle einig. "Keiner kann es sich leisten", so immer der gleichlautende Tenor. Und die am lautesten jammern rauchen täglich mindestens 2 Schachteln Zigaretten, haben immer das neueste Fotohandy, einen Plasmafernseher und sind ständig bei ihrem Stamm-Italiener zum Essen. Die Bereitschaft zur Eigenbeteiligung ist gleich Null, die Ansprüche an die Allgemeinheit, wenn man dann doch mal kränkelt, umso größer. Man hat ja schließlich auch eingezahlt.
              Leider habe ich diese Tendenz auch bei dem Besuch der hiesigen Selbsthilfegruppe feststellen müssen. Diese ständigen Forderungen nach Kostenübernahme des PSA-Testes haben schon manchmal etwas peinliches an sich. Hier geht es um 20 €, obwohl es hier sicherlich nicht um diese 20 € geht, sondern um die daraus resultierenden Folgekosten wie (unnötige) Biopsien.
              Obwohl ich Beamter war und dementsprechend privatversichert bin, leider ohne Zusatzversicherung für -2- Bett-Zimmer, Chefarztbehandlung etc., habe ich mir für meinen Eingriff einen erfahrenen Chefarzt ausgesucht und aus eigener Tasche bezahlt. Hinzu kamen Kosten für Anästhesie, Pathologe und DRK (für "Bereithaltung" einer Blutkonserve). Ich habe auf diese Zusatzversicherungen verzichtet, weil ich immer glaubte, die sei nicht nötig; daher habe ich diese Tatsachen selbst zu verantworten. Klar dürfte auch sein, dass ich diese "Knete" liebend gerne für etwas anderes ausgegeben hätte.
              Wenn morgen meine Wohnung abbrennt und ich habe keine Hausratversicherung, trage ich auch das volle Risiko.
              Eher skandalös war die Tatsache, dass mir das DRK trotz Fallpauschale
              (ca. 6000.-€) ca. 120.- € für die sogenannte "Bereithaltung einer Blutkonserve" in Rechnung gestellt hat. Diese lag irgendwo im Kühlschrank
              und wird jedem Selbstzahler in Rechnung gestellt. Bei einer Transfusionsrate von ca. 3 % für das "gemeinützige DRK" ein einträgliches Geschäft, aus dem es trotz Beschimpfungen meinerseits kein Entrinnen gab.
              Diese mafiaähnlichen Zustände im Gesundheitswesen gilt es zu beseitigen; keine leichte Aufgabe für unsere Ministerin, die Besitzstände der Gesundheitslobby zu beschränken.
              Im übrigen sehe ich mittelfristig auf die private Krankenkasse ähnliche Probleme zukommen, wie auf die GKK. Dies dürfte m. E. an der demographischen Entwicklung liegen, denn wo keine Beitragszahler nachkommen, können auch im privaten Gesundheitswesen die bisherigen Leistungen nicht mehr erbracht werden.
              Wenn meine Generation ins "normale Prostatakrebs-Alter" kommt, so in etwa 20 Jahren, wird mit Sicherheit noch weniger für den normalen Beitragszahler erstattungsfähig sein.
              Aber wer will sich schon 20 Jahre vorher mit dieser Problematik auseinandersetzen ?

              Schönen Sonntag

              Spertel,Berlin

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                #22
                Für ein anderes Vergütungsmodell der Chefärzte

                Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                .... Nein, da muss Kohle kommen, sonst geht er ins Ausland. Und willst Du das? ...
                Ich befürchte ehrlich gesagt nicht, dass unsere Chefärzte geschlossen ins Ausland abwandern. Das Problem ist eher, dass diejenigen Oberärzte und Profs. gehen, die keine Chefarztstelle bekommen. So ein durchschnitt-licher Chefarzt verdient ungefähr das Fünffache von dem seiner Oberärzte. Da ist die Schere sehr weit offen.

                Es ist auch nicht so, dass die Privatpatienten die Kassenpatienten subventionieren, wie Hermann meint. Das steckt sich der Chefarzt ein. Die besser ausgestatteten Zimmer und bessere Pflege, die die Privatpatienten unbestritten erhalten, gibt's ja auch nicht umsonst. Wenn hier jemand andere subventioniert, dann sind es die freiwillig versicherten Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse.

                Ich habe es oben schon mal erwähnt. Ich durfte als Patient der Erlanger Strahlenklinik (Uniklinik) erleben, wie es während der Strahlentherapie zum PSA-Progress kam und zwar in zweifelsfrei lebensbedrohlicher Form. Mein dortiger Ansprechpartner war ein Assistenzart. Den bat ich, mir einen gestandenen Onkologen zu nennen. Er nannte mir schließlich Prof. Wilhelm am Nürnberger Klinikum. Meine Vorgehensweise war dann so, dass ich Herrn Prof. Wilhelm, damit er weiß, wovon wir reden, meine Befunde, also im Wesentlichen das was in meinem Profil steht, auf elektronischem Wege zuschickte und ihn um einen Gesprächstermin bat. Dies blieb unbeantwortet. Schließlich rief ich in seinem Sekretariat an. Dort wurde ich abgewimmelt und auf die dortige Ambulanz verwiesen. Dieses Angebot habe ich dann wohlweislich nicht angenommen, denn es war völlig unklar, wen ich dort angetroffen hätte.

                Wie hätte es anders laufen können? Z. B. hätte Prof. Grabenbauer, seines Zeichens Oberarzt an der Strahlenklinik, das Telefon in die Hand nehmen und mir den Weg bahnen können. Dummerweise spricht Prof. Grabenbauer auch nicht mit mir.

                Ich habe mich dann in gleicher weise an Frau Prof. Jäger gewand. Ihr Sekretariat hat mir daraufhin binnen weniger Stunden einen Termin angeboten. So geht es auch. Nun ist es keineswegs so, dass ich in Frankfurt ausschließlich oder auch nur überwiegend von der Chefärztin behandelt werde - ganz im Gegenteil. Ich weiß aber, dass ich sie, wenn ich ein Problem habe, problemlos ansprechen kann, ohne dass ich nach meiner Kassenzugehörigkeit gefragt werde. Das ist der Unterschied.

                Deshalb hat Frau Prof. Jäger bei mir einen Stein im Brett und deshalb habe ich Herrn Prof. Wilhelm auf dem Kicker.

                Ich habe mich in ähnlicher Weise mit etwas anderer Fragestellung an Herrn Prof. Reske gewand. Prof. Reske hat den Ernst der Lage sofort erkannt und mich binnen einer Stunde übers Handy zurückgerufen. Deshalb hat auch Prof. Reske bei mir einen Stein im Brett!

                Mit Prof. Wirth in Dresden hatte ich ein ähnliches Erlebnis wie mit Prof. Wilhelm. Auch in diesem Falle wurde mir Prof. Wirth ausdrücklich empfohlen. Ich hätte an der dortigen Poliklinik einen Termin bekommen können. Nun ist es so, dass ich nicht 250km nach Dresden fahre, um dort auf einen X-beliebigen Arzt zu treffen.

                Das eigentliche Problem liegt m. E. am Vergütungsmodell nach dem viele Chefärzte bezahlt werden. Es gibt allerdings zunehmend Kliniken, die ihren Chefs das Recht absprechen, privat zu liquidieren (das gibt's in keiner anderen Brange) und sie stattdessen am Gesamterfolg beteiligen. Diese Kliniken entdecken dann plötzlich auch wieder die Kassenpatienten als Kunden.




                WW

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                  #23
                  Die sogen. "Zweiklassenmedizin"

                  Zitat WinfriedW: "Es ist auch nicht so, dass die Privatpatienten die Kassenpatienten subventionieren, wie Herrmann meint. Das steckt sich der Chefarzt ein."

                  Und doch ist es richtig; denn was WinfriedW hier anspricht, gilt ja nur für Krankenhäuser und Kliniken. Ich meine aber die Praxen der niedergelassenen Ärzte, meinen Hausarzt, Internisten, Ohren- und Augenarzt. Sie alle berechnen mir für die gleiche medizinische Leistung ein Mehrfaches des Kassensatzes und können damit entsprechend leichter in Praxisausstattung und mediz. Geräte investieren, die wiederum allen ihren Patienten zugute kommen.

                  Reformbedürftig ist allerdings das Chefarzt-System an Krankenhäusern und Kliniken. Wenn ich mir als Privatpatient bewusst einen Operateur meines Vertrauens aussuche, bin ich auch bereit, seine Rechnung zu bezahlen.
                  Unakzeptabel finde ich aber, dass es daneben eine ganze Abrechnungskette gibt. Ich erhalte für die präoperative Röntgenaufnahme die Privatrechnung des Chefarztes der Radiologie, für die Blutuntersuchung des Chefarztes der Labormedizin, der Gewebeuntersuchung des Chefarztes der Pathologie. Alle diese Herren habe ich aber nie zu Gesicht bekommen.

                  Herrmann

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                    #24
                    Zitat von Herrmann Beitrag anzeigen
                    ... Und doch ist es richtig; denn was WinfriedW hier anspricht, gilt ja nur für Krankenhäuser und Kliniken. Ich meine aber die Praxen der niedergelassenen Ärzte, meinen Hausarzt, Internisten, Ohren- und Augenarzt. Sie alle berechnen mir für die gleiche medizinische Leistung ein Mehrfaches des Kassensatzes und können damit entsprechend leichter in Praxisausstattung und mediz. Geräte investieren, die wiederum allen ihren Patienten zugute kommen.
                    Wobei letztendlich auch das, wenn überhaupt, nur mit Einschränkung stimmt. Die freiwillig versicherten Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen finanzieren über den Solidarausgleich die Geringverdiener mit. An diesem Solidarausgleich sind die privat versicherten nicht beteiligt. Man kann berechtigte Zweifel haben, ob dieses System auch nur nährungsweise gerecht ist. Der niedergelassene Arzt kassiert aber bei allen gesetzlich Versicherten gleiche Sätze. Müsste er auf die Geringverdiener, die aus eigener Kraft ihre Behandlungskosten nicht bezahlen könnten, als Kunden verzichten, dann müssten viele Praxen geschlossen werden.

                    Insbesondere in ländlichen Bereichen und in den zunehmend dünner besiedelten neuen Bundesländern kommt es vor, dass Praxen wegen Unwirtschaftlichkeit schließen. Das Problem ist in diesen Fällen aber nicht wirklich, dass in diesen Praxen zu wenig Privatpatienten verkehren. Das Problem ist vielmehr, dass der Praxisumsatz insgesamt zu niedrig ist.

                    Und dann gibt’s natürlich noch die Fälle von Privatkliniken und Ärzten die gar keine Kassenzulassung haben bzw. diese zurückgegeben haben. Da haben sich dann nicht nur deren Patienten sondern auch die Ärzte aus der Solidarität mit den Schwächeren der Gesellschaft ausgeklinkt. Wenn die Ausstattung der eigenen Klinik oder Praxis nicht ausreicht, kann man sich ja immer noch der Infrastruktur der öffentlich finanzierten Häuser bedienen. Nur wenige frei praktizierende Ärzte können sich das allerdings leisten. In der Regel generieren die gesetzlich Versicherten den Hauptumsatz.

                    Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die bei uns so verbreitete Einzelpraxis der Weisheit letzter Schluss ist. Vielleicht wären Interdisziplinäre und/oder themenbezogene Behandlungszentren, in denen die Ärzte in Teams zusammenarbeiten, viel effektiver - weg von allwissenden Chefarzt oder Halbgott in Weiß.

                    Mit den frei praktizierenden Ärzten habe ich übrigens das geringste Problem. Zumindest bei den Ärzten, bei denen ich verkehre, erfahren die Privatpatienten keine Vorzugsbehandlung. Vielleicht ist der Arzt bei der Medikamentenverschreibung etwas großzügiger, aber wir Kebspatienten unter antiandrogener- oder Chemotherapie sind ohnehin extrabudgetär.

                    WW

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                      #25
                      Wo Privatpatienten und Anleger ihr Geld verbrennen ...

                      ... oder, wer subventioniert hier wen?


                      aerzteblatt.de

                      Zitat von Deutsches Ärzteblatt vom 03.03.2006
                      Börsebius
                      zu Gesundheitsaktien: Brandgeruch
                      Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 9 vom 03.03.2006, Seite [56] / [56] / [56]
                      VARIA: Schlusspunkt

                      Euromed, welch ein Name, welche Erwartungen. Als die Fürther Klinik vor ein paar Jahren, genau war das der 16. 6. 1999, an die Börse ging, wurde ein Halleluja nach dem anderen in die Börsensäle geblasen, und etliche Bankberater jubelten die Gesundheitsaktie in die Depots ihrer Anleger. Den sehr ambitionierten Emissionspreis von neun Euro erklärten die Gründer Jochen Schreier und Michael Wünsche mit dem Konzept der „integrierten Patientenversorgung“, gemeint war damit wohl die Verknüpfung von stationärer und ambulanter Versorgung.

                      Die Fokussierung auf Privatpatienten und Selbstzahler sollte es erlauben, Leistungen entsprechend tatsächlich anfallender Kosten zu vermarkten. Die Entwicklung von Strategien zur erfolgreichen wirtschaftlichen Führung von Kliniken war die Leitidee der Euromed AG, und die Anleger folgten dem Lockruf willig und gaben gerne ihr Geld für den zu erwartenden Reichtum.

                      Wie schwierig jedoch Vision und Alltag gerade im deutschen Gesundheitswesen miteinander vereinbar sind, bemerkten die Euromed-Macher recht schnell, die Anleger übrigens auch, der Aktienkurs fiel quälend tief. Da halfen auch neue Geschäftsfelder nicht weiter, wie etwa im Jahr 2001 die Errichtung einer Adipositasklinik oder ein Anti-Aging-Institut, solche Ideen hatten schließlich viele andere auch.

                      Was sich nicht änderte, waren hohe Infrastrukturkosten bei gleichzeitigen rückläufigen Belegungszahlen, und so kam im Juli letzten Jahres der offenbar unausweichliche Konkursantrag, der Aktienkurs reagierte auf dieses Fallbeil mit einem drastischen Rückgang von schon mickrigen 1,50 auf 0,50 Euro.

                      Wer sich allerdings Hoffnungen macht, der Insolvenzverwalter Michael Jaffé könnte doch noch rettendes Ufer erreichen, kann sie wohl endgültig begraben. Der Geschäftsbetrieb der „EuromedClinic“ in Fürth sowie das Anlage- und Umlaufvermögen der „Euromed AG“ wurden auf dem Wege eines „Asset Deals“ an die neue Betreibergesellschaft „Privatklinik Europaallee Fürth GmbH“ übertragen. Das heißt in dürren Worten, da ist nichts mehr zu holen, der Anleger kann sich seine Aktien genauso gut an die Wand kleben oder wegwerfen, sie sind nichts mehr wert.

                      So weit sind wir bei den Aktien der „MATERNUS-Kliniken AG“ (WKN 604400) noch nicht, aber Sorgen mache ich mir doch. Daran ändern auch immer wieder zu lesende Gesundbetungen nichts. Anfang 2002 schätzte das Analysehaus „HPS Research“ auf der damaligen Kursbasis von rund 3,30 Euro die Aktie als attraktiv ein, eine Verdoppelung sei möglich. Im Dezember letzten Jahres legte ein Börsenbrief mit dem verblüffend aussagekräftigen Namen „Der Kursmacher“ kräftig nach. 6,90 Euro seien locker drin. Dass der aktuelle Kurs bei 2,30 Euro liegt, stört offenbar keinen, dass sich der Anleger kräftig die Finger verbrennen kann, vermutlich erst recht nicht.

                      © Deutscher Ärzte-Verlag
                      Hierzu auch dieses.

                      Das Geld, das hier verbrannt wurde und an anderen Privatkliniken weiterhin verbrannt wird fehlt letztendlich an den öffentlichen Kliniken, die allen Patienten offen stehen.

                      Die dort tätigen Urologieprofessoren (Prof. Dr. Bernd Jürgen Schmitz-Dräger, Prof. Dr. Lothar Weißbach, Prof. Dr. Thomas Ebert) sind trotz des Desasters übrigens geschlossen nicht ins Ausland abgewandert. Nein, sie haben sich jetzt eine Kassenzulassung besorgt, offerieren Leistungen fürs hundsgewöhnliche Fußvolk und mieten Belegbetten beim St. Theresienkrankenhaus an. Dort dürfte insbesondere die mit öffentlichen Mitteln finanzierte Infrastruktur besser sein als an der notleidenden Euromedclinic auf deren aktueller minimalistischer Homepage Privatpatienten überhaupt keine Erwähnung mehr finden.

                      Bezogen auf die oben erwähnte Martini-Klinik ist meine Sorge, dass man sich dort einerseits der Infrastruktur des Uniklinikums bedient und andererseits die Gelder der Privatversicherten abzweigt. Kassenpatienten und Steuerzahler bezahlen am Ende die Zeche.

                      Das Nürnberger Klinikum hat ebenfalls ein exklusives Angebot für privat zahlende Patienten. Dort findet man übrigens auch die E-Mail-Adresse von Herrn Prof. Wilhelm, die man auf der Seite des Klinikums vergeblich sucht. Kein Wunder, dass er für Kassenpatienten keine Zeit mehr findet. Auch hier besteht das Erfolgsrezept darin, dass man sich der durch Kassenpatienten und öffentliche Hand finanzierten Infrastruktur bedient.

                      WW
                      Zuletzt geändert von Gast; 16.01.2007, 13:00.

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo Winfried,

                        ich, und wahrscheinlich auch viele andere Forumsteilnehmer, die sich die Beiträge per e-Mail zusenden lassen, währen Dir außerordentlich verbunden, wenn auch Du Deine Beiträge erst dann absenden würdest, wenn in ihnen alles gesagt ist, was Du mitzuteilen hast, und Du Deine Tipp- und sonstigen Fehler korrigiert hast, statt jeden Beitrag nach dem Absenden mehrfach zu ändern. Dein Beitrag von 13:41 Uhr kam achtmal an (bisher). Es nervt!
                        Es gibt die sehr nützliche Vorschaufunktion, in der man seine Beiträge in Ruhe noch editieren kann, bevor man sie auf die Menschheit loslässt.

                        Ralf

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                          Hallo Winfried,

                          ich, und wahrscheinlich auch viele andere Forumsteilnehmer, die sich die Beiträge per e-Mail zusenden lassen, währen Dir außerordentlich verbunden, wenn auch Du Deine Beiträge erst dann absenden würdest, wenn in ihnen alles gesagt ist, was Du mitzuteilen hast, und Du Deine Tipp- und sonstigen Fehler korrigiert hast, statt jeden Beitrag nach dem Absenden mehrfach zu ändern. Dein Beitrag von 13:41 Uhr kam achtmal an (bisher). Es nervt!
                          Es gibt die sehr nützliche Vorschaufunktion, in der man seine Beiträge in Ruhe noch editieren kann, bevor man sie auf die Menschheit loslässt.

                          Ralf
                          Hallo Ralf -

                          ein Profi-Programmierer könnte das mit einem Script lösen.
                          Aber leider habt Ihr da keinen.


                          HorstMUCH
                          Zuletzt geändert von Gast; 16.01.2007, 23:07.

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von HorMuch Beitrag anzeigen

                            ...Dein übertriebenes Gekreische...

                            ...mit Deiner Schulmeisterei zu belästigen...
                            Lieber Horst,

                            ich pflege zwar selber ab und zu eine deutliche Aussprache, aber ich finde, Du liegst hier in Sache und Diktion ziemlich daneben.

                            Viele Grüße nach München

                            Schorschel

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                              #29
                              Hallo Schorschel -


                              korrigiert - jetzt besser?


                              Horst

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                                #30
                                Horst, Horst, Horst

                                ich sehe es noch kommen, eines Tages bekommst Du noch Haue!

                                Wir müssen uns mal wieder ans Telefon hängen und uns was von der Leber reden Übrigens, ich war Heute in der Sonnen Str 11 hier wurde ein CT Abdomen gemacht, Ganzkörperszintigrafie und Knochendichte per Q-CT!

                                1. bei Q-CT ist die Knochendichte O.K. liegt bei 113,7 mg/ml Calzium-Hutroxyl-Apatit Gehalt entspricht 114 % in meinem Alter gut genug.

                                2 CT bei Abdomen, liegt in der Prostataloge eine verdächten Wulst der möglich wieder einen Lokalrezitiv hervor bringt am 19.06.06 0,398 ng/ml, 13.09.06 0,516 ng/ml u. 09.01.07 0,728 ng/ml das entspricht 6 - 7 Mon. VZ. Meine li. Nierenzyste ist in 2 Jahren von 2 auf 3 cm gewachsen.

                                3. Szintigrafie Aufnahmen in in allen Geleken mehr oder weniger angereicher jedenfalls sind die Anreichrungen mehr als das vor einem Jahr.

                                Mach es Gut und reg mir die Gemeinde nicht so auf!
                                Helmut

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