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    Ein "Neuer" stellt sich vor

    Hallo „Leidensgenossen“,
    auch bei mir wurde nun ebenfalls Prostatakrebs festgestellt.
    Zu meiner Person:
    Ich bin 62 Jahre alt, verheiratet, selbstständig und wohne im Bereich Düsseldorf.
    Die Diagnose war für mich ein Schock, da ich bisher keinerlei Krankheiten oder sonstige altersbedingte „Verfallserscheinungen“ aufwies und auch keinerlei Medikamente einnehmen muss.
    Meine PKV hatte bisher wohl großes Glück mit mir.
    Ich bin Raucher und Kaffeetrinker und etwas Übergewichtig (92 Kilo bei 178cm Körpergröße).


    Arztbesuche kannte ich bisher nur durch meine jährlichen Gesundheitschecks.
    Das „große“ Blutbild war auch immer soweit ok.
    Aus Anlass meines 60. Lebensjahres ging ich zum zweiten Mal in meinem Leben überhaupt zum Urologen.
    Davor immer nur beim Hausarzt, der auch mal die Prostata abtastete.
    Ob da auch PSA Werte gemessen wurden weiß ich nicht. Jedenfalls habe ich keinen Hinweis darauf.


    Also ging ich zum Urologen:
    September 2019= erhöhter PSA Wert beim Urologen festgestellt (4,05) mit der Empfehlung zur Abklärung ein MRT durchzuführen.
    Oktober 2019= MRT durchgeführt (Ergebnis Pi-Rads 5)
    November 2019= Biopsie vom Chefarzt durchgeführt (12 Stanzen, alle ohne Befund und deshalb ohne weitere Behandlung und mit dem guten Gefühl der „Unbesiegbarkeit“ entlassen.)
    März 2020= PSA Test durchgeführt (6,0)
    Juni 2020= PSA Test durchgeführt (6,1)
    Der Urologe meinte „Müssen wir weiter beobachten. Der Wert sollte fallen bzw. Nicht weiter steigen. Das Ergebnis der Biopsie konnte er sich bis dahin nicht erklären. Eigentlich sollte etwas gefunden worden sein….)
    Im November dann der „Schock“.
    Eigentlich wollte ich mir nur schnell mein neues 6,0er Ergebnis abholen und schnell wieder raus aus der Praxis, weil ich an dem Tag noch jede Menge geschäftliche Termine zu absolvieren hatte.


    November 2020= PSA Test durchgeführt (11,1) und erneute Empfehlung einer MRT.
    Auf mein ungläubiges Gesicht ob des Ergebnisses und der Hinweis von mir:“Da kann doch nur ein Laborfehler vorliegen“, schüttelte mein Urologe nur den Kopf und meinte dann jetzt zum Biopsieergebnis „knapp daneben ist auch vorbei.“
    An dem Tag war ich fertig und ich weiß nicht wie ich meine Geschäftstermine überhaupt noch geschafft hatte.


    November 2020= MRT durchgeführt (P-Rads 5)


    Dezember 2020= Ich sollte in der gleichen Klinik erneut biopsiert werden, was ich aber abgelehnt hatte und mir stattdessen eine Überweisung in die Uni-Klinik Düsseldorf geben lassen.


    11. Januar 2021= Ambulante Biopsie mit 16 Stanzen.
    Diagnose:
    1-12. Tumorfreie Prostatastanzen der o.g. Lokalisationen


    13. I. 15as/6a
    Azinäres Adenokarzinom, 8 mm
    Gleason-Score 8 (4+4), ISUP-Gruppe 4.


    14. II. 15as/6a
    Azinäres Adenokarzinom, 7 mm
    Gleason-Score 8 (4+4), ISUP-Gruppe 4.


    15. III. 12as/4a
    Azinäres Adenokarzinom, 6 mm
    Gleason-Score 8 (4+4), ISUP-Gruppe 4


    16. IV. 12as/4a
    Azinäres Adenokarzinom, 11 mm
    Gleason-Score 7a (3+4, Pattern 4 - 20%, ISUP-Gruppe 2.


    Man zählte mir zwei Möglichkeiten auf:
    1.) Bestrahlung
    2.) Entfernung der Prostata


    Ich entschied mich für Möglichkeit 2.
    Mein OP Termin soll nun im März 2021 stattfinden.


    Eine „2. Meinung“ habe ich mir nicht eingeholt.
    Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was das angesichts des bisherigen Verlaufs bringen soll.
    Der bisherige Verlauf….also Anstieg des PSA Wertes, die Werte des MRT und das Ergebnis der Biopsie lassen keine Zweifel daran, an Prostatakrebs erkrankt zu sein.


    Ich will diesen „Feind“ so schnell wie möglich aus meinem Körper haben und weiß doch, dass es nicht so einfach werden wird.


    Meine momentane Gefühlslage?
    Mal optimistisch….aber überwiegend düster.
    Die Frage nach dem weiteren Verlauf meines Lebens (Partnerschaft, Firma) nach der OP..…
    All diese Fragen, die ihr euch sicher auch am Anfang eurer Krankheit gestellt habt.


    Viele Grüße in die Runde
    Klaus

    #2
    Hallo Klaus,

    die Diagnose war für jeden von uns ein Schock. Mir scheint aber, Du bist auf einem guten Weg der Bewältigung.
    Du hast bereits Deine Zeitmeinung, sowohl eine urologische als auch eine pathologische.
    Bezüglich der OP solltest Du Dir überlegen – falls Du es noch nicht getan hast – ob es eine offene oder eine "da-Vinci"-OP sein soll. Beides kannst Du an der Uniklinik Düsseldorf haben, und die Kosten sind gleich.
    Zwei Vorschläge habe ich für Dich:

    1. Klicke oben auf dieser Seite die "Wichtigen Kinks zum Prostatakrebs" an und lade Dir mindestens das "Basiswissen" und die "Begriffe und Abkürzungen" herunter (Du kannst auch hier die vorstehenden beiden Links anklicken). Beide .pdf-Dateien sind als Nachschlagewerke gedacht, um bei Bedarf etwas nachzulesen oder die Bedeutung eines Kürzels zu erfahren.
    2. Wenn Du Bedarf hast, einfach mal mit einem anderen Betroffenen zu reden, der aber schon seit vielen Jahren im Geschäft ist und weiß, wie der Hase läuft, dann rufe heute oder morgen bei der Beratungshotline des BPS an. Näheres zu ihr findest Du hier:
      https://www.prostatakrebs-beratung.de/.


    Ralf

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      #3
      Hallo Klaus,

      ich kann mir Deine Gefühlslage sehr gut vorstellen.

      Ich denke, Deine Entscheidung zur OP ist richtig für Dich. Trotz Gleason 8 hast Du noch eine Chance auf kurative Behandlung. Klar, die möglichen Nebenwirkungen sind nicht schön und können einen ganz schön belasten. Aber ein längeres Überleben bei möglichst höher Lebensqualität hat doch Priorität.

      Ich hoffe, dass Deine OP in einem zertifizierten Prostatakarzinomzemtrum stattfindet. Aber auch andere Chirurgen können gut operieren. In einer zertifizierten Klinik ist nur die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Ergebnis höher.

      Alles Gute
      Lutz
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        #4
        "Die Frage nach dem weiteren Verlauf meines Lebens (Partnerschaft, Firma) nach der OP..…"
        Ich denke als Prostatakrebspatient sollte man erstmal mit 10 Jahren nach der OP rechnen und dann sehen wie es weitergeht. Gerade in letzter Zeit sind sehr viele neue Medikamente und Therapien entwickelt worden, die ein längeres Leben ermöglichen.
        Die Potenz leidet unter der OP, da muss man sich in der Partnerschaft umstellen. Beruflich gesehen muss man einiges an Zeit in die Tumortherapie stecken, man kann das nicht einfach verdrängen.

        Nach der Operation wird eine weitere Pathologie an der entfernten Prostata gemacht. Beantrage, dass diesmal auch auf duktale und kribiforme Anteile untersucht wird. Dies wird meist aus Kostengründen nicht gemacht. Das ist eine aggressivere Variante, die bei einem Gleason 4+4 am häufigsten auftritt. Dein schneller PSA Anstieg könnte auf diese Variante hindeuten. An der Therapie ändert sich dadurch in der Regel nichts, man muss nur die Entwicklung besonders genau beobachten und auf der Hut sein.

        Georg

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          #5
          Hallo Nick, ich würde auch die OP wählen. Such Dir einen erfahrenen Operateur aus, der wirklich mit dem da Vinci Roboter ständig am arbeiten ist.
          Wie kann es sein, dass bei einer Fusions-Biopsie ein PI-RADS 5 nicht getroffen wird?
          Ich drücke Dir die Daumen!
          VG, Martin

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            #6
            Vielen Dank für eure Antworten.
            Geplant ist die OP im März nach "da Vinci" und ich hoffe auch, dass der Operateur dann einen guten Tag hat.
            Angeblich ist ausserhalb der Prostata wohl noch nichts befallen.
            Wieso man nach dem ersten MRT in der Biopsie nichts gefunden hat, verstehe ich auch nicht. Aber ehrlich gesagt habe ich auch nicht weiter nachgefragt, sondern habe mich nur über das Ergebnis gefreut.
            Zu früh, wie ich jetzt feststellen durfte.
            Was soll´s.
            Sich über "vergossenen Wein" zu beklagen nutzt jetzt auch nichts mehr.
            Ich akzeptiere es so wie es ist.
            Deshalb werde ich bis zur OP auch nicht viel im Internet lesen und mich mit dem belasten, was alles passieren kann.
            Meine Zukunft hängt eh vom Ergebnis der OP ab.
            Ich trainiere jetzt schon mal den Beckenboden und mache mehr Ausdauertraining, damit ich möglichst schnell wieder "fit" werde.

            Klaus

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              #7
              Zitat von MartinG Beitrag anzeigen
              Wie kann es sein, dass bei einer Fusions-Biopsie ein PI-RADS 5 nicht getroffen wird?
              VG, Martin
              So wie ich das Lese war die erste Biopsie eine klassische Standardbiopsie mit 12 Stanzen. Am Karzinom vorbei biopsiert ist dabei die typische falsch negativ Diagnose. Was mal wieder beweist auch, die viel gepriesene Sicherheit einer Biopsie ist relativ.

              Bei einer Fusionsbiospie dürfte dies definitiv nicht vorkommen. Da könnte man dann tatsächlich mal kritisch hinterfragen.

              Bei dieser Diagnose ist wahrscheinlich eine Diskussion über den richtigen Weg obsolet.

              Alles Gute!

              Michael

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                #8
                Zitat von Nick S. Beitrag anzeigen
                Was soll´s.
                Sich über "vergossenen Wein" zu beklagen nutzt jetzt auch nichts mehr.
                Ich akzeptiere es so wie es ist.
                So sehe ich das auch. Fehler passieren.
                Zitat von Nick S. Beitrag anzeigen
                Deshalb werde ich bis zur OP auch nicht viel im Internet lesen und mich mit dem belasten, was alles passieren kann.
                Aus Fehlern sollte man lernen, nicht den Kopf in den Sand stecken. Spätestens nach einer selbst erlebten Fehldiagnose ist es Zeit, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.
                Zitat von Nick S. Beitrag anzeigen
                Meine Zukunft hängt eh vom Ergebnis der OP ab.
                Aber nein. Die hängt von dir ab - deiner Einstellung und deinen Maßnahmen. Im Übrigen solltest du als PKVler vor Op alle diagnostischen Möglichkeiten ausschöpfen: ein Szintigramm ist vermutlich schon geplant/gemacht; ein Becken-CT auch; letzeres ist allerdings unnötig und sollte durch ein PSMA PET/CT ersetzt werden. Wenn Fernmetastasen zu sehen sind oder befallene Lymphknoten oder eine deutliche lokale Ausdehnung kann es Sinn machen, die Op durch eine Bestrahlung zu ersetzen oder vor Op eine Hormontherapie zu machen, oder auch etwas ganz anderes.

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                  #9
                  Martin,

                  mit einem PSMA PET/CT wäre ich in der momentanen Situation vorsichtig. Die meisten Ärzte sagen, wenn Metastasen da sind, gibt es nur noch Hormontherapie, alles andere hat keinen Zweck mehr. Ist mir jedenfalls so gegangen. Inzwischen zeigen Studien, dass eine OP oder Bestrahlung auch bei Metastasen sinnvoll ist. Allerdings würde ich die Diskussion darüber vermeiden und erst die OP oder Bestrahlung hinter mich bringen bevor ich ein PSMA PET/CT machen lasse.

                  Georg

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                    #10
                    Es folgt nur leider bei Hochrisiko nach Op häufig die Bestrahlung (mit gleichzeitiger ADT): man hat dann die ganze Dröhnung bekommen; die sofortige Bestrahlung wäre eine Abkürzung gewesen.

                    Als PKVler braucht man keine Überweisung, und den Befund kann man an sich selbst senden lassen. Zu welchem Arzt man dann damit geht (oder auch nicht) entscheidet man je nach Befund.
                    Die von den meisten Ärzten empfohlenen Therapiepfade (also gemäß Leitlinie) findet man im Link hier: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...way#post110652

                    Nach meinen eigenen Erfahrungen und was ich hier im Forum lese stehen dem Selbstzahler oder Privatpatienten Ärzte sogar für ziemlich abstruse alternative Therapien zu Diensten.

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                      #11
                      @RalfDm
                      Das .pdf "Erster Rat" habe ich mir schon angeschaut.
                      Ich muss es mir öfter durchlesen, weil es sehr umfangreich ist.
                      Sehr gute Tipps (z.B. die Hose mit seitlichem Reißverschluss, die ich mir auch schon bestellt habe) und jede Menge Erklärungen.
                      Dankend nehme ich auch das Angebot eines Anrufs an, wenn ich irgendwie nicht weiterkomme.
                      An der Uhrzeit meines Postings erkennst du, wann ich i.d.R. "Zeit" habe.
                      Noch stecke ich voll in der "Jobschiene", arbeite aber daran das zu ändern.
                      Ich habe in meinem Leben genug gearbeitet. Die "letzten Jahre" sollen anders ablaufen......


                      @MartinWK
                      bei mir wird noch die PET/CT durchgeführt. Hab ich vergessen zu erwähnen.
                      Zwei Wochen später ist dann der Termin für die OP geplant.

                      Klaus

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                        #12
                        Verständnisfrage? Was bring ein Pet/CT vor OP? Es wird doch dann auch nicht anders operiert?
                        Immer positiv denken!!!

                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                          #13
                          Ich denke Martin hat da die Antwort gegeben: "..... ein Szintigramm ist vermutlich schon geplant/gemacht; ein Becken-CT auch; letzeres ist allerdings unnötig und sollte durch ein PSMA PET/CT ersetzt werden." Ich selbst sehe ein PSMA PET/CT vor der OP etwas kritisch - man sieht zu viel. Manche Ärzte interpretieren die Ergebnisse dann so, als wenn sie durch ein CT/Knochenszinitgramm ermittelt worden wären.

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                            #14
                            Bei meinem 7a (90%/10%) hielten die Ärzte jede weitere Bildgebung für unnötig (Szinti, CT, PET/CT). Speziell beim PET/CT wurde das Risiko falsch-positiver Befunde angeführt. Ich wurde G1-2 eingestuft und letztlich ist die Prognose ähnlich wie bei 6. Bei höhergradigem PCa ist eher mit richtig-positiven als mit falsch-positiven Ergebnissen zu rechnen.

                            Heute würde ich das anders sehen: ich hatte mich für eine fokale Therapie entschieden und da hat man nach mpMRT zwar einen ziemlich zuverlässigen Grad (Gleason), aber das Staging (Ausbreitung) ist weniger sicher und eine Op hätte diese Lücke gefüllt. Das PSMA PET/CT ergänzt das Staging des mpMRT. Und natürlich ist ein negativer Befund außerhalb der Prostata beruhigend.

                            Michi, wenn das PSMA PET/CT lokale Ausbreitung in Blase oder Darm oder generell "Kapsel"-Überschreitung anzeigt, kann eine offene Op besser sein; oder gar keine, denn ihr Versagen ist schon ziemlich sicher.

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                              Bei meinem 7a (90%/10%) hielten die Ärzte jede weitere Bildgebung für unnötig (Szinti, CT, PET/CT).
                              Obwohl ich mit einem Gleason von 7b schlechter abschnitt als du wurde auch bei sich vehement gegen ein PSMA PST/CT, ein normales MRT oder ein Knochenszintigramm entschieden. Der Arzt meinte, dass es komplett unnötig wäre und der Körper nur unnötig mit Strahlen belastet würde. Das vertrat er vor und auch nach der OP. Mich wundert es hier im Fórum schon, dass jeder "Neuankömmling" das o.a. Procedere durchläuft. Immer wieder bin ich dann ein wenig verunsichert, ob ich nicht besser doch diese Untersuchungen hätte machen sollen. Selbst der bisher nicht nachweisbare PSA nach der OP sorgt nicht für mehr Ruhe und Gelassenheit. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich Prostatakrebs in den verschiedenen Kliniken behandelt bzw. untersucht wird.

                              @Nick S. Ich drücke dir für die bevorstehende OP beide Daumen. Es wird schon alles gut gehen. Ich hätte nur die OP, wenn ich mich dazu entschieden habe, schneller über die Bühne gehen lassen.
                              https://myprostate.eu/?req=user&id=1019

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