Neu und überfordert

[Frontos]

Liebe Forumsmitglieder,
6 Tage alt ist nun meine Diagnose nach der Biopsie.
Hatte heute ein ausführliches Gespräch mit dem Urologen.
Bin aber nach wie vor unsicher, ob ich eine OP oder die Bestrahlung bevorzugen soll.
Folgende Werte kann ich angeben:
PSA 6,4,
Vier von 22 Stanzen waren positiv,
Gleason 7a,
Grading-Gruppe: 2.
Der Urologe würde am liebsten im Januar operieren; aber mir geht das alles zu schnell.
Beste Grüße
Thomas
PS: Ach so, bin 60 Jahre alt

[Georg_]

Zwischen OP und Bestrahlung kann man nicht sagen, eine Therapie ist eindeutig besser als die andere. Siehe dazu die Besprechung im Basiswissen (gelber Link oben auf dieser Seite). Wichtig ist allerdings, die OP nicht beim Urologen seines Vertrauens zu machen, sondern in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum am besten im DaVinci Verfahren. Dann sind die Nebenwirkungen der OP deutlich reduziert.

[Frontos]

Danke für die Antwort.
Es ist viel zu erfahren.
Durch das Basiswissen arbeite ich mich gerade durch.
Auf die Schnelle eine Frage:
Ich sollte also nicht an das nächste Krankenhaus gehen, weil es da große Unterschiede zu zertifizierten Prostatakrebszentren gibt.
Und die sind wo?
Für einen Termin beim Radiologen des nahen Krankenhauses muss ich schon einen Monat warten.
Wie wird es da erst bei einem Spezialzentrum sein?
Oh man,
es wächst mir über den Kopf ....

[Georg_]

Hier ist ein Verzeichnis der zertifizierten Prostatakrebszentren. https://www.oncomap.de/centers?selectedOrgan=Prostata Da kannst du dein Bundesland einstellen und die Suche weiter begrenzen.

Die Wartezeiten sind unterschiedlich, durch Corona sind es teilweise weniger Patienten, die sich behandeln lassen. In einem Spezialzentrum kommst du u.U. schneller an als beim nächstliegenden Krankenhaus. Grundsätzlich hast du mit deinem 7a ein Jahr Zeit, die Behandlung zu planen. Es läuft nichts weg.

[buschreiter]

Man findet die Zentren uA unter www.oncomap.de Ich habe damals auch die Weiße Liste der AOK https://www.aok.de/pk/rh/medizin-ver...al_search=true
bemüht. Ziel war es, eine Klinik zu finden, die mit DaVinci operierte (war in 2013), viele Patienten so behandelt (Lernkurve weit entwickelt und nicht erst am Beginn) und zertifiziert ist. Mein damaliger Urologe hatte Belegbetten und war sehr von sich überzeugt, ich allerdings nicht. Er hatte meinen Schwiegervater, der nach der Op erhebliche Kontinenzprobkeme hatte, ein Jahr vorher auf dem Tisch.
VG
Achim

[Michi1]

Das kann auch in einem Prostatakrebszentrum passieren. Ich wurde mir DaVinci operiert und bin Inkontinent. Das einzige das dann hilft, ist ein AMS800. 3 Jahre war ich total dicht. Jetzt warte ich auf einen neuen. Corona lässt das aber nicht zu. OP wurde verschoben.

[Reinhold2]

Mit DaVinci oder offenem Bauchschnitt ist nicht so wichtig. Ich würde mir nur ein KHS ausuchen, an dem im Jahr mindestens 500, besser 800 OP´s gemacht werden.
R.

[Michi1]

Genau nach diesem Kriterium habe ich mir das KH ausgesucht. Kann deswegen auch vielleicht etwas schiefgehen.

[Georg_]

Michi, aber die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefgeht ist viel geringer bei einen KH mit weit über 100 Prostata-OPs.

[Michi1]

Ich habe halt Pech gehabt. Deswegen verurteile ich die Ärzte nicht. So wie es hier immer gemacht wird.

[Frontos]

Mit DaVinci oder offenem Bauchschnitt ist nicht so wichtig. Ich würde mir nur ein KHS ausuchen, an dem im Jahr mindestens 500, besser 800 OP´s gemacht werden.
R.

Wie bekommt man denn heraus, wieviel OPs ein KH macht?

[Ulli68]

Findet man entweder direkt beim KH oder als Info bei den vorher verlinkten Seiten.

VG

Ulli

[Georg_]

Ein zertifiziertes Prostatakrebszentrum muss mindestens 100 OPs im Jahr machen, sonst verliert es seine Zertifizierung.

[Reiner mit E]

Möchte mich hier kurz einklinken , Thomas .

Zu sagen, halt Pech gehabt, ist im Nachhinein der falsche Weg. Aber manche sehen das so, auch wenn es massive , langanhaltende Probleme nach der OP gegeben hat.

Am Anfang nach der Diagnose steht man neben sich und kann richtige Entscheidungen kaum trefffen. So auch bei mir, wollte mich auch vom behandelnden Urologen operieren lassen und habe dann Gott sei Dank durch eine Bekannte, welche im urologischen Bereich tätig ist ,den Tipp bekommen, nie von einem Arzt operieren lassen, der auch Belegbetten hat. Dafür ist die Op zu schwierig und die machen in der Regel nur wenige solcher Op s im Jahr.

Das Kriterium in einem Krankenhaus die Op durchführen zu lassen, welches im Jahr mindestens 500 Op s macht, muß auch nicht unbedingt helfen. Hast Du einen Arzt, der erst einige solcher Op s durchgeführt hat, kanns schnell schief gehen.
Ich würde schon versuchen heraus zu finden, wieviel Operationen der Arzt , welcher mich operieren will gemacht hat , egal ob Da Vinci oder offene Op. Er muß es einfach beherrschen.

Lieber vorher absichern, hinterher gehts nicht mehr. Man hat Zeit und sollte sich nicht unter Druck setzen lassen.
Gruß Reiner

[Frontos]

Danke für die Antworten.